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Studiengebühren

Octron

Geheimer Meister
28. Januar 2003
176
zum ersten mal dass ich es nicht mehr toll finde im Bundesland Bayern zu leben, bisher wollte ich nirgendwo anders hin, schon komisch wie schnell man seine Meinung ändern kann wenn ein paar Leute an der Macht ihren Willen durchsetzen... :?

naja, wie man im Internet ja überall lesen kann sind ja in vielen Bundesländern Großdemonstrationen geplant, so wird wenigstens versucht etwas gegen die Gebühren zu unternehmen und nicht nur tatenlos herumgesessen, gute Sache.
 

samhain

Ritter Rosenkreuzer
10. April 2002
2.774
wenn man in zukunft für die studiengebühren ein darlehen aufnehmen muss, dann ist man in nullkommanix, wenn man die gesamte studienzeit zugrundelegt, schnell bei 50 000,-€, die verzinsung nicht mal mitreingerechnet.
was das für den einzelnen nach dem studium bedeuten könnte, kann man sich ja ausmalen. wollen sie dann nämlich eine eigene existenz gründen, ist die gefahr groß, das sie nicht als kreditwürdig angesehen werden.

für mich interessant, das die deutsche wirtschaft schon signalisiert hat, sich stärker an der förderung von studenten und hochschulen beteiligen zu wollen...

in österreich hat die einführung von studiengebühren (2001-->363,-€ pro semester) die zahl der studierenden, vor allem aus der unteren mittelschicht, schon zurückgehen lassen.
in australien haben die hochschulen, 10 jahre nach einführung von SG, heute nicht mehr geld zur verfügung als vorher.
allgemein zeigen gerade die USA und australien, das die verschuldung inzwischen bis in die mittelschichten hineingeht.
für mich ist klar, das diejenigen, die kein vermögen im hintergrund haben, in zukunft ziemlich alt aussehen.

Der Widerstand läuft an

Erste Spontandemonstrationen nach BVG-Urteil / DIW will 2500 Euro pro Semester

http://www.rbi-aktuell.de/Politik/27012005-02/27012005-02.html
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Zweitausendundfünfhundert Euro?? :O_O:
Wo soll denn ein angehender Ingenieur 25.000 Euro hernehmen? :gruebel:
 

MrMister

Großer Auserwählter
13. April 2003
1.525
Ich finde das auch eine riesen Sauerei - Mittlerweile ziehe ich ein Studium im europäischen Ausland wirklich in Betracht. :?
 
B

Booth

Gast
Vorschlag: Wie wäre es, wenn man Studiengebühren auch RÜCKWIRKEND für die vergangenen 6 Jahrzehnte einfordert? Es wäre interessant zu beobachten, wie darauf reagiert wird (zumal ja nahezu alle Entscheidungsträger selber Akademiker sind).

gruß
Booth

P.S. Im Prinzip ist die Forderung ein Schuss ins eigene Knie, da ich mehr als ein dutzend Semester eingeschrieben war ... aber was solls. Wenn ich das von den jetzigen Studenten fordern wollte, müsste ich auch bereit sein, es selber zu zahlen.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
*phew* :mrgreen: :roll:

Da wird sich Schily wohl bald mit einer deutlich steigenden Bildungsbeschaffungskriminalitätsrate konfrontiert sehen.

Zwei Freier die Woche finde ich zumutbar! :twisted:
 

spriessling

Vorsteher und Richter
11. April 2002
769
Octron schrieb:
Habe mich ja schon lange nicht mehr zu Wort gemeldet, doch dieses Thema brennt mir auf der Zunge, habe bis jetzt auch keinen Thread dazu gefunden.
Kein Wunder, man fidet ja nichtmals diesen per Suchbegriff Studiengebühren über die Suchfunktion. Es gab da nämlich schon einen thread zu diesem Thema, den findet man allerdings ebenfalls nicht über die Suchfunktion. Ich bin im übrigen der meinung, das Studiengebühren verfassungswidrig sind, da sie die Chancengleichheit gefährden. Wenn ich höhre, das bis zu 2000€ im Jahr denkbar sind und angestrebt werden, dann denke ich, das bald nur noch Leute aus reichem Elternhaus studieren werden. Finde ich nicht sehr verfassungskonform, das läuft was schief!
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
spriessling schrieb:
Wenn ich höhre, das bis zu 2000€ im Jahr denkbar sind und angestrebt werden, dann denke ich, das bald nur noch Leute aus reichem Elternhaus studieren werden.

