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Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Na, jetzt hast du dir aber einen "Romney" geleistet, Jäger.
So etwas peinliches wie die Abstimmung darüber, ob man nicht besser in diesem Universitätsstädtchen am Rhein bleiben sollte, hat die Welt noch nicht gesehen.
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Infografik: Abstimmung vom 20. Juni 1991 | bpb

338 Stimmen dafür, 320 dagegen. Peinlich wäre es gewesen, wenn vielleicht 20 dagegen gewesen wären, dann hätte man das als überflüssig bezeichnen können.
Bonn stand für einen Neuanfang, Berlin für Preußen, Großmannssucht, ein Reich das es nicht mehr gibt. Die Milliarden wären in den eben nicht blühenden Landschaften auch besser einzusetzen gewesen, als großkotzig ein ganz neues Regierungsviertel aus dem Boden zu stampfen.
"heim ins Reich"
...also mir wird übel, wenn ich diesen Satz höre.
Gut daß solche Entscheidungen eben nicht "per ordre de mufti" übers Knie gebrochen werden. Es mußte schon genug in größter Eile geschafft werden, von Wiedervereinigung bis D-Mark.
In einem stimme ich dir zu, die DDR länger als unbedingt nötig bestehen zu lassen, hätte nur geschadet. Allerdings war "das Volk" in dieser Frage nicht weniger gespalten als seine Abgeordneten. Interessant, wie du andere Meinungen abqualifizierst...
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.857
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Ja, so sehe ich das eben. Die deutsche Hauptstadt ist Berlin, und nicht irgendein verbunkertes Ausweichquartier, mag es Wolfsschanze heißen oder Bonn. Berlin stand 1871 für die Einheit, und es stand 1989 wieder für die Einheit. Und über die 320 - ewige Schande.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Sicherlich war die alte BRD ein riesiger "Attraktor" für die DDR-Bevölkerung und so wurde denn nach Helgoland und Saarland die DDR ins Altgebiet "eingemeindet." Man hatte die Wiedervereinigung würdiger schon gestalten können: Gemäß § 146 GG mit verfassungsgebenden Konvent. So war es nur ein Beitritt von 5 Ländern +Berlin, zudem nur annähernd den alten Ländergrenzen von 1945-52 entsprachen (weil man die DDR-Kreise zur Länderbildung heranzog).

Die neue alte Hauptstadt Berlin war ziemlich das einzige Neue am neuen Gesamtstaat. Und auch hier nur ein Kompromiss, Teile der Regierung verblieben in Bonn. (Gerettet wurde insgesamt wenig ins wiedervereinigte Deutschland: Ampelmännchen, grüner Pfeil und Sandmännchen, ...). Der in der DDR selbst verpönte Text der DDR-Hymne war übrigens gar nicht so schlecht:
Laßt uns pflügen, laßt uns bauen
Lernt und schafft wie nie zuvor,

Und der eignen Kraft vertrauend,
Steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben
Unsres Volks in dir vereint,
Wirst du Deutschlands neues Leben,
Und die Sonne schön wie nie
|: Über Deutschland scheint. : Auferstanden aus Ruinen |

Ich bleibe dabei: Die schnelle DM war ein Fehler, weil dadurch die Konkurrenzfähigkeit der ostdeutschen Industrie verloren ging, auch die Löhne wurden zu schnell angeglichen. Für ein paar Jahre eine Art Konföderation, nach außen EIN Staat, nach innen zwei Gesellschaftsmodelle für eine Übergangszeit mit dem Ziel der allmählichen Angleichung, hätte ich bevorzugt.

