lieblaunisches Luxustier
Geheimer Meister
- 27. Januar 2012
- 339
Ich rede mir seit Jahren den Mund fusselig, wenn es darum geht, meine Kinder auf eventuell gefährliche Situationen aufmerksam zu machen. Schon im Kindergartenalter bekamen sie Bilderbücher und im Grundschulalter entsprechende Geschichten, die Kinder stark machen sollen, sich gegen Übergriffe zu wehren.
Immer und immer wieder, ohne jeden konkreten Anlass, habe ich meinen Kindern eingetrichtert, auf ihr Bauchgefühl zu vertrauen, keine Rücksicht auf eventuell beleidigte, weil zu unrecht beschuldigte Erwachsene zu nehmen. Ich habe ihnen erklärt, wie sie Öffentlichkeit erzeugen können, wenn sie sich bedroht fühlen, habe sie gewarnt, in fremde Autos zu steigen, sogar sich aus Autos heraus ansprechen zu lassen, auch wenn jemand nur freundlich nach dem Weg fragt. Erwachsene sollen Erwachsene fragen.
Und nun?
Ich bin gestern völlig aus den Wolken gefallen. Kommt meine 14 Jährige Tochter nach Hause und erzählt mir unfassbares:
Sie macht gerade ein Praktikum, innerhalb dessen gestern ein Außentermin stattfand. Es war zwar abgesprochen, dass sie zusammen mit einem Mitarbeiter im Auto fährt, aber ich kenne den Mann ja gar nicht, weshalb diese Absprache ja nicht gleichbedeutend mit absoluter Sicherheit ist. Kaum saß sie im Auto, ging die Zentralverriegelung zu. Meine Tochter bekam sofort Angst. Und was macht sie? Nichts. Sie macht nichts!! Sie griff nur zum Handy und tat so als ob sie mit mir telefoniere. Aber sie tat es nicht wirklich. Warum, habe ich sie entgeistert gefragt, warum hast du mich nicht tatsächlich angerufen? Warum hast du nicht sofort gefragt, warum die Zentralverriegelung zugeht? Noch waren sie ja auf dem Parkplatz, noch hätte sie sich wehren können oder eben ein Missverständnis ausräumen.
Sie habe sich nicht getraut. Ist das zu fasse? Ich fragte sie, warum sie nicht wenigstens eine SMS geschickt habe. Antwort: Das hätte der ja mitlesen können!
Noch fassungsloser war ich als mein jüngerer Sohn dann auch noch meinte, er hätte sich auch nicht getraut, etwas zu sagen.
Es ist natürlich nichts passiert. Aber wie kann es sein, dass all die Jahre endloses Reden fruchtlos war? Warum hat sie nicht auf ihr Bauchgefühl gehört, auch wenn es nicht richtig war? Es hätte ja sein können ....
Wir haben diskutiert und sie ist wütend raus aus dem Zimmer, wollte sich nicht damit befassen, war genervt, hat nicht wirklich was gelernt, hört nicht zu, wenn wir die Situation durchgehen wollen, damit sie daran lernt, wie man stattdessen hätte reagieren können.
Ich bin schon kurz davor, den Mann anzurufen. Ich meine, wie kann man als Erwachsener die Zentralverriegelung schließen, wenn man mit einer Praktikantin allein unterwegs ist?
Ein anderes Beispiel ist, dass sie ein paar Tage zuvor mit einem anderen Mitarbeiter unterwegs war. Sie wollte gerne auf dem Rücksitz Platz nehmen, was ja für solche Fälle auch ganz gut ist. Dieser entgegnete nur: Warum? Du kannst doch hier vorne bei mir sitzen.
Auch in diesem Fall hätte sie auf den Rücksitz insistieren sollen. Aber wie, ohne unhöflich zu sein?
Wer hat Ratschläge und wirklich brauchbare Tipps, was ich tun kann, damit meine Kinder nie wieder keinen Mut haben, für ihre Sicherheit zu sorgen?
Bitte keine Buchtipps.
