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Putzfrau gibt Gabriel kontra

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Putzfrau gibt Gabriel kontra

ich gönne das jedem. Das Geld für muss nur irgendwo herkommen und wird gerade für andere dringede Sachen benötigt, z.B. um zum 5 mal Griechenland endgültig zu retten.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Putzfrau gibt Gabriel kontra

Wer nicht für sich selbst sorgen kann oder will oder viele gute Gründe vorschiebt, um sein Leben lang mit Hilfsarbeit herumzukrebsen, wird im Alter so oder so auf Kosten der Gemeinschaft leben. Die Frage ist lediglich, ob dies auf Kosten des Staates insgesamt geschieht oder lediglich auf Kosten der Versicherungsgemeinschaft, und im ersteren Fall, ob der Staat den Minimaleinzahler direkt unterstützt oder der Rentenversicherung einen Zuschuß gewährt, um die Geldströme ein wenig zu verschleiern.

Imho gebietet der Anstand, die Fakten zumindest einmal anzusprechen.
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
AW: Putzfrau gibt Gabriel kontra

Würde Arbeit endlich mal auch entsprechend entlohnt würde, würde auch eine entsprechend hohe Einzahlung in das Rentensystem und eine Altersvorsorge möglich sein.
Aber so lange wir in diesem 2 Schichten System leben, in dem der Arme immer ärmer wird und der Reiche immer reicher, kann es nur so gehen, dass die unteren Schichten das Einzahlen, was sie können und im Alter eben entsprechend unterstützt werden müssen.
Das ist ein Kreislauf, der sich wie eine Spirale immer weiter nach unten dreht... Menschen verdienen zu wenig, können sich nicht viel leisten und kaufen somit auch nicht so viele Produkte ein... die Firmen beschweren sich über Absatzschwierigkeiten und müssen Leute entlassen... noch mehr Menschen in Armut... noch weniger wird gekauft... usw.
Es könnte vieles viel einfach sein...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Putzfrau gibt Gabriel kontra

Arbeit wird in Deutschland ziemlich gut entlohnt, und zwar weil sie ziemlich produktiv ist. Produktivität der Arbeit hängt direkt ab von der Menge an Kapital (Maschinen, Gebäude und sonstige Hilfsmittel) und Humankapital (Fähigkeiten, Fertigkeiten, Ausbildung) die hinein gesteckt werden. Simple Reinigungsarbeiten zeichnen sich dadurch aus, daß so gut wie kein Kapital drinsteckt. Das erleichtert den Zugang Ungelernter zum Arbeitsmarkt, das ermöglicht den Einsatz nicht deutschsprachiger Putzkräfte, und das erlaubt die Firmengründung ohne Verschuldung. Das bedingt aber auch, daß man damit nur in den seltensten Fällen seinen Lebensunterhalt dauerhaft sichern kann, um von der Ernährung einer Familie gar nicht zu reden. Das ist eine typische Zuverdienst- oder Lebensabschnittsarbeit. Aber wir können Putzkräfte gerne so bezahlen, daß sie eine Familie ernähren können. Wie hoch müßte der Mindestlohn dann sein, und wie viele Stellen würden wegfallen?
 

TheUnforgiven

Großer Auserwählter
17. Februar 2012
1.813
AW: Putzfrau gibt Gabriel kontra

Arbeit wird in Deutschland ziemlich gut entlohnt, und zwar weil sie ziemlich produktiv ist. Produktivität der Arbeit hängt direkt ab von der Menge an Kapital (Maschinen, Gebäude und sonstige Hilfsmittel) und Humankapital (Fähigkeiten, Fertigkeiten, Ausbildung) die hinein gesteckt werden. Simple Reinigungsarbeiten zeichnen sich dadurch aus, daß so gut wie kein Kapital drinsteckt. Das erleichtert den Zugang Ungelernter zum Arbeitsmarkt, das ermöglicht den Einsatz nicht deutschsprachiger Putzkräfte, und das erlaubt die Firmengründung ohne Verschuldung. Das bedingt aber auch, daß man damit nur in den seltensten Fällen seinen Lebensunterhalt dauerhaft sichern kann, um von der Ernährung einer Familie gar nicht zu reden. Das ist eine typische Zuverdienst- oder Lebensabschnittsarbeit. Aber wir können Putzkräfte gerne so bezahlen, daß sie eine Familie ernähren können. Wie hoch müßte der Mindestlohn dann sein, und wie viele Stellen würden wegfallen?

Es liegt m.M nach generell an dem Satz, dem manchen Menschen zum Leben bleibt, die aber einer geregelten Arbeit nachgehen.
Es ist kein Einzelfall in Deutschland, dass ein Kino- oder Friseurbesuch schon zu Luxusgütern zählen. Generell ist das "gut entlohnt" für mich nicht haltbar.
Klar ist: In der Industrie wird man immer noch gut entlohnt. Im Dienstleistungsbereich sieht es aber im EU-Vergleich schon ganz anders aus. Da werden wir immer mehr zum Billigdienstleister.
Früher galt immer der OST/WEST-Vergleich... ich kann aber auch aus eigener Erfahrung sagen, dass alleine schon Süd/Nord in Deutschland einen gewaltigen Unterschied im Bereich der Entlohnung ausmacht.#

Klar ist auch:
Eine Angestellte in einem Friseursalon erhält vermutlich den Mindestlohn - wie soll diese Dame sich bitte schön a) ihre Altersvorsorge gut und ausreichend aufbauen ohne später auf Zulagen durch den Staat angewiesen zu sein (sofern sie sich nicht schon beim Mindestlohn an diesen wenden muss) und b) wie soll diese Dame mit ihrem Verdienst großartig am Konsum unserer Güter teilnehmen, wenn da ein Kinobesuch mit 2 Kindern schon zum Luxus zählen?

