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Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

DerSkeptiker

Geheimer Meister
30. Januar 2012
212
Hallo, liebe Vernunft.

Wie du weißt bin ich all die Jahre ein tapferer Verfechter von dir gewesen. Wir haben zusammen Schlachten geschlagen, konnten zusammen Lachen und Weinen und haben manch großartigen Spaß miteinander gehabt.
Doch nun muss ich mich in einer traurigen Angelegenheit an dich wenden.

Ich habe dich IMMER mit Argumenten vertreten, habe diese Belegt und bin den Dingen auf den Grund gegangen, da ich es von anderen verlangt habe. Ich habe mich IMMER abgesichert ob meine Argumente als Tatsachen stichhaltig genug waren, oder die, wenn das nicht so war, als meine Vermutung oder Meinung bezeichnet. Ich habe keine großen Thesen aufgestellt die ich nicht begründen konnte oder mit glaubhaften Quellen belegen.

Doch nun ist die Stunde gekommen in der mein Schwert sinken lasse und über das Schlachtfeld blicke. Meine Arme haben noch Kraft, doch meine Seele trauert. Dort liegen sie, die Verfechter des Blödsinns. Die Verschwörungstheoretiker. Überall verteilt, in einer seltsamen Anordnung. Mit stichhaltigen Beleg-Pfeilen gespickt, von Argumentations-Kanonen getroffen, von Tatsachen niedergeschlagen.

Doch kommen immer mehr. Dort am Horizont sehe ich zwei neue Banner von Feldherren, welche sich erdreisten die Gesetzte der Physik in Frage zustellen und auf Grund mangelnder Beweise oder Belege mit Worten wie
"Es kann nicht. Ende"
versuchen die Schlacht zu schlagen. Sie vertreten Standpunkte und vermögen es nicht diese zu untermauern, da es (wie so oft) keine Quellen gibt die ausreichend Last haben um gegen die Beweislage aufzuwiegen.

Sie trotzen den Argumenten wie Steine dem Wasser. Doch weiß ich auch das ein Stein vom Wasser langsam abgetragen wird. Sie scheinen selbst dieses Gesetz der Physik umzukehren.
Sie stampgen auf den Boden, aus Zorn und trotz, weil sie nicht belegen können was sie sagen, oder ihre herangezogenen Belege an dir, oh Vernunft, zerschmettern.
Da kommen sie wieder. Mit Thesen und Argumenten. Ohne Rücksicht auf die Gesetze der Natur. Physik, Logik, Mathematik... All diesen Dingen haben Sie abgesagt...

Ich möchte diese Schlacht nicht mehr kämpfen. Ich will Frieden. Ich will endlich nach Hause zurück, in meinen Garten und den Acker bestellen. In eriner Welt die diesen Gesetzen und dir wieder treu ergeben ist.
Hilf mir, diese letzte Schlacht zu schlagen, auf das ich mich bis zum nächsten Krieg erholen kann!

Dein treuer Diener,

DerSkep
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DerSkeptiker

Geheimer Meister
30. Januar 2012
212
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Man ist das ne Weile her... Aber ich sehe es hat sich nix geändert :)
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Das Gefühl steht abseits der Vernunft....

Manchmal sind Vernunft und Gefühl echte Prtner, liebende Schwestern und kämpfende Brüder, aber oftmals beharrt die Vernunft auf dem Quellenstudium, während das Gefühl sagt: "Vorsicht! Auch Quellen können gefälscht sein". Und nicht umsonst verweisst das Gefühl auf die Maximne der vernunftorientierten Wissenschaft:" ...eine Theorie ist auch nur eine Theorie, kein Beweis, und sie hat solange Gültigkeit - bis sie durch eine neue Theorie die den Bewusstseinsrahmen stichhaltig erweitern kann, ersetzt wird....". Und, so fragt das Gefühl: "Wo ist der endgültige Beweis dass das Universum unendlich expandiert ? Und wo ist der endgültige Beweis dafür, dass das WTC einem Terroranschlag zum Opfer fiel?" Und es antwortet sich sogleich: "Es gibt keine Beweise - im WTC sind sie mit den Fliegern verbrannt und das Universum kann man mit den begrenzten Mitteln dieser Erde schlichtweg nicht ausloten....".

