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Rauchverbot in Gaststätten

Soll ein Rauchverbot in deutschen Gaststätten durchgeführt werden?


  • Umfrageteilnehmer
    70

Shishachilla

Gesperrter Benutzer
10. April 2002
4.639
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Leute, darum gehts doch überhaupt gar nicht. :-_-:

Ich denke kein Mensch will mehr abstreiten, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist.
Und dass man damit seine Mitmenschen, die gerne gesund leben, nicht einschränken sollte is auch irgendwie klar. Die Freiheit des Einzelnen geht bekanntlich soweit bis er die eines anderen einschränkt.

Es geht doch vielmehr darum, dass der Staat eingreift und dem Wirt vorschreibt ob in seinem Laden geraucht werden darf oder nicht. Der Staat beschneidet von jetzt auf nachher die Freiheit des Gastronomen. :don:
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Es geht doch vielmehr darum, dass der Staat eingreift und dem Wirt vorschreibt ob in seinem Laden geraucht werden darf oder nicht. Der Staat beschneidet von jetzt auf nachher die Freiheit des Gastronomen. :don:

Der Staat greift in so viel ein, das ihn nix angeht, in dem Fall hat er halt mal zufällig was sinnvolles getroffen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.324
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Hallo zusammen,

3300 Tote durch Passivrauchen? Wow. Meines Erachtens wird da ein ziemlicher Popanz aufgebaut. Liest man sich folgendes mal aufmerksam durch:

WIKI schrieb:
Sterblichkeit

Die saisonale (interpandemische) Influenza gehört zu den Infektionskrankheiten mit den höchsten Sterblichkeiten.[10]
... Im Winter 2002/2003 gab es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland 5 Millionen Infizierte und 16.000 bis 20.000 Todesfälle, die auf eine Influenza zurückzuführen sind. .... Diese Zahlen beruhen allerdings bezüglich des Erregers auf Schätzungen, da nur bei wenigen tausend Erkrankten[11] und nach Todesfällen nur in sehr wenigen Einzelfällen ein direkter Virusnachweis veranlasst wird. Der britische Forscher Tom Jefferson hält die Zahl der Grippetoten für systematisch überschätzt, da durch die Methoden der Studien auch alle anderen tödlich verlaufenen grippalen Infekte dem Influenzavirus zugerechnet werden.[12]
In der amtlichen deutschen Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamtes sind für die Jahre 1998 bis 2007 jeweils nur zwischen 6 und 68 nachgewiesene Todesfälle (ICD-10-Klassifikation J10, J10.0, J10.1, J10.8) durch Influenza-Viren verzeichnet.[13] Gleichwohl werden in dieser Statistik aufgrund von Analysen der saisonalen Übersterblichkeit und der Angaben in den Totenscheinen für die ICD-10-Klassifikation J10–J18 (Grippe und Pneumonie) für diese Zeitspanne jährlich 17.500 bis 22.000 Todesfälle ausgewiesen.[14]...

Quelle: Influenza ? Wikipedia

stellt man fest, dass jeder Idiot, der meint, mit einem Schnupfen zur Arbeit gehen zu müssen, einen wahrscheinlich in sechs- bis siebenmal größere Lebensgefahr bringt als ein Raucher, dessen Mief man einatmet. Und jetzt? Sechs- bis siebenmal höhere Strafen für Leute, die sich mit Erkältung in die Öffentlichkeit trauen als für Raucher in der Öffentlichkeit?

Man könnte jetzt weiter fragen, wie viele von den 3300 angeblich an Passivrauchen Gestorbenen nur daran gestorben sind, dass sie hin und wieder in einer Kneipe saßen, in der geraucht wurde und ansonsten völlig rauchfrei waren. Das dürfte schon erheblich weniger sein. Aber selbst, wenn nicht:

Bei schätzungsweise mindestens 1 Mio Sterbefällen in Deutschland (Bevölkerung 80 Mio, Lebenserwartung <80 Jahre, abnehmende Bevölkerungszahl) stellen die toten Passivraucher rund 3 %o aller Sterbefälle. Zum Vergleich: Bei einer Untersuchung von 1000 klinischen Sektionsbefunden wurden 3 Fälle von Bolustod (Tod durch Verschlucken) gefunden (Hier die Quelle, Seite 13). Macht auch 3 %o. Das Risiko, sich beim Kneipenbesuch tödlich zu verschlucken, ist also etwa ähnlich hoch, wie sich den Tod durch Passivrauchen in der Kneipe zu holen. Nimmt jemand dieses, letztere Risiko ernst?

In Österreich mit 8.3 Mio Einwohnern gibt es 3800 (nicht unbedingt tödliche) Unfälle durch Leiterstürze im Jahr. (Hier die Quelle). Hochgerechnet auf Deutschland ... aber das hakt man dann lieber als "allgemeines Lebensrisiko" ab.

Also - sich verschlucken, sich einen Schnupfen holen oder auf eine Leiter zu steigen ist allemal riskanter, als in einer Kneipe zu sitzen, in der geraucht wird. Wie gesagt - da wird wohl gerade ein gewaltiger Popanz aufgebauscht, um einen "Zwang zum Handeln durch die Politik" zu formulieren. Die Basis dazu ist m. E. genau so ein Heuler wie seinerzeit BSE oder heute die Schweinegrippe.

Übrig und nicht wegzudiskutieren bleibt zweifelsohne das "Ich mag's halt nicht", also die Belästigung durch den Tabaksqualm, den Mief in den Klamotten usw. Gut. Man kann sich auch durch laute und/oder grausliche Musik belästigt fühlen. Oder das Essen schmeckt nicht. Oder das Ambiente ist einfach Scheiße. Oder was weiß ich. Will man das jetzt alles gesetzlich regeln, was einem nicht gefällt? Normalerweise würde ich ganz einfach nicht dahin gehen, wo's mir nicht gefällt. Ob's nun daran liegt, dass es mir da zu verqualmt oder zu laut ist, das Essen nicht schmeckt oder einfach weil ich den Laden Scheiße finde, ist dabei doch ziemlich sekundär.

Es gibt also 1000 Gründe, irgendeinen Laden nicht zu betreten. Ob da drin geraucht wird oder nicht, ist genau einer von vielen möglichen. Und was ist der Nutzen, wenn man jetzt per Volksbegehren sogar die als solche ausgewiesenen Raucherclubs verbieten will? Überzieht man da das hehre Ziel "Nichtraucherschutz" nicht ein wenig?

