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Ratze gegen Harry Potter

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
@Ein_Liberaler

frag' die mal...kann schon ziemlich stumpfsinnig sein...

Nein, aber ehren- und verantwortungsvoll. Ich nehme an, Du hast keine Kinder?

von "ehren-und verantwortungsvoll" reden eigentlich meistens nur die, die das ganze aus der ferne betrachten und diese "ehre und verantwortung" anderen zuschieben.

@racingrudi

das, was du da sagst ist ziemliche kacke! kindererziehung kann niemals als "stumpfsinnig" bezeichnet werden.

für dich gilt das gleiche wie für den liberalen. ich arbeite jeden tag mit kleinen kindern (1-4 jahre) und es ist natürlich nicht nur (sonst würde ich den job nicht machen) stumpfsinnig, aber oft genug eben doch. es ist ein nervenaufreibender, anstrengender knochenjob.

vielleicht solltest du mal ein paar monate praktikum in diesem von kürzungen und überlastung geprägten bereich machen...mal sehen ob du dann immer noch so ehrenvolle töne spuckst, von denen man sich nichts kaufen kann.

ich frage mich bei vielen hier wirklich, in welcher abgehobenen welt sie eigentlich leben. mit der realität der meisten menschen hat das nix zu tun.

@agentp

gut gesagt!
 
B

Booth

Gast
Zum Thema Erziehung:

Hmmm - hängt es nicht auch damit zusammen, ob es die eigenen Kinder sind, und wieviele Kinder es sind?
Ich habe ein paar Bekannte, die in den letzten Jahren Mütter/Väter geworden sind, und haben natürlich gesprochen, daß es oft auch Stress ist, ein Kind ufzuziehen (von Stumpfsinn hat übrigens niemand gesprochen) aber eben auch soviel an positiven Empfindungen gibt, wie nichts anderes im Leben.

Andererseits ist meine Freundin auf dem Sprung Erzieherin zu werden, und arbeitet hier und da im Nebenjob (oder innerhalb eines Praktikums) in Kinderkrippen bzw Kindergärten - und sie sagte mir auch, daß die Arbeit manchmal ziemlich nervig und quälend sein kann - vor allem, wenn einige Kinder dabei sind, die sich schwer in die Gruppe eingliedern.

Allerdings finde ich es auch sehr seltsam, daß die "Wertkonservativen" (Männer) immer von der Notwendigkeit einer Ganztagserziehungsinstanz daheim reden, aber niemals selber einige Jahre als Hausvater tätig sein würden (und die Frau zur Arbeit gehen lassen).

gruß
Booth
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
ich arbeite jeden tag mit kleinen kindern (1-4 jahre) und es ist natürlich nicht nur (sonst würde ich den job nicht machen) stumpfsinnig aber oft genug eben doch.

Zeig mir bitte einen einzigen Job auf dieser Welt der nicht "oft genug eben doch stumpsinnig" ist. Und schick die Bewerbungsunterlagen bitte gleich mit.

Und dass - auch in Sachen Stumpsinnigkeit - ein Unterschied dazwischen besteht ob man eigene Kinder zu Hause erzieht oder wie du dafür bezahlt wird, eine Gruppe von Kindern zu beaufsichtigen, ist auch klar.

Stumpf-sinnig fand ich bis jetzt nur deinen Kommentar.
 

racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
also,

irgendwo treffen wir uns glaub ich schon: es kann nicht die rede sein, kinder als arbeitssklaven zu benutzen (@agentp). das hat nichts mit den werten zu tun, die wir wohl alle für gut befinden. samhain hat's beruflich mit kindern zu tun, und ich kann mir durchaus bildlich vorstellen, was das für ein ameisenhaufen ist, zumal ich selbst meine freizeit manchmal auch für kinder- und jugendarbeit opfere (kein vergleich übrigens zu all jenen, die sich als erzieher/innen und lehrer/innen sich tagtäglich damit außeinander setzen müssen/dürfen/wollen).
außerdem, und das habe ich betont, MUSS es heutzutage auch nicht mehr so sein, dass der vaddi kohle anschaffen geht und muddi zuhause hinterm herd hockt. jede andere funktionierende organisation, die es schafft, kinder zu verantwortungsvollen menschen (das ist der knackpunkt, den wir wohl alle hier wollen, oder?) zu erziehen, ist im spiel. aus meiner sicht ist eben die familie (in welcher form/rechtsform auch immer) das ideal. anders wird's womöglich auch gehen, einfacher ist's in herkömmlicher art und weise, so wie es viele von denen auch genossen haben, die heute dagegen wettern.

