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Und anders wußten sie ..

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
deLaval schrieb:
Tizian schrieb:
Ich glaube nicht dran, ich weiß es. Man glaubt nur an Dinge, die nicht beweisbar sind! :wink:

Falsch, du beobachtest und ziehst Schlußfolgerungen, an die du dann glaubst. Und wahrscheinlich glaubst du auch noch an die Schlußfolgerungen Anderer.
Fakt ist, daß es weder für die Existenz noch für die nicht Existenz Gottes Beweise gibt, und solange dem so ist, mußt du auf beiden Seiten "glauben" :wink:

mfg
Hm, du meinst also, du hättest recht? Woher denn das? Wie kannst du behaupten, mehr recht zu haben als andere? Aber du weißt es ja soviel besser! :lol:
Verschone mich mit Richtig und Falsch, das gibt es sowenig wie Gut und Böse!
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Quote:


Quote:
Du kannst dich also flach auf den Boden werfen und dich auf Mutter Erde ausstrecken, mit der festen Überzeugung, dass du eins mit ihr bist und sie mit dir. Du bist ebenso fest gegründet, ebenso unverwundbar wie sie, tatsächlich tausendmal fester und unverwundbarer. So gewiss sie dich morgen verschlingen wird, so gewiss wird sie dich neu hervorbringen zu neuen Sterben und Leiden. Und nicht nur ,,eines Tages": jetzt, heute, jeden Tag bringt sie dich hervor, nicht nur einmal, sondern Tausende von Malen, genau wie sie dich jeden Tag tausendmal verschlingt. Denn immer und ewig gibt es nur ein Jetzt, ein und dasselbe Jetzt; die Gegenwart ist das einzigem, was kein Ende hat



Da ja Vergangenheit und Zukunft Bedingungen brauchen um zu existieren (unsere Vorstellung) existieren sie nicht wirklich. Man kann sich darüber streiten wie die Vergangenheit aussah, oder wie die Zukunft aussehen wird.
Gegenwart ist deshalb real, weil gerade in diesem Moment existiert. Aber wenn sie vorbei ist, ist sie nur noch eine subjektive Vorstellung.

Man könnte Schrödingers Äußerung auch mit den vier Siegeln des Buddhismus erklären:

1. Alle bedingten Phänomene sind unbeständig und vergänglich.
2. Alle unreinen Phänomene sind von Natur aus leidvoll.
3. Alle Phänomene sind leer von eigenständiger Existenz.
4. Nirvana ist wahrer Frieden.

Diese Siegel habe ich aus dem Buch ,,Dzogchen" von seiner Heiligkeit dem Dalai Lama herausgeschrieben.
Ich wollte das hier nur als Beispiel aufführen.

Ist das nicht nur Interpretation? Interpretieren kann man vieles, Beweise müssen jedoch exakt sein, sonst sind es nur Behauptungen!


Interpretation ist das sicher nicht. Das nur die Gegenwart real ist, ist zentrale Lehre im Buddhismus.
Was glaubst du denn warum wir uns jeden Tag hinsetzen und meditieren? Es ist eine Übung, damit wir lernen im Augenblick zu leben. Der Sinn ist die Befreiung vom Leid und wenn man ständig in der Vergangenheit lebt und von der Zukunft träumt, bleibt man unglücklich, da diese nur im Kopf existieren und nur bedingt real sind.
Die Ansichten was Vergangenheit war und Zukunft sein wird sind nämlich sehr subjektiv! :)
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
@Tizian:

Nein ich werde dir garnichts beweisen. Ich sagte schon. Du hast die Behauptung zuerst in den Raum gestellt, also laß ich dir den Vortritt.

-Welcher Wissenschafter hat bewiesen, daß es keinen Gott gibt?

