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Schönheits-Ideale ?

Lunatic

Vollkommener Meister
4. Januar 2004
581
Die Figut finde ich schon in Ordnung aber dass die Rippen so rausgucken find ich ein wenig ekelig muss ich sagen...
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Das ist auch eines der heftigsten Photos von Kate Moss.
Ich muß allerdings jetzt trotzdem zugeben, daß ich Kate Moss persönlich für eine der schönsten Frauen halte.
Das erfolgreichste Supermodel aus der Zeit war allerdings La Schiffer und die war eigentlich nie so extrem dürr.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
die rippen schauen aber auch nur deshalb so raus, weil sie ein extremes hohlkreuz auf dem bild hat..
mir ist so jemand als schönheits"ikone" jedenfalls hundertmal lieber als die von dove..
der trend zum schlanken ist übrigens auch bei den männern vorhanden..

siehe zum beispiel bei gucci.. trotzdem magern sich nicht gerade viele männer bis zum hungertod..

auch nicht um frauen zu gefallen
 

Sina

Großmeister
10. Januar 2005
55
Hallo Dark,

das beste Beispiel dafür, wie wir uns von der Werbung beeinflussen lassen ist Dein Satz: "... mir ist so jemand als Schönheits-Ikone hundertmal lieber als die von Dove". :(

Die Frauen von der Dove-Werbung sind nicht unter zwanzig und haben schätzungsweise Kleidergröße 40. Diese Kleidergröße liegt im unteren Level. Eine Frau über dreißig mit einer Kleidergröße 34/36 ist mit Sicherheit scharf an der Grenze zur Magersucht.

Viele Models sind krank, weil sie nichts essen außer in Wasser getränkte Wattepads oder Drogen konsumieren, um gegen den Hunger anzukämpfen; und das nur um den Schönheitsidealen der Gesellschaft zu entsprechen.

Gruß Sina
 

Agarthe

Vorsteher und Richter
10. April 2002
796
Technoir schrieb:
Worauf schauen Frauen zuerst wenn sie nen Mann sehen?
Laut meinem Bekanntenkreis ist das so im groben Durchschnitt:
Hände, Schritt, und Schultern...kommt das bei euch Weltverschwörerinnen auch hin?

Sorry, Technoir, aber hälst Du das für glaubwürdig?

Zuerst auf die Hände schauen? Ihr würdet Euch wundern, ob der buckligen Frauen bzw. wir würden uns wundern, ob der Nackenschmerzen.

Schritt: sind Deine Bekannten 1,30 m groß? Was gibt es denn da zu sehen? Also entweder ist die Wölbung der Hose so monströs, dass nicht nur ich da irritiert hinschaue, sondern jeder andere auch oder das Geheimnis lüftet sich erst sehr viel später, wenn überhaupt.
Ein prüfender Blick Richtung Schritt passiert allenfalls, wenn es sich anbietet und er (der Schritt) durch Zufall auf Augenhöhe ist.

Ich weiss, dass es völlig konservativ-stereotypisch klingt, aber als erstes achte ich auf die Augen - das gibt mir einfach am meisten Informationen von Wert und sind auch schön anzusehen.:wink:

In der Erweiterung: ob jemand ein (für meinen Geschmack) hübsches Gesicht besitzt (Lippen können auch viel punkten) und als drittes, ob der Mann einen V-förmigen Oberkörper besitzt.

Wenn der Mann zu weit weg ist, als dass ich in die Augen gucken könnte, dann kommt die V-Form zuerst, wobei eine gepflegte äussere Erscheinung Bedingung ist, dass ich (länger als 2 Sekunden) hingucke.

