pfaffenheini schrieb:Niemals dürfte ein Priester aber Tatsachen preisgeben, die er im Rahmen einer Beichte erfahren hat.
auch nicht, wenn man dadruch menschenleben schuetzen kann, herr pfarrer?
pfaffenheini schrieb:Niemals dürfte ein Priester aber Tatsachen preisgeben, die er im Rahmen einer Beichte erfahren hat.
Wir (oder das Universum) als Teil Gottes? Nein! Sehe ich nicht so.
pfaffenheini schrieb:Lieber Eingeweihter,
(...)
Hier noch ein paar grundlegende Aussagen zur Ablehnung der Freimaurerei von Bischof Josef Stimpfle in einem Interview:
Herr Bischof, beschränken wir uns auf die Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz zu diesem Problem. Sie, Exzellenz, wurden von der Deutschen Bischofskonferenz als ihr Vertreter mit der Führung der offiziellen Kontaktgespräche mit den Freimaurern beauftragt. In einer Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz vom 12. Mai 1980 wird festgehalten, dass eine gleichzeitige Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und zur Freimaurerei ausgeschlossen ist. Was waren die wesentlichen Gründe für diese Feststellung?
(Bischof Josef StimpfleVon Anfang an möchte ich in dieser Frage einem möglichen Missverständnis vorbeugen; es könnte entstehen, wenn die Unterscheidung zwischen Person und Sache nicht berücksichtigt wird. Die Freimaurer, mit denen ich Kontakt hatte, halte ich für ehrenwerte Männer, die sich das Humanitätsideal der Freimaurerei zu ihrem persönlichen Lebensinhalt und Anliegen gemacht haben und diesem Ideal - wie sie bekannten - eine menschliche und gemeinschaftliche Förderung verdanken.
Von den Personen, die Freimaurer sind, komme ich nun auf das Wesen der Freimaurerei zu sprechen. Und darum allein geht es in dieser zweiten Frage, die Sie mir stellen.
1. Die Freimaurerei lehnt religiös-weltanschauliche Wahrheitserkenntnis mit objektiver und subjektiver Verbindlichkeit ab, insbesondere die Dogmen der katholischen Kirche.
2. Der Freimaurerei liegt eine Weltanschauung zugrunde, die sich durchgängig als Relativierung der Wahrheit versteht. Das drückt z.B. die folgende freimaurerische Aussage aus: «Absolute Wahrheit würde den Weg des Fortschritts verrammeln» (Lennhoff - Posner, Internat. FM-Lexikon, München 1980, Spalte 1665). Konsequenterweise musste und muss der Wahrheitsanspruch der katholischen Kirche auf den entschiedenen Widerstand der Freimaurerei stossen. Erst jüngst wurde dies erneut in den «Thesen bis zum Jahr 2000» von freimaurerischer Seite ausgedrückt. Schon in der ersten These heisst es: «Philosophische Ideen und Systeme weltanschaulich-religiöser Art, die alleinige Verbindlichkeit beanspruchen können, gibt es nicht» (Humanität 1, 1980, Einlage nach S. 20).
3. Die Freimaurerei erhebt einen Totalanspruch auf ihre Mitglieder, der mit der Christuszugehörigkeit des Getauften unvereinbar ist. Im offiziellen Ritual des zweiten Grades wird dem Freimaurergesellen in eindringlicher Weise die Totalhingabe mit Leib und Seele an die Freimaurerei ins Bewusstsein eingeprägt.
4. Der freimaurerische Gottesbegriff «der grosse Architekt des Universums» ist erklärterweise eine leere Worthülse, die jeder mit einer beliebigen Vorstellung - bis hin zu animistischen und rein materialistischen Vorstellungen - ausfüllen kann. Der betende Christ, der den persönlichen Gott als Schöpfer und Herrn, als barmherzigen Vater und gerechten Richter anerkennt, kann sich unmöglich in die freimaurerische Konzeption einordnen.
