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Phoenix - Sinn

TeZen

Geselle
24. Januar 2005
29
Hallo!
Hat jemand heute das Interview mit Ifo-Institut-Chef Sinn beim Sender Phoenix gesehen (24.7. 17.00-18.00) ? Echt asozial und zweischneidig, was der zu sagen hat:
- Die Leute müßten auf "Hungerlohn"-Basis arbeiten und damit man "sozial integriert" sei solle man noch zusätzliche Hilfen vom Staat bekommen.
- Es müßte mehr Arbeit entstehen.. durch Arbeitszeitverlängerung und mehr Geld für Arbeitgeber, welche dann mehr Geld privat ausgeben könnten, sowie in "neue Arbeitsplätze" investieren könnten...
- Wir müssen in der globalisierten Welt uns anpassen. Mehr arbeiten für weniger Lohn...

So ging das fast jede Minute. Das wir die Nr. 1 der Exportnationen sind, scheint wohl egal zu sein. Und irgendwie kam mir seine Erscheinung ziemlich scheinheilig vor - er redete vom Lieben Gott mit einem hämischen Grinsen und immer wieder dieses Grinsen. Warum? Bei einem so ernsthaften Thema. Wäre sein Bart an einer anderen Stelle und die Stimme etwas anders, man würde glauben...
Ich hab´ genug geschrieben. Nur noch eines: Wenn der von "wir" redet, zähle ich mich definitiv nicht dazu. Falls Ihr das gesehen habt, schreibt mal´ Eure Meinung.
MfG TeZen
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ja ich weiss.. ich habe die äußerungen dieser bedauerlicherweise durch geltendes recht geschützten kackkreatur gehört und gesehen...

dazu verweise ich auf die formaldebatte.. thema sozialpolitische entwicklung ...
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
Ich hab zwar nicht dieses Interview von dem Du schreibst gesehen,allerdings habe ich in den letzten Monate diverse mal Herrn Prof. Sinn und seine Vorschläge gesehen/gehört.

Und ja,mir "gefällt" das auch nicht wenn der gute Mann von "mehr arbeiten","subventionierten Löhnen" etc redet...

allerdings bin ich mittlerweile zu der Ansicht gelangt dass das der "beste" Weg ist.
Ich würd mir auch wünschen dass alle Leute weniger arbeiten und am besten mehr Geld verdienen,nur wird das so nicht funktionieren.
Und ich finds auch sinnvoller jemandem Geld vom Staat fürs Arbeiten zu geben, statt fürs zu Hause rumsitzen und Vera kucken.

Wie würden denn Deine Vorschläge "zur Sanierung Deutschlands aussehen? @Threadersteller
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ich bin der festen überzeugung, dass es nicht neue arbeitsplätze schafft, wenn diejenigen, die arbeit haben auch noch für weniger geld mehr arbeiten.

ich wüsste nicht wie das funktionieren soll und habe bisher noch niemanden getroffen, der mir da eine plausible logik hätte präsentieren können.
am wenigsten konnte mir das herr *arghhhhaaaarrrr* prof *grrrrrrngggggggaaaaaaaaaaarrrrrgh* nonsense erklären können...
ich verstehe nicht wie die vorschläge dieser kreatur so ungeprüft so grossen anklang finden können... der mann behauptet etwas und bringt keine belege .. ich würsste auch nicht wann er in einem interview einmal vernünftige argumente für seine position gebracht hätten ( von pseudowissenschaftlichen larifari mal abgesehen )

einleuchtend hingegen erscheint mir, dass der binnenmarkt dadurch geschwächt wird, dass mehr kleinere und mittlere betriebe zumachen ( wie ja schon zu erleben ) dass dadurch mehr menschen ihre arbeit verlieren ( wie ja zu erleben ) und die grösseren betriebe dennoch ins ausland abwandern weil wir als deutsche arbeitnehmer unmöglich konkurrenzfähig arbeiten können weil wir schon allein für unsere mieten mehr monatliche einnahmen benötigen als etwa menschen aus osteuropäischen nachbarstaaten.
 

Sensoe

Geheimer Meister
8. Februar 2003
379
Yoa Force,das war jetzt ne schöne Feststellung der derzeitigen Lage,nur wie solls "besser" werden?

Wie können wir hier im schönen Deutschland wieder Arbeitsplätze schaffen?
Es klingt mir einfach am vernünftigsten wenn jemand sagt: übereniedrigere Löhne,denn "der Pole" kann nunmal genauso gut mauern wie "der Deutsche"...warum also sollte "der Deutsche" 7x soviel verdienen?Weil er mehr Miete bezahlen muss?Interessiert den multinationalen Baukonzern nicht wirklich..

Und deswegen sollte der Staat noch bissl was drauf legen,damit die Lohnkluft zwischen Polen/Deutschen nicht mehr die Außmaße von DeathValley hat..
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ja bloss so funktionierts doch nicht.. und natürlich muss der deutsche siebenmal so viel verdienen wenn er sieben oder zehn mal so viel miete zahlt... .wie soll man denn sonst bitte leben..

und einfach sagen, dass in ermangelung besserer vorschläge man doch am besten mal einen wirklich miesen vorschlag nimmt kann doch nicht die lösung sein..

ich mein hast du die formaldebatte gelesen? dort steht ein haufen holz drin.. wir können uns gern über die dort vorgestellten alternativen unterhalten, aber ich wiederhol das jetzt hier nicht alles..

muss ja zu was gut sein die viele arbeit.

und die deutschen arbeitnehmer können eben nun mal nicht konkurrenzfähig arbeiten.. tut mir leid.. senkt die preise.. dann können wir drüber reden, aber solang ich hier wesentlich höere ausgaben habe als ein pole kann ich nicht für das gleiche geld arbeiten.. so einfach ist das

es ist dabei scheissegal was den multinationalen baukonzern interessiert.. ich kann nicht unter der brücke leben mich von abfällen ernhähren und für die arschgeigen vom multinationalen baukonzern arbeiten.
es geht halt nicht..

und wenn die leute schön arbeiten und keine knete mehr verdienen und deshalb nicht mehr konsumieren können ist auch keinem geholfen..

also..