das mit der biologie: wir können es drehen und wenden, die frau trägt das kind aus. das ist der nicht umkehrbare biologische "nachteil", der mit dazu beiträgt, dass muddi eine etwas andere einstellung zum nachwuchs auf natürliche art und weise bekommt, weil sie verdammt noch mal den kleinen keks geschlagene neun monate in ihrem eigenen leib wachsen spürt. das hat gar nichts damit zu tun, wie lange sie davor und danach vom berufsleben ausgeschlossen bleibt.

@booth
von Stumpfsinn hat übrigens niemand gesprochen
doch, es wurde "stumpfsinnig" explizit erwähnt.

@samhain
es ist ein nervenaufreibender, anstrengender knochenjob.
absolut nachvollziehbar.

@booth
Allerdings finde ich es auch sehr seltsam, daß die "Wertkonservativen" (Männer) immer von der Notwendigkeit einer Ganztagserziehungsinstanz daheim reden, aber niemals selber einige Jahre als Hausvater tätig sein würden (und die Frau zur Arbeit gehen lassen).
darüber lässt sich diskutieren. wenn sich die partner auf eine form einigen, die gewährleistet, dass die kleinen sauber vorankommen, dann ist diese im rennen. bislang ist's halt noch so, dass die überwiegende soziale bindung die der familie ist. VADDI + MUDDI + KLEENE. wenn's anders passt, warum nicht. wenn's aber auf "konservative" art und weise passt, warum dagegen kämpfen? ich persönlich bin verdammt noch mal glücklich, in einer "wertkonservativen" familie aufgewachsen zu sein: VADDI (hat die kohle angeschafft), MUDDI (war glückliche muddi), drei BÄLGER (lauter jungs, arme muddi). es hat schlichtweg gepasst. wenn's jemand anders haben will: OK, warum nicht. aber lasst es ein für alle mal, gegen konservative ansichten zu schießen. das tut mir fast schon persönlich weh, weil's bei uns halt gepasst hat und bei vielen, vielen, vielen anderen auch. zwischenmenschliche reibungspunkte bleiben nirgendwo aus, nicht mal in modernen gesellschaftsformen. jeder hat seine ansichten, seinen kopf, sieht das eine anders wie der andere.

....


sorry, abruptes ende (war ja auch lang genug), werde mich jetzt unters volk mischen (deutschland, 21:45 uhr, die sozialen kontakte rufen ;-) ).

gruß (*hand reich*)
rg
 

Laokoon

Vollkommener Meister
11. August 2004
550
_Dark_ schrieb:
@Laokoon
wieso vergleichst du die kirchlich-weltlichen herrscher des mittelalters mit christus?? und wieso gehst du drauf ein @samhain

Hab ich gar nicht getan. Ich habe nur gesagt dass die Kirche sowas wie Harry Potter nicht boykottieren/kritisieren soll, weil sie eigentlich ihre eigenen "magischen Vorkommnisse" in Bibel und Kirchengeschichte dann ebenfalls hätten verurteilen müssen. Das ist für mich ein enormer Wiederspruch, weil sie wirklich eine Art Monopolstellung auf Magie/Wunder einnehmen wollen, wie Samhain schon gesagt hat.

Und warum rüffelst du samhain für den comment zu meinem post? Ist nämlich weder groß OT noch igendwie schädlich gewesen, oder?

Oder liegt hier zwischen uns ein Missverständnis vor? Wenn würde ich das gerne klären, nicht dass wir uns hier wegen sowas zoffen... Können das auch gerne per PM besprechen, falls es nötig ist...
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
@Laokoon

nein, zoffen.. um gottes willen, will ich sicher nicht..
also: du hast geschrieben:

Jesus hätten die Katholiken doch im Mittelalter als einen der ersten verbrannt! Wunder durch Handauflegen, einen, der 12 Jünger um sich schart, wie ein Hexer seine Schüler , der mit Huren und Zöllnern, also der Peripherie der Gesellschaft, verkehrt und der versucht die Dogmen der Gesellschaft zu brechen?! Hallo

woraufhin samhain geantwortet hat..

