Ein_Liberaler
Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
- 14. September 2003
- 4.926
willi, die deutsche Industrie hat den Krieg nicht freiwilig finanziert, sondern über Steuern und Abgaben. Die ganze deutsche Wirtschaft war unter Hitler nicht frei, sondern unterlag dem Vierjahresplan, alles war bewirtschaftet, die Preise waren festgelegt, etc. Allerdings haben es die meisten Industriuellen tatsächlich vorgezogen, entmachtete "Betriebsführer" zu sein und nicht KZ-Insassen. Nicht wenige haben auch willig mit dem Regime zusammengearbeitet.
Diese Leute haben nicht das Dritte Reich geführt, und genauso wenig die Bundesrepublik.
Herr Machnow, wenn Sie keinen Unterschied zwischen der Tötung eines Menschen und eines Baumes sehen, kommen wir nicht zueinander. Ihnen fehlt die innerartliche Solidarität, die ich bisher für weitgehend universal gehalten habe, oder Sie versuchen sie bewußt zu überwinden.
Ich finde es höchst verwunderlich - einerseits ist für Sie alles Mord, durchaus auch als Unwerturteil verstanden, andererseits halte Sie ein Leben sehr schnell für verwirkt. Ich dagegen räume niemandem das Recht ein, außerhalb einer Notwehrsituation einen Menschen zu töten - und in kollektiver Notwehr würde auch die Bundeswehr töten, wenn es denn einmal zu einem Krieg käme.
Zum Kolonialismus. Die Sache mit dem Neokolonialismus führt sehr weit. Lassen Sie uns zunächst beim klassischen Kolonialismus bleiben - und auf dem beruht der Reichtum der westlichen Gesellschaften entgegen Ihrer Behauptung gerade nicht. Nicht weil England Kolonien hatte, wurde es reich, sondern weil England durch frühe Industrialisierung auch früh sehr reich wurde, konnte es sich seine Kolonien leisten. England hatte nicht das Geld, seine eigenen, lächerlich schwachen amerikanischen Kolonien zu besiegen - zwei Generationen später konnte das industrialisierte England mühelos das riesige Indien erobern.
Kapitalismus ist das Wirtschaftssystem, in dem die Poduktionsmittel in privater Hand sind, in dem die Märkte frei sind und in dem das Privateigentum geachtet wird. Kolonialismus ist aber das gerade Gegenteil von Achtung des Privateigentums, ist vielmehr Raub, Sklaverei, Unterdrückung und Manipulation der Wirtschaft im großen Maßstab.
Natürlich sind unsere Handelsbeziehungen zur Dritten Welt noch weit davon entfernt, dem kapitalistischen Ideal zu entsprechen. Aber gerade indem wir Waren aus der Dritten Welt importieren, helfen wir ihr. Vom Handel profitieren immer beide Parteien. Gerade daß die Entwicklungsländer uns ihre billigen Lebensmittel nicht unbeschränkt liefern dürfen, ist zu ihrem und unserem Nachteil.
Verantwortung. Was tun denn Sie, Herr Machno, gegen Guantanamo? Haben Sie einen Vorschlag, was ich dagegen tun könnte? Oder haben Sie nach Ihrer eigenen Einschätzung den Tod verdient?
Herr Ackermann wurde nicht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil ein Gericht zu dem Urteil gekommen ist, er habe sich nicht strafbar gemacht. Dafür sind Gerichte da. Ich nehme nicht an, daß Sie oder ich das besser beurteilen können, ohne am Verfahren teilgenommen zu haben. Daß einer der höchstbezahlten Manager Deutschlands seine teuer bezahlte Zeit vor einem Gericht verbringen und sich herumkommandieren lassen muß wie jeder Hühnerdieb, beeindruckt Sie gar nicht? Mein Vertrauen in den Rechtsstaat hat das gestärkt.
Ein Rechtsstaat, in dem mir die Polizei durchaus nicht nach Belieben eins auf die Zwölf geben kann, übrigens.
Freiheit bedeutet für mich, tun und lassen zu können, was ich will, solange ich nicht andere verletze, bestehle, betrüge, beraube oder ihr Eigentum beschädige. Nach der Polizei pflege ich nicht zu rufen. Die war noch nie in der Lage, etwas für mich zu tun. Natürlich wird in bestimmten Fällen meine Versicherung die Einschaltung der Polizei verlangen...
Größer als sie in der von Ihnen favorisierten Kommune wäre, ist die wirtschaftliche Freiheit in der Bundesrepublik sicherlich.
Daß Sie nach dieser ganzen Diskussion immer noch die Meinung vertreten, der Rechtsstaat hätte keine Argumente gegen die Mordtaten der RAF, ist wirklich schade. Ebenso wie Ihre überheblich Haltung dem Volk gegenüber. Ist diese Volk, das zu dumm ist, sich ein Waschpulver auszusuchen (und wieso gibt es dann bei Aldi Waschpulver ohne Markennahmen?), dasselbe Volk, das in Kommunen eine Rätediktatur ausüben soll?