es gibt verschiedene gegenvorschläge die finden sich in der formaldebatte.. und ich habe noch keine einzige logische kette gehört die mir erklären könnte wie das funktionieren soll mit dem mehr arbeiten für weniger geld und wachstum der wirtschaft ( und wirtschaft besteht.. das sag ich ganz deutlich nicht nur aus den wixern vom multibeschissenen baukonzern sondern auch aus den vielen vielen und mehr unternehmen des binnenmarktes das scheinen ja immer alle zu vergessen ... ich arbeite für mein geld, aber mir sterben die kunden weg.. die haben nämlich alle nichts mehr.. die sind klempnermeister oder kfzbetriebe deren kunden reparieren sich inzwischen das auto lieber selber oder werfen es weg oder stellen halt nen eimer unter die tropfende leitung ... ich bin unternehmer des binnenmarktes... und ich bin nicht allein.. )

ich mein ich bin ja nicht wirklich bockig.. wenn mir das einmal einer nachvollziehbar erklären könnte.. ich würde es mir ja anhören.. aber ich habe wirklich noch nie eine einigermaßen einleuchtende erklärung gehört.. jedesmal wenn man mal danach fragt bekommt man gewöhnlich neoliberalen grosskäse serviert... ansonsten sagt man mir immer ich soll doch erst mal alle probleme der welt lösen gehen. .he na klar.. da bin ich prima abgelenkt und hab keine zeit mehr blöde fragen zu stellen.. aber erfreulicherweise haben wir uns ja kürzlich hingesetzt und uns lang nen kopf gemacht und ganz viel dazu geschrieben..
da kann ich jetzt drauf verweisen ;)
http://www.ask1.org/modules.php?name=Forums&file=viewtopic&t=16332

ich bin einfach nicht dafür einfach ein konzept dass sich mies anhört als lohnenswerten versuch zu akzeptieren.. ( das ist ein bisschen so als würde man sich langweilen und frage.. "he jungs was können wir denn noch machen mir ist fad" und irgendjemand sagt dann "he vielleicht springen wir einfach vom dach" "nee hört sich schmal an" "ja weisst du was besseres?" .. ja also.. nu ;) )
 

TeZen

Geselle
24. Januar 2005
29
Fragen&Antworten

Tag!

@ forcemagick
Warum ist diese "bedauerlicherweise durch geltendes recht geschützte kackkreatur" rechtlich geschützt? In einer Demokratie für einen Hungerlohn (auf Zwang) zu arbeiten würde für mich Sklaverei bedeuten - und Sklaverei wird doch auch nicht noch staatlich / gesetzlich gefördert, oder? "Das Beste" bei Sinn finde ich, daß der via IfoInstitut auch durch Steuergelder finanziert wird. Und sein Gehalt scheint auch nicht das schlechteste zu sein... sollten "wir" nicht dort anfangen, Steuern zu sparen :) ! Deine "Erleuchtung" scheint "meine Vermutung" zu untermauern - es würde nichts saniert werden sogar alles noch verschlimmbessern! ...noch eine Frage: Was passiert eigentlich, wenn wir mal nicht mehr Exportweltmeister sind und z.B. nur "Bronze" haben und quasi neben der Binnenwirtschaft nun auch dieses Standbein wegbröckelt?

@ Senseo
1. Alles ist sinnvoller als "zu Hause rumsitzen und Vera kucken." - nicht nur Arbeit. Jetzt mußt Du Dir mal vorstellen, du sollst dort arbeiten ... O.K., dort sollte ich noch nicht arbeiten, aber letztens wollte http://www.Trinkkultur.De von mir, daß ich für Alkoholprodukte wie Alcopops, Alkoholeis und Alkoholpulver (zum selberrühren) gestalterisch tätig bin. Sogar die Arbeitsagentur riet mir zweimal ab, dort anzufangen. Ich solle erst gar nicht zur Vorstellungsprobewoche gehen. Was ich damit sagen will: "Sinnvoll" (-es Leben) hat nicht unbedingt etwas mit Arbeit zu tun.
2. "allerdings bin ich mittlerweile zu der Ansicht gelangt dass das der beste Weg ist." In Punkt 3 will ich Dir meine Vorschläge "zur Sanierung Deutschlands" geben. Zwei Fragen aber noch von mir:
Aus welchen Gründen sind für Dich Sinn´s Zukunftsvisionen "der beste Weg" ?
Was macht Dich in Deinen Überlegungen so sicher (Zahlen, Fakten etc.)?
3. Meine Vorschläge zur Sanierung Deutschlands sind nicht bei Amerika alá Sinn sondern eher bei den Niederlanden abgeguckt:
A) Mindestlöhne in ALLEN Bereichen gegen Lohndumping und (sorry) Fremdarbeiter - mind. 7 €uro Netto und für qualifizierte Kräfte mind. 9 €uro . Kontrolle bei Praktikastellen, welche heutzutage gesetzeswidrig wie Zeit-Arbeitsstellen auf Hungerlohnbasis angeboten werden.
B) Steuern auf Überstunden. D.h., wer z.B. mehr als 45 Stunden arbeitet, muß erheblich mehr Steuern zahlen, sodaß sich eine 45undmehr - Stunden-Woche gar nicht erst lohnt. Weder für Arbeitgeber noch für Arbeitnehmer. Parallel sollten Mitbürger mit weniger als ~850€ Brutto Einkommen steuerlich entlastet werden. Bringt doch nichts, wenn man erst Steuern zahlt und diese danach wieder in Form von AlgII-Zuschüssen, Wohngeld oder Sozialhilfe zurückbekommt, damit man wenigstens existieren kann... darf?!
C) In einer Demokratie muß vorhandene Arbeit schon gesetzlich gerecht(er) verteilt werden. Die Utopie in dieser Zeit abertausende Arbeitsplätze zu schaffen ist nicht vereinbar mit den gewollten Konsequenzen der Industrialisierung (Automatisierung etc.) . Jeder, der irgendetwas von "Millionen Arbeitsplätze schaffen" erzählt ist meines Erachtens ein Lügner und hat einen versperrten Blick auf die Wirklichkeit.
D) Fordern und Fördern - für jeden und JEDE Fähigkeit bzw. jedes Können. Meines Erachtens wird in Deutschland, das Land der Dichter und Denker, seit Jahrzehnten zuwenig Wert auf Kreativität und Kultur gelegt. Man muß sich anpassen an "die Wirtschaft" und "den Markt" wie "der Globalisierung". Stattdessen könnten wir ein lebende Kultur mit abertausenden Persönlichkeiten haben. Wenn wir schon (beinahe) das ganze System von den Super-Amerikanern übernehmen, wieso nicht auch die "Kulturindustrie", eine der größten Wachstumszweige in den USA?
E) Es sollten sich einfach mal echte Experten mit diesem Land und deren Gesellschaftsverhältnisse auseinandersetzen und eine Organisation zur Überwachung der Demokratie gründen. Vetternwirtschaft, mafiöse Strukturen, asoziale Manager/Führer/Leiter und schwarze Märkte sind in diesem Land normal wie Alkoholmißbrauch. Es müssen neue Werte geschaffen werden. Die Marshall-Plan-Industriekultur funktioniert nicht mehr. Es muß eine neue "funktionierende" Kultur / Gesellschaft entworfen werden jenseits von Callcenterbüros und FastFoodLifeStyle.