Aber das ist nur der erste Eindruck und lässt die wirklich wichtigen Details völlig ausser Acht wie z.B. Lachen, Gestik, Motorik und Stimme. :wink:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
@Sina

also objektiv gefällt dir doch kate moss auch besser, als die normalpummelchen von der dove-werbung..
das kannste mir jetzt aber nicht erzählen, denn, wie agentP schon angedeutet hat, ist sie eine der schönsten frauen der welt..
und schönheit ist in gewissen bereichen durchaus messbar..
außerdem sehe ich moss auf den meisten bildern nicht gerade als magersüchtig an..
vielleicht liegt meine präferenz aber auch an meinem noch jugendlichen alter
8)
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
naja gut, dann ist halt die sexuelle ausstrahlung eines jeden menschen gewissen normen unterworfen, wenn wir jetzt mal wieder auf dem detail rumreiten müssen..
zum beispiel: symmetrisches gesicht, bei männern merkmale wie größe, v-förmiger oberkörper, muskulös..
bei frauen: "gebärfreudiges becken", brüste, kindchenschema..

weiß nicht, wieso man hier in letzter zeit alles im detail und punktgenau treffen muss, um nicht auf defintionsfragen herumreiten zu müssen :?
 

Agarthe

Vorsteher und Richter
10. April 2002
796
Sina schrieb:
Hallo Dark,

das beste Beispiel dafür, wie wir uns von der Werbung beeinflussen lassen ist Dein Satz: "... mir ist so jemand als Schönheits-Ikone hundertmal lieber als die von Dove". :(

Dass einige Models sich krank hungern ist unbestritten, aber ich möchte an dieser Stelle (mir zuliebe :wink: ) vor der Intoleranz der "normalen", "molligen" und "dicken" Frauen warnen.

Ich gehöre zu den glücklichen Frauen, die von zuviel Süssem eher Plaque bekommen als Gewicht zunehmen und ohne irgendeine bewusste Manipulation meiner Essgewohnheiten dem westlichem Ideal entspreche.

Irgendwann wird sich das auch ändern (sagt meine Ma, aber die ist mir auch 2 Kinder voraus :wink: ) und bin fest entschlossen, das zu akzeptieren, wenn es soweit ist.

Solche "stick bitches" (geprägt von einer amerikanischen, vollschlanken Bekannten, als sie sich über Dritte aufregte, aber mir gefiel der Ausdruck zu sehr, als dass ich mich beleidigt gefühlt hätte) wie mich muss es auch geben, denn es gibt genügend dürre Männer, die neben den Dove-Frauen eher unmännlich aussähen.

Die Frauen sollten sich m.E. selbst besser annehmen ohne gegenseitige Häme und Neid, und versuchen, ihren Partnern damit nicht so sehr auf den Keks zu gehen.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
zum beispiel: symmetrisches gesicht, bei männern merkmale wie größe, v-förmiger oberkörper, muskulös..
bei frauen: "gebärfreudiges becken", brüste, kindchenschema..

Auch das hängt am Zeitgeist: In den 70ern noch waren adrogyne Männer in und nicht V-förmige und von gebärfreudigem Becken kann man bei Kate Moss nun wirklich nicht sprechen.
Die Mädels in meinem Bekanntenkreis haben sich übrigens kürzlich bei ein paar Cocktails auf Iggy Pop als sexiest man alive geeinigt. Abgesehen davon, daß er ein alter Sack ist, irgendwie schon sowas wie das männliche Pedant zu Kate Moss:

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racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
@anhai
Die meisten Essgestörten sind Mädchen in der Pubertät, bzw. fängt die Laufbahn meist zu diesem Zeitpunkt an. Wie ausgeglichen ist denn die Selbstwahrnehmung und wie ausgeprägt das Selbstbewusstsein in dieser Lebensphase?
das meinte ich mit:
und das mit dem psychischen defizit: jeder hat in einer gewissen phase des lebens mit den veränderungen, die mit ihm geschehen, zu kämpfen, und ich vermute, frauen noch eher als männer, weil bei euch einfach mehr passiert. dass da die psyche einer ziemlichen zerreißprobe unterworfen ist liegt in der natur der sache. die einen haben durch viele, viele faktoren eben ein dichteres korsett, andere haben eher zu leiden. der grad der versuchung ist hoch.

wer sich in dieser phase des lebens (pubertät) kein ordentliches rüstzeug, und zwar in jeglicher hinsicht, verpasst, der tut sich nachher bei dem einen oder anderen punkt ganz einfach schwer.