Grüße fumarat
 

XaDis

Geheimer Meister
10. Januar 2003
231
HamsterofDeath schrieb:
regel nr.1 für den religiösen : glaube was du willst, aber behaupte nie, dass es wahr ist, was du glaubst. da du es nur glaubst, und nicht weisst, nur vermutest, und nicht beweisen kannst, ist deine position genauso richtig oder falsch wie jede andere nicht beweisbare auch.
nr.1 für den wissenschaftler : du wirfst den stein 1000 mal hoch, 1000 mal kommt er runter. du kannst jetzt vermuten, dass er die nächsten male auch runterfällt, sicher sein kannst du dir aber nicht. behaupte also nicht, dass du es weisst.
Wunderbar! 8) (Danke!)

Endlich mal jemand der die "Probleme" der Welt von der Praktischen Seite sieht. Deshalb sind sich Wissenschaft und Glaube in vielen Punkten auch so gleich und ich Agnostiker und Suchender.
 
D

deLaval

Gast
Tizian schrieb:
Hm, du meinst also, du hättest recht? Woher denn das? Wie kannst du behaupten, mehr recht zu haben als andere? Aber du weißt es ja soviel besser! :lol:
Verschone mich mit Richtig und Falsch, das gibt es sowenig wie Gut und Böse!

Richtig, es gibt kein Richtig und Falsch (ui, wie paradox das klingt :wink: ).
Wenn du nun aber hingehst, und sagst, ich weiß...und es ist beweisbar... dann implezierst du daß etwas "Richtig" ist. (Verdammt, das gibt es nicht :lol: )
Hm da scheint sich die Schlange schon gewaltig in den Schwanz zu beißen.
Aber wenn du dich nun an den Begrifflichkeiten von Richtig und Falsch aufhängen willst, dann will ich es noch mal so formulieren, daß du auf den Inhalt der Aussagen antworten kannst, und keine Wortklauberei betreiben mußt.

Also:

Nicht richtig (wie wir festgestellt haben, gibt es ja kein "Richtig" und "Falsch"), daß du etwas weißt (es gibt Ausnahmen, aber deren wenige), denn du ("du" im Sinne von "jemand") beobachtest und ziehst Schlußfolgerungen, an die du dann glaubst.

mfg

P.S. wenn es kein Richtig oder Falsch, kein Gut oder Böse gibt, bedeutet das, daß rein gar nichts absolut sein kann (siehe Relativitätstheorie). Demnach kann es kein "Wissen" geben, da Wissen etwas absolutes ist. Aber da es ja kein Gut und Schlecht gibt, kann ich es ja auch nicht besser wissen :wink: .
Deshalb erhebe ich auch keinen Anspruch auf die Absolutheit meiner Aussage.
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
fumarat schrieb:
@Tizian:

Nein ich werde dir garnichts beweisen. Ich sagte schon. Du hast die Behauptung zuerst in den Raum gestellt, also laß ich dir den Vortritt.

-Welcher Wissenschafter hat bewiesen, daß es keinen Gott gibt?

Grüße fumarat
Du hast sooft behauptet, dass es einen gibt, dass ich gar nicht zuerst gemacht haben kann. Jeder kann es beweisen, aber da du so gerne auf dem Recht des Ersten bestehst, darfst du anfangen - viel Spaß! :wink:
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
muhman schrieb:
Quote:


Quote:
Du kannst dich also flach auf den Boden werfen und dich auf Mutter Erde ausstrecken, mit der festen Überzeugung, dass du eins mit ihr bist und sie mit dir. Du bist ebenso fest gegründet, ebenso unverwundbar wie sie, tatsächlich tausendmal fester und unverwundbarer. So gewiss sie dich morgen verschlingen wird, so gewiss wird sie dich neu hervorbringen zu neuen Sterben und Leiden. Und nicht nur ,,eines Tages": jetzt, heute, jeden Tag bringt sie dich hervor, nicht nur einmal, sondern Tausende von Malen, genau wie sie dich jeden Tag tausendmal verschlingt. Denn immer und ewig gibt es nur ein Jetzt, ein und dasselbe Jetzt; die Gegenwart ist das einzigem, was kein Ende hat



Da ja Vergangenheit und Zukunft Bedingungen brauchen um zu existieren (unsere Vorstellung) existieren sie nicht wirklich. Man kann sich darüber streiten wie die Vergangenheit aussah, oder wie die Zukunft aussehen wird.
Gegenwart ist deshalb real, weil gerade in diesem Moment existiert. Aber wenn sie vorbei ist, ist sie nur noch eine subjektive Vorstellung.