Oder Diskrimminierung ... wenn ich einem Nazi einen Job nicht gebe, weil er Nazi ist, kann das theoretisch gesetzlichen Ärger wegen weltanschaulicher Diskrimminierung geben. Wenn ich einem Raucher keinen Job gebe, weil er Raucher ist, nicht. Weil laut Gericht Raucher im Antidiskrimminierungsgesetz nicht genannt werden, mithin also diskrimminiert werden dürfen. Komische Welt ...

Aber richtig: Es gibt ja keinerlei vernünftigen Grund zu rauchen und schädlich ist es obendrein. Damit ist man als Nichtraucher ja automatisch vernünftiger und unschädlicher, mithin also besser. Dann kann man ja fleißig die Unvernünftigen und Schädlichen missionieren gehen. Und praktisch, wenn man dabei sowohl die Vernunft als auch Recht und Gesetz an seiner Seite weiß. Sorry, aber dieses praktizierte Gutmenschentum nervt einen Raucher mindestens genauso sehr wie vermiefte Klamotten den Nichtraucher.

Aus meiner Sicht ist eine gesetzliche Regelung des Rauchens in Kneipen so überflüssig wie ein Kropf. Wenn z. B. der Wirt ein Schild raushängt mit:

"Bei uns darf / immer / garnicht / ab 22.00 Uhr / nach Küchenschluss / am Tresen / nur Dienstags / Dienstags nicht / ... / geraucht werden."

reicht's völlig aus. Innerhalb kürzester Zeit würde sich in der "Kneipenlandschaft" einer Stadt ein für Alle tragbarer Kompromiss einstellen. Schlimmstenfalls müsste eben derjenige, der es unbedingt rauchfrei haben will, sich notfalls was anderes suchen oder ein andermal wiederkommen - genauso wie der, der unbedingt rauchen will. Wo wäre das Problem?

Zurück zum "Zwang zum Handeln durch die Politik": Komisch, dass die gleiche Politik, die für's Gemeinwohl wirklich wichtige Dinge mit den Worten "Der freie Markt wird's richten" vertrauensvoll in die Hände von Spekulanten, Glücksrittern und Halunken legt, in dieser Frage keinerlei Vertrauen in seine eigenen Bürger zeigt und sich unbedingt einmischen und bevormunden muss. Sind Verbote einfach nur zu leicht auszusprechen oder isses gar am Ende der Bürger selbst, der nach Bevormundung ruft? Wie war das mit der selbstverschuldeten Unmündigkeit? .... einiges an unseren modernen Zeiten kotzt mich einfach nur an.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Ja das kann ich verstehen Lupo, dass du angenervt bist. Wobei ich die Influenza als ein nicht gerade gutes Gegenbeispiel betrachte. Die Frage ist auch wieviele Raucher sind unter den Influenzatoten?


Bei der Influenza greift der Saat insofern ein, dass er teueren nicht besonders Wirksamen und zum Teil lebensgefährlichen Impfstoff von den Amerikanischen Konzernen kauft und der jetzt, da der Spuk vorbei ist irgedwohin in Dritteweltländer gespendet wird, damit die Merkel (an deren Verstand ich langsam zu zweifeln beginne) nicht sagen muss: Shit wir haben uns von den Amis verarschen lassen.

Unsere Staatsdiener gehen sogar so weit, dass sie sich von der Industrie dahingehend bringen lassen, wieder über eine Entschärfung des Rauchverbotes "nachzudenken" welches ja schon ziemlich gut funktioniert hat.

Und wenn die Wirtschaftkrise wieder in Vergessenheit geraten ist, dann kommen auch wieder mehr Leute zum teueren Spaß zum Wirt um die Ecke oder ins Restaurant.

Wenn die Schäden, welche Zigarettenrauchen verursacht nicht so gravierend wären, dass sie unser Steuer und Gesundheitssäckel immens belasten würde, wäre ich auch GEGEN EINE EINMISCHUNG VOM STAAT. Schlimm genug, dass sich der Staat einmischen muss wie zum Beispiel beim Jugendschutzgesetz IN KNEIPEN.

Shish du wirst mir doch nicht erzählen wollen, dass die Wirte ein riesen Verantwortungsbewußtsein haben und ganz klar selbst entscheiden sollten, was in ihren Läden ab geht und was nicht? Da gibt es mehr als genug Beispiele wo Alk an unter 16 Jährige ausgegeben wird oder wo unter 16 Jährige rauchen und alle gucken weg.

Wenn die Wirte da ein wenig vernünftiger wären bräuchte es kein Rauchverbot, sind sie aber nicht also hat der Staat schon ein wenig nachzuhelfen. In diesem Falle bin ich besonders Dankbar, wenn er dann auch dabei bleiben würde und sich nicht wie Fähnlein im Winde der Industrie drehen würde wie er es in anderen Bereichen sowieso schon tut.


@ Lupo du solltest nicht vergessen, dass Passivrauchen sowie Rauchen ansich nicht nur zum Tode führen kann sondern, dass dadurch viele andere Erkrankungen entstehen, welche aber in den Statistiken nur am Rande auftauchen, weil sie nicht unbedingt beweisbar sind die ganzen mittelbaren Folgen wie: In erster Linie Gefäßerkrankungen die zu Herzinfarkten,Lungenerkrankungen, Schlaganfällen führen

RAUCHEN IST UNGESUND UND ZWAR SEHR UND ICH WEISS NICHT WESHALB DA IMMER NOCH DARÜBER DISKUTIERT WIRD UND VERSUCHT WIRD IRGENDWELCHE RECHTFERTIGUNGEN DAFÜR ZU FINDEN NUR WEIL EIN PAAR LEUTE IHR SUCHTVERHALTEN NICHT UNTER KONTROLLE HABEN UND DAS PETER STUYVESAND UND CO NUR ZU PASS KOMMT UND DENEN WURSCHT IST WER DIE FOLGEKOSTEN TRÄGT ODER WIEVIELE LEUTE DRAUF GEHEN.

Gruß

Baronesse nicht minder angenervt, welche dem Lupo gerne einmal ein paar Raucherbeinbiilder oder ein paar COPD Erkrankte Leute vorstelen würde welche leider nicht mehr nur eine Treppenstufe hochkönnen ohnen stehen bleiben zu müssen und die ohne ner Sauerstoffbriille in der Nase nicht mehr überleben würden weil sie solange geraucht haben bis die Lunge kollabierte. UND DAS SIND NICHT WENIGE
 
Zuletzt bearbeitet:

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Hallo zusammen,

3300 Tote durch Passivrauchen? Wow. Meines Erachtens wird da ein ziemlicher Popanz aufgebaut. (...)
Aus meiner Sicht ist eine gesetzliche Regelung des Rauchens in Kneipen so überflüssig wie ein Kropf. Wenn z. B. der Wirt ein Schild raushängt mit:

"Bei uns darf / immer / garnicht / ab 22.00 Uhr / nach Küchenschluss / am Tresen / nur Dienstags / Dienstags nicht / ... / geraucht werden."

reicht's völlig aus. (...)
Hallo, Lupo

Also an für sich finde ich deinen Beitrag richtig geil verfasst. An für sich ...

