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Religiöse Intoleranz im Islam?

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Das Problem im Westen wie im Osten: Die herrschenden Systeme - patlamentarische Demokratie ebenso wie diktatorischer Islam - haben anhand der Krisen die uns in der Welt erschüttern, ihre Unfähigkeit zur Handlung bewiesen. .... Die Zeiten streben nicht nach Mässigung, sondern nach Kampf.

Das Ende vom Lied - wird der Untergang des Abendlandes sein. Und der Untergang des Orientes. Können wir nur hoffen, das unsere Enkel aus den Scherben nicht wider neue alte Festungen bauen, sondern den Dreck liegen lassen und "neuen Wein in neue Schläuche" füllen....
Hoffen wir mal, dass es nicht so weit kommt, die westliche Demokratie ist doch erstaunlich reformfähig, der arabische Frühling ist noch nicht verloren. Eine blauäugige Hoffnung von mir, wenn nicht Utopie, bezieht sich auf folgende Frage: Wird es einmal Zeiten geben, wo Christen und Moslems und Atheisten untereinander heiraten können (ohne das der eine Ehepartner den anderen zum Konvertieren drängt)? Das setzt voraus, dass die Religion stark ins Private gedrängt wird. Das kann man heute schon beim Christentum erleben.

Traditionelle Vorstellungen (insbesondere Scharia) müssen im Islam zurück gedrängt werden (und zwar im System selbst durch Reformer). Raushalten können wir uns hier aber nicht, denn das Problem betrifft auch Deutschland. Es gibt hier viele traditionelle islamische Bürger (das Problem der Subkulturen etwa in Neukölln.) Hier kommt man ohne Deutsch aus. Man mag die Ansichten des ehemaligen Neuköllner Bürgermeisters Buschkowsky nicht teilen, aber schockierend ist, was er als Insider für Schlüsse zieht. Hier eine besonders radikale Textstelle:
Das Feindbild sind die verhassten Deutschen, sie sind das Ziel ihrer Aggressionen, und sie haben dem Flashmob nichts entgegenzusetzen: Per SMS-Rundruf finden sich in wenigen Minuten zahlreiche Menschen ein, die sofort eine drohende Haltung einnehmen. Deutsche gelten als leichte Opfer.Heinz Buschkowsky: Neue BILD-Serie - Die Bittere Wahrheit über MultiKulti - Politik Inland - Bild.de
Bei militärischen Interventionen in islamisch geprägten Länder muss sich der Westen unbedingt zurückhalten. Ein (asymmetrischer) "Krieg" durch Staaten gegen Terroristen ist nicht zu gewinnen. Die von Samuel P. Huntington aufgeführten Bruchlinienkriege gibt es leider wirklich immer noch, wenn auch an anderer Stelle, z.B. das Problem der zerrissenen Länder (Sudan-Südsudan, Nigeria, Mali), wo sich christliche und islamische Landesteile wahrscheinlich mittelfristig trennen werden (im Sudan schon geschehen). Leider gibt es dort marodisierende Banden, die die Bevölkerung tyranisieren und selbst Kulturgüter schänden (siehe #1).
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Wird es einmal Zeiten geben, wo Christen und Moslems und Atheisten untereinander heiraten können (ohne das der eine Ehepartner den anderen zum Konvertieren drängt)? Das setzt voraus, dass die Religion stark ins Private gedrängt wird. Das kann man heute schon beim Christentum erleben.
Diese Zeiten gibt es schon immer, kommt auf die Region an. In Israel oder Palästina sind gemischte Ehen völlig normal, in Europa übrigens auch.
Andererseits ist es hier gar nicht lange her, da bezeichnete man katholisch/evangelish gemischte Ehen als unmöglich...hier bei uns.
Es gibt viele Regionen in denen das gar kein Problem ist - und Medien, die damit kein Geld verdienen können und folglich gegenteilige Fälle mit fetten Überschriften publizieren.
Übrigens ist es gerade dann kein Problem, wenn die Beteiligten ihre Religion ernst nehmen. Eher dann, wenn sie eine Ideologie daraus gemacht haben...
Traditionelle Vorstellungen (insbesondere Scharia) müssen im Islam zurück gedrängt werden (und zwar im System selbst durch Reformer). Raushalten können wir uns hier aber nicht, denn das Problem betrifft auch Deutschland.
Ja natürlich. Die ganze Welt muß natürlich unsere Vorstellungen übernehmen...merkst du eigentlich was du da redest? Kulturimperialismus pur. Gerade das (und das Gegenstück auf islamischer Seite) macht den Konflikt aus.
Solange es auf beiden Seiten Leute gibt die der jeweils anderen Seite ihre Wertvorstellungen aufnötigen wollen, geht dieser unsinnige Konflikt weiter.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Ich glaube, wir Deutschen neigen zur Uniformierung.
Gut ist, was nicht auffällt.
Ich kann mich gut an die Argumentation meines Vaters zu gemischtrassigen Ehen
erinnern (er hatte damals Sorge, daß meine schwester was mit "einem Neger" anfängt).
"Diese leute denken einfach nicht daran, was sie damit ihren Kindern antun."
Als ich ihm den puren Rassismus dieser Äußerung aufdröselte, wurde der daraus
resultierende Streit sehr laut. Und der Mann hat Zeit seines Lebens nicht begriffen, daß
gerade diese Haltung erst zu den Problemen führt, vor denen er so inbrünstig warnen wollte.

