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US Soldaten Verbrennen afghanische Widerstandskämpfer

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Die Leichen von getöteten Kämpfern wurden entgegen den islamischen Bestattungsriten verbrannt. Sodann wurde die Bevölkerung über lokalen Radio und Lautsprecher eingeschüchtert.

Die US-Administration nennt die Leichenschändung eine "notwendige Hygienemaßnahme".

US-Militär gibt Verbrennung von Taliban-Leichen zu

Die US-Armee in Afghanistan hat nach massiver Kritik zugegeben, dass US-Soldaten in der Provinz Kandahar die Leichen getöteter Taliban-Kämpfer verbrannt haben. Das wird in Afghanistan als Entehrung betrachtet. Laut dem US-Militär geschah das aus hygienischen Gründen.

In einer heute veröffentlichten Erklärung hieß es, es sei an dem betreffenden Tag im Oktober sehr heiß gewesen sei und der felsige Untergrund habe eine Beerdigung nicht ermöglicht. Die Verbrennung zeige "schlechtes Urteilsvermögen", verstoße aber nicht gegen Gesetze

"Ihr seid alle feige Hunde"

Nach der Verbrennung habe jedoch ein Team für psychologische Kriegsführung beschlossen, die Verbrennung über Lautsprecher den in den umliegenden Bergen versteckten Kämpfern der radikalislamischen Organisation zu verkünden, wurde eingeräumt. Ein australisches TV-Team hatte den Fall aufgedeckt.

Demnach wurde über Lautsprecher die Botschaft verbreitet: "Taliban, ihr seid alle feige Hunde. Ihr habt zugelassen, dass eure Kämpfer nach Westen ausgerichtet und verbrannt wurden. Ihr seid zu ängstlich, herunterzukommen und ihre Leichen zurückzuholen." Der afghanische Präsident Hamid Karsai hatte eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls verlangt.
http://news.orf.at/index.html?url=http://news.orf.at/ticker/201320.html


Noch eine Ergänzung aus dem Spiegel:

Die beiden, die die Verbrennung der Leichen angeordnet hätten, würden wegen eines Mangels an kulturellem und religiösem Verständnis gerügt. Die Männer hätten aber nicht gewusst, dass sie etwas Falsches taten, betonte Kamiya.

Aha sehr verständlich. Zwei perverse US-Sodaten verbrennen Leichen richten sie Richtung "Heiligen Westen" aus und versetzten die Bevölkerung in Schrecken. Gemäß der US-Administration wußten die armen Jungs aber nicht dass sie dabei was Falsches taten?! Und werden wegen mangelden "kulturellen und religiösem Verständnis" lediglich gerügt?

Auch interessant, für jene die English sprechen, ein Audiovortrag von Yvonne Ridley, einer britischen Reporterin, die in der Gefangenschaft der Taliban war:

Prisoner of Taliban


Fumarat
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
Zum einen ist mir nicht ganz klar wiso dafür ein eigener Thread aufgemacht
werden musste ? Gibt es kein Afghanistan-Thread ?

Aber gut gehen wir mal auf den Bericht ein > Leichenschändung
Gegen wir mal von der aus Genfer Konvention, dort steht ;

"Auch nach dem Tod eines gegnerischen Soldaten ist sein Leichnam mit der gebotenen Ehrerbietung zu behandeln",
"Soweit möglich ist der Leichnam entsprechend den Riten der Religion des Verstorbenen und mit dem möglichen Respekt zu bestatten."

Sind Taliban Soldaten ? Nicht das ich jetzt gesteinigt werde weil ich so argumentiere wie Rumsfeld und co.

Aber die Taliban waren/sind auch keine Chorknaben, oder ist da einiges
vergessen worden ?