Einerseits habe ich noch in Erinnerung, dass die Zahl der Toten durch Passivrauch differierte und daher auch mal 3000 oder eben mehr als 3300 betrug. Hinzu kommt, dass es hierzu seinerzeit mit Aufkeimen der Debatte die einzige Studie war.
Zweifelhaft ist für mich nach wie vor der Nachweis, wonach diese Menschen Opfer von Passivrauch waren - das erinnert mich an die Toten der Schweinegrippe, die in den Medien aufgebauscht wurden und dabei Risikopatienten waren, denen die Schweinegrippe leider den Rest gegeben hat.

Dem steht hier das Hausrecht des Inhabers der Gaststätte gegenüber, der genau weiß, dass die Gäste nicht gern betrunken vor die Tür gehen, um zu rauchen - damit wird Kommunikation untereinander und die Nachbarschaft durch Gespräche vor der Tür gestört.
Klar, dass damit die Lust und der Umsatz schwindet.
Umsatzeinbußen wurden gemeldet ... Existenzen beendet.

Nun sind da noch die Mitarbeiter ... und da bin ich nach wie vor der Ansicht, dass es um diese Mitarbeiter gehen sollte und nicht um die Gäste: Es gehören einfach Absauganlagen in die Kneipe ... so schützt man vor allem die Mitarbeiter.
In Betrieben schützt man auch seine Mitarbeiter durch Absaugung und verbietet nicht die Produktion von Kunststoff - also ist ein Rauchverbot in einer Gaststätte nur eine weitere, unrühmliche Ausdünstung der EU, die nicht bedacht hat, dass sie mit der CO2-Debatte nun auch noch frei stehende Gasheizer förderte - zumindest so das damalige Ansinnen der Sprecherin der Grünen, die auf das Beispiel Irland verwies.

Es gibt runde Stehtische als Absaugtische mit eingebauter Filteranlage ... mit Licht, eingebauten Aschenbechern und Anschluss für 230 V Wechselstrom ... und DAS sollte die Lösung aller Probleme sein.

Gruß
Holo


Nachtrag:
(...)

Gruß

Baronesse nicht minder angenervt, welche dem Lupo gerne einmal ein paar Raucherbeinbiilder oder ein paar COPD Erkrankte Leute vorstelen würde welche leider nicht mehr nur eine Treppenstufe hochkönnen ohnen stehen bleiben zu müssen und die ohne ner Sauerstoffbriille in der Nase nicht mehr überleben würden weil sie solange geraucht haben bis die Lunge kollabierte. UND DAS SIND NICHT WENIGE
Sie müssen nicht mit Großbuchstaben schreiben oder aber "angenervt" auf Beiträge antworten. Sie haben die Wahl und daher sollte sich Ihr Problem mit der Ansicht Dritter auch lösen lassen, indem Sie vor Ihrem Monitor den Kopf schütteln und ganz einfach nichts schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.324
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Moin Baro,

Ja das kann ich verstehen Lupo, dass du angenervt bist. Wobei ich die Influenza als ein nicht gerade gutes Gegenbeispiel betrachte. Die Frage ist auch wieviele Raucher sind unter den Influenzatoten?

Darf ich Dich an dieser Stelle mal ganz bescheiden unterbrechen? Ich sprach nicht von der Influenza, sondern von stinknormalen Erkältungen. Mit denen man (Aus Angst um den Job? Der Krankenstand in Deutschland ist ja rekordverdächtig niedrig) zur Arbeit geht. Und die kaum jemand ernstnimmt, weil sie ja ach so harmlos ist und genauso fahrlässig weiter gegeben wird wie Tabaksqualm. Und die sechsmal mehr Menschen umbringt als Passivrauchen.

Ansonsten gebe ich Dir recht, dass die Influenza ein bescheuertes Gegenbeispiel wäre.

Ich will auch keine Todeszahlen kleinrechnen. Aber wenn das Risiko, an Passivrauchen zu sterben, etwa in der gleichen Größenordnung rangiert wie sich verschlucken oder von der Leiter zu fallen und viel geringer ist, als an einem Schnupfen zu sterben, dann habe ich vor anderen Dingen mehr Angst.

Und wenn die Wirtschaftkrise wieder in Vergessenheit geraten ist, dann kommen auch wieder mehr Leute zum teueren Spaß zum Wirt um die Ecke oder ins Restaurant.

Also - ist jetzt Froschperspektive, klar - aber meine Stammkneipe (Keine Nahkampfdiele!) um die Ecke hat rund 50% seiner Stammgäste deswegen verloren, und das noch zu Boomzeiten vor der Wirtschaftskrise.

Es geht mir ja auch gar nicht darum, dass ÜBERALL geraucht werden dürfen soll. Aber man sollte doch die Kirche im Dorf lassen.

Wenn völlig zurecht Rauchen am Arbeitsplatz und in allen öffentlichen Einrichtungen, die auch Nichtraucher benutzen müssen, verboten ist, sollte man doch meinen, dass allermeiste erreicht ist. Muss man's dann wirklich auf jede Eckkneipe, die vorwiegend von Rauchern frequentiert wird, und um die jeder, der's nicht will, einen großen Bogen machen kann, ausweiten?

An irgendeinem Punkt fängt der gerechtfertigte Nichtraucherschutz an, in eine Schikanierung der Raucher unzuschlagen, die keinerlei Nutzen mehr für den Nichtraucher hat.

Ich finde es beängstigend, wie leicht sich die Gesellschaft in Gruppen aufteilen lässt, die gegeneinander gehetzt werden ... Eltern gegen Kinderlose, Raucher gegen Nichtraucher, Arbeitgeber gegen Arbeitnehmer, Männer gegen Frauen, usw usw ... Noch ein kleines Gesetz zwischenrein, und schon ist der Zank verewigt ...und während sich das Volk trefflich zankt, kann man mal schnell und ungesehen das Bankgeheimnis für die Amis lüften, Vorratsspeicherung von Telefondaten einführen usw usw. Das ist so ziemlich die einzige Verschwörungstheorie, die mir plausibel vorkommt. Aber gut - das ist jetzt OT.