Man könnte Schrödingers Äußerung auch mit den vier Siegeln des Buddhismus erklären:

1. Alle bedingten Phänomene sind unbeständig und vergänglich.
2. Alle unreinen Phänomene sind von Natur aus leidvoll.
3. Alle Phänomene sind leer von eigenständiger Existenz.
4. Nirvana ist wahrer Frieden.

Diese Siegel habe ich aus dem Buch ,,Dzogchen" von seiner Heiligkeit dem Dalai Lama herausgeschrieben.
Ich wollte das hier nur als Beispiel aufführen.

Ist das nicht nur Interpretation? Interpretieren kann man vieles, Beweise müssen jedoch exakt sein, sonst sind es nur Behauptungen!


Interpretation ist das sicher nicht. Das nur die Gegenwart real ist, ist zentrale Lehre im Buddhismus.
Behauptung 1, wo ist der Beweis?
Was glaubst du denn, warum wir uns jeden Tag hinsetzen und meditieren? Es ist eine Übung, damit wir lernen im Augenblick zu leben. Der Sinn ist die Befreiung vom Leid und wenn man ständig in der Vergangenheit lebt und von der Zukunft träumt, bleibt man unglücklich, da diese nur im Kopf existieren und nur bedingt real sind.
Behauptung 2, Beweis?
Die Ansichten was Vergangenheit war und Zukunft sein wird sind nämlich sehr subjektiv! :)
Behauptung 3, Beweis?
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Tizian schrieb:
muhman schrieb:
Quote:


Quote:
Du kannst dich also flach auf den Boden werfen und dich auf Mutter Erde ausstrecken, mit der festen Überzeugung, dass du eins mit ihr bist und sie mit dir. Du bist ebenso fest gegründet, ebenso unverwundbar wie sie, tatsächlich tausendmal fester und unverwundbarer. So gewiss sie dich morgen verschlingen wird, so gewiss wird sie dich neu hervorbringen zu neuen Sterben und Leiden. Und nicht nur ,,eines Tages": jetzt, heute, jeden Tag bringt sie dich hervor, nicht nur einmal, sondern Tausende von Malen, genau wie sie dich jeden Tag tausendmal verschlingt. Denn immer und ewig gibt es nur ein Jetzt, ein und dasselbe Jetzt; die Gegenwart ist das einzigem, was kein Ende hat



Da ja Vergangenheit und Zukunft Bedingungen brauchen um zu existieren (unsere Vorstellung) existieren sie nicht wirklich. Man kann sich darüber streiten wie die Vergangenheit aussah, oder wie die Zukunft aussehen wird.
Gegenwart ist deshalb real, weil gerade in diesem Moment existiert. Aber wenn sie vorbei ist, ist sie nur noch eine subjektive Vorstellung.

Man könnte Schrödingers Äußerung auch mit den vier Siegeln des Buddhismus erklären:

1. Alle bedingten Phänomene sind unbeständig und vergänglich.
2. Alle unreinen Phänomene sind von Natur aus leidvoll.
3. Alle Phänomene sind leer von eigenständiger Existenz.
4. Nirvana ist wahrer Frieden.

Diese Siegel habe ich aus dem Buch ,,Dzogchen" von seiner Heiligkeit dem Dalai Lama herausgeschrieben.
Ich wollte das hier nur als Beispiel aufführen.

Ist das nicht nur Interpretation? Interpretieren kann man vieles, Beweise müssen jedoch exakt sein, sonst sind es nur Behauptungen!