Der "Sinn" des Lebens besteht nicht aus Geld. Dieses muß nur als Mittel zum Zweck verstanden werden. Und es kann nicht sein, daß in Deutschland nicht genug zu Essen da sei, keine Ärzte anwesend seien oder Wohnungsnot herrsche. Es herrscht Desintegration, Ausgrenzung und quasi Krieg durch ungerechte / asoziale Verteilung der Resourcen wie Arbeit in diesem "Pyramidensystem" . Nicht für jeden sichtbar, doch sichtlich erkennbar. Meistens sind die Lösungen einfacher und "preiswerter", als man denkt.

MfG TeZen
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Hüstel.

Ich denke auch das eine Erhöhung der Arbeitszeiten eher Linderung bringt als diese zu senken. Aber das nur am Rande ... :O_O:

Aber wen dieses Thema interessiert sollte den derzeitigen Zeit Artikel:
http://www.zeit.de/2005/30/Kapitalismusserie?page=all
lesen,
in dem der Kapitalismus mit einem totalitären System verglichen wird.

Auch interessant zum Thema Globalisierung und Kapital:
Im Weltinnenraum des Kapitals
von Peter Sloterdijk
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...ref=pd_ka_1/302-0507339-4674440&tag=wv2020-21
 

TeZen

Geselle
24. Januar 2005
29
PostNr3

Tag Malakim!
Du schriebst: "Ich denke auch das eine Erhöhung der Arbeitszeiten eher Linderung bringt als diese zu senken. Aber das nur am Rande ... "
Ja, du denkst, aber wie und warum? Und für wen bringt es Linderung? Für unser Haushaltsloch, dem Staat, der Industrie? Linderung bringt es m. E. zumindest nicht bei dem vorherschenden Problem der Arbeitslosigkeit, weil einfach keine Kaufkraft vorhanden ist. Und exportieren ist gut, aber denkst Du, das geht so weiter?

Hi Sensoe! ...und natürlich auch an alle anderen!

Mir ist noch was eingefallen:

Die Agentur für Arbeit verschlingt jährlich 54 Milliarden €uro. Das sind ~10000 €uro pro Arbeitssuchender. Dazu kommen übrigens noch die Finanzleistungen SGBI und SGBII. Die Arbeitsagentur verbraucht Gelder, welche in Bürokratie sinnlos verplempert werden. Helfen tun sich höchstens die Angestellten, weil Sie ja "Arbeit" haben. Jeder Arbeitsagenturvermittler arbeitet "hart" und vermittelt ganze 1.4 Arbeitslose pro Jahr - diese 1.4 Leute könnten sicherlich andersweitig Arbeit finden. Das ist das Haushaltsloch. Das Geld (oder auch nur ein Teil davon) wäre in den Händen der Arbeitslosen sicher besser angelegt. Durch Konsum via Produktion entstehen Arbeitsplätze. Die "Volksgesundheit" wäre mit Sicherheit auch besser dran und.

Schade nur um die nun arbeitslos-gewordenen Arbeitsvermittler...

Ein Traum: Mit 100000 €uro (pro Jahr) könnte man 10 Leuten ein ~8000m² großes Grundstück kaufen, ökologische Holzhäuser in echter Arbeit aufbauen, ein kleines schnuckeliges Dorf im Dorf -NEIN, nicht BigBrother, sonst wär´s ja nicht schnuckelig- gründen, eine relativ unabhängige Infrastruktur (Solaranlage, Wasseraufbereitung, Kläranlage, Wärme, Ackerbau für Eigenbedarf, evtl. Viehzucht...) errichten. Das würde das Selbstwertgefühl steigern und Eigenverantwortung beibringen. Und damit das Volk auch etwas davon hat, kann man dieses Gebiet Schulen etc. zur Verfügung stellen, damit z.B. Großstadtkinder, welche nicht mit Papa&Mama in den Süden fliegen können, die Natur kennenlernen können. Möglich ist alles. Es zählt nur der Wille. ...und mein Traum ist realisierbar: Die Mietkosten würden wegfallen, ein großer Teil der Nahrung könnte selbst erwirtschaftet werden, die ehem. Arbeitslosen wären beim Staat angestellt und eigentlich könnte man die 100000 €uro jedes Jahr vom Neuen auszahlen. Es sollte aber zum Haushaltslöcherstopfen benutzt werden. Gibt es einen besseren Traum ???

Ich bin leider selber arbeitslos. Habe aber in den letzten 1 1/2 Jahren nebenbei zwei Deutsche ohne Ausbildung in den Niederlanden in Arbeit "geschickt". Eine 3. Person hätte sofort in Amsterdam in einem Callcenter für Siemens in Deutscher Sprache arbeiten können - bei einem Minimallohn von 1200 €uro (durchschnittlich ~1500 €uro) / Netto. Nun will ich gerne auch andere "hoffnungslose" Fällen vermitteln. Nur die Agentur für Arbeit kooperiert nicht wirklich. Die wollen mich laut meinem Bruder (BBS-Lehrer) "verarschen" und betrügen: Mit ESG = Einstiegsgeld. Im Internet gibt es darüber keine offizielle Information und der Paragraph im HartzIV-Gesetz mit den drei Absätzen ist so schwammig formuliert, daß die damit eine Freundin meines Bruders eben "verarscht" haben. Das Wort nimmt mein Bruder sonst nie in den Mund.