Taliban steht für Unterdrückung Andersdenkender und Misshandlung von Frauen und Kindern: Mädchen mit lackierten Nägeln werden die Finger abgeschnitten, angebliche Ehebrecherinnen gesteinigt. Kinder, die mit unerlaubtem Spielzeug ertappt werden, werden ausgepeitscht. Männer müssen Bärte tragen. Die "Gotteskrieger" sprengten die 1500 Jahre alten Buddha-Statuen von Bamijan als Götzenbildnisse in die Luft und drohen Mitarbeitern der Hilfsorganisation "Shelter Now" wegen "christlicher Missionierung" mit der Todesstrafe.
Oder die Sache, als Masar I Sharif zum 2. mal an die Taliban fiel.... nach dem Blutbad wäre es beinahe zum Krieg mit dem Iran gekommen, der die Ermordung seiner Diplomaten gar nicht lustig fand.

Natürlich wird es wieder ein großes Inszeniertes Aufschreien in der muslemischen Welt geben.

Aber für mich ist so etwas Leichenschändung

Ausserdem sind die News fast eine Woche alt :read:
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Aha sehr verständlich. Zwei perverse US-Sodaten verbrennen Leichen richten sie Richtung "Heiligen Westen" aus und versetzten die Bevölkerung in Schrecken. Gemäß der US-Administration wußten die armen Jungs aber nicht dass sie dabei was Falsches taten?!.

Ähm, in den von dir zitierten Texten heisst es einmal:
Die Männer hätten aber nicht gewusst, dass sie etwas Falsches taten, betonte Kamiya.
und
Nach der Verbrennung habe jedoch ein Team für psychologische Kriegsführung beschlossen, die Verbrennung über Lautsprecher den in den umliegenden Bergen versteckten Kämpfern der radikalislamischen Organisation zu verkünden, wurde eingeräumt

Wieso ist es also unverständlich? Der Fehler den die beiden unwissentlich gemacht habern, wurde von anderen ausgenutzt. Oder hast du eine Quelle, die belegt, daß die beiden von vorneherein den Auftrag hatten oder gar selbst dem Team angehörten? Wenn nicht, dann wüsste ich, warum es "pervers" ist, wenn man aus Unwissenheit einen Fehler begeht?
 

jayden

Großmeister
10. August 2005
94
Ich sehe das noch aus einer etwas anderen Sicht ehrlich gesagt,

Die getöteten Taliban sind, genau wie alle anderen Toten, Seuchenfabriken :O_O: verbrennen ist und bleibt gerade in so einem Fall die beste Alternative wenn es um die Gesund geht.
Ich sehe das auch nicht als Leichenschändung an. Somal man mal diverse Schandtaten der Taliban mal auflisten sollte und sie in meinen Augen als Gruppierung a: Den Tod (jaja ich weiß aber Meinungen sind wie...) und b: keine andere Behandlung verdient haben.

Sollen sie froh sein das ihre Köpfe nicht an die Autos gebunden und hinterher gezogen wurden. (siehe oben, Klammern ^^ )

Ganz klar die Psychologische Einschüchterung ist zu verachten.
Gänzlich ist natürlich auch Mord und Krieg zu verachten keine Frage.

lg jayden
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.012
jayden schrieb:
Ich sehe das noch aus einer etwas anderen Sicht ehrlich gesagt,

Die getöteten Taliban sind, genau wie alle anderen Toten, Seuchenfabriken :O_O: verbrennen ist und bleibt gerade in so einem Fall die beste Alternative wenn es um die Gesund geht.

Mag ja stimmen, aber vergraben funktioniert auch ganz gut.

jayden schrieb:
Ich sehe das auch nicht als Leichenschändung an.

Klar. Es widerspricht ja auch nicht Deinem Glauben.

jayden schrieb:
Somal man mal diverse Schandtaten der Taliban mal auflisten sollte und sie in meinen Augen als Gruppierung a: Den Tod (jaja ich weiß aber Meinungen sind wie...) und b: keine andere Behandlung verdient haben.

Ja Pauschalverurteilungen (zum Tode) aufgrund von Propagandainformationen die Dir vermutlich als einziges zugrunde liegen und offensichtlich ohne tieferes Wissen über die betroffene Religion sind fein. Da bist Du ja besser in Deiner radikalität als die Beschuldigten.

IGITT.

jayden schrieb:
Sollen sie froh sein das ihre Köpfe nicht an die Autos gebunden und hinterher gezogen wurden. (siehe oben, Klammern ^^ )

Kennst Du einen Taliban?


jayden schrieb:
Ganz klar die Psychologische Einschüchterung ist zu verachten.
Gänzlich ist natürlich auch Mord und Krieg zu verachten keine Frage.