Interpretation ist das sicher nicht. Das nur die Gegenwart real ist, ist zentrale Lehre im Buddhismus.
Behauptung 1, wo ist der Beweis?
Was glaubst du denn, warum wir uns jeden Tag hinsetzen und meditieren? Es ist eine Übung, damit wir lernen im Augenblick zu leben. Der Sinn ist die Befreiung vom Leid und wenn man ständig in der Vergangenheit lebt und von der Zukunft träumt, bleibt man unglücklich, da diese nur im Kopf existieren und nur bedingt real sind.
Behauptung 2, Beweis?
Die Ansichten was Vergangenheit war und Zukunft sein wird sind nämlich sehr subjektiv! :)
Behauptung 3, Beweis?



Das erkennt man, wenn man sich mit dem Buddhismus eingehend beschäftigt.
Dazu gehört Literatur und eigene Erfahrungen (z.B. mit Meditation).
Und übrigens hat nicht nur der Buddhismus einen Sinn, sondern jede Religion.
Beweise existieren hier nicht immer auf materielle Ebene, sondern meistens auf spirituelle Ebene.
Ich persönlich kann zum Beispiel nicht viel mit den Lehren des Islam anfangen, aber ein guter Freund von mir kann es.
Und das aus dem Grund, weil er eine ganz andere Denkweise als ich hat.
Er ist mit dieser Religion aufgewachsen, hat gute Erfahrungen damit gemacht usw.!
Es existieren eben mehrere Denkweisen der Menschen und nicht nur die Materielle.
Wenn man das nicht einsieht wird es zwangsläufig zu Missverständnissen und Vorurteilen kommen.
Ich will jetzt nicht voreingenommen sein und dich einfach mit den Menschen in einen Topf werfen, die abselut gegen Religionen sind, dafür kenn ich dich nicht gut genug, aber diese Menschen sind meiner Auffassung nach die größten Fundamentalisten und versuchen Religionsmitgliedern mit aller Gewalt in den Hintergrund zu kehren.


So und weil du wissenschaftliche Beweise magst (sieht zumindenst so aus)
habe ich hier noch einen interessannten Link, da du ja überzeugt bist, dass der Nutzen von Religionen verbraucht ist.



http://community.netdoktor.com/ccs/...ession.facts.news.de_depression_article_14820
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
Ich sagte fast verbraucht. Ich hab nicht nachgeschaut, ich denke mal, es geht um Depressionen. Sowas hatte ich auch mal, aber ich hab mir selbst geholfen. Ich war völlig einsam und wenn ich da allein rauskomme, kann das jeder andere auch. Hilfe ist nicht zwingend nötig und wenn doch mal, gibt es auch nichtreligiöse Stellen, die einem helfen können.

Der Sinn von Religionen ist mir klar, aber dieser Sinn ist nicht mehr essentiell für die Welt und uns. :wink:

Im Rahmen meiner Geschichtsleidenschaft habe ich mich intensiv mir Religionen beschäftigt, ich hatte auch alle Freiräume, mir eine zu wählen, aber ich hab es nicht gemacht. Warum wohl? :)
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Wirklich schade, dass du nicht nachgeschaut hast. Es geht nämlich nicht einfach nur um Depressionen, sondern um wissenschaftliche Erkenntnisse die man über Personen gewonnen hat, die den Buddhismus praktizieren und dabei kam heraus, dass durch die geführte Praxis ein bestimmter Bereich im Gehirn ständig Aktiv ist, was zur Folge hat, dass die Person glücklicher und gelassener ist als andere Menschen.
Aber kannst es ja mal selber lesen, wenn es dich interessiert, oder auch nicht. Ich biete es dir nur an.
Ich finde es zumindenst sehr interessant.
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
War interessant, aber ich bin auch glücklich, schwer zu frustrieren und weniger leicht zu schocken und ich praktiziere keinen Buddhismus. Es geht wohl eher um Meditation, die nicht wirklich was mit der Religion zu tun hat, sondern medizinisch erklärt ist. Man kann auch meditieren ohne Buddhist zu sein!
Aber wie gesagt, ich bin auch ohne das sehr glücklich - einfach aus mir selbst heraus! :D
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Freut mich das zu hören. Wir selber nennen uns auch nicht gerne Buddhisten, wir machen das nur des besseren Verständnis wegen.
Die Lehren des Buddhismus sind einfach in andere Länder gekommen und haben sich mit den alten Religionen dort verbunden z.B. mit Shintii, Cha'an oder Bön.
Ich finde es toll, dass du einen Weg gefunden hast, der auch wirklich zu deiner Denkweise passt.
Wie Buddha auch einmal sagte: ,,Nur wenn jeder den für sich richtigen Weg geht, wird die Welt erleuchtet werden!"
 