2.000 €? Das ist dann wohl die Super-Sparversion von Aldi. :mrgreen:
Man spricht von bis zu 2.500 Öcken pro Semester! :O_O:
 
B

Booth

Gast
Gurke schrieb:
Geht nicht, Gesetzte können nicht rückwirkend gelten.
Immer dieses "geht nicht". Bist Du ein Akademiker? Haste Schiß? Ich auch... ;)
Wieso nicht eine Steuer einführen... ne Art "Akademiker"-Steuer. Es gibt ja auch Rauchersteuer :D

Und wenn halt kein Gesetz, dann eben ein öffentlicher Aufruf. Nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Eine Bewegung starten, die versucht öffentlichen Druck zu erzeugen.
Sobald Studentengebühren offiziell werden, sollte diese Bewegung überall in den Medien "anzutreffen" sein. Fernsehen, Zeitungen, Internet - selbst Sabine Christiansen (*g*) könnte "Altstudenten" dazu auffordern, daß sie halt an ihre ehemalige Uni "spenden" sollen.
Und zwar in der Höhe, die den Studiengebühren entsprechen. Jede Uni kann zudem die Spendenlisten veröffentlichen. Als Gimmick könnte es für besonders spendable Spender nette Namensgebungen geben. Z.B. die Joschka-Fischer-Mensa an der Uni Frankfurt (ach... der hat ja glaube ich gar nicht studiert *g*).
Abgesehen davon, daß so Kohle für die Unis reinkommt, die auch noch direkt bei den Unis selber landet, wäre auch das Gefühl der "sozialen Gerechtigkeit" sehr viel grösser. Und durch die Kohle die HOFFENTLICH dadurch reinkäme, könnte man für längere Zeit die heutigen Studiengebühren sehr viel geringer ausfallen lassen, als z.B. die ziemlich übertriebenen 2.500€/Semester.
Nicht gleich "geht nicht" schreien, sondern die Politiker aus der Offensive in die Deffensive drängen...

gruß
Booth

P.S. Naja - ich glaube leider nicht wirklich an eine Realisierung. Aber ich finde es wirklich schade, daß so oft die "normalen" Mitbürger (also Nichtentscheidungsträger) sich in die Dfefensive drängen lassen, obwohl sie die Möglichkeit hätten, argumentativ in die Offensive zu gehen...
 

frodo

Großmeister
11. April 2002
80
antimagnet schrieb:
allerdings sind keine studiengebühren auch sozial ungerecht: werden die unis von den steuern bezahlt, so muss da jeder zahlen. nutzen tuns aber mit vorliebe die bildungsnäheren schichten. so wie´s jetzt ist, zahlen die bildungsferneren schichten dem akademikernachwuchs die ausbildung. umverteilung von unten nach oben also...

Wenn man davon ausgeht, dass die bildungsnäheren Schichten mehr verdienen als der Durchschnitt, zahlen sie auch mehr Steuern als dieser.

Ich versteh nur nicht, wie man sein Studium schneller schaffen soll, wenn man auch noch zusätzliche Geld dafür verdienen muss. Bleibt eben (noch?) weniger Zeit zum lernen...
 

Agarthe

Vorsteher und Richter
10. April 2002
796
Der Trend geht eben hin zum Modell des "verschuldeten" Studenten. Das Schuldenproblem der Länder wird damit mal locker auf die Einzelperson umgeschichtet.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
Der Trend geht eben hin zum Modell des "verschuldeten" Studenten.
Durch das BAFöG sind doch die meisten jetzt schon verschuldet.

Muß man der Bank dann jedes Semester zur Aufrechterhaltung der Kreditwürdigkeit eine Notenübersicht vorlegen?
 