Aber im Falle der ultrabösen Taliban machst Du in dieser Ansicht mal eine Ausnahme oder wie??
 

jayden

Großmeister
10. August 2005
94
Ich denke die Grundlage zwischem dem Konflikt USA vs. Taliban brauchen wir unteranderem nicht weiter erörtern.

Richtig, was diese Gruppierungen jedenfalls von anderen Relegionen halten ist wohl auch klar. Bzw. das ihnen deren Rituale zur Bestattung so ziemlich am Arsch vorbei gehen.

Diese Pauschalverurteilung kommt von der Ausgehenden Gewalt und der Radikalität gegen Zivilisten zustande. Ich würde lügen wenn ich sagen würde:" N24 und NTV<- (Auch wenn es zur RTL Gruppe gehört) würden mir nicht als Infoquelle dienen" so ist gleich u.a. das Internet natürlich ein Infomedium das ich gerne Nutze. Reine und wirklich echte Infos bekommst du eh nur wenn du in diesem Gebiet wohnst oder es bereist und die Um/Zustände selbst beurteilst, womit ich mir mal heraus nehme das deine Informations Medien nicht einer Realen beurteilung von dir selbst entsprechen. Das dazu :roll: .

Ich kenne keinen Taliban, nein. Du? Frage :) was dennoch nicht heißen mag das ich es nicht gut finde jemanden (egal welche Radikalengruppierung man angehört) den Kopf ab zu schneiden, einen Leichnam eines Soldaten durch die Stadt zu schleifen, Kulturelles Erbe zu Zerstören und und und... In wie fern und von wem das wie geplant war, am Ende bleibt es nun einmal Spekulation und bis dato ist jeder Mensch, auch die US Soldaten, die jemanden Töten ein Mörder.

Wenn jedoch, ganz ehrlich, sich jemand vor irgend eine Kamera stellt und jemanden tötet wenn jemand Zivilisten die nicht ihren Glauben haben Hinrichtet, seine Gewalt gegen Kinder und Frauen richtet. Dann verdient er nun einmal, in meinen Augen, nicht einmal ein Grab. Das gleiche gilt für jeden Soldaten der Gewalt gegen die Zivilbevölkerung betreibt, vorallem Kinder und Fraun.
Wenn sich dazu hinter so jemanden eine Gefolgschaft stellt, dann haben sie somit ihr Schicksal verdient.

Dazu kommt das ich eigentlich Menschen nach ihren Taten verurteile, um das hier vielleicht noch einmal klar zu sagen. Wenn jemand bei den Taliban Koch ist dann soll er doch kein Leid erfahren. Wenn jemand bei den Taliban oder jedweder anderen Gruppierung nen Henker ist dann lasst ihn langsam sterben. (radikale einstellung die wahrscheinlich mit somancher Menschenrechts Organisation net übereinstimmt)

Zum letzten Punkt, bei den ach so bösen Taliban ist das auch nicht gut/rechtens/toll oder sonst was. Sprüch die das Morden verspotten und verharmlosen als einschüchterung zu Benutzen (bzw. gänzlich) sind egal von welcher Seite aus mit einer Hartenstrafe zu vergelten.
--------
Und noch eine Frage an dich :)
Wer glaubst du ist, unter den Umständen fast unmöglich, Humanistischer im Kampf in der Gefangenschaft und im Krieg als solches. Radikalegruppierungen oder eine Streitmacht eines Mitteleuropäischem oder Westlichem Staat?

lg jayden

p.s.: Ich hoffe du nimmst mir das net übel es ist auch in keinster Weise dir gegen über Böse gemeint.
 

DrJones

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
21. Mai 2002
1.006
Ich stimme MrPalmer uneingescchränkt zu.
Wobei die Greueltaten der Taliban nicht per se ein Vorwand
sein sollte ihre Leiche zu schänden bzw nicht gemäß ihren Riten
bestatten.