Wurde die Abwanderung der Bevölkerung wirklich aufgehalten oder verlangsamt? Die vielen (in Millionen zu messen), die in den 90er Jahren in den Westen gegangen sind (auch viele junge Frauen im gebährfähigen Alter) haben dafür gesorgt, dass überproportional weniger Kinder gezeugt wurden. Im Osten blieben die Alten. Bricht aber eine (junge) Generation teilweise weg, macht sich dass auch auf die nachfolgenden Generation der Kinder bemerkbar. Man sieht dieses Wandern des Knickes in der Bevölkrungspyramide deutlich Manche ostdeutsche Gemeinden haben fast 30% ihrer Einwohner verloren. Bsp. Sachsen, Demographie
Die Einwohnerzahl in Sachsen schrumpft seit mehr als 50 Jahren. Damals hatte Sachsen etwa 5,5 Millionen Einwohner. Heute leben etwa 4,14 Millionen in Sachsen. Das sind 16 Prozent weniger als Anfang 1990. Auch in Zukunft wird sich dieser Schrumpfungsprozess fortsetzen. Unsere aktuelle Prognose geht von einem Rückgang auf 3,78 bzw. 3,65 Millionen Einwohner bis zum Jahr 2025 aus. Das werden etwa 9 bzw.12 Prozent weniger Einwohner sein als heute. Hauptursache für den Bevölkerungsrückgang ist das seit langem bestehende Geburtendefizit. Die Wanderungsverluste verstärken diese Entwicklung.http://http://www.statistik.sachsen.de/html/369.htm
Damit wären wir wieder beim Thread-Thema: Hätten Sie gewusst, ...?: Altersstruktur der Bevölkerung – Deutschland im Vergleich zur durchschnittlichen Weltbevölkerung
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Hätte, wenn, könnte...kannste wechseln?
Realität war, die SPD wollte ja langsamer machen. Wurde sie gewählt? Nein. Gerade im Osten nicht.
Und: nehmen wir das mal zusammen, keine D-Mark, niedrigere Löhne, keine Wiedervereinigung. jedenfalls erst "irgendwann".
Die Folge wäre ja klar gewesen, entweder hätte man hingenommen daß Millionen Menschen in den Westen umsiedeln, oder man hätte die gerade geöffnete Grenze wieder schließen müssen und die Bürger gewaltsam daran hindern, in den Westen zu gehen.
Demokratie ist, wenn das Volk regiert. Das Volk hat es so gewollt wie es geschehen ist.
Entlarvend...
 

Guruji

Geselle
29. September 2012
42
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Hallo rola,
danke für Dein Statement:
>>>> @Guruji Dass die deutsche Einheit "in freier Selbstbestimmung vollendet" wurde, steht in der Präambel des GG und stammt nicht von mir.
Wir haben insgesamt eine sehr gute Verfassung, die übrigens auch nicht mehr das GG von 1949 ist.<<<<

[otop]Im § 146 (dem letzten !!) steht, dass wir noch auf eine Verfassung warten. Das heißt wir sind nicht souverän. Ic hweiß nur, dass England und Frankreich eine Verfassung haben und natüröic hauch die USA. Aber Deutschland hat nur ein Grundgesetz.
Und auch das sit "von Gnaden der Amis" :-)
Und der Vier-Mächte.
Forsche auch nach den SHAEF-Gesetzen in Google.
M.M. nach sind nach der Kapitulation der Wehrmacht - nicht der Deutschen Regierung !! - noch immer die Besatzungsgesetze gültig !!

Liebe Grüße von
Guruji

[/otop]- - - Aktualisiert - - -

Hallo beast,
Danke für den Hinweis, aber ich versehe ihn nicht ganz.
Meinst Du mein Zitat mit >>>...<<<<

Auch wenn ich "Mit Zitat antworten" anklicke erscheint doch das ganze Zitat.
Muss ich dann was steichen, damit ich nur 3 Zeilen davon zitiere ??
Was soll dann sonst die Forumsregel ?

1.2 Zitate

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Die Moderation muß auf Einhaltung dieser Regeln bestehen und behält sich vor, Beiträge, die gegen sie verstoßen, ganz oder teilweise zu löschen und User, wenn sie hartnäckig dagegen verstoßen, befristet oder unbefristet zu sperren.

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- Handelt es sich um eine im Internet zugängliche Quelle, muß darauf verlinkt werden.
- Insbesondere Artikel von Online-Presseorganen sollten nur kurz anzitiert und für weitere Lektüre verlinkt werden.
- Auch bei Bilddateien sind Quellenangabe und Link unverzichtbar.