Nun könnte man hingehen und erhöht die Preise beim Friseur und zahlt den Angestellten (ja... irgendjemand muss diesen Job machen) einen angemessenen Lohn. Dafür muss dann aber der Kunde wiederum soviel Geld übrig haben, dass er sich den Friseurbesuch leisten kann und es keinen Luxus darstellt. Darauf würden aber deren Arbeitgeber wiederum auf die Barrikaden steigen, weil sie mehr Lohnkosten haben. Dann kommt der ewig stete Satz:
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir leider Stellen abbauen. Rumms... wieder gehts von vorne los....


Ich kann da noch weitere Themen ausrollen: Leiharbeit, Hartz4 - gerade im Thema Leiharbeit wird auf den Rücken arbeitswilliger Menschen eine riesen Verarsche betrieben. Gerade im obigen Sektor, was die Industrie angeht.

Ich denke man kann vielleicht sagen: In Deutschland wird gut entlohnt... aber nicht ausreichend.
BZW: Die Verteilung ist unzureichend.
Wie ich Anfangs schon sagte: Die Armen werden immer ärmer, die Reichen immer reicher.
Es ist leider oft so, dass diejenigen, die die Arbeit machen, am wenigsten bekommen.
Wenn ich mir vorstelle, dass irgendnen Manager 3 Millionen im Jahr verdient und man Leute der "Arbeitsschicht" (mit Familien) aufgrund von Fehlern solcher Manager entlassen muss (der Manager vielleicht zurücktritt aber weiterhin noch nen Jahr Bezüge bezieht + Betriebsrente oder sonstwas), sträuben sich mir die Nackenhaare.
Genauso wie ich mir vorstelle, wenn der Manager nur 1 Millionen im Jahr verdienen würde und man die 2 Millionen auf die Belegschaft aufteilt... das würde so manchen AN schon sehr helfen
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Putzfrau gibt Gabriel kontra

Der Dienstleistungssektor ist sehr heterogen und umfaßt einige sehr schlecht entlohnte Berufsgruppen wie die erwähnten Friseure oder Kellner, aber auch Finanzdienstleistung und solche FDP-Kernwähler wie Ärzte, Anwälte und Architekten. Meine Nachfrage nach Friseurdienstleistungen hält sich in engen Grenzen. Wahrscheinlich könnte ich die Frequenz meiner Friseurbesuche gar nicht weiter senken, und wenn sich die Preise verdoppeln oder verdreifachen würde, würde ich eben zahlen. Das trifft aber sicher nicht auf jeden zu.

Noch einmal: Wer langfristig oder gar sein Leben lang nur den Mindestlohn bekommt, kann davon keine Familie ernähren und keine Altersversorgung aufbauen. Mindestlohn ist eine Option für einen Zuverdienst oder eine zeitlich befristete Tätigkeit. Für Rentner, Studenten, Hausfrauen usw. Sein Leben lang Mindestlohn zu beziehen, ist eine schlechte Idee.

Löhne und Gehälter werden in Deutschland zwischen den Tarifparteien ausgehandelt. Gerade in den Großunternehmen, die ihre Vorstände fürstlich entlohnen können, sind die Gewerkschaften sehr einflußreich. Sollen die sich bitte um einen gerechten Ausgleich bemühen. Bei Volkswagen beobachtet man aktuell wieder nur Kungelei.

Ich weiß nicht, ob die Armen ärmer werden. Soweit ich das beobachte, haben die wirklich Armen immer mehr. Nicht unbedingt die schönsten Sachen, aber mehr neuen Krempel als ich. Die laufenden Kosten trägt ja das Sozialamt! Unterscheiden wir mal zwischen Armen, die Geld vom Staat bekommen, und Armen, die noch von ihrer Hände Arbeit leben können. Die werden allerdings schon beinahe systematisch zugrunde gerichtet wird, und zwar durch immer höhere Steuern und Abgaben, genau wie der Mittelstand.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.819
AW: Putzfrau gibt Gabriel kontra

Wie sich herausstellt, hat Susanne "Susi" Neumann, Putzhilfe und patentierte Nervensäge, zwar erwerbstechnisch viel falsch gemacht (schwanger mit 17, Ausbildung abgebrochen, geschieden, alleinerziehend, keine neue Ausbildung begonnen, jahrzehntelang Niedriglohn, Frührente), aber auch einiges richtig. Sie hat in zwoter Ehe einen hauptberuflichen Gewerkschaftsfuntionär geehelicht und besitzt ein Haus mit Garten. Den Weg zum Amt, um eine Aufstockung ihrer Rente zu beantragen kann sie sich sparen, sie ist nicht bedürftig und wird nichts bekommen. FAS von gestern.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Putzfrau gibt Gabriel kontra

Joh, wilder Jäger, als Grundgesicherter kann ich mich nicht beklagen, aber ich halte es für ein Unding, dass zig Tausende Malocher aufstocken müssen, weil ihr Lohn nicht reicht.
Besorgniserregend finde ich es auch, dass immer mehr Mittelständler Pleite gehen, weil imho immer mehr Käufer ihre Waren über's Internet beziehen.
Das mal nur nebenbei!
 

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