Das sollte man den Taliban überlassen! Schließlich sollte
der Westen ja mit gutem Beispiel vorangehen.
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Schon interressant, offenbar schlucken einige die dazumal von den USA verbreitete Taliban-Verteufelungspropaganda ohne jegliche Hinterfragung. Damit werden Leichenschändungen zur "Nebensache", schließlich handelt es sich ohnehin nur um Unmenschen.

Natürlich sind Taliban-Kämpfer Soldaten. Die Wortspielereien und Korinthenkackerei der US-Administration bezüglich Genfer Konvention möge man sich sparen. Die systematischen Kriegsverbrechen erleben ein Revival, darüber können auch Wortüfteleien und äußerliche Verpackungskosmetik nichtmehr hinwegtäuschen, zu klar tritt der Inhalt hervor: Verbrechen gegen die Menschenwürde, Einsatz von Massenvernichtungswaffen, Folter, Entführung, Deportation,...

Gleichzeitig wird das Pashtunwali, das "Volksrecht" (wenn man so will) der Pashtunen mit der Scharia vermischt und zusammen mit den Taliban in einen Topf geworfen, obwohl letztere gegen diesen Gesetzeskodex ankämpften.

Auch ignoriert wird dass die USA einst die Talibanbewegung unterstützten, und deren Vertreter nicht lange vor dem Krieg sogar in den USA empfangen wurden. Ebenso scheint niemanden zu interessieren, dass die USA mit der Nordallianz oder General Doshtum und seinen Anhängern kooperieren, welche was Menschenrechte angeht den Taliban sicherlich um nichts nachstehen,...


Fumarat
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Wenn tagtäglich dutzende, wenn nicht hunderte Leute im Irak und in Afghanistan auf Grund der militärischen Interventionen sterben ist das offensichtlich nicht halb so verwerflich wie wenn Leichen verbrannt werden. Religion sucks.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.012
Aphorismus schrieb:

Ja interessanterweise scheinen Religionen einen großen Anteil an der ganzen Scheiße auf dieser Welt zu haben ... das sollte einem zu denken geben.

Weiterhin interessant ist das die Mitglieder der jeweiligen Religion ausschließlich "die anderen" als Urheber der Probleme sehen...
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
taliban-leichen dürfen allgemein geschändet werden, nur nicht von amerikanern, denn die sind ja selbst nicht besser?

:wink:



also, ich muss ja schon sagen, dass mir bei menschen, denen die schändung anderer leichen egal ist, deren schändung auch egal ist...
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Aphorismus schrieb:
Wenn tagtäglich dutzende, wenn nicht hunderte Leute im Irak und in Afghanistan auf Grund der militärischen Interventionen sterben ist das offensichtlich nicht halb so verwerflich wie wenn Leichen verbrannt werden. Religion sucks.
Irgendwo hört halt auch für Spinner der Spaß auf.
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Bin ich eigentlich der einzige, den das Wört "Schänden" bei dieser Geschichte stört? Für mich klingt 'Schänden' nach "absichtlich die Leichen schlecht behandelt um zu demütigen" - und das ist ja gar nicht passiert!

Verbrennen von Leichen ist für mich nicht Leichenschändung, besonders dann nicht, wenn die, die es getan haben nicht wussten, dass dies den Sitten des Islam widerspricht. Bei der Reaktion hier könnte man meinen die hätten die Leichen angepinkelt oder sowas in der Richtung.

Was absolut daneben war, war diesen Fehler im Sinne der psychologischen Kriegsführung zu instrumentalisieren. Nur haben das die armen Teufel, die da Leichen verbrennen mussten um dem Gestank und den Seuchen zu entgehen, nicht zu verantworten.
 

jayden

Großmeister
10. August 2005
94
antimagnet schrieb:
also, ich muss ja schon sagen, dass mir bei menschen, denen die schändung anderer leichen egal ist, deren schändung auch egal ist...

Ich muss schon sagen, wenn ich in einem Kriegsgebiet wäre und weniger Buddeln statt eher aufpassen sollte dann würde ich aus Hygenischen gründen jedweden Kadaver verbrennen. Tut mir leid auch eigene Soldaten die gefallen sind. Somit riskiere ich, wegen eines (für mich jedenfalls)blöden Ritus, nicht evtl. das leben meiner Kameraden.