Was ist #69 ??

Danke für die Belehrung
Gruß
Guruji
 
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a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

High, friends
Jupp, Jäger, seh ich auch so. Ich war zu der Zeit in Ff + dachte nur über die 'heimkehrenden' Menschen:
So, jetzt habt ihr euren Kapitalismus + wisst gar nicht, auf was ihr euch da eingelassen habt(by the way:Ich arbeite z.zt. mit 2 Ossis zusammen:Der eine ein herzensguter Hausmeister, der andere ein alter DDR-Rock'n'Roller + der hat mir geile Storys über den DDR-Rock'n'Roll-Widerstand berichtet)

"Na, jetzt hast du dir aber einen "Romney" geleistet, Jäger."(dtrainer
"So etwas peinliches wie die Abstimmung darüber, ob man nicht besser in diesem Universitätsstädtchen am Rhein bleiben sollte, hat die Welt noch nicht gesehen."(Ein wilder Jäger)
Versteh' ich nicht!

"...Berlin für Preußen, Großmannssucht, ein Reich das es nicht mehr gibt"(dtrainer)
+ schon kotzen WIR Deutschen wieder groß, ist jedenfalls mein Empfinden'Warum sollen wir Deutschen für Griechenland zahlen')

Zum Thema 'Hätte etc' meine ich:
Wenn wir Eier hätten, könnten wir Eier mit Schinken essen, wenn wir Schinken hätten.
Nun ja.
Thema 'Vergleich DM-Euro':
DM: 10 Aldieier=89PF
Heute:10 Lidleier=1,39
Gefühltes 'Damals war alles billiger', aber da hat mich die Community überzeugt, dass ich da falsch liege.
Kapier ich trotzdem nicht + muss ich auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.857
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Die Souveränität der Bundesrepublik ist nicht Thema dieses Threads. Ich bitte das in einem passenden Thread zu diskutieren, zum Beispiel hier!

Jäger, Mod
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

dtrainer schrieb:
Na, jetzt hast du dir aber einen "Romney" geleistet, Jäger.
->
Ein wilder Jäger schrieb:
So etwas peinliches wie die Abstimmung darüber, ob man nicht besser in diesem Universitätsstädtchen am Rhein bleiben sollte, hat die Welt noch nicht gesehen.
Versteh' ich nicht!
Mitt Romney hat sich die Peinlichkeit geleistet, bei einem Meeting zu erklären daß 47% der Amerikaner, und zwar die sozial Schwachen, ihn ohnehin nicht wählen würden. Jäger hat die 320 Abgeordneten die damals für Bonn gestimmt haben, auch abklassifiziert , und danach auch noch ewige Schande über sie heraufbeschworen.
"Demokraten" und ihre Wertschätzung anderer Meinungen...;-)

btw. a-roy, mach bitte Zitate kenntlich!
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.857
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Anführungszeichen sind die hergebrachte Methode, Zitate kenntlich zu machen.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Thx für die Antwort, dtrainer!
Upps, war zu schnell, Sorry!