die kirchendoktrien steckt voller widersprüche...merkens die schäfchen nicht langsam?
das wunder(magie)copyright hat beim vatikan zu liegen.

ich finde es halt komisch, heutige lehren deswegen zu verurteilen, weil die kirche im mittelalter sich übel aufgeführt hat.. sicher sind da widersprüche da, aber nicht umsonst hat benedikt XVI. als kardinal zusammen mit JP II. sich für die verbrechen der kirche entschuldigt..
ich finde es auch schwachsinnig, harry potter so zu veruteilen, aber dann mit der inquisition zu kommen ist auch kein argument..
war ja nur so ein einwand.. ich hab wenig zur diskussion beizutragen..
ich wollte das nur mal so gesagt haben
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
der mit dazu beiträgt, dass muddi eine etwas andere einstellung zum nachwuchs auf natürliche art und weise bekommt, weil sie verdammt noch mal den kleinen keks geschlagene neun monate in ihrem eigenen leib wachsen spürt.
Mal abgesehen davon, daß solche Annahmen mal wieder reine Spekulation sind, solange nicht irgendjemand mal ein Zuneigungs-o-meter erfindet:
Und in wieweit ist das dann andersrum ein Vorteil bei der Erziehung ? Das verstehe ich nicht ? Da hast noch keine Kinder, stimmt´s ?

es kann nicht die rede sein, kinder als arbeitssklaven zu benutzen
Davon hat doch kein Mensch geredet. Ich wollte dait sagen, daß es Kindern früher nicht zwangsläufig besser ging. Es wird ja immer so getan, als ob die Kinder früher eine schone behütete Kindheit geabt hätten und für die Masse stimmt das eigentlich nicht. Insofern brauchen wir hier keine Rückbesinnung auf alte Werte, sondern überhaupt erstmal WErte die allen gerecht werden.
 

Laokoon

Vollkommener Meister
11. August 2004
550
Okay, das war schon relativ provokant von mir formuliert...Es ging mir auch nicht so sehr um die Verbrechen, welche die Kirche begangen hat, als vielmehr darum, dass die Kirche alle von der "Goldenen (kirchlichen) Linie" abweichenden oder andersartigen Lehren kritisiert oder bannt, obwohl sie doch selber auch von Magie in Form von Wundern oder Erscheinungen erzählt. Diesen Alleinanspruch finde ich irrsinnig und arrogant.
 

racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
@agentp

wir schweifen schon wieder ab. deshalb nur gaaanz kurz:
Zuneigungs-o-meter
Marktlücke ? :wink:
Vorteil bei der Erziehung?
Kein Vorteil.
Da hast noch keine Kinder, stimmt´s ?
stimmt :roll:
Es wird ja immer so getan, als ob die Kinder früher eine schone behütete Kindheit geabt hätten und für die Masse stimmt das eigentlich nicht. Insofern brauchen wir hier keine Rückbesinnung auf alte Werte, sondern überhaupt erstmal WErte die allen gerecht werden.
Volle Übereinstimmung. Dann nehmen wir doch einfach die Werte, die wir in den vergangenen Jahren (irgendwo zwischen Kinderarbeit und Verantwortungsneutralität) an sich schon erarbeitet haben und ergänzen diese durch moderne Ansätze. Feddich.
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
agentp schrieb:
Insofern brauchen wir hier keine Rückbesinnung auf alte Werte, sondern überhaupt erstmal WErte die allen gerecht werden.


PENG ! Das ist der Punkt !

Jedesmal, wenn über Werte geredet wird, kommt früher oder später die Kirche als "die einzige Institution, die wirklich Werte vermittelt", und warum ?
Weil sich niemand anderes die Mühe macht, seine Werte als "Werte" zu deklarieren und damit in Konkurrenz zur ach so allmächtigen Kirche zu treten.

Ich würd liebend gerne mal daüber diskutieren, was in den Augen der Leute hier "Werte" sind. Ich will nicht alles verteufeln, was von der Kirche kommt, aber vieles ist, bezogen auf die Probleme, die auf uns zukommen, einfach nicht mehr zeitgemäß.
 