Jedem seine Relegion und jedem seine Meinung ganz klar und bewusst sollte man sie auch nicht Missachten. a: Die beiden die es taten wußten es net b: War diese Lösung irgendwie wohl oder übel die effektivste.

Frage: Wäre es eigentlich schändlicher gewesen deren Leichen zu Stapeln ne Plane drüber zu packen und nach Abzug der Truppen holen zu lassen?
Klingt gerad etwas blöd aber interessiert mich irgendwie.

Aus Militärischersicht wäre es das sinnigste zu warten bis sie hinunter kommen, Ortungsgeräte vorher installieren und dann das gefundene Lager ausräuchern.

fumarat schrieb:
Auch ignoriert wird dass die USA einst die Talibanbewegung unterstützten, und deren Vertreter nicht lange vor dem Krieg sogar in den USA empfangen wurden.

Was hat das mit dem Verbrennen von leichen zu tun :gruebel:

lg
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.012
Aphorismus schrieb:
Bin ich eigentlich der einzige, den das Wört "Schänden" bei dieser Geschichte stört? Für mich klingt 'Schänden' nach "absichtlich die Leichen schlecht behandelt um zu demütigen" - und das ist ja gar nicht passiert!

Setzt man vorraus das vorher bekannt war, das dies nicht mit der ansässigen Religion konform geht, dann ist es eine "Schändung".
Sonst ein kulturelles Missverständnis das uns ganz gut den Bildungsstand der US-Truppen zeigt ... und auch die Mühe die die US-Regierung in die Beruhigung der Zone steckt.

Aphorismus schrieb:
Was absolut daneben war, war diesen Fehler im Sinne der psychologischen Kriegsführung zu instrumentalisieren.

Nicht ungewöhnlich diese Vorgehensweise denke ich.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
also wenn ich jetzt einen feindlichen kämpfer töte (egal ob der jetzt soldat ist oder nicht, die taliban sind welche für mich, da man den klassischen krieg nicht mehr hat und somit auch nicht mehr den klassischen soldatenbegriff), dann frage ich mich nicht, ob ich jetzt dessen religion achte (kriegt er eh nicht mehr mit, ist ja schon bei seinen 90 jungfrauen) sondern verbrenne ihn..
ist doch eine vollkommen verständliche konsequenz, denn liegenlassen können sie ihn nicht, da holen sie ihn sich die aasgeier oder sonstwas..
wäre das denn akkzeptalber gewesen??

denke nicht.

wie immer, alles was von amerikanischen soldaten gemacht wird, ist für gewisse leute hier an board sofort ein riesenverbrechen.

@aphorismus
religion suckt mit sicherheit nicht, es wird über nichts so viel gutes getan, als über religiöse einrichtungen, man denke da mal an die caritas oder diverese andere orden, verbände, die mehr oder weniger stark mit der kirche in verbindung stehen, auf jeden fall aber aus christlichem verantwortungsgefühl heraus handeln..
radikale religionen vielleicht, aber in punkto radikalität und politischer ausnutzung habe ich eh mein eigenes bild über den islam.
denn keine andere religion rechtfertigt politische unterdrückung oder machtfragen auf dieser welt mehr als der islam
meine meinung
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Auch ignoriert wird dass die USA einst die Talibanbewegung unterstützten, und deren Vertreter nicht lange vor dem Krieg sogar in den USA empfangen wurden.
Waren das nicht die Mudschahedin
Frage: Wäre es eigentlich schändlicher gewesen deren Leichen zu Stapeln ne Plane drüber zu packen und nach Abzug der Truppen holen zu lassen?
Klingt gerad etwas blöd aber interessiert mich irgendwie.
Das wäre dann wohl eher eine ziemlich nette Geste gewesen. Dann können die Gefallenen religionsüblich bestattet und betrauert werden.

