- Moderation
- #41
- 1. Juni 2008
- 6.686
AW: Placebos von Hippokrates bis heute
Erstaunlich ist in dem Zusammenhang der Umstand, dass die Messlatte bei alternativen Heilmitteln vom Patienten ganz anders angesetzt wird.
Nebenwirkungen werden nicht unbedingt einem homöopathieschen oder Naturheilmittel zugeschrieben, eher gehen die Anwender davon aus dass diese Mittel keine Nebenwirkungen haben.
Eine "Erstverschlimmerung" wird billigend in Kauf genommen, gehört ja dazu. Erstverschlimmerung
Wenn am Ende ein Patient verstirbt oder nicht geheilt wird, macht man die "begleitende" Schulmedizin dafür verantwortlich, aber nicht die alternativen Heilmittel von denen man sich ja so viel erhofft hat.
Die Patienten interessieren sich bei diesen Mittelchen auch selten für Herkunft, Zusammensetzung oder gar medizinische Studien.
Die Anforderungen an Bachblüten und Co. werden ganz anders angelegt, man glaubt in diesen Kreisen noch viel eher dem Heilpraktiker als der Schulmedizin.
Heilpraktiker sind ganz liebe Menschen die nur gute Sachen anbieten und für Kunstfehler eher selten in die Haftung genommen werden, weil sie ihre Therapieziel völlig unverbindlich halten und mit dem Patienten oft ganz anders arbeiten...
Die Denke geht ganz klar in die Richtung "Ärzte haben die Heilung von Patienten nicht im Sinn, Heilpraktiker nehmen sich so schön viel Zeit für mich, die sind besser" kann man hier beinahe täglich lesen.
Da spielt schon der Glaube eine grosse Rolle.
Ein Hausarzt der eine Erkrankung nicht innerhalb kürzester Zeit lindert oder heilt, der taugt nichts und der Patient wechselt schnellstens den Arzt.
Vom Heilpraktiker lässt sich der selbe Patient über Jahre hinweg Mittelchen verkaufen die zwar eigentlich auch nicht helfen, aber man fühlt sich irgendwie besser weil man möglicherweise inzwischen gelernt hat eine chronische Krankheit anzunehmen.
"Dabei hat mir mein Heilpraktiker geholfen, der ist echt Spitze" heisst es dann, der Hausarzt der weiterhin regelmässig knallharte Schmerzmittel verschreibt, wird in der Begeisterung oft nicht erwähnt...
Dabei spielt auch wieder ein kleiner mentaler Trick eine Rolle, beim Heilpraktiker der nur in Bar abrechnet, hat der Klient ein anderes Verhältnis zur Wertigkeit der Behandlung...
Wenn die Krankenkasse mit dem Hausarzt abrechnet, hat der Patient in der Regel kein Verhältnis zu dem Aufwand der betrieben wird.
Gruss Grubi
@bona+kriegerin,
Bei einem Medikamentenwirkstoff weiß man, in welcher Dosierung er bei welchen Indikationen wirksam ist. Mit welcher Wahrscheinlichkeit mit welchen Nebenwirkungen zu rechnen ist. Wie häufig Ausreißer zu erwarten sind.
[...]
Erstaunlich ist in dem Zusammenhang der Umstand, dass die Messlatte bei alternativen Heilmitteln vom Patienten ganz anders angesetzt wird.
Nebenwirkungen werden nicht unbedingt einem homöopathieschen oder Naturheilmittel zugeschrieben, eher gehen die Anwender davon aus dass diese Mittel keine Nebenwirkungen haben.
Eine "Erstverschlimmerung" wird billigend in Kauf genommen, gehört ja dazu. Erstverschlimmerung
Wenn am Ende ein Patient verstirbt oder nicht geheilt wird, macht man die "begleitende" Schulmedizin dafür verantwortlich, aber nicht die alternativen Heilmittel von denen man sich ja so viel erhofft hat.
Die Patienten interessieren sich bei diesen Mittelchen auch selten für Herkunft, Zusammensetzung oder gar medizinische Studien.
Die Anforderungen an Bachblüten und Co. werden ganz anders angelegt, man glaubt in diesen Kreisen noch viel eher dem Heilpraktiker als der Schulmedizin.
Heilpraktiker sind ganz liebe Menschen die nur gute Sachen anbieten und für Kunstfehler eher selten in die Haftung genommen werden, weil sie ihre Therapieziel völlig unverbindlich halten und mit dem Patienten oft ganz anders arbeiten...
Die Denke geht ganz klar in die Richtung "Ärzte haben die Heilung von Patienten nicht im Sinn, Heilpraktiker nehmen sich so schön viel Zeit für mich, die sind besser" kann man hier beinahe täglich lesen.
Da spielt schon der Glaube eine grosse Rolle.
Ein Hausarzt der eine Erkrankung nicht innerhalb kürzester Zeit lindert oder heilt, der taugt nichts und der Patient wechselt schnellstens den Arzt.
Vom Heilpraktiker lässt sich der selbe Patient über Jahre hinweg Mittelchen verkaufen die zwar eigentlich auch nicht helfen, aber man fühlt sich irgendwie besser weil man möglicherweise inzwischen gelernt hat eine chronische Krankheit anzunehmen.
"Dabei hat mir mein Heilpraktiker geholfen, der ist echt Spitze" heisst es dann, der Hausarzt der weiterhin regelmässig knallharte Schmerzmittel verschreibt, wird in der Begeisterung oft nicht erwähnt...
Dabei spielt auch wieder ein kleiner mentaler Trick eine Rolle, beim Heilpraktiker der nur in Bar abrechnet, hat der Klient ein anderes Verhältnis zur Wertigkeit der Behandlung...
Wenn die Krankenkasse mit dem Hausarzt abrechnet, hat der Patient in der Regel kein Verhältnis zu dem Aufwand der betrieben wird.
Gruss Grubi