- - - Aktualisiert - - -

Ach so, das:
Ich habs mit dem Zitieren einfach nicht geschnallt+ da hat mir ein KaufmannsPC-User gezeigt, wie ich mittels strg+a zitieren kann.
Dauert zwar länger, aber...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.857
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Und was die 320 angeht, die haben entweder einen historischen Augenblick nicht erkannt, als er vor ihren Augen Kasatschok getanzt hat, oder sie haben sich aus kleinlichen Gründen darüber hinweggesetzt. Man muß sich nur vorstellen, die Amerikaner hätten ihre Hauptstadt wegen der Bedrohung durch einen äußeren Feind für vierzig Jahre nach Stanford verlegen müssen, oder die Briten nach Oxford, oder die Franzosen nach Vichy... Es gibt ja immer noch Ewiggestrige, die am Bonn-Berlin-Gesetz festhalten wollen, unfaßbar.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Und was die 320 angeht, die haben entweder einen historischen Augenblick nicht erkannt, als er vor ihren Augen Kasatschok getanzt hat, oder sie haben sich aus kleinlichen Gründen darüber hinweggesetzt. Man muß sich nur vorstellen, die Amerikaner hätten ihre Hauptstadt wegen der Bedrohung durch einen äußeren Feind für vierzig Jahre nach Stanford verlegen müssen, oder die Briten nach Oxford, oder die Franzosen nach Vichy... Es gibt ja immer noch Ewiggestrige, die am Bonn-Berlin-Gesetz festhalten wollen, unfaßbar.
Das mag man so sehen, ist aber kein Grund zu ignorieren daß auch diese 320 gewählte Abgeordnete waren die man nicht einfach beiseite schieben konnte
Bah, Kohl hätte die Wiedervereinigung einfach ausrufen sollen wie Scheidemann die Republik
Das ging übrigens quer durch alle Parteien. Keine hat geschlossen für eine der Städte gestimmt.
...das Land befand sich 1991 nicht im Chaos, kein Monarch hatte sich verdrückt, es drohte keine Revolution - die Situation ist nicht vergleichbar.
Der Vergleich hinkt auch woanders, Bonn war de facto Hauptstadt, es stand nicht zur Debatte die Hauptstadt dorthin zu verlegen. Sie war dort. Fünf Länder traten dem Land bei, das dort regiert wurde.
Und auch was "Ewiggestrige" angeht, kann man die auch woanders verorten. Berlin, steht für Einheit (die über einen per Urkundenfälschung angezettelten Krieg zustande kam), dann für zwei Weltkriege, Naziterror und DDR-Diktatur. Achja, und Preußens Gloria.
Man sucht sich halt die Traditionen nach gusto aus...
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.857
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Beides waren historische Momente, ein sehr unglücklicher und ein sehr glücklicher. Der Wille des Volkes war '89 klar. Bonn war Regierungssitz, wie Du zweifellos sehr gut weißt.
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Beides waren historische Momente, ein sehr unglücklicher und ein sehr glücklicher. Der Wille des Volkes war '89 klar. Bonn war Regierungssitz, wie Du zweifellos sehr gut weißt.
Ja, das hatte ich ja geschrieben
Bonn war de facto Hauptstadt, es stand nicht zur Debatte die Hauptstadt dorthin zu verlegen. Sie war dort. Fünf Länder traten dem Land bei, das dort regiert wurde.
:?:
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.857
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Was ich da genau gemeint habe, weiß ich jetzt auch nicht mehr. Wichtig?
 

dtrainer

Wiedergänger
17. Dezember 2008
10.562
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Nö. Ich stand nur vor dem Rätsel, was du nun eigentlich sagen wolltest. Aber wenn du das selbst nicht mehr weißt...
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Soviel zum Thema 'auf gleicher Augenhöhe,dtrainer+Jäger,da fiel mir sofort eine mögliche filmscene ein + grinse immer noch, aber das ist ot,
aber was ich mal dezent nachfragen wollte:
Ja, sterben WIR denn nun aus oder nicht?
wer war noch mal der ts?
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.857
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Ich glaube, ich wollte darauf hinaus, daß Du de facto und de jure absichtsvoll (?) vermischt hattest:

Bonn war de facto Hauptstadt, es stand nicht zur Debatte die Hauptstadt dorthin zu verlegen.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Sterben wir aus? - Deutschlands Zukunft als Nation

Die Hauptstadtfrage "Bonn oder Berlin" wirft nun wirklich keinen Ossi "vom Hocker", der neue deutsche Gesamtstaat ist einfach westdeutsch geblieben. Teile des Schul-,Gesundheits- und Sozialwesens, auch der Kinderbetreuung und Sportförderung waren in der DDR vorbildlich (trotz ideologischer Komponente). Und 22 Jahre verspätet kommt alles auf die Agenda, was die DDR schon hatte. Das Anrecht auf einen KITA-Platz, die Gesundheitskarte (mit Patentientenprofil -, zu DDR-Zeiten der SV-Ausweis in Papierform), das Zentralabitur, das Überdenken der Sportförderung. Selbst die 0-Promille-Regelung der DDR im Straßenverkehr ist mittlerweile Realität. Ist aber OT.