MfG TeZen
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Re: PostNr3

TeZen schrieb:
Tag Malakim!
Du schriebst: "Ich denke auch das eine Erhöhung der Arbeitszeiten eher Linderung bringt als diese zu senken. Aber das nur am Rande ... "
Ja, du denkst, aber wie und warum? Und für wen bringt es Linderung? Für unser Haushaltsloch, dem Staat, der Industrie? Linderung bringt es m. E. zumindest nicht bei dem vorherschenden Problem der Arbeitslosigkeit, weil einfach keine Kaufkraft vorhanden ist. Und exportieren ist gut, aber denkst Du, das geht so weiter?

Das lässt sich einfach zusammenfassen unter:
Arbeit zieht Arbeit nach sich.

Ein senken der Arbeitszeit <35 Std Woche macht in meinen Augen keinen Sinn. Es macht den Standort Deutschland noch teurer, es werden sicherlich nicht mehr Leute eingestellt denn es ist weit weit teurer 2 Leute auf einer Stelle zu haben als einen länger arbeiten zu lassen.
Weiterhin denke ich das z.B. 40 Std die Woche ein guter Wert ist. Ich arbeite meist sogar mehr als 40 Std die Woche und kann eigentlich nicht wirklich über Freizeitmangel klagen. Weiterhin bin ich quasi Opfer davon das mir von der IG-Metall vorgeschrieben wird wann und wieviel ich arbeiten darf. 18:00 Uhr ist sense und glaubt es oder nicht das generiert STRESS. :roll:

Bevor man da die Arbeitszeit künstlich senkt würde ich mal damit Anfangen Verwaltungskosten abzubauen und den Schwachsinn der im bürokratischen Bereich vorherrscht abzubauen. Nur so als Beispiel kommt an der Charite in Berlin auf jeden Wissenschaftler 2 Verwaltungsangestellte und die Wissenschaftler rennen trotzdem selber hinter diversen Formularen Finanzanträgen usw. her so das da keiner wirklich gut Forschen kann. DAS führt sicherlich nicht in eine gloreiche Zukunft der Deutschen Forschung und das zieht wieder weitere Probleme nach sich.

Ich bin aber kein Volks- oder Betriebswirt und daher ist meine Meinung da nicht sehr differenziert.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Re: PostNr3

TeZen schrieb:
Ein Traum: Mit 100000 €uro (pro Jahr) könnte man 10 Leuten ein ~8000m² großes Grundstück kaufen, ökologische Holzhäuser in echter Arbeit aufbauen, ein kleines schnuckeliges Dorf im Dorf -NEIN, nicht BigBrother, sonst wär´s ja nicht schnuckelig- gründen, eine relativ unabhängige Infrastruktur (Solaranlage, Wasseraufbereitung, Kläranlage, Wärme, Ackerbau für Eigenbedarf, evtl. Viehzucht...) errichten. Das würde das Selbstwertgefühl steigern und Eigenverantwortung beibringen. Und damit das Volk auch etwas davon hat, kann man dieses Gebiet Schulen etc. zur Verfügung stellen, damit z.B. Großstadtkinder, welche nicht mit Papa&Mama in den Süden fliegen können, die Natur kennenlernen können. Möglich ist alles. Es zählt nur der Wille. ...und mein Traum ist realisierbar: Die Mietkosten würden wegfallen, ein großer Teil der Nahrung könnte selbst erwirtschaftet werden, die ehem. Arbeitslosen wären beim Staat angestellt und eigentlich könnte man die 100000 €uro jedes Jahr vom Neuen auszahlen. Es sollte aber zum Haushaltslöcherstopfen benutzt werden. Gibt es einen besseren Traum ???

Es ist DEIN Traum. Ich bin recht sicher das viele Arbeitslose das als eine art Arbeitslager empfinden würden. Unter Zwang geht sowas nicht. Freiwillig sicherlich gut :o)
 

TeZen

Geselle
24. Januar 2005
29
Antwort an Malakim

Hallo Malakim!

Ersteinmal zu meinem freiwilligen Traum:
Wenn ich eine (Jahres-)Anstellung beim Staat bekomme und für soetwas Soziales tätig wäre, würde ich es nicht als "Arbeitslager" empfinden. Für "linke Ökos" wäre es sogar das Gegenteil. Dagegen kommen die "zusätzlichen 1€Jobs" mir heute schon real wie "Sklaverei" vor, weil diese nicht ganz freiwillig sind. Ich habe mich dafür übrigens freiwillig eingetragen - leider gibt es hier viel zu wenig 1€Jobs und mir wurde gesagt, so ein Job sei nichts für mich und ich bräuchte etwas "Echtes" ... nur wo? Und das "wo" muß nicht nur für mich, sondern für ~8 Millionen arbeitssuchende Menschen gelöst werden. Wie gesagt, besser einen guten machbaren Traum zu haben, als eben nichts sagen bzw. tun zu können.

Nun zu... :
"Arbeit zieht Arbeit nach sich." - stimmt, aber auch nur in einem gewissen Rahmen, welcher meiner Erachtung alleine durch die jetzt schon vorhandene Globalisierung nicht mehr erweitert werden kann.
Für mich macht es einen Sinn, zwei Menschen auf ~30-Stunden-Woche zu beschäftigen, als einen Menschen für ~50 Stunden - bei gleichem Preis. Die Leistung steigert sich um 20%, die Qualität verbessert sich und es gibt nur wenige Mehrkosten.

"Ich arbeite meist sogar mehr als 40 Std die Woche" - und das mit Sicherheit nicht nur Du ! Jeden, den ich kenne und arbeitet, hat mehr als 40 Stunden zu tun oder hat Zusatzverdienste. Im Durchschnitt kann man in Deutschland wohl von einer realen 45-Sunden-Woche reden - d.h. wenn man beschäftigt ist. Würde jeder der Vollbeschäftigten nur 5 Stunden Arbeit abgeben, würden mindestens eine Million Arbeitsplätze entstehen. Würde jeder Vollbeschäftigte 5 Stunden mehr arbeiten, hätten wir Überproduktion und als Folge Arbeitslosigkeit.