Wenn die Schäden, welche Zigarettenrauchen verursacht nicht so gravierend wären, dass sie unser Steuer und Gesundheitssäckel immens belasten würde, wäre ich auch GEGEN EINE EINMISCHUNG VOM STAAT. Schlimm genug, dass sich der Staat einmischen muss wie zum Beispiel beim Jugendschutzgesetz IN KNEIPEN.
...
@ Lupo du solltest nicht vergessen, dass Passivrauchen sowie Rauchen ansich nicht nur zum Tode führen kann sondern, dass dadurch viele andere Erkrankungen entstehen, welche aber in den Statistiken nur am Rande auftauchen, weil sie nicht unbedingt beweisbar sind die ganzen mittelbaren Folgen wie: In erster Linie Gefäßerkrankungen die zu Herzinfarkten,Lungenerkrankungen, Schlaganfällen führen

Ist mir gut bekannt, Baro. Auch die zugehörigen Krankheitsbilder. Meine beiden Eltern hätten ohne Rauchen einen wesentlich schöneren und auch längeren Lebensabend verbracht. Es ist auch vollkommen klar, dass das Rauchen kein Ausdruck einer gehobenen Lebensqualität, sondern eine ganz ordinäre Suchterkrankung ist.

Aber mal ein anderer Gedanke dazu: Den Hauptschaden mit laut Wiki über 100 000 Toten jährlich fügen sich die Raucher eindeutig selbst zu. Das ist etwa das 30fache der toten Passivraucher. Dieser Faktor 30 dürfte sich dann wohl zahlenmäßig durch alle anderen negativen Auswirkungen des Rauchens. Heißt z.B., dass 97 % der rauchbedingten Belastungen des Steuer- und Gesundheitssäckels bei den Aktivrauchern landen.

Also sollte man doch besser hier ansetzen. Aber ist Ausgrenzen, Verbieten, Stigmatisieren der richtige Weg dazu? M. E. erzeugt man damit nur Trotzreaktionen auf der Raucherseite, die sich nix vorschreiben lassen will.

Man schafft aber auch eine vom Flair des Verbotenseins umwehte Randgruppe, die wahnsinnig exklusiv und romantisch wirkt - besonders auf Jugendliche. Wieso sonst bezeichnen sich 40% der Jugendlichen (Hier die Quelle ) als aktive Raucher, bei laut obigem WIKI-Artikel nur 27% Rauchern in der Gesamtbevölkerung? Angeblich - hier habe ich jetzt auf die Schnelle keine Belege gefunden, möglich dass ich da auf dem Holzweg bin - nimmt der Anteil der Raucher unter den Jugendlichen zu.

Klar, alles was verboten ist, ist auch wahnsinnig interessant. Und wenn's obendrein süchtig macht, dann Prost Mahlzeit!

EDIT:
Moin Holo, warum nicht auch sowas? Alles was konstruktiv ist, ist m. E. besser als ein blödes Verbot, das es nur interessant macht.
 
Zuletzt bearbeitet:

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Hallo Baronesse,
Verkehrsunfälle
Im Jahr 2008 wurden auf Deutschlands Straßen 4 477 Personen getötet und 409 047 verletzt. Damit hat sich die günstige Entwicklung der letzten Jahre bei den Verkehrstoten auch 2008 fortgesetzt. Die Zahl der Todesopfer ist so niedrig wie nie zuvor seit 1950. Dennoch haben im Jahr 2008 immer noch durchschnittlich 12 Menschen täglich ihr Leben im Straßenverkehr verloren.
Quelle
Der Straßenverkehr ist ein viel schlimmerer Killer als Grippe oder Passivrauchen.
Schluß damit, Gesetz her, macht ein Ende mit dem Dieselrauch-Passivrauchen das in dieser Statistik noch nicht einmal erfaßt wird, so eine Sauerei...
hatte ich schon über die Toten im Flugverkehr oder durch Schiffsunfälle gesprochen?
Das Leben ist ein unkalkulierbares Risiko und sollte sofort, als gescheitertes Experiment, abgeschafft werden....
Grüße
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
AW: Rauchverbot in Gaststätten

(...)
Quelle
Der Straßenverkehr ist ein viel schlimmerer Killer als Grippe oder Passivrauchen.
Schluß damit, Gesetz her, macht ein Ende mit dem Dieselrauch-Passivrauchen das in dieser Statistik noch nicht einmal erfaßt wird, so eine Sauerei...(...)
Das wäre auch so ein Beispiel, mit dem man vielleicht die Umweltzonen zum Vergleich heran zieht.
Schadstoffarme Fahrzeuge, die Dank ihrer Filteranlage in die Innenstadt dürfen ... immerhin ein Kompromiss gegen das Ansinnen der Idioten, die die Städte autofrei haben wollen und von mir verlangen, mich in eine verkeimte U-Bahn zu zwängen.

Ja ... mit Filtern ist es weiterhin möglich ... dann müssen halt auch Gastwirte ihre Mitarbeiter berücksichtigen:
Mit einem selbst verhangenen Rauchverbot oder abgetrennten Räumen mit Filteranlage.

Gruß
Holo
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Hallo Holo,
Ja ... mit Filtern ist es weiterhin möglich ... dann müssen halt auch Gastwirte ihre Mitarbeiter berücksichtigen:
Mit einem selbst verhangenen Rauchverbot oder abgetrennten Räumen mit Filteranlage.
Natürlich ist es möglich, und wäre vielleicht sogar eine Bereicherung wenn es den Gastwirten frei stände, Raucherzimmer zu haben oder auch nicht. Ich finde es gut wenn Nichtrauchern kein Qualm aufgezwungen wird, wäre also einverstanden wenn es ein Verbot gäbe zu rauchen wenn kein dafür vorgesehener und ausgestatteter Bereich vorhanden ist; finde es aber falsch ein volles Verbot auszusprechen und damit erwachsene Menschen zu bevormunden.
Soll doch jeder Gast frei entscheiden, ob er in die Nichtraucherkneipe oder zum Zigarillo-Stammtisch geht...
Grüße
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Ach, die schlimmen, verantwortungslosen Wirte... Ich kann mich recht gut erinnern, daß es schon seit vielen Jahren Nichtraucherbereiche und auch ganz rauchfreie Gaststätten gab. Ich bin Nichtraucher, meine ganze Familie raucht nicht, ich habe also ein empfindliches Näschen und ich habe mich in Nichtraucherbereichen trotzdem nie belästigt gefühlt - den Kalauer mit dem Nichtpinklerbereich im Schwimmbad halte ich daher für einen Kalauer und nicht mehr.

Und während ein abenteuerlustiger Jugendlicher einen verantwortungslosen Wirt, der ihm Alkohol ausschenkt, gezielt sucht und mit ihm übereinkommt, so daß ein Dritter, nämlich der Staat, eingreifen muß, sucht der Nichtraucher die verrauchte Kneipe eben nicht, sondern flieht sie, hat es selbst in der Hand, ob er sich dem Rauch aussetzen will. Daher bedarf es keines Eingreifens.

