Ganterchen
Großmeister
- 13. April 2003
- 83
und weiter geht's...
70 oder 80 Millionen $ Kriegskosten?
KRIEGt da wohl irgendwer die Zahlen durcheinander? :-)
Das beantwortet meine Frage nicht.
Nein, ich will auch nicht aufrechnen, ich versuche nur zu belegen, daß sich international KEINER ans Völkerrecht hält (die Franzosen zu allerletzt) und wenn sich einzelne Staaten jetzt zu Hütern des Völkerrechtsrechts aufschwingen, dann ist das
a) mehr als scheinheilig und
b) verdeutlicht es, daß sich das System "UN" überlebt hat, was ich
c) hier seit meinem ersten Posting predige
Darum ging's mir.
Es gibt ein Bündel von Gründen, sollte sich das eine als unzutreffend erweisen, gibt's noch reichlich andere Gründe.
Die Mitglieder des Unterdrücker-Regimes werden jetzt ja nach und nach ausgebuddelt, alles eine Frage der Zeit (bis Adolf Eichmann gefaßt wurde, vergingen JAHRZEHNTE).
Ja bitte, zumal die Mittel im Fall Irak dann doch recht sanft waren... ich will den Krieg nicht schönreden, es sind viele Menschen gestorben, viele Unschuldige, wenn ich mir aber vor Augen halte, wieviele Menschen (womöglich im gleichen Zeitraum) durch das irakische Unterdrückungsregime gestorben wären, finde ich die Mittel allemal gerechtfertigt.
Wenn ich an einer Weiche stünde und ich hätte die Wahl, den Zug auf das Gleis rollen zu lassen, auf dem 20 Leute stehen oder auf das Gleis, auf dem 2 Leute stehen... meine Wahl wäre klar, was aber gar nicht in Frage käme, wäre die Hände in die Taschen zu stecken oder über "smart sanctions" zu philosophieren.
Du nennst das vielleicht zynisch, ich nenne das verantwortungsbewußt.
Die Bedrohung, die der Irak für seine Nachbarn und für sein Volk darstellte, ist nicht kleiner geworden, sein Streben nach WMD ebenfalls nicht.
Nein, ich wollte nur darstellen, daß Demokratieexport grundsätzlich funktionieren kann.
"Ami go home"... solche Plakate habe ich auch schonmal irgendwo anders gelesen...
Oh bitte, solche "Flächenbrände" werden permanent progonostiziert und treten dann doch nicht ein. Man sollte die Araber nicht für komplett irrational halten.
Tu ich nicht.
Ich weiß, daß es einen Unterschied zwischen "außenpolitischer Mißstimmung" und der Axis of Evil gibt.
Das ist wohl ein etwas kühner Vergleich...
Bei Otto Lilienthal handelt es sich um eine Einzelperson, der eine technische Neuerung entwickelt hat, beim internationalen Staatensystem spielen nicht Naturgesetze eine Rolle, sondern Interessen und Macht, bei dem die Akteure Staaten sind.
Gut, welcher Natur sind denn die amerikanischen Interessen - Deiner Meinung nach?
Nochmal: http://www.bpb.de/publikationen/SOF...herheitsstrategie_der_BushAdministration.html
Z.B.?
Mich treibt keine "Begeisterung für die USA" und selbst wenn dem so wäre, unterscheidet sich der US-Patriotismus vom deutschen Blut-und-Boden-Nationalismus mit seinen esoterischen/irrationalen/rassistischen Zügen ganz gewaltig.
Ich sehe eine Welt, die sich von der Bipolarität zur Multipolarität gewandelt hat und in der es täglich eher unsicherer zugeht und ich stelle mir die Frage, wie man in solch einem System am ehesten Frieden und Freiheit etabliert. Man kann's natürlich über eine "Weltgemeinschaft" versuchen, doch wird diese Gemeinschaft stets von Interessenkonflikten überlagert, so daß von GEMEINschaft kaum die Rede sein kann. Da scheint es mir allemal Klüger, daß sich der mit Abstand mächtigste Akteur in diesem System zum "benign hegemon" erklärt.
Abschließend: die Welt steuert ohnehin wieder auf eine Bipolarität (China - USA), womöglich sogar eine Tripolarität (China - USA - Indien) zu, ich find's schlau, die Brandherde, die uns der Kalte Krieg hinterlassen hat, JETZT zu löschen.[/quote]
Kurz vorweg zum 34,6 Mio $ Auftrag: GIGANTISCH! 35 Mio $, für solch einen RIESIGEN Auftrag lohnt so ein Krieg natürlich.
nur mal kurz in der Quelle weiterlesen - in den nächsten 1,5 Jahren erwartet die Firma Folgeaufträge, so dass ein Gesamtvolumen von 650 Millionen US$ erreicht werden könnte...ist im Vergleich zu was? 70 oder 80 Millionen Kriegskosten doch ganz nett. Und dabei ist noch nicht mal berücksichtigt, dass mit Öl bezahlt wird, für dessen Weiterverarbeitung und Verkauf ja auch noch mal ordentlich was hängenbleibt...