"Weiterhin bin ich quasi Opfer der IG-Metall" - Tut mir leid, für den Stress, aber wie lange gibt es das Problem schon? Wieso wird da nichts in Einvernehmen mit dem Arbeitgeber bzw. der IG-Metall geklärt? Rechte sind gut, wenn diese Sinnvoll auf beiden Seiten eingesetzt werden.

"Verwaltungskosten abzubauen und den Schwachsinn der im bürokratischen Bereich vorherrscht abzubauen" - Wer will das Gegenteil?Keiner! Und das in allen Gruppierungen in allen Bereichen! Möchte aber nur einmal wissen, wieviel Arbeitslosigkeit durch Abbau der Bürokratie in Deutschland entsteht... 8O ? :lol:

MfG TeZen
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Re: PostNr3

Malakim schrieb:
... denn es ist weit weit teurer 2 Leute auf einer Stelle zu haben als einen länger arbeiten zu lassen.

Wir reden doch aber eher von einer Verteilung, dass mehrere Leute etwas von ihrer Arbeitszeit abgeben, damit dann einer zusätzlich eingestellt wird. Zum Thema Verteuerung: Die Arbeitszeitverkürzungen der 80er Jahre wurde mit Lohnsteigerungen teilweise unter 1% gegenfinanziert, wobei der Produktivitäts- und Gewinnzuwachs der Unternehmen deutlich höher (teilweise 2stellig) war. Das sollte man mal nicht vergessen...

Weiterhin bin ich quasi Opfer davon das mir von der IG-Metall vorgeschrieben wird wann und wieviel ich arbeiten darf. 18:00 Uhr ist sense und glaubt es oder nicht das generiert STRESS.

Echt? Um 18 Uhr kommt ein Funktionär der IG-Metall bei dir vorbei und schmeisst dich aus dem Betrieb? Oder doch eher der Hausmeister? Vielleicht, weil der auch Feierabend will? Oder weil ab 18 Uhr der Wachschutz bestellt ist?

Dann hab ich mal einen - ebenso überzogenen - Vorschlag für dich. Dein Arbeitgeber soll dich entlassen, sofort aus dem Arbeitgeberverband austreten und dich danach wieder einstellen...

Ansonsten wäre vielleicht etwas realistischer, dass dein Arbeitgeber ein flexibles Arbeitszeitmodell mit Zeitkonten einführt, bei dem du Überzeit auf- und wieder abbauen kannst. In anderen Betrieben mit Metallertarif geht das auch, sollte auch bei euch kein Problem sein.

Ich bin aber kein Volks- oder Betriebswirt und daher ist meine Meinung da nicht sehr differenziert.

Das ist sie auch bei denen nicht immer...aber wir sind ja alle nur Menschen.
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
@tenzen
Ich kenne ein paar "linke Ökos" die bekommen im Monat um die 1000 Euro vom Arbeitsamt, die schließen sich aber nicht zu einer Landkommune zusammen sondern verplempern das Geld anderweitig.

Es ist ja nicht so, daß diese 54 Milliarden nicht an die Arbeitslosen ausgezahlt würden. Dann such dir halt mal 10er Bundles für dein Projekt.
Also ich kenne keine 10 leute mit denen ich auf eine jahrelange Zeit in so einer Kommune zusammenleben wollen würde. Ist halt nicht jedermanns Sache.

Im Allgäu haben das allerdings 2 Brüder versucht. So ne Art sozialer Wohnungsbau für Großfamilien (Bedingungen glaube ich mind 2 oder 3 Kinder und die Großeltern müssen miteinziehen) in Erbpacht/miete zu bewerkstelligen. Die bekommen leider sehr viel Gegenwind aus dem Stadtrat.
War ein großer Artikel im Spiegel darüber.
Link

http://www.wams.de/data/2005/03/13/610152.html
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Re: PostNr3

Franziskaner schrieb:
Echt? Um 18 Uhr kommt ein Funktionär der IG-Metall bei dir vorbei und schmeisst dich aus dem Betrieb? Oder doch eher der Hausmeister? Vielleicht, weil der auch Feierabend will? Oder weil ab 18 Uhr der Wachschutz bestellt ist?

Ja es kommt einer von der IG Metall (vom Betriebsrat) und mault über mich bei meinem Chef am nächtsten Tag.
Der Hausmeister ist die ganze Nacht da dem ists latz.
Wachschutz?

Das es da schönere Arbeitszeitmodelle gibt weiß ich auch. Aber nochmal was ist gegen 40 Std Arbeit die Woche zu sagen? Gehts Euch "nur" darum Jobs zu schaffen mit der Arbeitszeitverkürzung oder sind 40 Std die Woche so gruselig oder wie?
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Re: PostNr3

Malakim schrieb:
Ja es kommt einer von der IG Metall (vom Betriebsrat) und mault über mich bei meinem Chef am nächtsten Tag.

MÖÖÖÖP! Falsche Antwort, McFly!

1. Das euer Betriebsrat auch noch Gewerkschaftsmitglied ist, mag sein. Ist auch wahrscheinlich. Aber gewählt habt ihr den ja bei euch im Betrieb, der ist euch ja nicht von der IG Metall aufs Auge gedrückt worden.

2. Wenn er dich das nächste Mal heimschicken will, kannst du ihm einen schönen Gruss von einem Ex-Betriebsrat ausrichten. Er darf dich zwar auf deine Überschreitung der betrieblichen Arbeitszeit hinweisen, nach Hause schicken darf er dich nicht, da er dir gegenüber nicht weisungsbefugt ist. Er darf allerdings vom Personal- oder Betriebsleiter verlangen, dass dieser dich heimschickt.