Sonst ein kulturelles Missverständnis das uns ganz gut den Bildungsstand der US-Truppen zeigt ... und auch die Mühe die die US-Regierung in die Beruhigung der Zone steckt.
Das sich die Amis gerne aufführen und auf jegliche regionale Bräuche und Gepflogenheiten pfeifen sieht man ja auch sehr eindruckvoll im Irak.

also wenn ich jetzt einen feindlichen kämpfer töte, dann frage ich mich nicht, ob ich jetzt dessen religion achte sondern verbrenne ihn..
Solltest du aber tun, wenn du in dem land nicht noch 100 Jahre einen Kleinkrieg führen willst, sondern da sowas wie Stabilität reinkriegen willst.

denn keine andere religion rechtfertigt politische unterdrückung oder machtfragen auf dieser welt mehr als der islam
Als noch jemand ernsthaft was auf die Kirche gegeben hat war die Welt auch nicht friedlicher :wink:
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Dark schrieb:
religion suckt mit sicherheit nicht, es wird über nichts so viel gutes getan, als über religiöse einrichtungen, man denke da mal an die caritas oder diverese andere orden, verbände, die mehr oder weniger stark mit der kirche in verbindung stehen, auf jeden fall aber aus christlichem verantwortungsgefühl heraus handeln.

"Wenn eine Religion/Weltanschauung über viele Jahrhunderte in einer Gesellschaft nicht nur vorherrschend war, sondern eine ideologische Monopolstellung hatte, und es keine anderen Sozialisationsagenten gab, ist selbstverständlich, daß wertgeschätzte Eigenschaften mit dieser Religion/Weltanschauung verbunden werden. Wer jahraus jahrein nur die Erfahrung macht: Bei Krankentransporten kommt das Rote Kreuz, verknüpft beides zwangsläufig miteinander. Die Logik ist dann: Ohne Rotes Kreuz gäbe es keine Krankentransporte. Und selbst wenn das Monopol beseitigt ist, wird die Meinung verbreitet sein, das Rote Kreuz habe die Krankentransporte erfunden.

Ein aktuelles Beispiel, wie der Mechanismus selbst dann funktioniert, wenn Alternativen durchaus erlebbar sind, sind die Sätze: "Ohne die Kirchen bräche das Sozialsystem in der Bundesrepublik zusammen". - "Ohne den Religionsunterricht durch die Kirchen bekommt die Jugend keine Werteerziehung". Man bräuchte nur über die deutsche Grenze zu gehen, egal wohin, und würde sehen: Nichts bricht zusammen und die Jugend ist im Ausland auch nicht besser und schlechter als hier. Genauso selbstverständlich ist es, daß in einer Gesellschaft, in der die Kirchen über Jahrhunderte das Bildungsmonopol hatte, jede wissenschaftliche Überlieferung und jeder wissenschaftliche Fortschritt direkt oder indirekt kirchlichen Einrichtungen geschuldet ist. Dabei ist es nicht als moralische Großtat an der Bevölkerung zu preisen, daß Mönche und Nonnen Schulen einrichteten, christliche Fürstinnen Krankenhäuser stifteten und die alten Menschen recht und schlecht versorgt wurden. Das hat mit Christentum herzlich wenig zu tun, denn jede Gesellschaft hat und jede Gesellschaft braucht Schulen, Kranken- und Altenversorgung, um funktionsfähig zu sein. Der schlichte Eigennutz zwingt dazu. Man braucht Leute für die Verwaltung, Leute, die aus einem Bauplan schlau werden, Leute, die ein Rezept lesen können usw.. Ohne ein Mindestmaß an Krankenversorgung brechen Seuchen aus, ein völliges Fehlen an öffentlicher Fürsorge gefährdet die Loyalität. Daß es immer Idealisten gibt, die sich ganz besonders für das Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen, ist ebenso klar, wie es selbstverständlich ist, daß dies in einer christlichen Gesellschaft christliche Idealisten sind, wie es in einer muslimischen Gesellschaft muslimische Idealisten sein werden und im Sozialismus sozialistische.

Von daher ist es auf der einen Seite banal, nach Jahrhunderten christlicher Monokultur zu behaupten: die Werte unserer pluralistischen Gesellschaft fußten allesamt auf dem Christentum. Worauf denn sonst?

