- Moderation
- #21
- 18. November 2007
- 21.828
AW: Studiengebühren = Verstoß gegen Chancengleichheit
Mein Beileid.
Flughafen? Ich verstehe nur Bahnhof.
Mein Beileid.
Flughafen? Ich verstehe nur Bahnhof.
Moin zusammen!
Sollte man nicht besser die einzelnen Probleme auch einzeln angehen? Eine einzelne Lösung, die alles gleichzeitig machen soll, wird's ja wohl nicht geben, bzw. eine ultrakompliziertes Ding sein, das an allen Ecken und Enden klemmt.
Also - ich versuch's mal:
Österreich ächzt unter dem Ansturm deutscher Studenten?
Was hält die Österreicher denn davon ab, den Anteil gebührenfreier ausländischer Studenten zu begrenzen?.
Deutschland ächzt unter der hohen Zahl Dauerstudenten und erhebt deswegen Studiengebühren?
Nanu, die maximale Verweildauer an der Uni ist doch begrenzt? Reicht das nicht, um die Dauerstudenten zu begrenzen? Als ich seinerzeit studiert hatte, wurde es nach Ablauf der Regelstudienzeit (plus einem oder zwei Semester, wenn ich mich recht erinnere) richtig teuer, so dass niemand gezwungen war, sein Studium kurz vor Ende abzubrechen, bloß weil er z.B. wegen einer verpatzten Prüfung etwas länger brauchte. Diese Regelung war einfach und klar, und man wusste von vornherein, was auf einen zukommt.
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Wozu dann überhaupt Studiengebühren? Insbesondere, wenn diese angeblich ohnehin nur einen Bruchteil der realen Kosten erfassen? Und die Regelung hierfür jetzt vielleicht noch durch eine einkommensabhängige Komponente derart verkomplizieren, dass die dafür nötige Bürokratie mehr kostet als die Gebühren bringen?
Wozu zahlt man eigentlich Steuern? Wenn ich mich recht entsinne, lautete eine Argumentation für die Einführung von Studiengebühren damals (grob gerafft), dass es ja nicht gerecht ist, wenn die Putzfrau, deren Kind laut Statistik wohl nicht studieren wird, mit ihren Steuern das Studium eines Arztsohnes finanziert, der laut Statistik eher ein Studium machen wird.
Abgesehen davon, dass dieses "Argument" in seiner Beliebigkeit auf so gut wie alles, was Steuergelder verbraucht, angewendet werden kann - Es ist auch nicht nachvollziehbar, was denn jetzt besser sein soll, wenn die leider wenigen Putzfrauenkinder, die es an die Uni schaffen, auch noch saftig abkassiert werden. Und Gerechtigkeit erzeugt man sicher auch nicht, indem man für Kinder aus begütertem Hause die Gebühren so hochschraubt, dass sich auch diese ein Studium kaum noch leisten können. Es ist dann nur für alle gleich Sch...lecht.
So, wie sich's mir darstellt, erhöhen Studiengebühren nur die Ungleichheit der Chancen, verlängern Studienzeiten, tragen zur Kostendeckung kaum was bei und sind damit von vornherein kontraproduktiv. Und da mit noch mehr Bürokratie und Regelungswirrwarr nichts Vernünftiges draus werden kann, sollte man sie schlicht abschaffen und sich bei den jungen Menschen, die man bisher abkassiert hat, zumindest entschuldigen.
Studienkredite interessieren Dich nicht?
(Die € 500,- halte ich eher für einen symbolischen Preis und das Geschrei darum für reichlich übertrieben, wenn man mal mit den Lebenshaltungskosten vergleicht.)
Das EU Recht hält sie davon ab. Es gibt lediglich eine Quote von ausländischen Studenten, die in manchen Studiengängen gilt, welche besonders übrelaufen sind. Allso eine Beschränkung der Studentenanzahl. Die Gebühren können jedoch nur für alle gleich erhoben werden. Alle zahlen oder keiner Zahlt. ....
In Deutschland studieren zu wenige Jugendliche eines Jahrgangs, die Zahl der Studienabbrecher ist zu hoch. Schneller, als manchem in Wahlzyklen denkenden Menschen lieb sein kann, macht sich der Mangel an Akademikern bemerkbar.
Was bitte soll an einem Studentenanteil von zwei Dritteln am Jahrgang erstrebenswert sein? Wer braucht so viele Ärzte und Anwälte? Keiner - und deshalb gibt es so hohe Anteile anderswo auch nur, weil alles mögliche als Studium betrieben wird, was bei uns ein besseres Abitur oder eine Lehre ist. Akademikermagel wird es nicht geben... Ingenieurnmangel vielleicht. Den werden wir mit Germanisten, Journalisten, Masters of Gender Studies und was es sonst noch nettes gibt, nicht ausgleichen. Ob andere Länder den vermeiden können, ist auch noch die Frage.
Dauerpraktikant werden natürlich genau die Studenten, die es im Überfluß gibt und die irgendein Wischiwaschi studiert haben, Design oder Kunstgeschichte, und die jetzt gerne in die Werbung wollen. Ingenieure nicht. Liebe Leute, das hat jeder selbst in der Hand. Studiert was anständiges, und schließt gut ab, dann ist auch ein Studienkredit kein Problem. Ein Studium zur Selbsbefriedigung, pardon, Selbstverwirklichung, braucht es nun wirklich nicht für lau zu geben, das wäre ja nur verlängerte Kindheit.
Wer sich die Kindheit auf Kosten der Eltern und Großeltern durch ein unnützes Studium verlängern möchte, den dürften auch die Studiengebühren nicht interessieren. Jemand allerdings, der wirklich auf den eigenen Beinen stehen möchte, bekommt mit den Studiengebühren ein weiteres Hindernis in den Weg gerollt.
