Lupo
Ritter Kadosch
- 3. Oktober 2009
- 6.321
AW: Warum die Freimaurerei nichts bringt?
Hi Dtrainer,
nanu? Du verblüffst mich. Ich kann also auch bei den Bahai gefeuert werden, wenn ich richtig Mist baue. Wieso mörtelst Du Dich da eigentlich so auf? Halten wir also im Kern einmal fest:
:gruebel: Sorry, wenn ich Deiner Empörung jetzt nicht mehr folgen kann.
Wenn Du aber so stark auf das STGB und die Strafverfolgungsbehörden abzielst, geht es Dir aber anscheinend weniger um die Einhaltung irgendwelcher nicht öffentlich justiziabler interner Regeln, sondern eher um das Vorgehen bei Straftaten gemäß öffentlichem Recht. Dazu noch einmal ausdrücklich zwei Anmerkungen:
Zur Karikatur und Deinem letzten Absatz:
Auch Unerfreulichkeiten wie die Verweigerung einer Aufnahme oder ein Ausschluss sind Entscheidungen, die nun einmal gegebenenfalls zu treffen sind (wobei mir letzteres noch nie passiert ist). Meinst Du wirklich, so etwas würde Freude bereiten? Die Karikatur stellt dies genau so dar, und Deiner Überschrift "Menschenbild?" stellst Du die Frage, ob wir unser höchste Befriedigung darin finden, andere anzuprangern und zu erniedrigen um uns so selbst zu erhöhen.
Kann ich zumindest für meine Person klar verneinen. Das ist auch kein Bestandteil der freimaurerischen Programmatik und mit Sicherheit auch nicht das, was unter der Arbeit am rauen Stein zu verstehen ist. Weiter wäre das ein Charakterzug, der eine Aufnahme in einer Loge doch eher unwahrscheinlich erscheinen lässt.
Aber mal ganz ehrlich: Ich bin da eigentlich von Dir ein besseres Niveau gewöhnt. Wird das wieder? Würde mich freuen!
Hi Dtrainer,
nanu? Du verblüffst mich. Ich kann also auch bei den Bahai gefeuert werden, wenn ich richtig Mist baue. Wieso mörtelst Du Dich da eigentlich so auf? Halten wir also im Kern einmal fest:
- Bei den Bahai ist also die theoretische Möglichkeit, dass jemand, der fortgesetzt gegen die Regeln verstößt, ausgeschlossen wird, sinnvoll und völlig in gottgewollter Ordnung.
- Bei den Freimaurern ist hingegen die theoretische Möglichkeit, dass jemand, der fortgesetzt gegen die Regeln verstößt, ausgeschlossen wird, ohne wenn und aber und ohne Berücksichtigung der Umstände grundsätzlich als ein finsteres und archaisches "Abstrafen, wo selbst Gott vergibt", zu verurteilen. Wobei ein Ausschluss aus der Loge wegen Fehlverhalten in der Realität übrigens auch formell alles andere als einfach ist.
:gruebel: Sorry, wenn ich Deiner Empörung jetzt nicht mehr folgen kann.
Wenn Du aber so stark auf das STGB und die Strafverfolgungsbehörden abzielst, geht es Dir aber anscheinend weniger um die Einhaltung irgendwelcher nicht öffentlich justiziabler interner Regeln, sondern eher um das Vorgehen bei Straftaten gemäß öffentlichem Recht. Dazu noch einmal ausdrücklich zwei Anmerkungen:
- Eine uns wohlbekannnte Schloßbewohnerin hätte mit all ihren Anfeindungen an uns völlig recht gehabt, wenn wir gar keine Möglichkeit hätten, straffällige Mitglieder auszuschließen - und das erst recht, wenn wir, wie irgendwer Nighthawk erzählt hat, darüber hinaus sogar noch verpflichtet wären, einem solchen Mitglied auch noch zu helfen, egal, was er getan hat. Gäbe es das tatsächlich, wäre ich kein Freimaurer.
- Bei seiner Aufnahme verspricht der Freimaurer Gesetzestreue (was mir übrigens als wesentlich sinnvoller und nachvollziehbarer vorkommt, als mich zu verpflichten, meinem Sohnemann am Pimmel herumzuschnippeln oder kein Schweinefleisch mehr zu essen oder vor der Ehe keinen Sex zu haben usw). Gesetzesbrüche sind somit per se genauso wenig mit den freimaurerischen Zielen zu vereinbaren wie die Nicht-Einhaltung freimaurerspezifischer Regeln. Auch da gibt es wenig dran zu deuteln.
Ich weiß allerdings nicht, wie Du darauf kommst, dass es (bei) uns nicht möglich sei, gegebenenfalls den mit zugleich mit dem Gesetzesbruch begangenen Wortbruch zu verzeihen. Selbstverständlich geht das und es wird auch praktiziert - wenn es die Umstände erlauben. Aber niemand kann ganz selbstverständlich erwarten, dass ihm in jedem Fall und immer alles verziehen wird. Die Loge soll gemäß den Alten Pflichten von 1723 ein Ort der Freundschaft sein, und es gibt vieles, was einen weiteren freundschaftlichen Umgang unmöglich machen kann. Und zwar gleichgültig, ob die Tat von den Behörden bestraft wurde oder nicht. Alles andere wäre reichlich lebensfremd.
Du kannst getrost nicht nur Breivik, sondern all diese Fälle als Extrem- und Sonderfall betrachten. Es ist gottlob nicht die Regel, dass jemand überhaupt straffällig wird. Vor allem aber ist "Sonderfall" kein Argument. Und Du willst uns doch nicht ernsthaft einen (inhaltlich völlig absurden) Vorwurf daraus machen wollen, dass wir in Extremfällen nicht erst neue Regeln schnitzen müssen.
Zur Karikatur und Deinem letzten Absatz:
Auch Unerfreulichkeiten wie die Verweigerung einer Aufnahme oder ein Ausschluss sind Entscheidungen, die nun einmal gegebenenfalls zu treffen sind (wobei mir letzteres noch nie passiert ist). Meinst Du wirklich, so etwas würde Freude bereiten? Die Karikatur stellt dies genau so dar, und Deiner Überschrift "Menschenbild?" stellst Du die Frage, ob wir unser höchste Befriedigung darin finden, andere anzuprangern und zu erniedrigen um uns so selbst zu erhöhen.
Kann ich zumindest für meine Person klar verneinen. Das ist auch kein Bestandteil der freimaurerischen Programmatik und mit Sicherheit auch nicht das, was unter der Arbeit am rauen Stein zu verstehen ist. Weiter wäre das ein Charakterzug, der eine Aufnahme in einer Loge doch eher unwahrscheinlich erscheinen lässt.
Aber mal ganz ehrlich: Ich bin da eigentlich von Dir ein besseres Niveau gewöhnt. Wird das wieder? Würde mich freuen!
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