Jede nachfolgende Kultur entwickelt sich aus der vorhergehenden. Keine Generation erfindet das Rad neu, sondern greift auf das zurück, was vor ihr war. Sei es in direkter Übernahme, sei es in modifizierter Übernahme, sei es in bewußter Absetzung. Aber das Bezogensein auf das Vorhergehende ist zwangsläufig.

Die banale Behauptung von der christlichen Prägung unserer Gesellschaft wird aber falsch, wenn damit ausgesagt werden soll, die nachchristliche Gesellschaft verdanke die Werte dem Christentum, hätte sie ihm quasi geraubt und stünde ohne diesen Raub wert-los da: Das Christentum hat nicht mehr und nicht weniger als die Funktion eines Stafettenläufers, der den Stab irgendwann übernommen hat und irgendwann weitergibt. Ob es diese Funktion gut oder schlecht erfüllt hat, sei dahingestellt. Aber unbestreitbar gab es Liebe, Verantwortungsbewußtsein, Solidarität, Ehrlichkeit und eine Erziehung zu diesen Eigenschaften vor dem Christentum und neben dem Christentum. Nächstenliebe etc. ist keine Erfindung des Christentums." weiter ->

Es macht keinen Sinn und ist zynisch das soziale Engagement gegen die Kriege und Massaker aufrechnen zu wollen, die auf das Konto von Religionen gehen - dennoch sei angemerkt, dass die Religionen dabei nicht gut abschneiden würden.

Sorry fürs :offtopic:
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
Aphormismus schrieb:
Ein aktuelles Beispiel, wie der Mechanismus selbst dann funktioniert, wenn Alternativen durchaus erlebbar sind, sind die Sätze: "Ohne die Kirchen bräche das Sozialsystem in der Bundesrepublik zusammen". - "Ohne den Religionsunterricht durch die Kirchen bekommt die Jugend keine Werteerziehung".

das habe ich nicht behauptet, schon gar nicht das mit dem religionsunterricht.. es ist nun mal tatsache, dass viele soziale einrichtungen in deutschland in kirchlicher trägerschaft eingebettet sind..
warum und aus welcher tradition heraus, ist ja erstmal egal, aber dass es so ist, ist ja wohl eine tatsache.. sicher machen das viele leute dort aus ganz normalen, profanen gründen, aber es gibt in großer zahl denke ich auch viele leute, die diese ganze arbeit die sie täglich in altenheimen oder krankenhäusern verrichten, auf ihr christliches menschenbild gründen.
mehr wollte ich damit nicht sagen, nur, dass religion nicht unbedingt schlecht sein muss..
mir wärs auch lieber, wenn es jemanden gäbe, der von sich aus aufopferungsvoll für andere arbeitet, aber ich denke mal so etwas gibt es nur aus anderer motivation heraus
 

fumarat

Erhabener auserwählter Ritter
21. Januar 2003
1.133
Dark schrieb:
also wenn ich jetzt einen feindlichen kämpfer töte (egal ob der jetzt soldat ist oder nicht, die taliban sind welche für mich, da man den klassischen krieg nicht mehr hat und somit auch nicht mehr den klassischen soldatenbegriff), dann frage ich mich nicht, ob ich jetzt dessen religion achte (kriegt er eh nicht mehr mit, ist ja schon bei seinen 90 jungfrauen) sondern verbrenne ihn..

Yo Dark, du bist ja super informiert.

ist doch eine vollkommen verständliche konsequenz, denn liegenlassen können sie ihn nicht, da holen sie ihn sich die aasgeier oder sonstwas..
wäre das denn akkzeptalber gewesen??

Ich denke akkzeptalber wäre es gewesen die Toten entweder der Bevölkerung zu übergeben, oder einfach still zu bestatten, ohne die Gefühle der Bevölkerung zu verletzen.

Abgesehen davon, tote US-Soldaten werden ja auch eingesammelt in Leichensäcke gesteckt und in allen militärischen Ehren in die USA überstellt, bei Talibankämpfern ist man plötzlich überfordert und weiß sich nicht anders zu helfen als sie in Brand zu stecken? Lächerlich.

Das sind nur einige Geschmacksproben eines brutalen Krieges die es aus den entlegenen Provinzen in die Schlagzeilen der internationalen Presse schaffen.


Fumarat
 
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