Zurück zur Hauptstadtfrage, ich möchte überschwenglichen Lokalpatriotismus hier gerne auszuklammern. Aber die Argumente der Pro--Bonn-Anhänger sind schon recht dürftig. Preußische Großmannssucht? Wenn man auf das überschuldete Berlin oder das bevökerungsarme Land Brandenburg schaut? Auf der anderen Seite das provinzielle Bonn mit all seinen nüchtern gehaltenen Regierungs-Zweckbauten, immer nur als Provisorium gedacht, naja. Und Bonn profitiert immer noch vom Umzug: Bonn-Berlin-Ausgleichsvereinbarung Die Entscheidung "Pro-Berlin" in den 90ern Jahren war demokratisch, die Entscheidung "Pro-Bonn" 1949 "in geheimer Abstimmung " leider weniger und von Adenauer stark beeinflusst wurden (im überschwenglichen Lokalpatriotismus).
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Thema: Patriotismus
Deutschland ist heute ein solider Mittelstaat mit funktionierender Demokratie. Wir haben noch einmal Glück gehabt, wenn wir etwa an den amerikanischen Morgenthau-Plan von 1944 denken, nämlich Deutschland auf ewig in einen Agarstaat zu verwandeln.
Immer noch erstaunlich, dass ein gewisser National-Patriotismus in Deutschland nicht aufkommen kann, wie es etwa ein Franzose empfindet. Entweder man sieht sich mehr als Europäer (Schön. Aber Brüssel kann eben nicht alle Probleme der Menschen, die zwischen Ost- und Nordsee und den Alpen leben, lösen). Oder man liebäufelt mit der braunen Sosse." Too few or too much.
Man betrachte stattdessen mal das Deutschland des 19. Jahrhunderts mit seinen Patrioten, die "Einheit und Freiheit" förderten. Persönlichkeiten wie ein Ernst Moritz Arndt. Auch ein Heinrich Heine, sicherlich Verehrer der Franzosen und der Revolution, aber doch (enttäuschter) deutscher Patriot und zugleich Europäer. Heine nimmt als Exilant gerne Bezug auf die deutsche Heimat und Menschen, die er vermisst:
Ich hatte einst ein schönes Vaterland.
Der Eichenbaum
Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft.
Es war ein Traum.

Das küßte mich auf deutsch und sprach auf deutsch
(Man glaubt es kaum Wie gut es klang)
das Wort: „Ich liebe dich!“
Es war ein Traum.
Heinrich Heine
Nicht auszudenken, wenn die Revolution von unten 1848/49 im "Deutschen Bund" gesiegt hätte, unter demokratischen Vorzeichen, Deutschland galt als " Land der Dichter und Denker. Deutsch war Kultursprache in breiten Teilen Europa. Dies wurde verspielt durch die kleindeutsche Reichseinigung von oben, später durch die zwei Weltkriege. Glücklicherweise knüpfen wir heute an die Frankfurter Paulsverfassung an (in einem wesentlich verkleinerten Staatsgebiet). Deutschland ist heute ein solider Mittelstaat mit funktionierender Demokratie. Wir haben noch einmal Glück gehabt!
-----------
Thema: Sterben wir aus? -Sicherlich nicht. Auch ein Deutschland mit 70 Millionen Einwohnern hat weiterhin ein großes Gewicht in Europa und in der Welt. Freilich wird es kleiner, der Binnenmarkt für die Wirtschaft wird einfach kleiner. Eine kurze demographische Analyse:
Der Anteil Deutschlands an der Weltbevölkerung wuchs relativ betrachtet noch rascher: Von etwa 2,5% am Ende des 18. Jahrhunderts auf fast 4% zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Im 20. Jahrhundert forderten die beiden Weltkriege Millionen Menschenleben. Zudem sank die Kinderzahl. Mitte des 19. Jahrhunderts brachte eine Frau in Deutschland durchschnittlich etwa fünf Kinder zur Welt, am Vorabend des 1. Weltkrieges waren es immerhin noch vier. Auf dem europäischen Kontinent halbierte ungefähr sich diese Zahl im Verlauf dem folgenden zwei Generationen ...
. Der Anteil Deutschlands an der Weltbevölkerung beträgt zur Zeit etwa 1,3%, derjenige Lateinamerikas 8%. Noch vor etwa 100 Jahren zählte Deutschland fast ebenso viele Einwohner wie ganz Lateinamerika.
....
1965 wurden in Deutschland (BRD und DDR) 1,325 Mio. Kinder geboren, 2006 waren es nur etwa halb so viel. Die Geburtenzahlen sind seit 30 Jahren so niedrig, das die Bevölkerungszahl Deutschlands rechnerisch mit jeder Generation um etwa ein Drittel sinken müsste. .....
In der „Bevölkerungsvorausberechnung“ des Statistischen Bundesamtes wird die Einwohnerzahl Deutschlands für das Jahr 2050 auf 69 bis 74 Mio. Menschen geschätzt. Dies bedeutet, dass die Einwohnerzahl Deutschlands, die gegenwärtig etwa 82 Mio. Menschen beträgt, um 10% bis 15% sinken wird. ...