Es meldet sich die Vernunft und verweist auf die "Quellen" - und sogleich sagt das Gefühl: "...ja, ja, die Quellen...... Das Auto meines Nachbarn hat auch nur deswegen TÜV, weil der eine saugute Quelle hat die ihm TÜV-Plakette und TÜV-Bericht fälscht..... "Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe" soll Winston Churchill gesagt haben.... und wie war das noch gleich mit den absolut glaubhaften weil stichhaltigen Hitler-Tagebüchern....?". "Aber" entgegnet die Vernunft verzweifelt: "e ist gleich m im Quadrat "! und das Gefühl antwortet: "Schön - hat's schon einmal einer ausprobiert...."?

Die Welt ist im Fluss, dynamisch, lieber Skeptiker. Alles verändert sich an jedem Tag, "wer will, das die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht das sie bleibt"...... Evolution ist nicht alleine auf die Biologie begrenzt; es gibt auch eine Evolution des Geistes und sicher auch eine Evolution des Gefühls. Was unsere Vorfahren, die Neandertaler im Neandertal, die ersten Homo Sapiens im heutigen Spanien, die Babylonier in Babylon oder die Römer in Rom dachten, erforschten, ersannen - ist "Schnee von vorvorgestern"..... Die Vernunft aber baut auf den "Schnee von vorvorgestern", denn "die Quellen" sagen ja aus das es damals kalt war und geschneit hatte. Dumm nur, dass diese Quellen genauso im Strudel der Geschichte untergegangen sind wie die Kultur der Leute von vorvorgestern - aber, so sgat die Vernunft, wir wissen ja fast jedes Jahr auf's Neue das es Schnee gibt.... Dumm nur, dass der Schnee der vor 6 Wochen fiel - Neuschnee war.... :D

Ein paar Beispiele für die "tagtägliche Unmöglichkeit": Ein Fahrrad kann physikalisch gesehen gar nicht von einem Fahrer bewegt werden - weil es keine Konstante hinsichtlich der Wahrung des Gleichgewichtes aufweist. Dumm nur: Milliarden Menschen fahren täglich Fahrrad.... "Geistheilungen" sind unmöglich, weil sie sich nicht verifizieren lassen - dumm nur das selbst die überzeugtesten medizinischen Skeptiker zwischenzeitlich die Tatsache unerklärlicher Spontanheilungen anerkennen. "Wer mit Geschwindigkeiten über 40 Kilometer die Stunde dahinrast, bekommt Gehirerweichung und wird wahnsinnig" erklärten die Ärzte um 1850 herum in Sachen "Geschwindigkeitsrausch in der Eisenbahn". In Deutschland reisen Tausende täglich mit Geschwindigkeiten über 200 Km/h, im ICE genauso wie im PKW..... und diejenigen, die "Matsch in der Birne haben", hatten das zweifelsfrei auch schon vorher... ;-) "Schallgeschwindigkeit ist unmöglich zu realisieren" hiess es in den dreissiger Jahren des letzten Jahrhundert, " weil der nach "hinten" gehende Schalldruck das Flugzeug zerreissen wird"..... Die Militärflieger erreichen heute weltweit bis zum 3,5-fachen der Schallgeschwindigkeit in ihren Fliegern. "Lichtgeschwindigkeit ist unmöglich, weil,da die Materie in reine Energie übergeht" wird heute auf Grundlage der Einstein'schen Formel gelehrt. Na - warten wir's mal ab.....

Und so steht das Gefühl abseits des Schlachtfeldes der reinen Vernunft und weint bitterliche Tränen ob der Sinnlosigkeit des Kampfes. Viel wäre gewonnen, würde man doch einsehen, das nur Vernunft und Gefühl zusammen die Welt bewegen könnten. Glaube, Liebe, Hoffnung könnten vereint mit Wissenschaft die Welt aus ihren Angeln heben - aber die Wissenschaft trachtet danach die Herrschaft über Glaube, Liebe, Hoffnung zu erlangen und glaubt gesiegt zu haben, wenn im weiten Rund der Erde nur noch Verwüstung herrscht......
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Wenn ich immer auf meine Vernunft gehört hätte, wäre mein Leben ganz schön langweilig gewesen!
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

... Ein paar Beispiele für die "tagtägliche Unmöglichkeit": Ein Fahrrad kann physikalisch gesehen gar nicht von einem Fahrer bewegt werden - weil es keine Konstante hinsichtlich der Wahrung des Gleichgewichtes aufweist. Dumm nur: Milliarden Menschen fahren täglich Fahrrad ...

