Malakim
Insubordinate
- 31. August 2004
- 14.007
Mich stört dieser allerorten stattfindende Drang zum destruktiven Diskurs. Sofort wird jeder Vorschlag, jede Formulierung, jeder Versprecher usw. darauf hin betrachtet, wie sich daraus persönliches politisches Kapital ziehen lässt oder man dem Kontrahenten an den Karren fahren kann. Es ist ein stetiger Schwund an Anstand, der nicht nur im politischen Raum stattfindet, sondern meinem Empfinden nach auch in vielen Aspekten des Alltags.
Ich muß schon sagen da muß ich ja mal lachen.
Es ist ja schon lange Methode dem politischen Gegner die eigenen Methoden und Verfehlungen zum Vorwurf zu machen. Aber Du treibst das mit diesen Sätzen hier im Forum ja geradezu auf die Spitze. Für mich bist es gerade Du der die von Dir hier als störend bezeichneten Techniken an den Tag legt, inklusive Schwund an Anstand.
Vermutlich bemerkst Du dies selber nicht da Du Dich moralisch und menschlich ja für besser, überlegen und auf der richtigen Seite wähnst. Vermutlich gelten dann andere Regeln so wie man dies ja auch im täglichen Diskurs vorgelebt bekommt.
Wer die Linie vertritt ist eben besser und darf ggf. auch mit Eisenstangen die falschen zum Krüppel schlagen. Man darf mit undemokratischen Mitteln gegen gekennzeichnete "Antidemokraten" vorgehen. Man muß die störrischen Bürger mit dieser unangenehmen anderen Meinung auf die richtige Linie ZWINGEN um dem Klimawandel zu begegnen. Man muß die Bürger zur Impfung zwingen.
Ich persönlich glaube sehr fest an Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit als Umgangsideen mit anderen Menschen und verabscheue Menschen die das zerstören wollen. Du präsentierst Dich als jemand der diese Ideen nicht mehr vertritt.