5. Die Freimaurer schliessen in ihrer «Tempelarbeit» das Gespräch über die Religion aus. In den «Alten Pflichten» von 1723 fordern sie vom Maurer die Anerkennung jener Religion, in der alle Menschen übereinstimmen. Mit der Offenbarungsreligion des Christentums ist ein solcher Religionsbegriff unvereinbar; er steht im Widerspruch zum persönlichen Gott, zu seiner übernatürlichen Offenbarung und seinem heilsgeschichtlichen Handeln. Überdeutlich wird diese Unvereinbarkeit vom freimaurerischen Ritual selbst dadurch sichtbar gemacht, dass das Christentum vom babylonisch-sumerischen Sternkult hergeleitet wird.
6. Die Freimaurerei erstrebt unter dem Dach ihrer universalen Verbrüderung eine rein humanistische Katholizität oder Ökumene. Würde die katholische Kirche dieses Konzept anerkennen, so würde sie ihre eigene Abdankung als die wahre, endgültige Menschheitsreligion unterschreiben.
7. Die Freimaurerei ist auf vielen Graden aufgebaut. Nur für die unteren drei Grade, Lehrling, Geselle, Meister, die «Johannismaurerei», erstreben die Freimaurer eine kirchliche Beitrittserlaubnis, während sie für die höheren Grade eine Öffnung zur Kirche hin nicht erstreben, offensichtlich auch gar nicht für möglich halten. Die höheren Grade, ihr Wesen, ihre Ziele und Aktivitäten, hüllen sie in ein undurchdringliches Geheimnis. Noch im Jahre 1980 hat der zugeordnete Grossmeister G. Grossmann eine Verstärkung des Geheimnischarakters der Freimaurerei gefordert (humanität 1, 80, S. 7).
Wie kann sich die Kirche einer Organisation öffnen, deren oberste Leitung ihre Pläne und Unternehmungen völlig verborgen hält?
1. Die Freimaurerei lehnt religiös-weltanschauliche Wahrheitserkenntnis mit objektiver und subjektiver Verbindlichkeit ab, insbesondere die Dogmen der katholischen Kirche.
Der christliche Gott z.B. schuf Ebenbilder, denen er seinen Atem einblies. Also wenn das keine direkte Verwandtschaft sein soll, was dann?
Und auch Jesus Christus sagte mehrere Male, wir können so sein wie er und noch mehr - und war er nicht ein Teil seines Gottes?
Eingeweihter schrieb:Wenn Du Interesse hast, kannst Du ja einen Vorschlag machen. Es gibt auch passendere Foren für solche Themen.
pfaffenheini schrieb:(...) Mittlerweile habe ich noch nachgelesen, dass der Chirurg und Leiter der französischen Loge "nur" 18. Grad war, was mich überrascht hat. Den Morddrohungen nach seinem Austritt versucht er durch einen offensiven Gang in die Öffentlichkeit Paroli zu bieten.
Gilgamesh schrieb:Der christliche Gott z.B. schuf Ebenbilder, denen er seinen Atem einblies. Also wenn das keine direkte Verwandtschaft sein soll, was dann?
Das war kein christlicher Gott und die Geschichte hierzu ist weitaus älter, als die "christliche" Bibel!
Gilgamesh schrieb:Der christliche Gott z.B. schuf Ebenbilder, denen er seinen Atem einblies. Also wenn das keine direkte Verwandtschaft sein soll, was dann?
Das war kein christlicher Gott und die Geschichte hierzu ist weitaus älter, als die "christliche" Bibel!
Gilgamesch schrieb:Interpretationen von Aussagen bringen wirklich kein Licht in die Sache. Wir können also sein wie Gott und noch mehr? Gott über den Kopf wachsen? Ihn selbst übertreffen und zu unserem Geschöpf machen?
Die Menschheit hat schon Schwierigkeiten, sich selbst zu verstehen und dann diese Anmaßungen Gott verstehen zu können und noch viel mehr!
Das Grenzt schon an Selbstbetrug!
Gilgamesh
Mir behagt auch die Vorstellung eines konfessionslosen Gottes mehr.
