"Schienen-Titanic"

[beast]

AW: "Schienen-Titanic"

Es wäre schön wenn Du Dein Posting mal näher ausführen könntest: Welche "Gemeinde"? Und seid wann fährt die Bahn auf Äpfel und Birnen......?

Sicherlich werde ich dir meinen Standort preisgeben...

Ich bin ja auch völlig verblödet...

Lese meine Beiträge und verstehe sie... Das sollte nicht allzuschwer sein...

Und mit den Schmauchspuren kann man sicherlich das Fehlverhalten der DB relativieren...

Wenn die auf alte Kisten bauen, müssen diese alten Kisten auch dem Stand der Technik entsprechen...

Hail es Selassie...

 

[ThomasausBerlin]

AW: "Schienen-Titanic"

Die DB "baut" keine Züge - das machen Siemens, BBC, Altsholm, Waggonbau Görlitz, Bombardier und noch ein paar andere mehr..... Die DB verlangt bloss dass die Dinger ohne Erprobungszeit sofort zu fahren haben - und dann fahren sie mit all ihren Kinderkrankheiten - bis es halt kracht.... Und die DB baute Personal ab - ein Unfall der S-Bahn Berlin geschah, weil der Bremssandbehälter nicht aufgefüllt war. Die S-Bahn GmbH hat schlichtweg zuviel technisches Personal wegrationalisiert, und da er plötzlich keiner mehr da der den Füllstand des Sandbehälters kontrolliert hat.... - PENG....

 

[Ein wilder Jäger]

AW: "Schienen-Titanic"

Machen die Lokomotivführer keinen TD vor der Benutzung?

 

[Malakim]

AW: "Schienen-Titanic"

... und gibt es da keinen Sensor?

 

[ThomasausBerlin]

AW: "Schienen-Titanic"

Bei Neufahrzeugen gibt's selbstverständlich eine Einweisung des Zugführerpersonals. Die wird meistens vom Hersteller vorgenommen; die EBA "assistiert" da lediglich. Bei bekannten Fahrzeugen werden die Lokführer, die auf eine andere Maschine umgesetzt werden, von der DB eingewiesen. Zusätzlich zur Einweisung gibt's dann auch noch den "Streckenkundennachweis" - der Lokführer muss die Strecke und die daran befindlichen Streckensignale kennen (wissen wo die nach Buchfahrplan stehen).

"Sensoren" ja nun.... Es gibt die "SiFa", den "Totmannschalter", alle 30 Sekunden muss eine Taste gedrückt oder ein Pedal betätigt werden. Macht der Lokführer das nicht - gibt's Zwangsbrensung.... Bei Geschwindigkeiten über 160 km/h gibt's noch die Linenförmige Zug-Beeinflussung (LZB) - quasi eine Sicherheitsüberwachung per Fernsteuerung vom Blockstellwerk.... Und dann sollte es eigentlich noch die Signalsicherung geben - überfährt ein Zug ein Halt zeigendes Signal, erfolgt automatisch eine Zwengsbremsung. Diese Überwachungseinrichtung ist aber "aus Kostengründen" von der DB nicht auf allen Strecken installiert, weswegen es ja vor zwei Jahren zu einem folgenschweren Unfall in Norddeutschland gekommen ist...

Radsensoren gibt's nur hinsichtlich der Abnutzung der Radreifen und der Scheibenbremsen.

 

[Ein wilder Jäger]

AW: "Schienen-Titanic"

TD bedeutet technischer Dienst. Dazu gehört unter anderem die Kontrolle der Füllstände. Der TD ist Aufgabe des Fahrzeugführers. Ein Fahrzeugführer, der keine Füllstände kontrolliert, kontrolliert wahrscheinlich auch die Beleuchtungsanlage nicht und macht keine Bremsprobe, gefährdet also Menschenleben und Gerät und ist demzufolge rundzumachen.

 

[ThomasausBerlin]

AW: "Schienen-Titanic"

Das war mal so.... Der TFZ-Führer, der in Rummelsburg den ICE nach Hamburg übernimmt - verlässt sich nach der Bremsprobe auf seine Digitalanzeigen.... Die Zeiten, in denen der "Meester" mit dem Hämmerchen die Achsen abkloppt, sind im Personenverkehr längst vorbei. Und bein fliegenden Personalwechsel wird schon gar nix mehr "abgekloppt" oder nachgesehen - dafür ist keine Zeit. Der ICE der in Stuttgart mit Ziel München einläuft, hat nur eine Standwechselzeit von 4 Minuten - da kannste keine 200 Meter Zug ablaufen und alle Achsen abkloppen, alle Füllstände überprüfen.... Gleiches be der S-Bahn, egal ob Berlin, Leipzig, Frankfurt, Stuttgart.... 2 Minuten Halt reichen aus damit der eine TFZ-Führer in den Feierabend geht und der nächste TFZ-Führer den Zug übernimmt. Kontrollen finden da nach vorgeschriebenen Intervallen während der Übernachtungszeiten der Züge statt - und bei der S-Bahn Berlin wurden diese Intervalle da eben verlängert um Personal einzusparen....

Bei den ICE's: Ein Zug der über Nacht in Berlin verbleibt, wird in Rummelsburg einer "Sichtprüfung" unterzogen. Zur Sichtprüfung gehört auch das Auffüllen von Bremssand, das Nachfüllen von Wasser, das Entleeren der Bordtoiletten, die Grundreinigung und die Überprüfung der Radlaufflächen per Ultraschall und der Bremsen. Für mehr reicht die Zeit nicht - ein ICE der um ein Uhr nachts Rummelsburg erreicht, steht - wenn's keine Schäden gab - spätestens um 4.13 Uhr wieder abfahrbereit in Lichtenberg oder am Hauptbahnhof (4.42 Uhr). Gibt's technische Schwierigkeiten mit dem Zug, die bis dahin nicht behoben sind, entscheidet die technische Leitung des Übernachtungswerkes ob der Zug mit Mängelbericht wieder auf die Reise geht oder ob ein Ersatz eingestellt wird.

Im Durchschnitt alle zwei Monate geht ein ICE - abhängig von der Kilometer-Laufleistung - in eine Grundrevision. Die dauert maximal zwei Tage...... ansonsten gelten die Untersuchungsfristen, die an den Wagenkästen angeschrieben sind. Bei der S-Bahn ist das genau so - nur dass die Kilometerintervalle grosszügiger bemessen sind als bei Zügen die mit maximal 300 km/h über's Gleis jagen.....

Bei Lokbespannten Zügen sieht's noch finsterer aus: Es gelten die Revisionsdaten an der Lok und am Wagenmaterial. Und da kann schon mal eine 40 Jahre alte Lok am Bahnhof abfackeln... (oder auch nur 25 Jahre alte Lok). Interessanterweise ist das alte Wagenmaterial in RB- und RE-Zügen längst nicht so störanfällig wie das neuere Wagenmaterial (die Doppelstockwagen; bei denen gibt's auch im Sommer haufenweise Probleme mit den Klimaanlagen...).

 

[Ein wilder Jäger]

AW: "Schienen-Titanic"

Ich rede aber nicht von Fristen, sondern vom TD vor (und bei Fahrerwechsel: während) der Benutzung. Wird nicht mehr gemacht? Okay.