Etwas ziemlich ähnliches haben wir heute, wenn die verschiedenen Glaubens- und Nichtglaubensrichtungen
sich gegenseitig erklären wollen, was der jeweils andere verkehrt macht.
Genau diese kritische Haltung verstärkt die Probleme, anstatt sie zu lösen.

Natürlich sollen und können wir hier keinen Rechtsbruch akzeptieren, nur weil eine Religion
diesen Rechtsbruch als Tradition bezeichnet. Es sei denn es geht um Arbeitsverhältnisse
kirchlicher Angestellter, Körperverletzung bei Kindern, Steuerprivilegien, Nutztierschlachtungen......

Sehen wir es doch realistisch:
Unsere Gesellschaft ist nur dann frei, wenn sie jedem Mitglied auch die Wahl ermöglicht,
in Teilen seines Lebens Freiheiten aufzugeben zugunsten seiner religiösen Überzeugung.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Seit wann ist es "Kulturimperialismus", @dtrainer, wenn man fordert dass die Muslime intern ihr Verhältnis zu und mit Sharia klären sollten....?
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Toleranz heisst den anderen so akzeptieren, wie er ist. Ohne Bevormundung. Es gibt aber Grenzen: Beim Thema Sharia geht es um die Verletzung von allgemeinen Menschenrechten (UN-Menschenrechtscharta) . Das betrifft uns alle, Muslime und Nichtmuslime.

Auch beim ethnisch-religiösen Thema der Ghettoisierung von Ausländern in wenigen Stadtteilen von einzelnen Großstädten sollte man nicht wegschauen. China-Town in Deutschlands mit nur anderen Ethnien (meist islamisch) + Ausländerprekariat? ....
Berlin-Neukölln mit hohem Anteil von Türken und Arabern ist nur die Spitze des Eisberges. Hier hat nämlich die Integrationspolitik vollständig versagt und der Konzentrationsprozess (Wegzug von Deutschen) hält an. Wenn in einzelnen Schulen über 50 %, wenn nicht z.T. 80% Türken und Araber sind, bedeutet das teilweise Krieg der Ethnien ... Wie hier Lösungen finden? Wir haben ja freies Wegzugsrecht und auch freie Schulwahl.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Die Scharia ist für Deutschland schlicht kein Thema, wir haben eine eigene Rechtstradition. Sie ist auch in arabischen Ländern umstritten, aber wie auch immer, diese Länder entscheiden selbst welche Rechtsprechung sie haben wollen - das ist auch gerade im Umbruch. Da letzte was uns weiterbrächte, wäre, mal wieder zu meinen, wir hier in Europa müßten der gesamten Welt sagen wie sie zu leben hat.