Tizian

Großer Auserwählter
14. Mai 2002
1.591
Den Spruch gibt es in jeder Religion mindestens einmal, das ist nix Besonderes! :wink: :p
 
D

deLaval

Gast
Naja, bei den Katholen wäre mir so ein Spruch neu, da heißt es doch eher, "jeder soll unseren Weg gehen", und bei einigen anderen Religionen könnte ich mir das auch vorstellen, besonders in den konservativen Auslegungen.

mfg
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
Tizian schrieb:
Den Spruch gibt es in jeder Religion mindestens einmal, das ist nix Besonderes! :wink: :p

Zu dieser Behauptung kann ich dir nur den Tip geben, mal
in ,,Glaubensfreiheit Deutschland" reinzuschauen! Da gibt es genug Leute die behaupten, dass ihre Religion die einzig richtige ist.
Das der Spruch nichts besonderes ist kann schon sein.
Trotzdem kann können Religionen oder Atheismus, oder sonnst irgendwelche Weltanschauungen den einzelnen Menschen nur angeboten werden. Was sie daraus machen ist ihre Entscheidung!
 

Baghwan

Geselle
14. Juni 2003
22
Aus den Leidenschaften wachsen die Meinungen, die Trägheit des Geistes lässt diese zu Überzeugungen erstarren.

Überzeugung ist der Glaube, in irgendeinem Punkte der Erkenntnis im Besitz der unbedingten Wahrheit zu sein. Dieser Glaube setzt voraus, das es unbedingte Wahrheiten gebe; ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen; endlich, dass jeder, der überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene.
Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist; er steht im Alter der theorethischen Unschuld vor uns und ist ein Kind, wie erwachsen er auch sein mag.
Ganze Jahrtausende aber haben in jenen kindlichen Voraussetzungen gelebt, und aus ihnen sind die mächtigsten Kraftquellen der Menschheit hervorgeströmt.

Jene zahllosen Menschen, welche sich für Überzeugungen opferten, meinten es für die unbedingte Wahrheit zu tun. Sie Alle hatten unrecht darin: wahrscheinlich hat noch nie ein Mensch sich für die Wahrheit geopfert; mindestens wird der dogmatische Ausdruck seines Glaubens unwissenschaftlich oder halbwissenschaftlich gewesen sein.
Aber eigentlich wollte man recht behalten, weil man meinte recht haben zu müssen.
Seinen Glauben sich entreißen lassen, das bedeutete vielleicht seine ewige Seligkeit in Frage stellen.
Bei einer Angelegenheit von dieser äußersten Wichtigkeit war der >Wille< gar zu hörbar der Souffleur des Intellekts.

Es ist nicht der Kampf der Meinungen, welcher die Geschichte so gewalttätig gemacht hat, sondern der Kampf des Glaubens an die Meinungen, das heißt der Überzeugungen. Wenn doch alle Die, welche so gross von ihrer Überzeugung dachten, Opfer aller Art ihr brachten und Ehre, Leib und Leben in ihrem Dienste nicht schonten, nur die Hälfte ihrer Kraft der Untersuchung gewidmet hätten, mit welchem Rechte sie an dieser oder jener Überzeugung hingen, auf welchem Wege sie zu ihr gekommen seien: wie friedfertig sähe die Geschichte der Menscheit aus!