Ansonsten halte ich alle Argumente für ausgetauscht. Ich glaube auch nicht, daß sich die Rauchverbotsfraktion große Mühe geben wird, meiner Argumentation zu folgen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Soso ich als Nichtraucher soll also zuhause bleiben, weil die Herren und Damen Raucher die Kneipen bevölkern in denen, wenn das Rauchverbot aufgehoben würde, wieder die Krebsförderer unterwegs wären. Sagt mal Leute wie quer bitte denkt ihr denn?
Das Rauchverbot hatte anfänglich Konsequenzen auf den Umsatz der Wirte. ANFÄNGLICH, dann hat sich alles wieder normalisiert und fast alle waren glücklich nur die Zigarettenindustrie nicht.

Und dann kommt ihr daher mit euerer neoliberalaen Einstellung, die aber nur für die Raucher und die Wirte giilt und sagt na sollen die Nichtraucher doch draussen bleiben.

Ihr seid ganz schön egoistisch meine Herren. Bloß gut, dass wir schon Volksbefragenung hinter uns haben jetzt gibts dann noch nen Volksentscheid hoffe ich und dann sollten einmal dijenigen, welche eine geringe Lobby haben nämlich die Nichtraucher, welche eben Glimmstengel nicht konsumieren Recht bekommen. Schön wäre es.

@ holo : DU BIST KEIN MOD ALSO HAST DU HIER AUCH NIEMANDEM VORZUSCHREIBEN WO WIE UND WANN ER POSTET. Ich hoffe das ist angekommen.

Das Argument mit der Absaugung ist auch nicht das beste, denn trotz Absaugung (die wahrscheinlich wieder kaum ein Wirt bezahlen kann) wird es Belastung durch den Dunst geben. Wie wäre es denn mit Masken für die Nichtraucher, die vom Wirt zur verfügung gestellt werden könnten?:rosi:


@ Lupo, dein Argument mit den Sterbezahlen hinkt auch noch ein wenig, es sind nicht nur die Toten die ins Gewicht fallen sondern die ganzen anderen Schäden, welche nicht unmittelbar zum Tode führen und Leiden und Kosten verursachen.

Und wenn du vom Ausgrenzen und Stigmatisieren sprichst in Raucherkneipen grenzt du die Nichtraucher aus. Es gab bis zum Rauchverbot wenige rauchfreie Kneipen und danach viele und wenn ALLE an einem Strang ziehen und eben in Kneipen nicht mehr geraucht werden dürfte wären die einzig Benachteiligten die Raucher, welche zum Rauchen nicht mal raus gehen möchten und die Zigarettenindustrie.

Eines ist ja wohl Fakt: Rauchen ist eine Sucht und ungesund. Nichtrauchen eben nicht. Jetzt frage ich dann doch wo da die Vernunft ansetzt, wenn ein mords Tammtamm um das Rauchverbot gemacht wird,während die paar Toten da und die paar kranken Passivraucher und Raucher einfach in Kauf genommen werden?

Wenn sich schon jemand vorsätzlich schädigen möchte soll er das alleine tun und nicht ander damit tangieren.

trainer dein Vergleich mit dem Straßenverkeh,r sowie der damit verbundenen Verschmutzung und der Verkehrstoten (meist durch Raserei) hinkt auch. Es geht leider nicht ohne Fortbewegungsmittel in unserer Zeit. Aber es ginge bestens ohne schädigende Süchte.

Gruß Baronesse immernoch angenervt
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
AW: Rauchverbot in Gaststätten

(...)
@ holo : DU BIST KEIN MOD ALSO HAST DU HIER AUCH NIEMANDEM VORZUSCHREIBEN WO WIE UND WANN ER POSTET. Ich hoffe das ist angekommen.
*gröööööhl*
Tschuldigung, das kam jetzt nicht so deutlich bei mir an ... könnten Sie das bitte wiederholen?

:extremlol:

Baroness de Berjaraque ... das war nur eine Empfehlung, wie ich sie jedem "angenervt" jammernden User empfehlen würde. Also reißen Sie ja mal wieder alles aus dem Zusammenhang, wenn Sie meinen, dass Ihnen jemand etwas vorschreiben wolte.
Das war nur eine Empfehlung ... ich könnte genauso empfehlen, dass Sie sich einen Mann in einer Raucherkneipe suchen. Tut doch nicht weh, so ein Ratschlag, wenn Sie schon schreiben, dass sie Probleme mit der Ansicht von Dino haben ...

Das Argument mit der Absaugung ist auch nicht das beste, denn trotz Absaugung (die wahrscheinlich wieder kaum ein Wirt bezahlen kann) wird es Belastung durch den Dunst geben. Wie wäre es denn mit Masken für die Nichtraucher, die vom Wirt zur verfügung gestellt werden könnten?:rosi:
Sie mögen vielleicht an die Absauganlagen denken - leider finde ich keinen Link.

Das, was ich meinte, das sind runde Tische ... etwa 70 cm Durchmesser mit einer Art Pilz in der Mitte.
Dort soll der Rauch hinein gepustet und gereinigt werden.
Sicherlich werden die Geld kosten ... und sicherlich wird sich das auf Preise auswirken ... doch beispielhafte 50% Umsatzeinbuße oder die Aufgabe einer Existenz rechtfertigen eine solche Überlegung.

Das Beste ... mag die Abschaffung von Tabak und Alkohol ... eigentlich allem sein, das nicht im Sinne von Dr. Cocteau wäre - doch die Frage stellt sich nicht.
 

somebody

Illuminat
Teammitglied
22. Februar 2005
2.047
AW: Rauchverbot in Gaststätten

so ihr beiden, ihr geht mir gehörig auf den Sack.

Holo, wenn du nicht mit deinem Kindergartenverhalten aufhörst sperr ich dich. Bedeutend länger als das letzte Mal.

Baroness, wenn du nicht aufhörst zu sticheln sperr ich dich. Bedeutend länger als das letzte Mal. Geh einfach nicht drauf ein.

Ihr seid einfach nur peinlich, der eine mehr, der andere weniger. Tauscht Nummern, klärt das privat. Beim nächsten Ton öffentlich hier im Forum wirds eklig.

somebody/mod
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.324
Hallo Baro,

... @ Lupo, dein Argument mit den Sterbezahlen hinkt auch noch ein wenig, es sind nicht nur die Toten die ins Gewicht fallen sondern die ganzen anderen Schäden, welche nicht unmittelbar zum Tode führen und Leiden und Kosten verursachen.