Godot

Geheimer Meister
30. Juli 2003
232
Meines Erachtens stinkt das ganz fürchterlich nach Geldadel.
Studium in der Regelstudienzeit absolvieren plus finanzieren (2 Nebenjobs?) plus schlafen plus essen. :O_O:
das klappt nie! "Normalverdiener" sind damit klar überfordert...
Die einzige Möglichkeit ist diese, das man sich nach dem Abi in eine vermögende Familie einheiratet. Mann, Mann, wie vor 200 Jahren! :roll:
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
und nach so einem studium bekommt man ja auch gleich einen job... ähm... ach ja nein.. ist ja auch nicht mehr so... es sitzen ja auch genug studierte auf der straße....

die haben dann natürlich die arschkarte schlechthin gezogen wenn sie gut studiert, mit bafögschulden und den schulden aus einem darlehen für die studiengebühren dastehen und dann dem eineurojob harren.

der zusammenhang zwischen bildung und reichtum?

dabei wurde das doch grade noch bei pisa kritisiert, aber da waren ja studenten nicht einbezogen, braucht man die kritik auch nicht übertragen.

manchmal denke ich mir in deutschland hat man in letzter zeit völlig den verstand verloren ...

ein wahnsinn hetzt den nächsten

"irgendwann müssen die doch zu den waffen greifen"

aber es ist ja nicht nur in deutschland so....

der ganze schieß planet entwickelt sich so unschön.
 

erdal5

Großmeister
19. Dezember 2004
74
hilfe! ich studiere an einer fh in hessen und zahle jetzt schon derbe langzeitstudiengebühren. weiss einer schon, ob die das jetzt alles zusammenhauen oder fallen die langzeitgebühren weg? würde ja sinn machen, da jetzt (oder bald) alle zahlen und die kohle "da" ist für die unis und fhs. noch kann ich's mir leisten, aber langzeitgebühren plus allgemeine studiengebühre... :O_O:
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Garantiert nicht! Die Studiengebühren komme nur zusätzlich innerhalb der Regelstudienzeit, die für Langzeitstudenten werde dann sicher "angepasst" - und zwar nach oben. Verlaßt euch drauf.
 
21. Oktober 2004
21
http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0411/12-goppel/index.xml
Goppel musste 9000 Euro wegen Unfallflucht abdrücken.

Hmmh, das Geld könnte er sich doch durch Nachhilfe wieder zurück
verdienen, so 180 Stunden a 50 Euro...

Als Politiker hätte er ja die Zeit etwas " nebenbei" zu arbeiten.
Und als gelerntem " Volksschullehrer" dürfte dem das ja eh nicht
schwer fallen.

Thomas Goppel, erst Berufssohn, dann Berufspolitker mit einer
gewissen Nähe zum Waffenlobbyisten Schreiber (woraus eben sich
erhellet, dass dieser Clown auch noch erpressbar zu sein scheint und ist damit wohl ein dienstbeflissener Lakai seiner
Auftraggeber). So eine zwielichtige Gestalt verhöhnt Studenten aus
einkommensschwachen Familien. Man sollte ihn mal ein Jahr lang zu meinen finanziellen Bedngungen studieren lassen und dabei 500EUR pro Halbjahr abziehen. Da kann er dann zeigen, wie er diese Summe sparen kann.
Davon abgesehen kann ich mir kaum vorstellen, dass er so eine "Plage" wie Elektrotechnik bewältigen würde. Die Durchfallerquoten in HM I-IV sind athemberaubend. Ich war als Physik und Matheleistungskursler ein 1er Schüler und binn froh, dass ich die Zwischenprüfung bestanden habe. Mit nebenher arbeiten wäre da nichts gewesen.

Gruß
HP/G/A, der einfach nicht fassen kann, dass die Schwachsinnigkeit von Politikeräußerungen kaum noch steigerungsfähig zu sein scheint.
 

NeuesWeltbild

Großmeister
8. September 2004
67
Hallo leute!

Auch wenn ihr mich wahrscheinlich verfluchen werdet, wenn ich meine meinung zu diesem thema poste, werde ich es trotzdem tun...