Wer nicht durch verschiedene Überzeugungen hindurchgegangen ist, sondern in dem Glauben hängenbleibt, in dessen Netz er sich zuerst verfing, ist unter allen Umständen, eben wegen dieser Unwandelbarkeit ein Vertreter zurückgebliebener Kulturen.
 

Baghwan

Geselle
14. Juni 2003
22
..


Wir sind im wesentlichen noch dieselben Menschen, wie die des Reformations-Zeitalters:
Wie sollte es auch anders sein?

Aber dass wir uns einige Mittel nicht mehr erlauben, um mit ihnen unserer Meinung zum Siege zu verhelfen, das hebt uns gegen jene Zeit ab und beweist, dass wir einer höheren Kultur angehören. Wer jetzt noch, in der Art der Reformations-Menschen, Meinungen mit Verdächtigungen, mit Wutausbrüchen bekämpft und niederwirft, verrät deutlich, dass er seine Gegner verbrannt haben würde, falls er in anderen Zeiten gelebt hätte, und dass er zu allen Mitteln der Inquisition seine Zuflucht genommen haben würde, wenn er als Gegner der Reformation gelebt hätte.

Jetzt aber gibt man Niemandem so leicht mehr zu, dass er die Wahrheit habe: die strengen Methoden der Forschung haben genug Misstrauen und Vorsicht verbreitet, so dass jeder, welcher gewalttätig in Wort und Tat Meinungen vertritt, als Feind unserer jetzigen Kultur, mindestens als ein Zurückgebliebener empfunden wird.
In der Tat: das Phatos, dass man die Wahrheit habe, gilt jetzt sehr wenig im Verhältnis zu jenem freilich milderen und klangloseren Phatos des Wahrheit-Suchens, welches nicht müde wird, umzulernen und neu zu prüfen.
 

muhman

Geheimer Meister
21. Februar 2003
225
bhagwan schrieb:
wahrscheinlich hat noch nie ein Mensch sich für die Wahrheit geopfert;

Die Wahrheit ist eher eine Auslegungssache, weil Menschen nur an das glauben, was sie wollen!
Ich habe mal so einen Spruch gehört: "Eine gute Lüge ist leichter zu glauben, als die Wahrheit!"
Warum ist das so? Weil es nur darauf ankommt, dass eine Geschichte plausibel klingt, aber deswegen muss sie noch lange nicht wahr sein!
 

Woppadaq

Großmeister-Architekt
2. August 2003
1.228
Baghwan schrieb:
Wenn doch alle Die, welche so gross von ihrer Überzeugung dachten, Opfer aller Art ihr brachten und Ehre, Leib und Leben in ihrem Dienste nicht schonten, nur die Hälfte ihrer Kraft der Untersuchung gewidmet hätten, mit welchem Rechte sie an dieser oder jener Überzeugung hingen, auf welchem Wege sie zu ihr gekommen seien: wie friedfertig sähe die Geschichte der Menscheit aus!


Ich finds ja gut, wenn es einen Glauben gibt, der den Zweifel an sich gut heißt, aber wenn man zweifelt, glaubt man doch nicht mehr - oder ist das katholisch subjektiv ?
 
D

deLaval

Gast
Woppadaq schrieb:
Ich finds ja gut, wenn es einen Glauben gibt, der den Zweifel an sich gut heißt, aber wenn man zweifelt, glaubt man doch nicht mehr - oder ist das katholisch subjektiv ?
Ohne Zweifel keine Erkenntnis, ohne Erkenntnis kein "wahrer Glaube". Es hat schon einen Grund warum viele Wissenschaftler streng gläubig geworden sind.
Glaube ohne Erkenntnis ist m.E. wertlos bis gefährlich.(ich mag mich irren)
 

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