Weshalb so heftig - es geht zudem grade mal um ein Thema, bei dem viel interpretiert wird, weil es eben nicht bewiesen ist. Außerdem tu ich Deine Interpretationen auch nicht einfach als unterbelichtet ab, von daher...
Und ganz davon abgesehen hab ich mir wohlweislich die These mancher Esotheriker verkniffen, dass wir alle Götter im werden sind. Aber wenn Dich das so aufbringt, ist die Maxime "Euren Glauben lass ich Euch und meinen Glauben geb ich Euch wohl eher angebracht." Falls das nicht zu anmaßend ist.
Aber um auf genau das genannte Argument einzugehen: es ging um Jesus, der nachweislich nicht Gott ist - somit ist Deine Argumentation quasi an meiner vorbei und zudem halte ich es auch nicht für ein erklärtes Ziel, Gott "über den Kopf zu wachsen", z.B. aus den von Dir genannten Gründen
Naja, dieser Eintrag sollte nur mal unauffällig auf meine Fragen von Seite 17 hinweisen, die auf ihre Beantwortung warten...
hives schrieb:Lieber Pfaffenheini,
mich würden deine Kenntnisse von der Vorgeschichte diverser biblischer Geschichten interessieren. Was sagst du zur Tradition etwa der Sintfluterzählung, die bereits vor über viertausend Jahren in Mesopotamien in ganz ähnlicher und doch verschiedener Weise erzählt wurde, dem Schöpfungsbericht der Genesis etc.
Wurden diese Geschichten deiner Vorstellung nach übernommen und neu interpretiert bzw. einer Glaubensüberzeugung oder Doktrin angepasst, wurde die eigentliche Wahrheit hinter den Geschichten erkannt, oder griff man auf altbekannte Motive zurück, um die eigene Religion attraktiver zu machen?
Eine kleine Beschreibung deiner bisherigen Beschäftigung mit den alten Kulturen des Orients sowie deiner vorläufigen Eindrücke und Einschätzungen würde mich sehr erfreuen.
Hellene schrieb:Manchmal fällt einem schwer all das zu glauben, was in der Bibel steht und das nicht ohne Grund.
Beispiel: die Geschichte Noes und seiner Arche existierte auch in der griechischen Mythologie. Nur, dass Noe Deukalion hieß. Ist das ein Zufall oder hat sich jemand woanders bedient.
hives schrieb:Weitere Fragen betreffen die Entstehung des Monotheismus aus historischer Sicht. Wie und Wo setzt du dessen Wurzeln an?
Und wo siehst du den grundlegenden Unterschied zwischen einer polytheistischen Religion, in der verschiedene Götter als die Organe des einen großen Gottes bezeichnet werden und einem Monotheismus, der Engel etc. postuliert - und seinem Gott ebenfalls verschiedene Aspekte abgewinnen kann, die mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet werden?
mfg
Das ist vielleicht eine vernünftige Einstellung - zumindest solange man die Themen abschließen kann...pfaffenheini schrieb:Lang hat's gedauert, aber ich denke, es ist immer wichtig, ein Thema einigermaßen abzuschließen, bevor ein anderes beginnt.
Allerdings wäre gerade zum Themenkomplex Bibel-Mesopotamien ein eigener Thread vielleicht wünschenswert... den werde ich noch bei entsprechender Motivation nachliefern, weshalb wir hier auch sicher nicht alle Geschichten, Mythologeme etc. ansprechen müssen. Eine kurze Beschreibung kulturhistorischer Vorstellungen soll hier genügen, deshalb beschänke ich mich im Folgenden auf ein paar kurze Fragen, die lediglich zur Klärung der Perspektive dienen. Bei Eröffnung eines neuen Threads werde ich es dich jedenfalls wissen lassenIch möchte auch nicht immer einen neuen thread eröffnen, da ich sonst den Überblick verliere, und ohnehin meist mit der Zeit etwas knapp dran bin.