@all
ich stell's einfach mal in den raum: gibt es überhaupt ein schönheitsideal? der eine steht auf blond, der andere auf brünett, die eine liebt V-körper, die andere mag ihn gern behaart ... klar: trends sind erkennbar, aber es wird sich kein ideal finden lassen, das allen (in einem zusammenhängenden soziologischen umfeld) gleichermaßen zusagt.

irgendwie sollten wir es mal wieder schaffen, jedem - und zwar in der entscheidenden phase seines lebens (s.o.) - seinen selbstwert klar zu machen. im optimalfall sollte dann jeder von sich sagen können: "hey, ich bin das schönheitsideal. und wenn's nur für mich selber ist ..." selbstakzeptanz. das schließt ja nicht aus, dass man das eine oder andere tun sollte, einer gewissen eitelkeit kann man nicht ausweichen. und die regeln der natur spielen auch eine gewichtige rolle, aber wenn man das erkannt hat, dann ist man eigentlich schon einen dicken schritt weiter. ja, auch supermodels haben mit cellulite zu kämpfen ...

die werbung sagt's: "ich will so bleiben wie ich bin ......"
 

Anhai

Geselle
9. März 2005
34
Wobei ich jetzt die Vokabel "Gestörte" ein wenig heftig finde.
Finde ich auch, deshalb steht es auch in Anführungszeichen.

Eine neurotische Störung der einen oder anderen Art dürften eine ganze menge Leute haben. Fragt sich halt nur wie der Einzelne das kompensiert oder auslebt, bzw. auf welchem Weg sie nach aussen dringt. Ich denke in einer Zeit, wo Fachleute allein von 4-5 Millionen Menschen mit depressiven Symptomen in Deutschland ausgehen, sollte man vielleicht ohnehin überdenken was "normal" ist und was nicht.
Das bestreite ich auch gar nicht, normal ist sowieso ein Wort, das ich nicht mag und auch eigentlich nicht definieren kann, deshalb steht es ebenfalls in Anführungszeichen.
Bleibt aber immer noch die Frage, warum das bei den meisten gar keine Folgen hat, viele daraufhin 3x die Woche ins Fitnessstudio rennen oder sich einfach bewusster ernähren und ein paar wenige eine veritable Krankheit daraus entwickeln. Was unterscheidet diese Leute deiner Meinung nach von den anderen, wenn du so etwas wie psychische Vorbelastungen ausschliesst, denn den von dir genannten "falschen Vorstellungen sind ja alle gleichermassen ausgesetzt ?