Kleiner Irrtum, lieber Thomas, von der Physik her spricht gar nichts dagegen. Rein physikalisch wäre es auch überhaupt kein Problem, Dein Fahrrad ohne Fahrer und Ständer so hinzustellen, dass es stehen bleibt --- oder einen Bleistift auf die Spitze zu stellen. Das zugehörige Gleichgewicht ist allerdings derart labil, dass da wohl wirklich der Schlag eines Schmetterlingsflügels in Afrika ausreicht, um alles zunichte zu machen. Tatsächlich muss ein Radfahrer nur lernen, das Ding den kurzen Moment in der Balance zu halten, bis es genügend Geschwindigkeit hat, um durch die Kreiselmomente der Räder stabilisiert zu werden. Und beim still stehenden Fahrrad schaffen es die Wenigsten, oben zu bleiben oder ohne stützenden Fuß am Boden auszukommen.

Das physikalisch/technische Wissen erweitert sich tagtäglich. Und auch ein Physiker oder Techniker kann über etwas, was er noch nicht weiß, auch nur spekulieren. Die Flugzeugkonstruktionen der 30er Jahre hätten einen Flug mit Überschall ja tatsächlich kaum überstanden. Die entsprechenden Flügel- und Rumpfprofile mussten erst noch entwickelt werden, von den Triebwerken ganz zu schweigen. Damit war die Aussage der Flugzeugtechniker beim damaligen Stand der Technik ja vollkommen korrekt. Aber wer, glaubst Du hat denn den Stand des Wissens und der Technik so lange weiter entwickelt, bis der Überschallflug theoretisch und praktisch beherrschbar war? Bestimmt nicht irgendwelche Laien mit Intuition und ohne Fachkenntnis, sondern eben wieder Physiker, Flugzeugtechniker ... und Mathematiker. Allein die zugehörige Strömungslehre ist ein intellektueller Kraftakt, der der Quantenphysik in Sachen Verständlichkeit in nichts nachsteht ... wenn Du Dir mal so richtig dumm vorkommen willst, holst Du Dir mal ein entsprechendes Lehrbuch.

Die oft kolportierte Geschichte, der Warnungen dass einem bei Geschwindigkeiten > 30 ... 40 km/h das Hirn den Ohren spritzt, war natürlich Blödsinn. Es gab ja, als dies angeblich behauptet wurde, keinerlei wissenschaftlichen Anhaltspunkt von dem abgeleitet werden konnte, dass dem so sein würde. Und zumindest diejenigen, die die Eisenbahn entwickelt haben, haben sich ja offensichtlich nicht weiter drum geschert. Es ist also kaum anzunehmen, dass diese Hirnvermatschung jemals ein anerkannter Wissensstand und Lehrmeinung war - eher war es ein Glaubenssatz, der eben nicht auf Wissen beruhte.

Aus all diesen Gründen teile ich Deinen Punkt, dass die "Wissenschaftlich/Technische Lehrmeinung" etwas tendenziell Konservatives ist, dass alle Fortschritte ausbremst, überhaupt nicht. Es ist doch im Gegenteil die Aufgabe von Wissenschaft und Technik, dass was wir wissen und können, stetig weiter zu entwickeln und neue Ansätze zu suchen, die so etwas wie den Überschallflug doch möglich machen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Ich gehe überhaupt nicht davon aus dass die wissenschaftlich-technische Lehrmeinung generell etwas "tendenziell Konservatives" sei; ich stelle nur fest das es Lehrsätze und Lehrmeinungen gab und gibt, die nicht gerade Anlass dazu bieten, die Wissenschaft auch als "Werkzeug der geistigen Öffnung" zu begreifen. Noch - ich betone noch - kann sich die physikalische Wissenschaft ein Reisen mit Lichtgeschwindigkeit (oder darüber hinaus) nicht vorstellen - daraus lässt sich aber nicht ableiten, dass es "unmöglich" ist mit solch hoher Geschwindigkeit zu reisen. Noch findet die klassische Wissenschaft keine Erklärung für das "Wunder des biologischen Lebens", ebensowenig findet sie eine "Erklärung" für Gott (psychologisch-atheistische Thesen mal ausgenommen),: sie ist auch nicht bereit die "Hypothese Gott" anzuerkennen. Und - für unerklärliche "Wunder" oder für das aus der Religion bekannte "Gotteswirken" ist die physikalische Ablehnung so "tiefgründig", dass das schon fast einem "negativen Glaubensgrundsatz" nahe kommt....
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.824
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Es ist also kaum anzunehmen, dass diese Hirnvermatschung jemals ein anerkannter Wissensstand und Lehrmeinung war - eher war es ein Glaubenssatz, der eben nicht auf Wissen beruhte.