Du meinst jetzt die rund 100 000 toten Aktiv- und rund 3 500 Passivraucher? Da hatte ich mich dann blöde bzw unverständlich ausgedrückt, sorry. Ne, aus den beiden Zahlen hatte ich nur abgeleitet, dass es sich bei rund 97 % der Rauchtoten um aktive Raucher handelt. Und diesen Prozentsatz dann für alle Folgen des Rauchens verallgemeinert.

Unter der Annahme, dass Aktiv- und Passivraucher wohl im wesentlichen die gleichen Krankheiten kriegen, sollte also der Schluss, dass alles durch Rauchen ausgelöste Ungemach, egal ob zählbare Todesfälle, oder kaum zu bezifferndes Siechtum und die finanziellen Konsequenzen zu 97 % die Aktivraucher trifft, zulässig sein.

Jetzt nachvollziehbar, was ich meinte? Wenn's genauere Zahlen gibt oder ich hier einen groben Schnitzer mache, lasse ich mich latürnich gerne korrigieren.

Und wenn du vom Ausgrenzen und Stigmatisieren sprichst in Raucherkneipen grenzt du die Nichtraucher aus. Es gab bis zum Rauchverbot wenige rauchfreie Kneipen und danach viele und wenn ALLE an einem Strang ziehen und eben in Kneipen nicht mehr geraucht werden dürfte wären die einzig Benachteiligten die Raucher, welche zum Rauchen nicht mal raus gehen möchten und die Zigarettenindustrie.

Hmm. Wenn Kurti jetzt wenigstens durch die in rauchverbotsfreien Zeiten ausgegrenzten Nichtraucher bevölkert wäre ... naja. Aber wir haben im Sommer manchmal die fast völlig abwesenden Nichtraucher ganz toll geschützt, indem sämtliche Gäste, samt Wirt und Bedienung gleichzeitig zum Rauchen draußen waren. Meine nicht rauchende bessere Hälfte war dann auch mit draußen, damit sie nicht so allein herumhockt. Etwas grotesk das Ganze, aber wenn's für einen guten Zweck ist ...

Ömm. Bevor ein falscher Eindruck entsteht - nein der Laden ist keine Räucherkaschemme, und er war vor dem Rauchverbot auch nie so verqualmt, dass meine Gute irgendwelche Probleme gehabt hätte, obwohl sie da wirklich ziemlich empfindlich ist und echte Qualmbuden tatsächlich meiden muss.

Eines ist ja wohl Fakt: Rauchen ist eine Sucht und ungesund. Nichtrauchen eben nicht. Jetzt frage ich dann doch wo da die Vernunft ansetzt, wenn ein mords Tammtamm um das Rauchverbot gemacht wird,während die paar Toten da und die paar kranken Passivraucher und Raucher einfach in Kauf genommen werden?

Wenn sich schon jemand vorsätzlich schädigen möchte soll er das alleine tun und nicht ander damit tangieren.

Schade... ich hatte im vorletzten Post jede Menge Grautöne angeboten - Du bleibst hier ziemlich schwarz/weiß. Na gut - der Standpunkt is ja auch ohne weiteres nachvollziehbar. Frage bleibt halt nur, ob Rigorismus hier was bringt.

Aber das mit der Stigmatisierung und Ausgrenzung hatte ich in einem anderen weiteren Zusammenhang gebracht, auf den Du leider gar nicht eingegangen bist ... seufz. Hier würd' mich Deine Meinung wirklich mal interessieren. War der Gedanke so doof, dass Du ihm mit Nichtachtung strafst oder was meinst Du dazu?

... Gruß Baronesse immernoch angenervt

Immernoch genervt? Dann hier mal zwischendurch das Pausenprogramm zum Thema Luftverpestung. Also, wenn Du da nicht wenigstens mal grinsen musst ... :mrgreen:

Moin zusammen,

sorry für den Doppelpost - Ich hoffe, Shishachilla schickt mir jetzt kein Strichmännchen, das mich durchs Fenster tritt - aber da ist der von Holo geworfene Groschen über Nacht pfennigweise gefallen:

Stimmt ja, die offizielle Begründung des gesetzlichen Rauchverbots in Kneipen ist ja der Arbeitsschutz die dort Beschäftigten. Das war ja auch die einzige Maßgabe unter der die EU seinerzeit überhaupt eine Richtlinie erlassen konnte. Und das ergibt auch ein juristisch wasserdichtes Gebilde:

> Tabakrauch ist eine gesundheitsgefährliche Substanz.
> Der Arbeitgeber muss seine Beschäftigten vor Gesundheitsgefährdungen schützen.
> Arbeitssicherheit geht auf jeden Fall vor dem Hausrecht des Wirts.

Ein Rechtsanspruch auf einen rauchfreien Kneipenbesuch besteht nicht - es ja niemand gezwungen 'reinzugehen - genausowenig wie darauf, irgendjemandem die Bude vollzuqualmen. Diese Fragen sind somit rechtlich völlig irrelevant, und dass ein rauchfreier Kneipenbesuch jetzt möglich ist, ist sozusagen ein "Kollateralnutzen". Um den's allerdings wohl im Wesentlichen auch ging.

Wenn man bedenkt, wie schwierig und langwierig es normalerweise selbst bei offenkundigsten Zusammenhängen zwischen Gesundheitsschäden und Arbeitsbedingungen eine berufsbedingte Erkrankung anerkannt zu bekommen, hat die Sache nichts desto trotz ein ziemlich scheinheiliges Geschmäckle, aber will man's dem Gesetzgeber auch noch vorwerfen, dass er ausnahmsweise mal schnell und gründlich reagiert? Grummel.

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob Rigorismus und Bevormundung wirklich probate Mittel sind, das Rauchen wirksam einzudämmen. Oder ob man's damit nicht überhaupt erst wieder richtig interessant macht.

P.S. @Baro: Solltest Du mal in Bamberg sein, gehen wir dann mal zusammen ein Rauchbier trinken? :rosi:
 
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Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Moin zusammen,

sorry für den Doppelpost - Ich hoffe, Shishachilla schickt mir jetzt kein Strichmännchen, das mich durchs Fenster tritt - aber da ist der von Holo geworfene Groschen über Nacht pfennigweise gefallen:

Stimmt ja, die offizielle Begründung des gesetzlichen Rauchverbots in Kneipen ist ja der Arbeitsschutz die dort Beschäftigten. Das war ja auch die einzige Maßgabe unter der die EU seinerzeit überhaupt eine Richtlinie erlassen konnte. Und das ergibt auch ein juristisch wasserdichtes Gebilde:

> Tabakrauch ist eine gesundheitsgefährliche Substanz.
> Der Arbeitgeber muss seine Beschäftigten vor Gesundheitsgefährdungen schützen.
> Arbeitssicherheit geht auf jeden Fall vor dem Hausrecht des Wirts.