B

Booth

Gast
racingrudi schrieb:
@booth
von Stumpfsinn hat übrigens niemand gesprochen
doch, es wurde "stumpfsinnig" explizit erwähnt
Sorry - Mißverständnis. Ich habe diesen Satz in einer Klammer genannt, und er gehörte inhaltlich zum davor genannten Umstand, daß niemand aus meinem Bekanntenkreis, der selber kleine Kinder hat, die Erziehungsarbeit als stumpfsinnig bezeichnet. Ich hätte ein "in meinem Bekanntenkreis" in diese Klammer noch zusätzlich einbauen sollen.
Booth schrieb:
Allerdings finde ich es auch sehr seltsam, daß die "Wertkonservativen" (Männer) immer von der Notwendigkeit einer Ganztagserziehungsinstanz daheim reden, aber niemals selber einige Jahre als Hausvater tätig sein würden (und die Frau zur Arbeit gehen lassen).
darüber lässt sich diskutieren. wenn sich die partner auf eine form einigen, die gewährleistet, dass die kleinen sauber vorankommen, dann ist diese im rennen.
Ich rede von einer Möglichkeit. Diese sollte natürlich nur dann wahrgenommen werden, wenn es für die Beteiligten (also Eltern) als sinnvoll erscheint.
wenn's aber auf "konservative" art und weise passt, warum dagegen kämpfen?
Das Gegenteil meiner Aussage war die Absicht. Ich habe nichts gegen die konservative Familie. Ich habe nur was dagegen, daß erzkonservative Männer diese Form der Familie für sich selber zum Dogma erheben, und von der Frau eine angepasste Verhaltensweise einfordern. Darum gings mir.
Wenn sich Eltern auf Augenhöhe dazu entschließen, daß die Frau daheimbleibt - wunderbar. Aber es gibt eben Männer, die so erzkonservativ sind, daß sie prinzipiell niemals akzeptieren würden, selber daheim zu bleiben - und das finde ich halt völlig egoistisch.
aber lasst es ein für alle mal, gegen konservative ansichten zu schießen.
Wahrnehmungsfehler (zumindest in Bezug auf mein Posting). Solange die konservativen Ansichten im Kompromiß mit den Beteiligten getroffen werden - OK. Aber ich kenne auch Frauen, die für ihren Mann auf sehr viel verzichtet haben. In einigen Fällen ist an diesem immensen Konflikt die Ehe zerbrochen. Und dies lag letztlich an der Borniertheit des Mannes.
jeder hat seine ansichten, seinen kopf, sieht das eine anders wie der andere.
Wichtig, gerade in einer Ehe, ist eben, daß man über diese Dinge miteinander offen redet, und Kompromisse sucht. Wenn aber sehr dogmatisch an gewisse, enorm wichtige Themen herangegangen wird, ist ein wirklicher Kompromiß schwierig.

gruß
Booth
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
racingrudi schrieb:
Werte? Ehrlichkeit, Vertrauen, Offenheit, Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit, ...

Würde dir, mit Ausnahme der Bescheidenheit, die mir manchmal regelrecht auf den Keks geht, ansonsten voll zustimmen.

Ich würde Toleranz, Rücksichtnahme, Gewaltlosigkeit, Respekt und - so schleimig das jetzt klingt - Menschlichkeit noch dazuzählen.
 
B

Booth

Gast
Woppadaq schrieb:
Würde dir, mit Ausnahme der Bescheidenheit, die mir manchmal regelrecht auf den Keks geht, ansonsten voll zustimmen.
Kannst Du dafür mal ein Beispiel geben? (Gern auch mehrere)

Hintergrund: Ich selber behaupte von mir, mich um Bescheidenheit zu bemühen. Aber da ich auch immer gerne weiss, wann und wie ich anderen Menschen "auf den Keks" gehen kann, wäre der Einblick in diese Wahrnehmung eventuell eine beachtliche Hilfe für mich. Meinetwegen auch via PN (ist ja recht OT).

gruß
Booth
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
@booth

Das eigene Bemühen um Bescheidenheit mag ein netter, charakterlicher Zug sein, aber hier gehts um gesellschaftliche Werte.

Nimm einfach alle Werte, die wir aufgezählt haben und frag dich "Will ich, daß alle Menschen so sind ?" Ich würde bei allen "Ja" sagen, außer bei der Bescheidenheit. Ich will auch mal großkotzig, maßlos, übertrieben, egozentrisch etc. sein und billige das auch jeden anderen zu, der ansonsten über die anderen Werte verfügt. Und eine Gesellschaft, die mir Bescheidenheit gewissermaßen diktieren will, geht mir ganz gehörig auf den Keks.
 

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