Es gibt auch den Standpunkt, wonach es sich um Satire gehandelt habe.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Moin Jäger,

klar ... das wäre eigentlich das Plausibelste. Satire oder sogar bewusste Negativ-Propaganda. Dieser neue Verkehrsträger Eisenbahn ist ja auch nicht überall begeistert aufgenommen worden - wenn ich nur mal an die Fuhrmannszunnft denke.

Aber erstaunlich, was für ein Eigenleben so ein in die Welt gesetzter Quatsch über Jahrhunderte hinweg führt.
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Abr mussten denn nicht Männer mit roten Fahnen vor den ersten Eisenbahnen vorweg gehen,
um die Menschen zu warnen und die Geschwindigkeit zu begrenzen?
(Ich meine solche Bilder in Geschichtsbüchern gesehen zu haben.)
Das spräche dann gegen Satire und für ehrliche Furcht.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

In der Anfangszeit der Eisenbahn wurden die Schienen noch im Strassenpflaster mit verlegt - und musste halt einer mit der roten Fahne vorneweg marschieren... erstens weil den Leut' nich bewusst war wie lange der Bremsweg des Zuges ist, zweitens weil so mancher Ackergaul "durchging", wenn unvermittelt so ein schwarzes, fauchendes Ungetüm auftauchte.... Die "rote-Fahnen-Regelung" gilt übrigends heute noch - wenn die Schranken ausgefallen sind und ein Bahnangestellter den "schienengleichen Wegeübergang" sichern muss.... ;-)
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.824
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Der Mann mit dem roten Fähnchen mußte in Großbritannien vor (zunächst noch dampfbetriebenen) Automobilen hergehen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

... ebensowenig findet sie eine "Erklärung" für Gott (psychologisch-atheistische Thesen mal ausgenommen),: sie ist auch nicht bereit die "Hypothese Gott" anzuerkennen. Und - für unerklärliche "Wunder" oder für das aus der Religion bekannte "Gotteswirken" ist die physikalische Ablehnung so "tiefgründig", dass das schon fast einem "negativen Glaubensgrundsatz" nahe kommt....

Hallo Thomas, da bin ich Dir ja noch eine Antwort schuldig,

nun - ich glaube, da liegt der Knackpunkt in der Sprache ... "anerkennen" oder "ablehnen" kann die Wissenschaft gar nichts. Sie kann höchstens "richtig" oder "falsch" sagen, und das auch nur zu Dingen, die sich innerhalb ihrer Kompetenz bewegen.

So ist z.B. die Wissenschaft nicht in der Lage, nachzuweisen, dass Homöopathie NICHT wirkt. Sie kann aber sehr wohl die Versuche, ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nachzuweisen, wegen wissenschaftlich-methodischen Fehlern ablehnen, und sie kann sehr wohl darauf hinweisen, dass es im Rahmen dessen, was die Wissenschaft weiß, auch keinerlei Anhaltspunkt gibt, der irgendeine Wirksamkeit eines hochpotenzierten homöopathischen Präparates erwarten lassen würden.

Da ist es bei der Wissenschaft ähnlich wie hier bei vielen Forumsdiskussionen ... derjenige, der etwas behauptet, ist in der positiven Nachweispflicht, dass seine Behauptung stimmt. Und so lange dies nicht gelingt, ist es eben wissenschaftlich nicht erwiesen. Der Rest ist Wortklauberei und Politik. Wenn jetzt z.B. die Diskussion losgeht, dass man aus Kostengründen nur noch medizinische Leistungen finanzieren will, deren Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist, bleibt der Wissenschaft ja gar nichts anderes übrig, als die Homöopathie "abzulehnen". Weil es ein Widerspruch in sich wäre, wenn die Wissenschaft etwas "anerkennen" würde, was nicht mit wissenschaftlichen Mitteln nachweisbar ist.