Was heisst das für die Zukunft? Zunächst für die Innenpoltik

- Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt, derjenige im erwerbsfähigen Alter stagniert derzeit und wird in Zukunft deutlich sinken. Dies wirft Probleme für die Alterssicherung auf, ...

- Einige deutsche Regionen sind bereits jetzt von einem starken Bevölkerungsrückgang betroffen, der sich in Zukunft weiter fortsetzen wird. Das Bundesland Sachsen hat derzeit etwa 15% weniger Einwohner als im Jahre 1990. Bis zum Jahre 2050 wird ein weiterer Rückgang von 30% vorausgesagt, während die gesamte Einwohnerzahl Deutschland sehr wahrscheinlich nur um 10% bis 15% schrumpfen wird. Einen prozentual ähnlichen starken Rückgang der Bevölkerung, wie er einigen Regionen Ostdeutschlands bevorsteht, hatte es in Deutschland zuletzt zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges gegeben, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

- Im Jahre 2050 werden in Deutschland etwa doppelt so viele Menschen leben wie derzeit, die ihr 80. Lebensjahr überschritten haben. Betagte und gebrechliche Menschen werden in Zukunft einen deutlich höheren Anteil an der Bevölkerung stellen. ... Demzufolge muss mit deutlich steigenden Gesundheits- und Pflegekosten gerechnet werden.

- Zuwanderer der ersten und zweiten Generation werden in Zukunft einen noch höheren und wachsenden Anteil an der Bevölkerung Deutschlands stellen. Es erfordert eine kluge Mischung aus Toleranz und Festigkeit, damit Integration gelingen kann, Konflikte handhabbar bleiben und möglichst eine positive Wirkung entfalten können.
Konsequenzen für die internationalen Beziehungen
Es ist offensichtlich, dass die 500jährige weltweite Vorherrschaft europäischer Völker und ihrer überseeischen Ableger sich mit raschen Schritten ihrem Ende nähert. Die Geschichte der Menschheit tritt in eine neue Phase ein.
- Die Möglichkeiten des Westens oder Russlands militärisch in Ländern des Südens zu intervenieren wird weiter abnehmen.
- Die bevölkerungsstarken Länder werden zunehmendes Mitspracherecht in internationalen Organisationen wie der UNO oder Weltbank fordern. ...
- Die nachlassende Macht des Westens und Russlands wird ihre Vorbildfunktion für die Menschen des Südens weiter mindern. Der Transfer von Werten, Verhaltensweisen, Techniken und Moden, der jahrhundertelang von Nord nach Süd verlief, wird einem ausgewogenerem Geben und Nehmen Platz machen. Gesellschaften, in denen ein ausgesprochen individualistisches Weltbild vorherrscht dürften an Bedeutung verlieren, diejenigen, in denen kollektive Werte einen höheren Rang besitzen an Einfluss gewinnen.
http://www.dias-online.org/233.0.html. (letzte drei Zitate)
 

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