Ich mache mir wirklich Sorgen, dass gerade diese aktuelle Situation, die ja gut ausgegangen ist, für einen fatal falschen Lerneffekt gesorgt haben könnte. Das nächste Mal soll sie doch nicht denken: Ach wird schon nichts sein, war das letzte Mal ja auch nicht.
Immer und immer wieder, ohne jeden konkreten Anlass, habe ich meinen Kindern eingetrichtert, auf ihr Bauchgefühl zu vertrauen, keine Rücksicht auf eventuell beleidigte, weil zu unrecht beschuldigte Erwachsene zu nehmen. Ich habe ihnen erklärt, wie sie Öffentlichkeit erzeugen können, wenn sie sich bedroht fühlen, habe sie gewarnt, in fremde Autos zu steigen, sogar sich aus Autos heraus ansprechen zu lassen, auch wenn jemand nur freundlich nach dem Weg fragt. Erwachsene sollen Erwachsene fragen.
Und nun?
Ich bin gestern völlig aus den Wolken gefallen. Kommt meine 14 Jährige Tochter nach Hause und erzählt mir unfassbares:
Sie macht gerade ein Praktikum, innerhalb dessen gestern ein Außentermin stattfand. Es war zwar abgesprochen, dass sie zusammen mit einem Mitarbeiter im Auto fährt, aber ich kenne den Mann ja gar nicht, weshalb diese Absprache ja nicht gleichbedeutend mit absoluter Sicherheit ist. Kaum saß sie im Auto, ging die Zentralverriegelung zu. Meine Tochter bekam sofort Angst. Und was macht sie? Nichts. Sie macht nichts!! Sie griff nur zum Handy und tat so als ob sie mit mir telefoniere. Aber sie tat es nicht wirklich. Warum, habe ich sie entgeistert gefragt, warum hast du mich nicht tatsächlich angerufen? Warum hast du nicht sofort gefragt, warum die Zentralverriegelung zugeht? Noch waren sie ja auf dem Parkplatz, noch hätte sie sich wehren können oder eben ein Missverständnis ausräumen.
Sie habe sich nicht getraut. Ist das zu fasse? Ich fragte sie, warum sie nicht wenigstens eine SMS geschickt habe. Antwort: Das hätte der ja mitlesen können!
Noch fassungsloser war ich als mein jüngerer Sohn dann auch noch meinte, er hätte sich auch nicht getraut, etwas zu sagen.
Es ist natürlich nichts passiert. Aber wie kann es sein, dass all die Jahre endloses Reden fruchtlos war? Warum hat sie nicht auf ihr Bauchgefühl gehört, auch wenn es nicht richtig war? Es hätte ja sein können ....
Wir haben diskutiert und sie ist wütend raus aus dem Zimmer, wollte sich nicht damit befassen, war genervt, hat nicht wirklich was gelernt, hört nicht zu, wenn wir die Situation durchgehen wollen, damit sie daran lernt, wie man stattdessen hätte reagieren können.
Ich bin schon kurz davor, den Mann anzurufen. Ich meine, wie kann man als Erwachsener die Zentralverriegelung schließen, wenn man mit einer Praktikantin allein unterwegs ist?
Ein anderes Beispiel ist, dass sie ein paar Tage zuvor mit einem anderen Mitarbeiter unterwegs war. Sie wollte gerne auf dem Rücksitz Platz nehmen, was ja für solche Fälle auch ganz gut ist. Dieser entgegnete nur: Warum? Du kannst doch hier vorne bei mir sitzen.
Auch in diesem Fall hätte sie auf den Rücksitz insistieren sollen. Aber wie, ohne unhöflich zu sein?
Wer hat Ratschläge und wirklich brauchbare Tipps, was ich tun kann, damit meine Kinder nie wieder keinen Mut haben, für ihre Sicherheit zu sorgen?
Bitte keine Buchtipps.
Ich mache mir wirklich Sorgen, dass gerade diese aktuelle Situation, die ja gut ausgegangen ist, für einen fatal falschen Lerneffekt gesorgt haben könnte. Das nächste Mal soll sie doch nicht denken: Ach wird schon nichts sein, war das letzte Mal ja auch nicht.
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