Aha!

Ein Rechtsanspruch auf einen rauchfreien Kneipenbesuch besteht nicht - es ja niemand gezwungen 'reinzugehen - genausowenig wie darauf, irgendjemandem die Bude vollzuqualmen. Diese Fragen sind somit rechtlich völlig irrelevant, und dass ein rauchfreier Kneipenbesuch jetzt möglich ist, ist sozusagen ein "Kollateralnutzen". Um den's allerdings wohl im Wesentlichen auch ging.


Ne so kann man das nicht sehen, wenn ich in einem Restaurant gemütlich beim Essen sitze und mich freue, dass da gerade mal keiner raucht und plötzlich fangen am Nebentisch Leute zu qualmen an, tja ganz toll..dann musste ich damit rechnen, dass das möglich ist in so einer Kneipe und toleriere das entweder oder verlasse den Gastraum oder ich frage die Rauchenden (möglichst höflichl doch bitte nicht zurauchen und die Gesichter sehe ich jetzt schon vor mir hehehe)

Demnach macht es umso mehr Sinn das klar zu regeln und es ist ja schon geregelt und soll nur wieder gelockert werden aber nicht weil sich alle Raucher beschweren, sondern weil sch die Wirte nicht gerecht behandelt fühlen und weil die Zigarettenmafia da ihre Fingerchen in den Lobbyspielchen drin hat...

Wenn man bedenkt, wie schwierig und langwierig es normalerweise selbst bei offenkundigsten Zusammenhängen zwischen Gesundheitsschäden und Arbeitsbedingungen eine berufsbedingte Erkrankung anerkannt zu bekommen, hat die Sache nichts desto trotz ein ziemlich scheinheiliges Geschmäckle, aber will man's dem Gesetzgeber auch noch vorwerfen, dass er ausnahmsweise mal schnell und gründlich reagiert? Grummel.

Der Gesetzgeber hat sich da mal wieder ein wenig weichklopfen lassen von eben den Leuten, die sich einen finanzeillen Nachteil von derm Rauchverbot gegenüber sahen. Der Gesundheitsaspekt wird kleingeredet und beschönigt und ausser Acht gelassen und mit merkwürdigen Argumenten einfach ins Lächerliche gezogen.



Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob Rigorismus und Bevormundung wirklich probate Mittel sind, das Rauchen wirksam einzudämmen. Oder ob man's damit nicht überhaupt erst wieder richtig interessant macht.

Ich sehe das keineswegs als rigoroses Handeln an, wenn einmal klare Entscheidungen getroffen würden und nicht nur immer im "Graubereich" herumgedümpelt wird, um möglichts in keine Fettnäpfchen zu treten. Leider wird dabei der Stellenwert von Profit im Gegensatz zu Gesundheitserhaltung ein wenig in den Vordergrund gerückt. Demnach sollten unsere netten Politiker ein mal ein wenig weniger Wankelmütigkeit an den Tag legen, wenn jemand mit Scheinchen wedelt.zumal das Rauchergesetz schon allerbestens funktionierte wie schon gesagt...


P.S. @Baro: Solltest Du mal in Bamberg sein, gehen wir dann mal zusammen ein Rauchbier trinken? :rosi:
In diese Ecke komme ich selten. Ich mag kein Bier, auch wenns rauchfrei ist. Danke sehr:)

Gruß

Baronesse
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.324
AW: Rauchverbot in Gaststätten


Hmhmmh! (Wenn wir das noch ein bisschen vervollkommnen, dann sind wir die ersten, die in einem Forum nonverbal kommunizieren können :))

Ne so kann man das nicht sehen, wenn ich in einem Restaurant gemütlich beim Essen sitze und mich freue, dass da gerade mal keiner raucht und plötzlich fangen am Nebentisch Leute zu qualmen an, tja ganz toll..dann musste ich damit rechnen, dass das möglich ist in so einer Kneipe und toleriere das entweder oder verlasse den Gastraum oder ich frage die Rauchenden (möglichst höflichl doch bitte nicht zurauchen und die Gesichter sehe ich jetzt schon vor mir hehehe)

Komischerweise gab es nach unserer Erfahrung genau in diesem Fall - Rauchen, wenn andere essen - nie irgendwelche größeren Probleme. Und die schnellste und sicherste Methode, es sich bei meiner Guten zu versch...erzen ist, zu rauchen, wenn sie isst.

Mal meine Meinung dazu: Es sollte doch eigentlich ganz selbstverständlich sein, dass man in so Fällen fragt (z.B. wenn man rauchen will) oder bittet (z.B. wenn man's rauchfrei will). Und meistens lässt sich dann auch eine Lösung finden, irgendwie beiden Seiten gerecht wird. Wenn man diese ganz alltägliche Rücksichtnahme durch Gesetze zuschüttet, muss man sich aber auch nicht wundern, wenn das im täglichen Umgang immer weniger klappt. Wenn alles unerwünschte per Gesetz verboten wird, impliziert das ja, dass alles, was nicht per Gesetz geregelt ist, auch OK sein muss. Dann brauchst Du als nächstes ein Gesetz gegen Wichsflecken im Solarium.

Schon allein deswegen wär's mir lieber gewesen, wenn der Gesetzgeber gesagt hätte "Seht zu, wie ihr es sinnvoll regelt" (und Ansätze waren ja schon da!), anstatt alles per Verbot platt zu machen. Aber gut, bei Arbeitssicherheit kann man eh keine Kompromisse machen. Grummel.

Demnach macht es umso mehr Sinn das klar zu regeln und es ist ja schon geregelt und soll nur wieder gelockert werden aber nicht weil sich alle Raucher beschweren, sondern weil sch die Wirte nicht gerecht behandelt fühlen und weil die Zigarettenmafia da ihre Fingerchen in den Lobbyspielchen drin hat...

Der Gesetzgeber hat sich da mal wieder ein wenig weichklopfen lassen von eben den Leuten, die sich einen finanzeillen Nachteil von derm Rauchverbot gegenüber sahen. Der Gesundheitsaspekt wird kleingeredet und beschönigt und ausser Acht gelassen und mit merkwürdigen Argumenten einfach ins Lächerliche gezogen.

Meinst Du? Ich hatte eher den Eindruck, dass es eine Mafia namens Wählerschaft war, die die CSU für das "Strengste Antirauchergesetz in ganz Deutschland" abgewatscht hat. Und ganz ehrlich: Für das jetzt in dieser Frage gezeigte "Jämmerlichste Umfallen in ganz Deutschland" sollte es gleich die nächste Watsche geben ... ist aber jetzt OT.