Tja genau...das versuche ich hier schon seit meinem Themenstart anzumerken..mit dem Erfolg, dass hier behauptet wird, alles nich so schlimm! Aber genau von denen, welche diese Problem eben nie hatten oder haben werden.
Gruß
Baronesse
Warum in Gottes Namen schaffen wir es hier in Deutschland nicht, unser vorhandenes Potenzial so zu nutzten wie es das Ausland tut??
Das Problem der Langzeitpraktikanten liegt doch nicht daran einen falschen Beruf gewählt zu haben, sondern daran, dass die lieben Unternehmen einfach keine fertigen Akademiker einstellen möchten, wenns ein Billiger Werksstudent bzsw. Praktikant auch tut...so siehts aus..
Dein Zynismus und deine Abwertung verschiedener Studiengänge ist sehr selbstgerecht bis arrogant...Hauptsache du hast die Ausbildung genossen, die du dir vorgestellt hast ??!! Und wenn du ein paar Beiträge vorher gelesen hättest, würde dir bewußt, dass es eben gerade in Deutschland so gut wie keine Langzeitstudenten gibt welche nicht erwachsen werden wollen. Und klaro jeder der Studiert wird Anwalt oder Arzt besonders bei dem NC grins...
Lupo schrieb:Moin, Jäger -
50 % Zustimmung.
(Quelle)Baden-Württemberg
500 Euro Studienbeitrag plus 40 Euro Immatrikulationsgebühren. Hinzu kommt noch der Semesterbeitrag fürs Studentenwerk.
Bayern
Fachhochschulen verlangen mindestens 100 Euro, Unis mindestens 300 Euro. Die Höchstgrenze sind 500 Euro – hinzu kommen 50 Euro Immatrikulationsgebühren und der Semesterbeitrag fürs Studentenwerk.
Berlin
Keine Studiengebühren. Die Immatrikulationsgebühr beträgt 50 Euro.
Brandenburg
Keine Studiengebühren. Die Immatrikulationsgebühr beträgt 51 Euro.
Bremen
Langzeitstudenten und Externe, also Studenten, die außerhalb des Bundeslands wohnen, bezahlen 500 Euro. Die Immatrikulationsgebühr in Höhe von 50 Euro müssen alle bezahlen.
Hamburg
500 Euro Studienbeitrag plus 40 Euro Immatrikulationsgebühren.
Hessen
500 Euro Studiengebühren und 50 Euro Immatrikulationsgebühr.
Langzeitstudenten müssen besonders tief in die Tasche greifen: Bis zu 900 Euro kostet sie das Semester.
Mecklenburg-Vorpommern
Keine Studiengebühren
Niedersachsen
500 Euro Studiengebühr, Langzeitstudenten zahlen 600 bis 800 Euro. Die Immatrikulationsgebühr beträgt 75 Euro.
Nordrhein-Westfalen
Hier zahlen Studenten pro Semester 500 Euro, aber keine zusätzlichen Immatrikulationsgebühren.
Rheinland-Pfalz
Das Studium kostet ab dem Zeitpunkt, an dem das „Studienkonto“ überzogen wird, 650 Euro. Das ist normalerweise nach dem 1,75-fachen der Regelstudienzeit der Fall. Ein Zweitstudium kostet ebenfalls 650 Euro pro Semester, genauso ein Seniorenstudium.
Saarland
Im ersten und zweiten Semester kostet das Studium 300 Euro, danach 500 Euro pro Semester
Sachsen-Anhalt
Langzeitstudenten werden mit 500 Euro zur Kasse gebeten.
Sachsen
Sachsen erhebt keine allgemeinen Studienbeiträge. Langzeitstudenten müssen zwischen 30 und 450 Euro bezahlen. Prüfungsgebühren in Höhe von 25 bis 150 Euro fallen für alle an.
Schleswig-Holstein
Keine Gebühren
Thüringen
Keine allgemeinen Studiengebühren. Langzeitstudenten müssen allerdings 500 Euro bezahlen. Die Immatrikulationsgebühr beträgt pro Semester 50 Euro.
Und genau dieser Flickenteppich beweist doch, dass Studiengebühren nicht wirklich Sinn machen. Sie belasten einerseits diejenigen, bei denen sowiieso schon ein knappes Budget herrscht und andererseits sind sie alleine schon wegen der Bürokratie unrentabel. Österreich hat das erkannt und dieselbigen abgeschafft. Natürlich muß keiner ins Ausland gehen. Tun aber viele, weil kostengünstiger, bessere Auswahl an Studiengängen (Lehramtsstudium bietet vielfältige Fächerkombis in Ösiland im Gegensatz zu BRD nur beispielsweise)usw. usw.Gereade die Grenzregion Bayern hat Österreichflucht, was Studenten und auch andere Ausbildungen anbelangt. Es gibt sogar Deutsche welche in Österreich Maturieren, weil dort bessere Möglichkeiten zur Fächerwahl bereit stehen. Österreich stellt Deutschland deutlich in den Schatten was die Chancengleichheit und die Möglichkeiten zur Bildung betrifft und hat nun anscheinend ein Problem des Massenansturms...so der Österreicheische RundfunkHi friends,
Nur mal so nebenher, es macht keinen Sinn das Thema so zu diskutieren als gäbe es flächendeckend Studiengebühren:
(Quelle)
- das ist eher ein Flickenteppich. Es muß aber keiner ins Ausland gehen falls er wirklich Probleme mit diesen Gebühren befürchtet.
Grüße