Ein Frage aus Unwissenheit: Wie weit geht die Beschäftigung mit den altorientalischen Kulturen innerhalb des Studiums? Werden dort Texte wie das Enuma Elish, die sogenannten Codices (bspw. in Bezug auf das Talionsrecht) oder Atra-hasis gelesen, nur kurz erwähnt, oder bleibt das weitgehend dem persönlichen Interesse überlassen?Meine Kenntnisse im Bereich der alten Kulturen des Orients beschränken sich auf das Standardwissen eines Theologiestudierenden, der sich recht intensiv mit dem Alten Testament und seiner "Umgebung" beschäftigt.
Und der Wahrheitsgehalt steckt ausschließlich in der Weisheit der Gleichnisse und Metaphern?Die Urgeschichte ist natürlich keine Historie im üblichen Sinn, sondern eine erzählende, mit vielen Bildern ausgeschmückte Theologie.
Wie es auch auf verschieden Weise in Griechenland geschieht...Der "Jahwist" (so benannt, da er Gott immer als Jahwe bezeichnet) als Verfasser versucht, eine Antwort auf die großen Fragen der Menschheit nach Leben und Tod, Sinn und Scheitern,... zu geben.
Um diese Fragen zu beantworten, stützt sich der Autor sowohl auf seine eigene Reflexion als auch auf die Mythen anderer altorientalischer Kulturen.
Ja, da wären wir eigentlich schon beim Monotheismus, da dieser Aspekt (auch wenn er natürlich wieder zu relativieren ist, wozu wir ja noch kommen werden) als einer der deutlichen Unterschied erscheint...Vor allem aber geht er von seinem Jahweglauben aus. Die Gläubigen vor ihm hatten schon eingehend über den Exodus und die Landnahme nachgedacht, und in diesen Ereignissen war ihnen ein bestimmtes Gottesbild offenbar geworden.
Auf dem Hintergrund dieser Glaubenserfahrung schreibt der Autor die Schöpfungsgeschichte.
Genau genommen gibt es noch ältere Varianten, so zb. den sumerischen Flutmythos, der noch einige Jahrhunderte vor die Wende zum zweiten Jahrtausend datiert werden kann...Zur Sintflut: Den Erzählungen aus verschiedenen altorientalischen Kulturen liegt wohl das historische Ereignis einer enormen Flutkatastrophe zugrunde, das, vom verschiedenen Menschen-und Gottesbild ausgehend,
jeweils anders gedeutet wurde.
Natürlich sind der Epos des Atra-Hasis und das Gilgamesh-Epos älter als der biblische Bericht und waren zum Zeitpunkt dessen Abfassung wohl so allgemein bekannt wie heute "1984" oder "Animal Farm", also in gewisser Weise allgemeines Kulturgut.
So, das war's, ich hoffe, nichts übersehen zu haben.
Ich habe schon im vorigen posting angedeutet, dass es Ähnlichkeiten der Berichte sicher gibt, aber dass nur der biblische Autor diese "Erinnerungen" der damaligen Menschheit zu einer ewiggültigen Lehre über die Gerechtigkeit und das Erbarmen Gottes, über die Bosheit mancher Menschen und das den gerechten Menschen verheißene Wohlergehen deutet und festschreibt.
Zur Sintflut: Den Erzählungen aus verschiedenen altorientalischen Kulturen liegt wohl das historische Ereignis einer enormen Flutkatastrophe zugrunde, das, vom verschiedenen Menschen-und Gottesbild ausgehend,
jeweils anders gedeutet wurde.
Natürlich sind der Epos des Atra-Hasis und das Gilgamesh-Epos älter als der biblische Bericht und waren zum Zeitpunkt dessen Abfassung wohl so allgemein bekannt wie heute "1984" oder "Animal Farm", also in gewisser Weise allgemeines Kulturgut.
Ich habe schon im vorigen posting angedeutet, dass es Ähnlichkeiten der Berichte sicher gibt, aber dass nur der biblische Autor diese "Erinnerungen" der damaligen Menschheit zu einer ewiggültigen Lehre über die Gerechtigkeit und das Erbarmen Gottes, über die Bosheit mancher Menschen und das den gerechten Menschen verheißene Wohlergehen deutet und festschreibt.