Ich kenne hier aus dem Rhein-Main-Gebiet sehr gut gelungene Integration, da ist es kein Problem wenn der Ausländeranteil hoch ist, deshalb zieht auch keiner weg. Im Gegenteil, in solchen Vierteln findest du noch eine gute Struktur kleiner Geschäfte, das zieht Kunden aus anderen Vierteln an. Daß dies einer Stadt auch mal mißlingen kann, ist klar - auch Städte sind nicht perfekt, dann muß das eben korrigiert werden.

Mit der Scharia hat das aber gar nichts zu tun, eher mit Schlamperei in der Stadtverwaltung...
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Rein rechtlich ist das nicht ganz so einfach, @dtrainer: Wer ein Aufenthaltsrecht in Deutschland hat - kann hinziehen wo immer er will. Das ist eigentlich auch gut so. Was in der Vergangenheit nicht gut war und immer noch nicht gut ist - "Ausländern" stehen meistenteils nur Wohnungen zur Verfügung, die immens überteuert und trotzdem in den "schlechtesten Vierteln" liegen oder lagen..... Die Stadverwaltung hat da nur insoweit einen Anteil, als dass sie über das Sozialamt oder Wohnungsamt auf "geschützten Wohnraum" zugreifen kann (so in Frankfurt/Main-Nord-Weststadt, in Darmstadt - Siedlung Akazienweg, Mainz - Mombach, Wiesbaden - Schierstein, Köln - Chorweiler...). Wie genau die Stadtverwaltung was machen kann, hängt von der Kommunal-Gesetzgebung ab, und die ist höchst unterschiedlich.... (ein Buch mit "sieben Siegeln" ist nix dagegen....).
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Thema Wohnraum: Ist doch klar, man will unter sich bleiben. Kann ich verstehn.
Dann muss man sich aber nicht wundern, wenn es zu 'Ghettoisierung' kommt.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Hallo Thomas,

Du nennst hier Viertel die gar nicht so einen hohen Ausländeranteil haben. In Frankfurt ist das Bornheim, davon sprichst du nicht, und in Mainz die Neustadt.
Das wurde nicht gesteuert, und hat den Vierteln auch keineswegs geschadet. Mag sein daß es in Berlin anders gelaufen ist.

Aber egal, eigentlich ist das ja nicht das Thema. Ein Hoher Ausländeranteil (sind ja nicht nur Moslems!) führt nicht automatisch zu Intoleranz, da gehört etwas mehr dazu. ich kann dir auch Viertel nennen mit besonders hohem Deutschenanteil in denen Intoleranz zuhause ist.
Zurück zum Thema, weitermachen...
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Ein Ghetto ist ein Ort, an dem die Leute gezwungenermaßen zusammen leben müssen.
Ist die japanische Siedlung in Düsseldorf ein Ghetto?
Wenn man nach Amerika oder Australien schaut, findet man haufenweise deutsche Siedlungen.
Ganze Ortschaften, sogar Landstriche.

Natürlich ziehen Neuankömmlinge dahin, wo es billig ist.
Und das sind dann die Wohngegenden, in die die Einheimischen nicht hinein wollen.
Gibt es irgendeine Stadt in Deutschland, irgendeinen Stadtteil, in dem die Mieten gesunken sind,
weil Ausländer hinzugezogen sind?

Stichwort Ausländeranteil in den Schulen:
Wäre es nicht Aufgabe der Länder, die Anstrengungen dort zu erhöhen und die Anzahl der
Fachkräfte dort zu verstärken wo es not tut? Woran liegt es, daß ganze Generationen aufgegeben werden
und der Staat sich mit Bürgern zufriedengibt, die nicht mal einen anständigen Hauptschulabschluß geschafft haben?
Könnte dahinter vielleicht sogar politischer Wille stecken?