Können Sie wenigstens ein paar Beispiele nennen, wie die sich als Meinungsfreiheit tarnende Zensur ihre häßliche Fratze gezeigt hat? Ich für mein Teil habe erst kürzlich am Bahnhof drei kommunistische Zeitungen entdeckt, die mir bis dahin unbekannt gewesen waren, darunter eine trotzkistische und die der DKP - oder war es die der KPD?
Diese Leute haben nicht das Dritte Reich geführt, und genauso wenig die Bundesrepublik.
Herr Machnow, wenn Sie keinen Unterschied zwischen der Tötung eines Menschen und eines Baumes sehen, kommen wir nicht zueinander. Ihnen fehlt die innerartliche Solidarität, die ich bisher für weitgehend universal gehalten habe, oder Sie versuchen sie bewußt zu überwinden.
Ich finde es höchst verwunderlich - einerseits ist für Sie alles Mord, durchaus auch als Unwerturteil verstanden, andererseits halte Sie ein Leben sehr schnell für verwirkt. Ich dagegen räume niemandem das Recht ein, außerhalb einer Notwehrsituation einen Menschen zu töten - und in kollektiver Notwehr würde auch die Bundeswehr töten, wenn es denn einmal zu einem Krieg käme.
Zum Kolonialismus. Die Sache mit dem Neokolonialismus führt sehr weit. Lassen Sie uns zunächst beim klassischen Kolonialismus bleiben - und auf dem beruht der Reichtum der westlichen Gesellschaften entgegen Ihrer Behauptung gerade nicht. Nicht weil England Kolonien hatte, wurde es reich, sondern weil England durch frühe Industrialisierung auch früh sehr reich wurde, konnte es sich seine Kolonien leisten. England hatte nicht das Geld, seine eigenen, lächerlich schwachen amerikanischen Kolonien zu besiegen - zwei Generationen später konnte das industrialisierte England mühelos das riesige Indien erobern.
Kapitalismus ist das Wirtschaftssystem, in dem die Poduktionsmittel in privater Hand sind, in dem die Märkte frei sind und in dem das Privateigentum geachtet wird. Kolonialismus ist aber das gerade Gegenteil von Achtung des Privateigentums, ist vielmehr Raub, Sklaverei, Unterdrückung und Manipulation der Wirtschaft im großen Maßstab.
Natürlich sind unsere Handelsbeziehungen zur Dritten Welt noch weit davon entfernt, dem kapitalistischen Ideal zu entsprechen. Aber gerade indem wir Waren aus der Dritten Welt importieren, helfen wir ihr. Vom Handel profitieren immer beide Parteien. Gerade daß die Entwicklungsländer uns ihre billigen Lebensmittel nicht unbeschränkt liefern dürfen, ist zu ihrem und unserem Nachteil.
Verantwortung. Was tun denn Sie, Herr Machno, gegen Guantanamo? Haben Sie einen Vorschlag, was ich dagegen tun könnte? Oder haben Sie nach Ihrer eigenen Einschätzung den Tod verdient?
Herr Ackermann wurde nicht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil ein Gericht zu dem Urteil gekommen ist, er habe sich nicht strafbar gemacht. Dafür sind Gerichte da. Ich nehme nicht an, daß Sie oder ich das besser beurteilen können, ohne am Verfahren teilgenommen zu haben. Daß einer der höchstbezahlten Manager Deutschlands seine teuer bezahlte Zeit vor einem Gericht verbringen und sich herumkommandieren lassen muß wie jeder Hühnerdieb, beeindruckt Sie gar nicht? Mein Vertrauen in den Rechtsstaat hat das gestärkt.
Ein Rechtsstaat, in dem mir die Polizei durchaus nicht nach Belieben eins auf die Zwölf geben kann, übrigens.
Freiheit bedeutet für mich, tun und lassen zu können, was ich will, solange ich nicht andere verletze, bestehle, betrüge, beraube oder ihr Eigentum beschädige. Nach der Polizei pflege ich nicht zu rufen. Die war noch nie in der Lage, etwas für mich zu tun. Natürlich wird in bestimmten Fällen meine Versicherung die Einschaltung der Polizei verlangen...
Größer als sie in der von Ihnen favorisierten Kommune wäre, ist die wirtschaftliche Freiheit in der Bundesrepublik sicherlich.
Daß Sie nach dieser ganzen Diskussion immer noch die Meinung vertreten, der Rechtsstaat hätte keine Argumente gegen die Mordtaten der RAF, ist wirklich schade. Ebenso wie Ihre überheblich Haltung dem Volk gegenüber. Ist diese Volk, das zu dumm ist, sich ein Waschpulver auszusuchen (und wieso gibt es dann bei Aldi Waschpulver ohne Markennahmen?), dasselbe Volk, das in Kommunen eine Rätediktatur ausüben soll?
Können Sie wenigstens ein paar Beispiele nennen, wie die sich als Meinungsfreiheit tarnende Zensur ihre häßliche Fratze gezeigt hat? Ich für mein Teil habe erst kürzlich am Bahnhof drei kommunistische Zeitungen entdeckt, die mir bis dahin unbekannt gewesen waren, darunter eine trotzkistische und die der DKP - oder war es die der KPD?