BrettonWoods
Geheimer Meister
- 5. Juni 2003
- 304
M.A.N. soll trotz guter Auftragslage zerschlagen werden, obwohl es keine wirtschaftlichen Schwie-rigkeiten, sondern nur einen "Rückgang des Börsenwertes" gibt.
(© phi 24.7.2003) Der traditionsreiche deutsche Lastwagen- und Maschinenbaukonzern M.A.N. (Maschinen-fabrik Augsburg Nürnberg) steht offensichtlich kurz vor der Zerschlagung. Die grössten Anteilseigner, die Alli-anz-Versicherung, die Münchener Rückversicherung und die Commerzbank, die zusammen 27 % der Aktien halten, seien mit dem Kurs der Aktien des Maschinenbauers nicht zufrieden. Die Börse bestrafe Mischkon-zerne wie MAN, heisst es in gut informierten Wirtschaftskreisen.
Der Wolfsburger Autobauer VW interessiert sich für den Nutzfahrzeugbau, also die LKW-Sparte. Die übrigen Teile von MAN, nämlich Druckmaschinen, Schiffsdiesel, Anlagenbau und Stahlhandel sollen nach dem Willen der dominierenden Anteilseigner an eine „Private Equity Firma“ verkauft werden, was immer das dann sei.
US-Konzern greift an - Jetzt ist der EU-Einzelhandel im Würgegriff: (phi 26.12.01) Was US-Konzerne unter "Globalisierung" verstehen, führt zurzeit der Wal-Mart-Konzern vor. Das Unternehmen wurde zum weltweit größten Handelskonzern durch ein aggressive Niedrigpreis- Politik. Wal Mart macht mehr Umsatz als die deutschen Firmengruppen Metro, Rewe, Edeka, Aldi und Tengelmann zusammen. Die Strategie des US-Konzerns ist ebenso simpel wie brutal: Konkurrenten werden durch gnadenlose Preiskriege in die Knie gezwungen und dann übernommen. Jetzt hat Wal Mart Europa im Visier: In England schluckte er bereits die Asda-Gruppe und in Deutschland 21 Wertkauf-Läden und 74 Interspar-SB-Warenhäuser. Der Konzern senkte jetzt die Preise von mehreren hundert Produkten von Lebensmitteln über Babynahrung bis zu Elektroartikeln um bis zu 20 Prozent, um in Europa Konkurrenten zum Aufgeben zu zwingen. Diese Vernichtungsstrategie über den Preis führt nicht nur zu ständig steigender Arbeitslosigkeit, bzw. Billigjobs, sondern auch direkt zu weiterem Bauernsterben. Denn die Lebensmittel-Preise, die ohnehin schon im Keller sind, verfallen weiter. Als Beispiel: Ein Ei kostet heute so viel wie 1946, die Preise für Hähnchen haben sich seit 1954 halbiert. Dieser, vor allem von US-Multis angezettelter, ruinöse Wettbewerb führt auch dazu, dass Nahrung immer billiger und immer inhaltsloser hergestellt werden muss, weil wertvolle, weitgehend natürliche Nahrung zu diesen Preisen nicht mehr produziert werden kann. Die direkte Folge sind Klärschlamm, Heizöl und Dioxin im Tierfutter und weitere zum Teil kriminelle Maßnahmen bei der Lebensmittel-Produktion, um dem ständig steigenden Kostendruck auszuweichen. Vor diesem realen Hintergrund wirken Politiker-Sprüche wie "man muss sich den Herausforderungen der Globalisierung stellen" besonders hohl. Es wird höchste Zeit, dass die Politik diesem Treiben ein Ende bereitet, zum Beispiel durch gesetzliche Regelungen, die ruinöse Preiskämpfe unter Strafe stellen. Das Beispiel Wal-Mart zeigt wieder einmal, dass "Globalisierung" nichts anderes ist als ein Freibrief für Multis, weltweit lästige Konkurrenz zu vernichten. Die Börse reagiert auf Raubtiere wie Wal Mart positiv. Wal Mart- Kurse haben seit 1999 um ein Drittel zugelegt, die Kurse von Metro und Karstadt gaben nach. Die "Süddeutsche Zeitung", die über diese Entwicklung berichtete, wählte dazu die Überschrift „Das große Fressen“
Quelle: http://www.heptagon-forum.org/deutschland.htm
Grüße
BrettonWoods
(© phi 24.7.2003) Der traditionsreiche deutsche Lastwagen- und Maschinenbaukonzern M.A.N. (Maschinen-fabrik Augsburg Nürnberg) steht offensichtlich kurz vor der Zerschlagung. Die grössten Anteilseigner, die Alli-anz-Versicherung, die Münchener Rückversicherung und die Commerzbank, die zusammen 27 % der Aktien halten, seien mit dem Kurs der Aktien des Maschinenbauers nicht zufrieden. Die Börse bestrafe Mischkon-zerne wie MAN, heisst es in gut informierten Wirtschaftskreisen.