Ich bin mir nicht sicher, aber die Benachteiligung armer und nichtgebildeter Bevölkerungsschichten in
unserem Schulsystem ist von mehreren Studien bewiesen worden. Und es ändert sich nichts.
Das macht nachdenklich.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Thema Schulunterricht:
Ich hab' 1980 ein schulisches Praktikum in einer Hauptschulklasse gemacht, da waren ca. 60% Kinder ausländischer Eltern + verfügten über ungenügende Deutschkenntnisse(wie mir mein Kontaktlehrer bestätigte).
Ich hab' mich damals schon gefragt, warum nicht darauf hin gearbeitet wird, dass jedes Kind, das eingeschult wird, über ausreichende Deutschkenntnisse verfügt, sonst ist ja ein Unterricht nicht möglich.
Jetzt, 30 Jahre später, heißt es, alle Kinder müssen(in den KITAS)Deutsch lernen.
Da fragt man sich, ob dahinter nicht ein politisches Kalkül steckt, denn wenn nicht, spreche ich den zuständigen Politikern jedwege Kompetenz ab.
+ wieso sind die Lehrer da nicht auch auf die Barrikaden gegangen?
Ich bitte um Entschuldigung für die Abschweifung!
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Thema Schulunterricht:

Ich hab' mich damals schon gefragt, warum nicht darauf hin gearbeitet wird, dass jedes Kind, das eingeschult wird, über ausreichende Deutschkenntnisse verfügt, sonst ist ja ein Unterricht nicht möglich.

Ich bitte um Entschuldigung für die Abschweifung!
Wo soll das stattfinden? Die Schule ist der erste Zwangskontakt mit der dt. Mehrheitsgesellschaft. Wenn die Eltern nicht wollen -und das ist die einzig mögliche Erklärung - hilft da auch keine KiTa.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Ich hätte die stumpf nicht eingeschult!
Toll, damit züchtest du nicht nur ne Klientel wie jetzt schon sondern auch noch Analphabeten und die verhinderst den einzigen Kontakt mit der deutschen Kultur und Gesellschaft. Was soll das bringen?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Sorry @dtrainer - ich war seit fast 30 Jahren nicht mehr so häufig in Mainz und Frankfurt, seit 13 Jahren nicht mehr in Darmstadt.....

Viertel mit hohem "Deutschenanteil"? Danke, fgibt's bei mir in der "Nachbarschaft" - nur 60 Kilometer von Berlin terrorisieren rechtsradikale "Deutsche" die "Ausländer", und die einheimische deutsche Bevölkerung findet das auch noch "gut".....

Das Hauptproblem ist die mangelnde Bildung (gerade auch Schulbildung) und die mangelnde Erziehung (sowohl "meine Bosna", als auch viele türkisch- und arabisch stämmige Familien die ich kenne, "ersetzen" Erziehung in wesentlichen Bereichen durch "Tradition" - und das kann nicht funktionieren....).
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

High, DaMan
erst mal nicht einschulen, dann regen sich die Eltern auf, dann bietet man den Kids Deutschkurse an + dann werden sie auch eingeschult.
Sanfter Druck bzw. Schuss vor den Bug!
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

High, DaMan
erst mal nicht einschulen, dann regen sich die Eltern auf, dann bietet man den Kids Deutschkurse an + dann werden sie auch eingeschult.
Sanfter Druck bzw. Schuss vor den Bug!
Die Eltern, denen es 6 Jahre egal war, ob ihre Blagen ihre heimatsprache können sollen sich plötzlich aufregen? Sehr optimistische Sichtweise :D
 
G

Gelöschtes Mitglied 25673

Gast
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
Aber im Ernst, selbst Eltern die sich kein Stück darum kümmern, was für Chancen ihre Kinder schulisch haben, ist es unangenehm, wenn der ganze Bekanntenkreis mitbekommt, dass sie nicht eingeschult werden können.....
 

es könnte ja sein

Ritter vom Osten und Westen
22. September 2010
2.582
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

ich bin sehr oft in paris und habe mich immer gewundert warum dort alle immigrannten so perfekt französisch sprechen

bis mir eine freundin die dort lebt erklärt hat, dass immigranten die den sprachkurs verweigern keine finnaziellen unterstützungen vom franz. staat bekommen

freaky nee?
 

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