Ich schließe eine psychische Vorbelastung gar nicht grundsätzlich aus und eine gewisse Labilität ist sicher bei vielen Essgestörten vorhanden. Mal etwas flapsig ausgedrückt: Logisch hat jemand der sich nach dem Essen den Finger in den Hals steckt einen gewaltigen Schlag weg. Die Frage ist nur, ob das wirklich "von innen" kommt, oder ob nicht doch auch der Druck von außen so groß sein kann, dass man auf so was kommt und dass man eben ohne diesen Druck nie so weit gekommen wäre. Ich wehre mich nur gegen die (auch hier) von vielen vertretene Meinung, dass alle Leute mit Essstörungen irgend welche tiefgreifenden psychologischen Probleme haben müssen und sowieso irgendwann in der Klapsmühle gelandet wären, wenn nicht wegen der Essstörung, dann eben wegen was anderem. Ich kann natürlich nur von mir ausgehen, aber ich wurde jedenfalls nicht als Kind missbraucht im Gegenteil ich hatte eine Bilderbuchkindheit. Ich habe und hatte auch sonst keine Probleme. Außer das ich als Teenager etwas pummelig war und deshalb in diesen Kreislauf von Abnehmen, Zunehmen usw. geraten bin, der dann schließlich irgendwann in die Essstörung geführt hat und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass mir das wenn ich 20 Jahre früher geboren worden wäre als der Schlankheitswahn noch nicht solche Ausmaße hatte nicht passiert wäre.
Worauf schauen Frauen zuerst wenn sie nen Mann sehen?
Laut meinem Bekanntenkreis ist das so im groben Durchschnitt:
Hände, Schritt, und Schultern...kommt das bei euch Weltverschwörerinnen auch hin?
Also ich weiß ja nicht was du so für Mädels kennst :wink: aber mal ehrlich das halt ich doch eher für Unwahrscheinlich. Ich halte es da eher mit dem Klassiker: das Gesicht. Auf den Schritt guck ich vielleicht mal, wenn ich am Strand liege und die Herren in Badehosen in Augenhöhe vorbeigehen und auch nur dann wenn ich kein gutes Buch zur Hand habe.
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Die Frage ist nur, ob das wirklich "von innen" kommt, oder ob nicht doch auch der Druck von außen so groß sein kann, dass man auf so was kommt und dass man eben ohne diesen Druck nie so weit gekommen wäre.
Da hast du mit Sicherheit Recht, das bestätigt ja im Prinzip auch der von mir weiter oben zitierte Arzt, wenn er sagt: "Für beide Krankheiten gibt es jedoch kein konkretes Verursachermodell. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Kombination soziokultureller-, biologischer-, familiärer, sowie persönlicher Faktoren ". Der Druck von aussen, durch Werbung und Film, etc. ist ja auf jeden Fall so ein soziokultureller Faktor.

Ich wehre mich nur gegen die (auch hier) von vielen vertretene Meinung, dass alle Leute mit Essstörungen irgend welche tiefgreifenden psychologischen Probleme haben müssen und sowieso irgendwann in der Klapsmühle gelandet wären, wenn nicht wegen der Essstörung, dann eben wegen was anderem.
Das ist so natürlich Unsinn, auch da hast du völlig recht.
 

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
_Dark_ schrieb:
außerdem sehe ich moss auf den meisten bildern nicht gerade als magersüchtig an..
8)

Dann unterstelle ich dir aber mal so ganz frech eine verschobene Wahrnehmung. Kate Moss war die Begründerin des Heroin-Chics. In den Neunzigern war sie auf jeder CK Werbung aber dann ist sie ein paar Jährchen verschwunden. Soweit ich mich erinnern kann war sie in Therapie. Ok vielleicht war das keine Magersucht sondern eine Nebenwirkung vom Koks und Heroinkonsum, egal, normal war das nicht. Und auf dem Bild sieht sie wirklich nicht besonders schön aus.

Wie war das nochmal? 70% aller Topmodels haben keine Menstruation oder so.... oder sind es sogar noch mehr?



Denkt iht, dass dieser Schönheitswahn in der Form wie wir ihn jetzt haben jemals ein Ende nehmen wird? Gubt es jemals wieder eine Hippierevolution?

Edit: Wikipedia schreibt zu Kate Moss: Kritiker bemängelten ihre zu dünne Figur. Mit einer Körpergröße von 178 cm wog sie etwa 53 kg und hatte die Maßen 84-58-89
 