Blöde natürlich für jemanden, der Globuli zu sich genommen hat und danach vielleicht tatsächlich gesund wurde. Seine Heilung kann von seiten der Wissenschaft zwar bestätigt werden, die Ursachen für die Heilung sind dennoch wissenschaftlich nicht geklärt, da weder ein sauberer Nachweis der Wirksamkeit der Homöopathie als Ganzes vorliegt, noch die Wirkprinzipien so beschrieben sind, dass sie auch nur ansatzweise plausibel sind.

Es soll auch Wissenschaftler geben, die an Gott glauben. Auch wenn dieser wissenschaftlich weder nachweis- noch erklärbar ist. Denn die Wissenschaft ist auch nicht in der Lage, zu beweisen, dass es Gott nicht gibt.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

So ganz kann ich diese Ansicht nicht teioen, Lupo. Die Wissenschaft kann keinen allgemein gültigen Terminus für "richtig" oder "falsch" aufstellen - sie kann nur aus ihrer, manchmal auch begrenzten "Sicht der Dinge" für sich "richtig" oder "falsch" definieren. Die Homöopathie ist ein schönes Beispiel dafür: Es existieren schlicht und einfach keine Messinstrumente, keine Theorien darüber, ob ein einzelnes Wirkmolekül in einer ansonsten unwirsamen Lösung mit Milliarden Wassermoleküle darin in der Lage ist, einen Gesundungsprozess anzustossen. Und - es existieren auch keine "Modelle" dafür theoretisch zu belegen, in wie weit "Glaube Berge versetzen kann", weil man die aus dem Glauben erfolgte Heilung (Stichwort: Globuli) als "Scharlatanerie" abtut. Dabei gibt es solche unerklärlichen Heilungen... (aber, und das muss natürlich auch gesagt werden, es gibt auch haufenweise "Geldschneider" und Betrüger, die mit dem Glauben der Leut' ihr Geschäft machen...).

Wer ein Globuli einnimmt und dann gesund wird - "beweist" fast schon dass der Glaube Berge versetzen kann - wenn auch nicht gerade die Alpen durch Beten versetzt werden...;-) Der Wissenschaft - und dabei ist es egal ob es sich um die Religionswissenschaft, die Medizinwissenschaft oder die Physikwissenschaft, die Chemie oder die Pharmazie handelt - fehlen Forschungsansätze und Forschungsmethoden, um dem Geheimnis der "Geist- und Glaubensheilung" auf den Grund zu gehen, weil eine solche Möglichkeit - auch wenn sie fachspezifisch dokumentiert wurde - einfach nicht in das Denkmuster der klassischen Wissenschaften passt (die Psychologie ist da schon ein bisschen weiter...).
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Aus ärztlicher Sicht(wissenschaftlich?) war nicht erklärbar, warum die Lungenmetastasen meiner Mutter nach 2 Monaten ohne Behandlung zu 80% verschwunden waren.
Sie meinte, sie habe gebetet.
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Verzweiflung oder ein "Offener Brief an die Vernunft."?

Der Wissenschaft - und dabei ist es egal ob es sich um die Religionswissenschaft, die Medizinwissenschaft oder die Physikwissenschaft, die Chemie oder die Pharmazie handelt - fehlen Forschungsansätze und Forschungsmethoden, um dem Geheimnis der "Geist- und Glaubensheilung" auf den Grund zu gehen, weil eine solche Möglichkeit - auch wenn sie fachspezifisch dokumentiert wurde - einfach nicht in das Denkmuster der klassischen Wissenschaften passt (die Psychologie ist da schon ein bisschen weiter...).
Das ist extremer Blödsinn.
Es gibt überall auf der Welt Forschungsprojekte, um den Placebo-Effekt zu verstehen und gezielt nutzen zu können.
Auch hier in Deutschland wird seit Jahren erforscht was hinter den Heilungsmethoden und Erfolgen von Schamanen steckt.

Deine Meinung beruht auf absoluter Uninformiertheit.
 
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