Denn im grunde halte ich (v.a. nach einer diskussion im freundeskreis gestern abend) die einführung von studiengebühren unter gewissen voraussetzungen durchaus für sinnvoll!!! Sicherlich müsste zudem das bafög-recht gelockert werden (sollte generell vereinfacht werden, um missverständnissen vorzubeugen - siehe etliche strafanzeigen v.a. in bayern an etwaige bafög-betrüger, was z.b. einem freund von mir ne menge geld und 'n eintrag ins polizeiliche führungszeugnis gekostet hat; aber anderes thema!), und eine einführung von stipendien für hochtalentierte schüler wäre auch angebracht.

Sinnvoll und sozial gerecht aus folgenden gründen: aus der sicht eines haupt- oder realschülers, der nach seinem schulabschluss sein leben lang steuern von seinem ohnehin mageren gehalt bezahlt, und am ende seiner berufsfähigkeit nur einen bruchteil an rente erhält, wenn man sie/ihn mit einem akademiker vergleicht, ist die einführung von studiengebühren durchaus gerechtfertigt in meinen augen. Schließlich finanziert er indirekt die bildung der sagen wir mal "intelligenteren bevölkerungsschicht" u.a. mit dem lohnsteuerabzug auf seiner gehaltsabrechnung!

Zum anderen kann ich aus erfahrungswerten sagen, dass so mancher noch orientierungsloser abiturient sich einfach pro forma mal für's bwl-studium einschreibt, sei es um seine eltern zu besänftigen (wie in meinem fall), oder für € 36 pro semester ein halbes jahr lang kostenlos öffentliche verkehrsmittel zu nutzen (stichwort: semesterticket), oder um "sich das ganze mal anzuschaun". Hier werden "lernwilligen" die studienplätze genommen!

Müssen wir nicht alle für unsere bildung bezahlen? Will ich etwas intensiv lernen oder wissen, muss ich mir auch ein buch kaufen oder einen vhs-kurs belegen.

Und da ist m.e. der knackpunkt: das interesse und die wertschätzung für wissen/bildung bei der jungen generation rauslocken (auch wenn das bestimmt nicht der hintergrund der einführung ist), und zu verstehen geben, dass wissen wichtig und nicht kostenlos ist! Schließlich schätzt man in unserer konsumgesellschaft (leider) den wert von etwas anhand seines preises!

Ergo: Bafög für alle, stipendien für schlaue, und: bildung hat seinen preis!
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Jup. Aber dann sollte man auch massenhaft Stipendien zur Verfügung stellen, damit begabte leute ohne Kohle studieren können. Zusätzlich zu einer drastischen Erhöhung des BaFög. Wenn man Jährlich 4000 Euro BaFög kriegt, und 5000€ Studiengebühren zahlen soll, geht das nicht so richtig auf. Nicht jeder Student endet ja bekanntlich als Dr.. Jeder Lehrer hat studiert, die meisten höheren Beamtenlaufbahnen setzen ein abgeschlossenes Studium vorraus, es gibt Erziehungswissenschaften an der Uni, Arbeitswissenschaften, Kunsstudenten :O_O: etc.
Besonders da wir eh schon zu wenig ausgebildete Lehrer haben, ist es jetzt genau das richtige durch Studiengebühren den Nachwuchs auch noch zu verhindern! Mit denen die nur so vor sich hin studieren, weil sie nicht wissen, was sie sonst machen sollen, hast du auch recht.
Dafür hat jemand mit Uniabschluß auch wesentlich mehr Arbeit in seine Ausbildung gesteckt als jemand ohne.
Wenn ich mit der Uni fertig bin und endlich Geld verdiene bin ich mindestens 26-28 jahre alt. Leute mit Mittlerer Reife und Lehrstelle haben da schon 10 jahre lang Geld verdient - ich finde die etwa 10 Jahre "Mehraufwand" sollten sich auch irgenwo bezahlt machen.
Müssen wir nicht alle für unsere bildung bezahlen? Will ich etwas intensiv lernen oder wissen, muss ich mir auch ein buch kaufen oder einen vhs-kurs belegen.
Das tun wir auch ;)
Ich brauch auch ne Menge Sündhaft teurer Bücher, das geht schon ordentlich ins Geld. Die UniBib kann man nomrlaerweise getrost vergessen - also Buch selber kaufen. Und bei 60-80€ pro Buch ist das nicht billig.
 

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