Der Wolfsburger Autobauer VW interessiert sich für den Nutzfahrzeugbau, also die LKW-Sparte. Die übrigen Teile von MAN, nämlich Druckmaschinen, Schiffsdiesel, Anlagenbau und Stahlhandel sollen nach dem Willen der dominierenden Anteilseigner an eine „Private Equity Firma“ verkauft werden, was immer das dann sei.
US-Konzern greift an - Jetzt ist der EU-Einzelhandel im Würgegriff: (phi 26.12.01) Was US-Konzerne unter "Globalisierung" verstehen, führt zurzeit der Wal-Mart-Konzern vor. Das Unternehmen wurde zum weltweit größten Handelskonzern durch ein aggressive Niedrigpreis- Politik. Wal Mart macht mehr Umsatz als die deutschen Firmengruppen Metro, Rewe, Edeka, Aldi und Tengelmann zusammen. Die Strategie des US-Konzerns ist ebenso simpel wie brutal: Konkurrenten werden durch gnadenlose Preiskriege in die Knie gezwungen und dann übernommen. Jetzt hat Wal Mart Europa im Visier: In England schluckte er bereits die Asda-Gruppe und in Deutschland 21 Wertkauf-Läden und 74 Interspar-SB-Warenhäuser. Der Konzern senkte jetzt die Preise von mehreren hundert Produkten von Lebensmitteln über Babynahrung bis zu Elektroartikeln um bis zu 20 Prozent, um in Europa Konkurrenten zum Aufgeben zu zwingen. Diese Vernichtungsstrategie über den Preis führt nicht nur zu ständig steigender Arbeitslosigkeit, bzw. Billigjobs, sondern auch direkt zu weiterem Bauernsterben. Denn die Lebensmittel-Preise, die ohnehin schon im Keller sind, verfallen weiter. Als Beispiel: Ein Ei kostet heute so viel wie 1946, die Preise für Hähnchen haben sich seit 1954 halbiert. Dieser, vor allem von US-Multis angezettelter, ruinöse Wettbewerb führt auch dazu, dass Nahrung immer billiger und immer inhaltsloser hergestellt werden muss, weil wertvolle, weitgehend natürliche Nahrung zu diesen Preisen nicht mehr produziert werden kann. Die direkte Folge sind Klärschlamm, Heizöl und Dioxin im Tierfutter und weitere zum Teil kriminelle Maßnahmen bei der Lebensmittel-Produktion, um dem ständig steigenden Kostendruck auszuweichen. Vor diesem realen Hintergrund wirken Politiker-Sprüche wie "man muss sich den Herausforderungen der Globalisierung stellen" besonders hohl. Es wird höchste Zeit, dass die Politik diesem Treiben ein Ende bereitet, zum Beispiel durch gesetzliche Regelungen, die ruinöse Preiskämpfe unter Strafe stellen. Das Beispiel Wal-Mart zeigt wieder einmal, dass "Globalisierung" nichts anderes ist als ein Freibrief für Multis, weltweit lästige Konkurrenz zu vernichten. Die Börse reagiert auf Raubtiere wie Wal Mart positiv. Wal Mart- Kurse haben seit 1999 um ein Drittel zugelegt, die Kurse von Metro und Karstadt gaben nach. Die "Süddeutsche Zeitung", die über diese Entwicklung berichtete, wählte dazu die Überschrift „Das große Fressen“
Quelle: http://www.heptagon-forum.org/deutschland.htm
Grüße
BrettonWoods