3. Liegt das unter 2. aber nicht primär daran, dass dir die Gewerkschaft die Arbeitszeiten vorschreiben will, sondern daran, dass in eurer Firma ab 18 Uhr Überstunden gelten (was sich durch eine Betriebsvereinbarung beheben liesse). Überstunden sind aber nach dem Betriebsverfassungsgesetz zustimmungspflichtig durch den Betriebsrat. Wenn du also nach 18 Uhr noch da bist, aber für dich vorher keine Überstunden beantragt wurden, sind diese streng genommen illegal nach BetrVG. Da hat die Gewerkschaft erst mal auch nix mit zu tun.

4. Solltest du meiner Meinung nach sogar noch dankbar sein, wenn der am nächsten Tag bei deinem Chef über dich "mault". Oder bist du ernsthaft der Meinung, dies würde deine Karriere beeinträchtigen?

5. Solltest du dich weniger über die Gewerkschaft beklagen, sondern eher über deine offensichtlich unfähige Geschäftsleitung, die ja anscheinend zu blöd ist, mit ihrem Betriebsrat eine flexible Arbeitszeitregelung zu vereinbaren, die den tatsächlichen Anforderungen des Betriebs entspricht.

Der Flächentarifvertrag bietet dazu übrigens einiges an Instrumenten. Also net immer nur meckern, sondern einfach mal hinter die Kulissen gucken, worans denn wirklich liegt.

6. Wenn dir das alles nicht passt, lass dich von deinem Arbeitgeber als "Aussertariflicher Angestellter" klassifizieren, dann kannst du deinem Betriebsrat künftig sagen, dass der Tarifvertrag nicht gilt.

Das es da schönere Arbeitszeitmodelle gibt weiß ich auch. Aber nochmal was ist gegen 40 Std Arbeit die Woche zu sagen?

Ich verweise nochmal auf mein obiges Posting zum Thema Lohnentwicklung bei Einführung der 35 Stunden Woche.
 

TeZen

Geselle
24. Januar 2005
29
Tag!

@ erik
"linke Ökos die bekommen im Monat um die 1000 Euro ... verplempern das Geld anderweitig." . Vielleicht gibt es doch Leute, die den Konsumwahn irgendwie nicht mehr mitmachen wollen. Eine Kommune heißt doch nicht, daß man Tag & Nacht aufeinanderhockt. Ich bin zumindest einer und viele würden soetwas machen, wäre es möglich. Jeder hätte mindestens 200m² für sich ganz alleine und ein Holzhaus, welches übrigens in der Qualität einem Betonklotz in keinster Weise nachstehen muß. Viele würden das in Anspruch nehmen, denke ich. Spätestens wenn das soziale System in den Städten komplett zusammengefallen ist - wenn es so weitergeht, wird es zusammenfallen ...
Das mit dem Allgäu: Tja, der Staat will eben DIESE moderne Gesellschaft.

@ Malakim
Das mit den Arbeitszeiten in der Firma MUß doch lösbar sein. Es kann nicht sein, daß Bürokratie bzw. Arbeitnehmerschutzrechte Dich / Euch stressen.
Ja, ich würde GERNE 40 STUNDEN die Woche arbeiten. Und ich kann etwas - sonst hätte ich keine sehr gute Ausbildung in den Taschen. Das Problem liegt nur einfach darin, daß eigentlich jeder Vollzeitbeschäftigte, den ich kenne, mehr als 40 Stunden = ~45 Stunden arbeitet. Und irgendwie fehlt ca. 8 Millionen Mitbürger (10%) auch nur eine einzigste Arbeit. Vielleicht sind das die 10%, welche andere "zwangsläufig" Überstunden schuften? Gruselig ist, daß viele Mitbürger nicht einsehen wollen, daß Demokratie wie Menschenwürde schon bei Arbeitsteilung vorhandener Arbeit anfängt. Ohne Arbeit kein Geld und ohne Geld ist man in diesem heutigen kapitalistischen "System" niemand = das Geld ist die Existenzberechtigung und alles andere ist entweder demütigende "Sozialschmarotzerei" oder kriminell.

MfG TeZen
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Re: PostNr3

Franziskaner schrieb:
Malakim schrieb:
Ja es kommt einer von der IG Metall (vom Betriebsrat) und mault über mich bei meinem Chef am nächtsten Tag.

MÖÖÖÖP! Falsche Antwort, McFly!

*lol*
Wie oft willst Du denn von mir hören das ich mich nicht auskenne?
Ist da eine persönliche Herabwürdigung von Dir wirklich noch nötig?

Franziskaner schrieb:
1. Das euer Betriebsrat auch noch Gewerkschaftsmitglied ist, mag sein. Ist auch wahrscheinlich. Aber gewählt habt ihr den ja bei euch im Betrieb, der ist euch ja nicht von der IG Metall aufs Auge gedrückt worden.

Hier gibts ein Problem. Im Werk wählen mehr als in der Entwicklung. Die Entwicklung entwickelt aber für mehr Werke als dieses hier ...

Franziskaner schrieb:
2. Wenn er dich das nächste Mal heimschicken will, kannst du ihm einen schönen Gruss von einem Ex-Betriebsrat ausrichten. Er darf dich zwar auf deine Überschreitung der betrieblichen Arbeitszeit hinweisen, nach Hause schicken darf er dich nicht, da er dir gegenüber nicht weisungsbefugt ist. Er darf allerdings vom Personal- oder Betriebsleiter verlangen, dass dieser dich heimschickt.

Er schickt mich nicht sondern geht zu meinem Chef und beschwert sich.

Franziskaner schrieb:
3. Liegt das unter 2. aber nicht primär daran, dass dir die Gewerkschaft die Arbeitszeiten vorschreiben will, sondern daran, dass in eurer Firma ab 18 Uhr Überstunden gelten (was sich durch eine Betriebsvereinbarung beheben liesse).

Nope stimmt nicht nach 18:00 Uhr gelten Überstunden NICHT mehr.
Im übrigen kenne ich die 18:00 Uhr Problematik auch von anderen Firmen.

Franziskaner schrieb:
4. Solltest du meiner Meinung nach sogar noch dankbar sein, wenn der am nächsten Tag bei deinem Chef über dich "mault". Oder bist du ernsthaft der Meinung, dies würde deine Karriere beeinträchtigen?