NormaJean

Geheimer Meister
27. Oktober 2002
401
Also da muß Wiki sich aber irren - Kate Moss ist nie im Leben 1,78. Sie hat eben nicht die typische Modelgröße, nichtmal die "Mindestgröße" (da ist er wieder, der Schwachsinn der Frauen in ein Schema drücken will - nicht groß genug, nicht dünn genug, zu alt...)
Gebt man bei google "Kate Moss Größe" ein, dann kriegt man viele unterschiedliche Angaben zwischen 167 cm und 175 cm auf der ersten Seite (den Rest hab ich mir dann erspart, die sind sich ganz offensichtlich nicht einig). Aber sie war ja mal mit Johnny Depp zusammen und das ist nicht einer der körperlich allzu großgewachsenen Männer (1,78) und sie ist auf gemeinsamen Fotos deutlich kleiner als er...
Ob sie magersüchtig ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Zumindest ist sie mal recht schlank bis dünn. Ob das von den Drogen oder vom nix essen kommt ist egal, so richtig gesund schaut das nicht immer aus.

Aber seit wann ist denn Iggy Pop "sexiest man alive"? 8O
Sind George Clooney, Brad Pitt und wie sie denn alle heißen plötzlich tot umgefallen und er war noch übrig?

Zum Thema, worauf Frauen bei Männern (zuerst) achten:
Also Augen, bzw. Gesicht wurde ja schon zu genüge genannt (das glaubt ihr uns ja sicher eh nicht :roll: ). Die sind wichtig, die muß ich mir bei einem Gespräch ja die ganze Zeit anschauen - also nicht nervös blinzeln oder so das lenkt uns Mädels ab.
Dann finde ich die Hände durchaus wichtig - abgekaute Fingernägel z.B. gehen gar nicht, da graust es mir *schüttel*
Breites Kreuz, ok.
Ich schaue eigentlich nie auf den Schritt, das glaubt auch nur ihr Männer, dass es da was soooo interessantes zu gucken gibt :wink: Aber ich guck mir schonmal den Po an, denn so ein knackiger Po hat schon was für sich...
Wenn die Stimme dann noch angenehm, nicht zu tief und zum Gesamteindruck passend ist, ist ja alles prima, dann geht's in die zweite Runde, denn der Typ sollte auch Manieren haben (z.B. fragen bevor er sich eine Zigarette ansteckt oder auch mal die Tür aufhalten usw.), sich einigermaßen niveauvoll unterhalten können etc.
 

InsularMind

Geheimer Sekretär
9. Dezember 2003
644
@ Agarthe : faszinierende Ausstrahlung hatte ich im Überbegriff Gesundheit / Fitness eingeschlossen :wink: kann aber so von mir her auch sagen dass mich eine dezent melancholische Ausstrahlung an anderen Typen faszinieren kann -- aber beim Durchschnitt der Leute dürfte es wohl dieses Sonnengemüt der frisch-frech-jugendlichen Heiterkeit sein, was sie da sehen wollen.
Für diese Ausstrahlung muss aber der Nährboden, die Bedingung vorhanden sein, nicht Jeder ist ein guter Blender.
Und mal ehrlich -- Blenderei sucks. :roll:

Vorbelastungen durch Lebenserfahrung und Umfelder treffen wohl bei Vielen zu, "gestört" würde ich die Reaktionen darauf nicht unbedingt nennen, die Ursachendeutungskünstler machen sich das teilweise recht einfach. Ich verstehe oft nicht weshalb komplexe Erklärungen den Naheliegendsten vorgezogen werden und man sagt, Jemand möchte sich hässlich machen um bloß nie mehr angefasst zu werden, wenn man doch sein Lebenlang genau das Gegenteil versucht, um ähnliche Chancen zu erhalten wie Otto Normalbürger.

Vielleicht ist es, wie weiter vorn Jemand ansprach tatsächlich ein Hunger nach Anerkennung, nach Akzeptanz und Beachtung. Die Magersüchtigen, da kommt wohl noch ein Faktor dazu den man unter Selbstkontrolle einordnen kann, sie können in ihrer Erlebniswelt kaum etwas kontrollieren, aber indem sie das Essen kontrollieren können fühlen sie sich "in Charge" wenigstens über das bestimmen zu können.
Vielleicht ist das eine Folge furchtbarer Erlebnisse, aus denen die Kernsituation täglich neu nachgespielt wird und das Kernerlebnis übertragen auf das Essen stattfindet --
Aber oft scheinen Mangel an Anerkennung, an Ernst genommen werden oder eben der Eifer, so aussehen zu wollen wie ein Model dahinter stehen, und die Eigendynamik der Entwicklung bringt einmal über den Zenith hinweg erst die Magersucht / Brechsucht mit sich.