70 oder 80 Millionen $ Kriegskosten?
KRIEGt da wohl irgendwer die Zahlen durcheinander? :-)
Scott Ritter... na endlich. In diesem Forum WIMMELT es nur so von Verschwörungstheorien und daß sich PLÖTZLICH der UN-Chefwaffeninspektor zum Anwalt für den Irak aufschwingt wundern hier NIEMANDEN?? Das ist das NORMALSTE von der Welt, ÜBERHAUPT NICHT verdächtig???
Deine Skepsis würde ich mir mal bei den humanistischen Zielen der US-Regierung wünschen.
Das beantwortet meine Frage nicht.
Zum Völkerrecht: die Franzosen haben seit Beginn des Kalten Krieges 40 völkerrechtlich nicht gedeckte Einsätze in Afrika gefahren. Interessiert das IRGENDWEN? Nein. 's sind ja die lieben Franzosen.
Jeder Staat bricht das Völkerrecht permanent und wenn er's mal nicht bricht, ist's eher Zufall.
Hab' ich irgendwo gesagt, dass ich das irgendwo anders gutheisse?
Nein, ich will auch nicht aufrechnen, ich versuche nur zu belegen, daß sich international KEINER ans Völkerrecht hält (die Franzosen zu allerletzt) und wenn sich einzelne Staaten jetzt zu Hütern des Völkerrechtsrechts aufschwingen, dann ist das
a) mehr als scheinheilig und
b) verdeutlicht es, daß sich das System "UN" überlebt hat, was ich
c) hier seit meinem ersten Posting predige
Darum ging's mir.
Eben WEIL sie keine Lust mehr haben, mit halbseidenen Ölmonarchien Geschäfte zu machen sind sie doch so an der Etablierung demokratischer Systeme im Nahen Osten interessiert!
Ach so. Und ich dachte, wegen der Massenvernichtungswaffen. Oder weil Saddam sein Volk unterdrückt. Oder weil er die bösen Terroristen des 11.9. unterstützt. Was kommt denn bitte sonst noch in der Argumentationskette der Amis, dass diesen Krieg rechtfertigen soll? Ach so, Kreuzzug im Auftrag Gottes gegen das Böse fehlt ja auch noch...
Es gibt ein Bündel von Gründen, sollte sich das eine als unzutreffend erweisen, gibt's noch reichlich andere Gründe.
Nein, Du bist dann moralisch minderwertiger, wenn Du
a) nicht die wahren Gründe für den Antikriegskurs preisgibst und Du
b) jede Verantwortungsethik über Bord wirfst, weil Du mit jemandem Geschäfte machst, der sein eigenes Volk und meuchelt und
c) schon mehrfach seine Nachbarn überfallen hat
Moralisch minderwertig ist jeder, der es nötig hat zur Erreichung seiner Ziele unschuldige Menschen zu opfern. Oder wie viele Mitglieder des Unterdrücker-Regimes sind gefallen - und wie viele Zivilisten?
Die Mitglieder des Unterdrücker-Regimes werden jetzt ja nach und nach ausgebuddelt, alles eine Frage der Zeit (bis Adolf Eichmann gefaßt wurde, vergingen JAHRZEHNTE).
Friede um jeden Preis - nein.
No Appeasement For Peace
Der Zweck heiligt alle Mittel - Nein Danke!
Ja bitte, zumal die Mittel im Fall Irak dann doch recht sanft waren... ich will den Krieg nicht schönreden, es sind viele Menschen gestorben, viele Unschuldige, wenn ich mir aber vor Augen halte, wieviele Menschen (womöglich im gleichen Zeitraum) durch das irakische Unterdrückungsregime gestorben wären, finde ich die Mittel allemal gerechtfertigt.
Wenn ich an einer Weiche stünde und ich hätte die Wahl, den Zug auf das Gleis rollen zu lassen, auf dem 20 Leute stehen oder auf das Gleis, auf dem 2 Leute stehen... meine Wahl wäre klar, was aber gar nicht in Frage käme, wäre die Hände in die Taschen zu stecken oder über "smart sanctions" zu philosophieren.
Du nennst das vielleicht zynisch, ich nenne das verantwortungsbewußt.
Gut. Frage: hat es einen Friedensvertrag mit dem Irak nach dem letzten Golfkrieg gegeben?
Es gab einen Waffenstillstand, und worauf willst du hinaus? Das Saddam diesen gebrochen hat? Raketen nach Israel geschossen hat? Soldaten in die Südtürkei einmarschieren liess? Im übrigen haben die USA - da sie ja die UN als irrelevant bezeichnen - doch wohl auch kein Recht mehr, sich auf die "ernsten Konsequenzen" in 1441 zu beziehen, oder?
Die Bedrohung, die der Irak für seine Nachbarn und für sein Volk darstellte, ist nicht kleiner geworden, sein Streben nach WMD ebenfalls nicht.
Zumindest bei Deutschland hat's sehr gut funktioniert.