Meine Karriere? *lol*
Ich habe auch gerne Freizeit, würde aber auch gerne sehen das dieser Standort erhalten bleibt.
Nein das schädigt massiv die Firma ... nachdem die Hälfte der Entwicklung Betriebsbedingt gekündigt wurde, wir aber trotzdem zusätzlich für Werke rund um die Welt entwickeln sollen ist ein bisschen viel Arbeit zu erledigen.
Es ist kein schönes Gefühl wenn ein Probelm liegen bleibt...

Franziskaner schrieb:
5. Solltest du dich weniger über die Gewerkschaft beklagen, sondern eher über deine offensichtlich unfähige Geschäftsleitung, die ja anscheinend zu blöd ist, mit ihrem Betriebsrat eine flexible Arbeitszeitregelung zu vereinbaren, die den tatsächlichen Anforderungen des Betriebs entspricht.

Ich habe mich nicht wirklich über die Gewerkschaft beschwert ... auch wenn ich dazu neige dies zu tun.
Es ist nicht die Leitung sondern ein restlos verblödeter Betriebsrat. Wirklich.

Franziskaner schrieb:
Der Flächentarifvertrag bietet dazu übrigens einiges an Instrumenten. Also net immer nur meckern, sondern einfach mal hinter die Kulissen gucken, worans denn wirklich liegt.

Du, weil ich weiß das ich in diesem Gebiet kaum Ahnung habe wollte ich eben diese Diskussion nicht führen sondern auf den Artikel zum Kapitalismus aufmerksam machen. Vornehmlich bist Du es der mich zu diesem Thema unbedingt belehren wollte und nicht Ich der gemeckert hat.

Ist aber auch schon ziemlich OT.

Franziskaner schrieb:
6. Wenn dir das alles nicht passt, lass dich von deinem Arbeitgeber als "Aussertariflicher Angestellter" klassifizieren, dann kannst du deinem Betriebsrat künftig sagen, dass der Tarifvertrag nicht gilt.

Die Welt ist sooo einfach.... *lol*

Franziskaner schrieb:
Das es da schönere Arbeitszeitmodelle gibt weiß ich auch. Aber nochmal was ist gegen 40 Std Arbeit die Woche zu sagen?

Ich verweise nochmal auf mein obiges Posting zum Thema Lohnentwicklung bei Einführung der 35 Stunden Woche.

Zu diesem Thema gibt es kontroverse Ansichten, auch in der Presse. Leider reicht mein Bildungsstand in diesem Gebiet nicht aus um Dir da fundiert antworten zu können wie ich bereits mehrfach angemerkt habe.

Auch übrigens schön das Du den Inhalt meiner Fragen ignoriert hast, denn die Fragen lauteten komplett:

Malakim schrieb:
Aber nochmal was ist gegen 40 Std Arbeit die Woche zu sagen? Gehts Euch "nur" darum Jobs zu schaffen mit der Arbeitszeitverkürzung oder sind 40 Std die Woche so gruselig oder wie?

Wobei ich wissen wollte ob die 40 Stunden ANSICH das Problem sind oder obs um Arbeitsplatzbeschaffung geht.
 

Franziskaner

Ritter vom Schwert
4. Januar 2003
2.061
Re: PostNr3

Malakim schrieb:
*lol*
Wie oft willst Du denn von mir hören das ich mich nicht auskenne?
Ist da eine persönliche Herabwürdigung von Dir wirklich noch nötig?

Zum ersten: Da arbeiten wir ja grade dran.
Zum zweiten: Bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass ein Zitat aus "Zurück in die Zukunft" von allein als scherzhafte Bemerkung aufgefasst wird. Mein Fehler.

Hier gibts ein Problem. Im Werk wählen mehr als in der Entwicklung. Die Entwicklung entwickelt aber für mehr Werke als dieses hier ...

Ich würd mal eher drauf tippen, dass das Problem eben ist, dass die Entwicklung meint, sich an BR-Wahlen nicht beteiligen zu müssen...

Er schickt mich nicht sondern geht zu meinem Chef und beschwert sich.

Ich hab mich auf deine Bemerkung in deinem Posting auf Seite 1 bezogen:

Weiterhin bin ich quasi Opfer davon das mir von der IG-Metall vorgeschrieben wird wann und wieviel ich arbeiten darf. 18:00 Uhr ist sense und glaubt es oder nicht das generiert STRESS.

Nope stimmt nicht nach 18:00 Uhr gelten Überstunden NICHT mehr. Im übrigen kenne ich die 18:00 Uhr Problematik auch von anderen Firmen.

Wenn deine Regelarbeitszeit bis nach 18 Uhr geht, gibts kein Problem mit dem Betriebsrat - jedenfalls kein gerechtfertigtes. Geht sie nur bis 18 Uhr, sind es Überstunden, sorry, ich hab die Definition nicht gemacht.

Nein das schädigt massiv die Firma ... nachdem die Hälfte der Entwicklung Betriebsbedingt gekündigt wurde, wir aber trotzdem zusätzlich für Werke rund um die Welt entwickeln sollen ist ein bisschen viel Arbeit zu erledigen.

Tja, dann würd ich mal sagen, das Problem ist nicht die 35 Stunden Woche, sondern das eure Konzernleitung der Meinung ist, in 35 Stunden könntet ihr das Pensum von 40 oder 45 leisten?

Ich finde schon, dass du da den Verursacher an der falschen Stelle suchst...

Ich habe mich nicht wirklich über die Gewerkschaft beschwert ... auch wenn ich dazu neige dies zu tun.

Du hast dich als "Opfer" der IG Metall dargestellt...

Es ist nicht die Leitung sondern ein restlos verblödeter Betriebsrat. Wirklich.

Hey, wenn ICH Betriebsrat wäre und die Unternehmensleitung sagt mir, sie müssten zig Leute in der Entwicklung kündigen, weil nicht genügend Arbeit da ist - da würd ich danach auch drauf schauen, dass die übrigen nicht anfangen, plötzlich Überstunden zu schieben.

Ich find, der Kerl macht seinen Job, nicht mehr.

Vornehmlich bist Du es der mich zu diesem Thema unbedingt belehren wollte und nicht Ich der gemeckert hat.

Dein Bildungsniveau liegt mir halt am Herzen.