In diese Ecke komme ich selten. Ich mag kein Bier, auch wenns rauchfrei ist. Danke sehr:)
Gruß
Baronesse

Ufff. Ich mag's mit Rauchgeschmack auch nicht wirklich. Streichen wir also Bamberg einvernehmlich.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Hmhmmh! (Wenn wir das noch ein bisschen vervollkommnen, dann sind wir die ersten, die in einem Forum nonverbal kommunizieren können :))

Jo



Komischerweise gab es nach unserer Erfahrung genau in diesem Fall - Rauchen, wenn andere essen - nie irgendwelche größeren Probleme. Und die schnellste und sicherste Methode, es sich bei meiner Guten zu versch...erzen ist, zu rauchen, wenn sie isst.

Mal meine Meinung dazu: Es sollte doch eigentlich ganz selbstverständlich sein, dass man in so Fällen fragt (z.B. wenn man rauchen will) oder bittet (z.B. wenn man's rauchfrei will). Und meistens lässt sich dann auch eine Lösung finden, irgendwie beiden Seiten gerecht wird. Wenn man diese ganz alltägliche Rücksichtnahme durch Gesetze zuschüttet, muss man sich aber auch nicht wundern, wenn das im täglichen Umgang immer weniger klappt. Wenn alles unerwünschte per Gesetz verboten wird, impliziert das ja, dass alles, was nicht per Gesetz geregelt ist, auch OK sein muss. Dann brauchst Du als nächstes ein Gesetz gegen Wichsflecken im Solarium.

Schon allein deswegen wär's mir lieber gewesen, wenn der Gesetzgeber gesagt hätte "Seht zu, wie ihr es sinnvoll regelt" (und Ansätze waren ja schon da!), anstatt alles per Verbot platt zu machen. Aber gut, bei Arbeitssicherheit kann man eh keine Kompromisse machen. Grummel.
Ja alles sollte so selbstverständlich sein, was ein gutes Miteinader ermöglicht. Ist es aber nicht und wird es auch nicht wenn immer mehr Dergulierung erfolgt und dadurch einach immer mehr Grenzüberschreitungen des Anstandes und die Sozialkompetenzen auf der Strecke bleiben. Denkst du im Ernst der Mensch ansich ist so reif, dass er ohne Regel ein gute Miteinander zusammenbekommt? Anscheinend ist das nicht der Fall, weil eben der Mammon und das Ego an höchste Stelle stehen. Habe ich Unrecht? Allerdings ist klar, dass nicht alles vom Saate aus gehen darf, was Normen und Werte und Regeln in einer Gesellschaft anbelangt. Dann aber hat man doch als Guter Bürger einfach einmal dafür zui sorgen, dass die Leutchens, welche sich daneben benehmen öffentlich Kritisiert. Das ist aber eben oft nicht der Fall, alle wollen ihre Ruhe und gucken weg oder lassens einfach sein zu Kritisieren.

Es soll einmal Zeiten gegben haben, da wusse auch das kleinste Kind schon wos lang geht im Bezug auf Benimm und Rücksichtnahme, denn damals soll noch Erziehnung stattgefunden haben in den Familien und nicht die reine Demokratie:rosi: Diese Zeiten scheinen aber längst vorbei Lupo oder was meinst du wie wir da ein wenig mehr Empathie und gesundes Sozialverhalten erreichen können?

Meinst Du? Ich hatte eher den Eindruck, dass es eine Mafia namens Wählerschaft war, die die CSU für das "Strengste Antirauchergesetz in ganz Deutschland" abgewatscht hat. Und ganz ehrlich: Für das jetzt in dieser Frage gezeigte "Jämmerlichste Umfallen in ganz Deutschland" sollte es gleich die nächste Watsche geben ... ist aber jetzt OT.


Das ist ein beliebtes Bild, das von der Wahlschlappe der CSU gezeichnet wird. Leider stimmt das so nicht ganz, da gibts noch ganz andere Gründe warum die Leute in Bayern verstärkt keine Lust mehr auf diesen Klüngel hatten. Zeit wurde es aber auch, dass da einmal ein wenig am Thron gerüttelt wurde:)

Ufff. Ich mag's mit Rauchgeschmack auch nicht wirklich. Streichen wir also Bamberg einvernehmlich.
Das liest sich als würdest du noch nicht aufgeben und dich nun in München treffen wollen, weils da das bessere Bier gibt? :cocococktail:


Gruß

Baronesse
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.324
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Hallo Baro,

... Diese Zeiten scheinen aber längst vorbei Lupo oder was meinst du wie wir da ein wenig mehr Empathie und gesundes Sozialverhalten erreichen können?

Hier ist wohl der eigentliche Hund begraben. Mir ist da bisher auch noch nix besseres eingefallen, als zu versuchen, bloß nicht selbst "so" zu werden.

Das ist ein beliebtes Bild, das von der Wahlschlappe der CSU gezeichnet wird. Leider stimmt das so nicht ganz, da gibts noch ganz andere Gründe warum die Leute in Bayern verstärkt keine Lust mehr auf diesen Klüngel hatten. Zeit wurde es aber auch, dass da einmal ein wenig am Thron gerüttelt wurde:)

Ist ganz klar - ich hatte es ein bisschen auf's Rauchen verkürzt.

Das liest sich als würdest du noch nicht aufgeben und dich nun in München treffen wollen, weils da das bessere Bier gibt? :cocococktail:

Ach was ... ehrlich? Ist mir in München bisher noch gar nicht aufgefallen ... aber das wäre vom Standpunkt der Bierqualität aus wohl allemal zielführender als z. B. Schottland. Da gibt's anderes, besseres. :drinking:
 

Manesse

Groß-Pontifex
3. Oktober 2010
2.968
AW: Rauchverbot in Gaststätten

In Deutschland ist wieder eine leidige Diskussion aufgekommen: Rauchverbot in deutschen Gaststätten.
Nachdem es das europäschische Ausland vormacht, wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis diese dumme Regelung auch in Deutschland Einzug hält.

Das ist keine dumme Regelung, sondern eine sehr gute Sache. :)

Ich habe soeben dafür gestimmt.

Zum Glück hat diese "dumme Regelung" nun inzwischen in Deutschland Einzug gehalten! :)
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.870
AW: Rauchverbot in Gaststätten

Die Sache ist zwar durch (der Vormarsch des demokratischen Totalitarismus ist nicht aufzuhalten), aber ich habe mir erlaubt, doch noch abzustimmen.
 
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