Deutschland mußte auch erst die ganze Welt mit Soldaten beglücken und 2 militärische Niederlagen erleiden, bis es kaputt genug war, um über Demokratie zumindest mal ernsthaft nachzudenken.
Manchen muß man halt zu seinem Glück zwingen.
Du vergleichst also die Situation in und um Deutschland mit der heutigen im nahen Osten?
Nein, ich wollte nur darstellen, daß Demokratieexport grundsätzlich funktionieren kann.
Wo sich zehntausende Iraker versammeln um gegen die Präsenz der US-Soldaten zu demonstrieren?
"Ami go home"... solche Plakate habe ich auch schonmal irgendwo anders gelesen...
Wo sich in den umliegenden Ländern die islamistische Volkseele schon vorher gegen den Imperialismus der westlichen Staaten erhitzt hat?
Oh bitte, solche "Flächenbrände" werden permanent progonostiziert und treten dann doch nicht ein. Man sollte die Araber nicht für komplett irrational halten.
Unterstell' mir bitte nie mehr, ich sei naiv!
Tu ich nicht.
Soweit ich weiß, hat es noch keine neuen Staaten auf der Achse gegeben oder bin ich mal wieder nicht hinreichend informiert?
Keine Spielchen, du weisst genau, was ich meinte.
Ich weiß, daß es einen Unterschied zwischen "außenpolitischer Mißstimmung" und der Axis of Evil gibt.
Du darfst mir glauben: ich würde mir auch eine andere Welt wünschen, eine andere Welt KRIEGEN wir aber nicht und deswegen halte ich auch nichts davon, "wünsch dir was" zu spielen, sondern sich mit den Realitäten abzufinden...
Hätte sich ein Otto Lilienthal mit der Realität abgefunden, dass Menschen nicht fliegen können, könnten die US-Bomber heute am Boden verrosten. Was also willst du mir damit sagen?
Das ist wohl ein etwas kühner Vergleich...
Bei Otto Lilienthal handelt es sich um eine Einzelperson, der eine technische Neuerung entwickelt hat, beim internationalen Staatensystem spielen nicht Naturgesetze eine Rolle, sondern Interessen und Macht, bei dem die Akteure Staaten sind.
und die Interessen der Amerikaner zumindest ZUR KENNTNIS zu nehmen
aber das habe ich doch. Nur sehe ich andere Interessen als du. Darum hält sich meine Begeisterung über das moralische Handeln der US Administration auch in äusserst engen Grenzen.
Gut, welcher Natur sind denn die amerikanischen Interessen - Deiner Meinung nach?
Nochmal: http://www.bpb.de/publikationen/SOF...herheitsstrategie_der_BushAdministration.html
Nein, aber ich empfinde es als Schande, wenn man den Amerikanern vorhält, daß Demokratieexport ein Verbrechen sei. Ich bin HEILFROH, daß Deutschland damals eine militärische Niederlage erlitten hat, daß das faschistische Gesellschaftssystem zerschlagen wurde, daß die entsprechenden Parteien verboten und ein wehrhaftes parlamentarisches System etabliert wurde. Ich bin froh darüber, daß das gesamte Land auf den Kopf gestellt wurde ein System erhielt, das den Menschen ein würdiges Leben ohne Angst ermöglicht. Und DAFÜR haben die Amerikaner einen ziemlich hohen Blutzoll entrichten müssen.
Ich sehe deutliche Unterschiede zwischen damals und heute...
Z.B.?
Dumpfer Deutschnationalismus, der überall amerikanischen Kulturimperialismus wittert und die Segnungen für unser Land unter den Tisch fallen läßt, ist mir zutiefst zuwider - nicht, daß ich Dir derlei Gedankengut unterstellen wollte, ich sag's halt nur.
Deutschnationalismus ist eine Eigenschaft, die wohl kaum einer hier mit mir in Verbindung bringen würde.
Im übrigen - wenn dir Nationalismus nicht behagt - kann ich deine Begeisterung für die USA noch weniger verstehen.
Mich treibt keine "Begeisterung für die USA" und selbst wenn dem so wäre, unterscheidet sich der US-Patriotismus vom deutschen Blut-und-Boden-Nationalismus mit seinen esoterischen/irrationalen/rassistischen Zügen ganz gewaltig.
Ich sehe eine Welt, die sich von der Bipolarität zur Multipolarität gewandelt hat und in der es täglich eher unsicherer zugeht und ich stelle mir die Frage, wie man in solch einem System am ehesten Frieden und Freiheit etabliert. Man kann's natürlich über eine "Weltgemeinschaft" versuchen, doch wird diese Gemeinschaft stets von Interessenkonflikten überlagert, so daß von GEMEINschaft kaum die Rede sein kann. Da scheint es mir allemal Klüger, daß sich der mit Abstand mächtigste Akteur in diesem System zum "benign hegemon" erklärt.
Abschließend: die Welt steuert ohnehin wieder auf eine Bipolarität (China - USA), womöglich sogar eine Tripolarität (China - USA - Indien) zu, ich find's schlau, die Brandherde, die uns der Kalte Krieg hinterlassen hat, JETZT zu löschen.[/quote]