Franziskaner schrieb:
6. Wenn dir das alles nicht passt, lass dich von deinem Arbeitgeber als "Aussertariflicher Angestellter" klassifizieren, dann kannst du deinem Betriebsrat künftig sagen, dass der Tarifvertrag nicht gilt.
Die Welt ist sooo einfach.... *lol*

Ja. In dem Fall schon.

Auch übrigens schön das Du den Inhalt meiner Fragen ignoriert hast, denn die Fragen lauteten komplett:

Malakim schrieb:
Aber nochmal was ist gegen 40 Std Arbeit die Woche zu sagen? Gehts Euch "nur" darum Jobs zu schaffen mit der Arbeitszeitverkürzung oder sind 40 Std die Woche so gruselig oder wie?

Wobei ich wissen wollte ob die 40 Stunden ANSICH das Problem sind oder obs um Arbeitsplatzbeschaffung geht.

Weil die Fragen IMHO schon beantwortet waren, aber gern noch mal:

a) Die 35 Stunden Woche ist vertraglich festgelegt und wurde in der Vergangenheit gegenfinanziert. Wenn eine Seite mit diesem Vertrag nicht mehr glücklich ist, muss sie ihn kündigen und neu aushandeln. Das ist die rechtliche Seite.

b) Ich persönlich bin der Meinung, dass wir durch die Einführung der 35 Stunden Woche Arbeitsplätze erhalten haben. Ausserdem müssen wir uns mal mit der Tatsache abfinden, dass wir schlicht nicht mehr genug Arbeit für alle haben - also entweder ist ein grosser Teil arbeitslos oder wir arbeiten weniger und dafür haben mehr einen Job. Das dies nicht bei vollem Lohnausgleich geschehen kann, müsste klar sein. Das ist die volkswirtschaftliche Seite - wobei mir durchaus bewusst ist, dass es hier auch völlig konträre Ansichten gibt, die zu bewerten ich mich mal zurückhalte.

c) Glaube ich, dass es Firmen wie deine sind, die eine unflexible Haltung zu Mehrarbeit der Gewerkschaften provozieren. Zuerst Leute entlassen - höchstwahrscheinlich aus betrieblichen Gründen, sprich zu wenig Arbeit - und die verbliebenen dann mit einer Arbeitslast versehen, die in der Regelarbeitszeit nicht zu schaffen ist. Das ist betriebswirtschaftlich gesehen vielleicht noch nachvollziehbar, unmoralisch und eine Frechheit ist es trotzdem.

Sind deine Fragen hiermit ausreichend gewürdigt worden?
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
Re: PostNr3

Franziskaner schrieb:
Zum zweiten: Bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass ein Zitat aus "Zurück in die Zukunft" von allein als scherzhafte Bemerkung aufgefasst wird. Mein Fehler.

*lol*

Franziskaner schrieb:
Hier gibts ein Problem. Im Werk wählen mehr als in der Entwicklung. Die Entwicklung entwickelt aber für mehr Werke als dieses hier ...

Ich würd mal eher drauf tippen, dass das Problem eben ist, dass die Entwicklung meint, sich an BR-Wahlen nicht beteiligen zu müssen...

Auch möglich, aber heir nicht der Fall.

Franziskaner schrieb:
Wenn deine Regelarbeitszeit bis nach 18 Uhr geht, gibts kein Problem mit dem Betriebsrat - jedenfalls kein gerechtfertigtes. Geht sie nur bis 18 Uhr, sind es Überstunden, sorry, ich hab die Definition nicht gemacht.

Ne nur bis 18:00 Uhr alles was danach gestempelt wird verfällt einfach, kann also auch nicht als Überstunden geltend gemacht werden.



Franziskaner schrieb:
Tja, dann würd ich mal sagen, das Problem ist nicht die 35 Stunden Woche, sondern das eure Konzernleitung der Meinung ist, in 35 Stunden könntet ihr das Pensum von 40 oder 45 leisten?

Ich finde schon, dass du da den Verursacher an der falschen Stelle suchst...

Vermutlich hast Du da recht. Die Konzernleitung ist natürlich nicht aus Deutschland und macht von daher was sie will ... ist als Grundverursacher auch erkannt (sogar von mir *lol*)
Das ändert jedoch wenig an der vorliegenden Situation.


Franziskaner schrieb:
Es ist nicht die Leitung sondern ein restlos verblödeter Betriebsrat. Wirklich.

Hey, wenn ICH Betriebsrat wäre und die Unternehmensleitung sagt mir, sie müssten zig Leute in der Entwicklung kündigen, weil nicht genügend Arbeit da ist - da würd ich danach auch drauf schauen, dass die übrigen nicht anfangen, plötzlich Überstunden zu schieben.

Ich find, der Kerl macht seinen Job, nicht mehr.

Feini, dann kann man das Werk ja am liebsten gleich schließen, denn das kommt dabei raus. Das der Mann eigentlich Recht hat weiß ich auch nur sag das mal der Belegschaft die dann demnächst auf der Straße steht weil wir die Entwicklungsziele nicht schaffen können ...

... das das alles nicht richtig ist sollte klar sein.

Franziskaner schrieb:
Vornehmlich bist Du es der mich zu diesem Thema unbedingt belehren wollte und nicht Ich der gemeckert hat.

Dein Bildungsniveau liegt mir halt am Herzen.

Wie schön :o)


Franziskaner schrieb:
6. Wenn dir das alles nicht passt, lass dich von deinem Arbeitgeber als "Aussertariflicher Angestellter" klassifizieren, dann kannst du deinem Betriebsrat künftig sagen, dass der Tarifvertrag nicht gilt.
Die Welt ist sooo einfach.... *lol*

Ja. In dem Fall schon.
[/quote]

Eine Aussertarifliche Anstellung wird mir hier keiner geben, außer ich lass mich dann unterbezahlen ...

Franziskaner schrieb:
Sind deine Fragen hiermit ausreichend gewürdigt worden?

Ja und nein. Ich wollte wissen ob es unangemessen ist 40 Stunden zu arbeiten, ob es noch als angenhem empfunden wird/werden müsste usw. unabhängig von den Volkswirtschaftlichen konsequenzen....
 
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