Fresssucht mit Adipositasfolgen kann ebenso verschiedene Auslöser haben, die Eigendynamik entwickelt sich aus dann lebenslangen Ablehnungserfahrungen und Benachteiligungen von gesellschaftlicher Seite und dem Erlebnis, selbst wenig gegen das Gewicht ankämpfen zu können, als disziplinlos und verfressen = schwach dargestellt zu werden, wenn man schon das Fünffache an Kraft und Aufwand eines gewöhnlichen Menschen hineinsteckt um nur ein gewisses Gewicht wenigstens halten zu können.
Der Wunsch nach Gesundheit, Beweglichkeit und Unauffälligkeit / Akzeptanz überwiegt oft noch den Hang zum Schönheitsideal, und der Hunger nach Anerkennung,Befähigung,Lebensqualität oder Wohlgefühl mit sich selbst als auch immer neue Misserfolge in Folge der ständigen Heißhungerattacken / Fressanfälle, das führt zu weiterem Kummerfressen / Trost & Frustfressen und Autoaggresion und damit hinein und munter runter in die Spirale.

Das Verhängnisvolle ist es an alldem, darauf zu vertrauen dass sich die Gesellschaft in ihrer Haltung zu Schönheitsidealen oder Akzeptanzradien ändern soll.
Das wird nicht passieren, oder erst über die Dauer vieler, vieler Jahre.
Man sollte nicht den Leuten auszureden versuchen, schön und attraktiv sein zu wollen, sondern den Leuten, die sich nicht attraktiv empfinden können, vernünftig dazu verhelfen -- Magersüchtigen durch die Hilfe,Bestätigung und Anerkennung für ihren Weg zur Gesundposition und Fettleibigen durch die Vereinfachung medizinischer Hilfen / vernünftigen Abnehmkonzepten zum Beispiel.
( ja@ Antimagnet, Diäten sind Quatsch, davon nimmt nur der Kontostand und hinterher beim Misserfolg erneut die Selbstachtung ab )
 

racingrudi

Geheimer Meister
11. September 2004
475
ach ja, mir ist auch noch was eingefallen:

es gibt ja auch schon einige kinder im U10-alter, die über dem normalgewicht liegen. womöglich wird in dieser zeit schon eine gewohnheit antrainiert bzw. richtig dosiertes essen einfach nicht gelernt. konkret fallen mir da zwei drei kinder aus meinem bekanntenkreis ein, die ständig am futtern sind. dass die es später mal schwer haben, diese gewohnheit zu kontrollieren, zeichnet sich jetzt schon deutlich ab.

das längenwachstum bedeutet noch eine chance, das irgendwie in den griff zu kriegen. hab ich an mir selber gesehen. ich bin früher auch keiner chipspackung ausgewichen, bin bei schokoladentafeln keine kompromisse eingegangen (ganz oder gar nicht) und mein bruder hat mich ständig "dicker" genannt (WOW, übelster psychischer druck ;-) ). ich hab damals sogar eine art wettbewerb mit meinem besten kumpel laufen gehabt, wer denn den dicksten bauch vor sich her schiebt (ich hab verloren ...). in der pubertät haben sich die proportionen gottlob verschoben. und meine essgewohnheiten waren auch nicht so ausgeprägt mangelhaft, sodass sich relativ schnell ein normalgewicht eingependelt hat, das sich bis heute nur im fünfkilobereich ändert, nicht zuletzt dank sport. sport ist auch ein hilfreiches ventil für allerlei alltäglichem stress. dampf ablassen sozusagen. zudem lernt man, sich zu disziplinieren: regelmäßiges training unter einbeziehung von ernährungslehre (hm, wir fußballer handhaben das so: erst mal kräftig trainieren, danach den körperlichen erfolg mit drei vier hefe hell wieder zunichte machen :) ). ach ja, was nicht zu verachten ist: geregelter stoffwechsel ...... :wink:

OK, schönen tach noch
mfg.
rg
 

Anhai

Geselle
9. März 2005
34
Da hast du mit Sicherheit Recht, das bestätigt ja im Prinzip auch der von mir weiter oben zitierte Arzt, wenn er sagt: "Für beide Krankheiten gibt es jedoch kein konkretes Verursachermodell. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Kombination soziokultureller-, biologischer-, familiärer, sowie persönlicher Faktoren ". Der Druck von aussen, durch Werbung und Film, etc. ist ja auf jeden Fall so ein soziokultureller Faktor.
Ja eben und meiner Meinung nach ist genau dieser soziokulturelle Faktor gerade bei Essstörungen einer der Hauptauslöser. Sicher braucht es dann noch andere Faktoren um wirklich in ein krankhaftes Verhalten zu verfallen, sonst wäre ja tatsächlich jeder Betroffen, der dem ausgesetzt ist. Aber ich bin eben der Meinung, dass bei vielen ohne diesen Druck durch Medien usw. gar nichts passieren würde. Gerade, weil der Druck immer mehr zunimmt und die Ideale immer extremer werden, denke ich dass immer mehr Menschen betroffen sind, die eigentlich nicht unbedingt prädestiniert dafür sind ein solches Krankheitsbild zu entwickeln. Woher kommt denn sonst die ständig steigende Anzahl Betroffener?
Vorbelastungen durch Lebenserfahrung und Umfelder treffen wohl bei Vielen zu, "gestört" würde ich die Reaktionen darauf nicht unbedingt nennen, die Ursachendeutungskünstler machen sich das teilweise recht einfach. Ich verstehe oft nicht weshalb komplexe Erklärungen den Naheliegendsten vorgezogen werden und man sagt, Jemand möchte sich hässlich machen um bloß nie mehr angefasst zu werden, wenn man doch sein Lebenlang genau das Gegenteil versucht, um ähnliche Chancen zu erhalten wie Otto Normalbürger.
Danke, genau das versuche ich schon die ganze Zeit zu sagen. Oder um es mit Freud zu sagen: machmal ist eine Zigarre einfach nur eine Zigarre :wink:
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Sind George Clooney, Brad Pitt und wie sie denn alle heißen plötzlich tot umgefallen und er war noch übrig?
Nein, aber die sind ihnen zu gelackt und glatt. Soweit ich mich erinnere waren Damon Albarn, Ewan McGregor und Farin Urlaub noch in der näheren Auswahl, wobei ich bei letzterem eher davon ausgehe daß das ein Scherz war. :D

Kate Moss war die Begründerin des Heroin-Chics.
Naja, der Begründer war Calvi Klein und folgerichtig Kate Moss das passende Model.

Kate Moss sagte mal in einem Interview, sie hätte immer ganz normal gegessen, aber ihre Figur wäre schon allein durch ihren immensen Kokainkonsum nie in Gefahr gewesen.
Heroin ist nach ihrer Selbstauskunft die einzige Droge, die sie nie konsumiert hat, aber sonst wohl so ziemlich alles, was sie in die Finger bekam.
Mittlerweile scheint sie ja da auch drüber hinweg zu sein und in ihrer Mutterrolle aufzugehen.

Wie auch immer, man sollte bei all dem Model / Magersucht-Diskussionen nicht vergessen, daß es auch Frauen gibt, die so eine "knabenhafte" Figur haben, ohne daß gleich eine Essstörung vorliegt.
 
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