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Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
Ich stelle die Frage mal so in den Raum und verweise auf "Hartz IV", dass ja jedem Bedürftigem per Gesetz zusteht. Und wo der Wohnraum fast vollständig bezahlt wird (bis auf Wasser und Strom).
Werden obdachlose Menschen vom Staat, von der Gesellschaft, vom "Amt" in ihre Lebenskrise (Süchte, Verlust von Arbeit und/ oder Lebenspartner) allein gelassen?
Gilt es bei privatvermietenden Wohnraum (Einkommensnachweise!) einen fatalen Teufeskreis: "Ohne Arbeit keine Wohnung" und dann beim (privaten) Arbeitgeber "Ohne Wohnung/Adresse keine Arbeit"? Ist es möglich auszubrechen?
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Zuerst einmal zum warum:
Es gibt auch Menschen, die durchs soziale Netz rauschen.
Klar.
Aber der weitaus größte Teil an Obdachlosen hat sich zu irgendeinem Zeitpunkt dazu entschieden
oder es durch Tatenlosigkeit geschehen lassen, daß das soziale Netz sie nicht mehr kennt.
Unterhaltspflichtige und Verschuldete ohne Hoffnung entscheiden sich ab und zu, die Gesellschaft
mit ihren Meldepflichten und ständiger Auffindbarkeit hinter sich zu lassen.
Nach ein paar Jahren dann wieder zurückzukehren ist verdammt schwierig.
Dann gibt es auch noch die Süchtigen, die ihrer Sucht alles opfern, also auch
soziale Kontakte, Wohnung und ähnliches (nicht zuletzt weil sie von unserem System
oft kategorisch vor die Frage gestellt werden "Sucht oder Hilfe").

Ein kleiner Teil der Obdachlosen sind dann noch die freiheitsliebenden Eigenbrötler, die
einem normalen gesellschaftlichen Mitmischen nichts abgewöhnen können.

Ich habe keine Quelle für folgende Behauptung, meine aber, sie vor ein paar Jahren
in einer Untersuchung zu dem Thema gelesen zu haben:
Einen gewissen Prozentsatz an sogenannten Dropouts hat jede Gesellschaft.
In der augenblicklichen Situation mit unerbittlichen Hartz-Regeln, einem recht unpraktischen
Insolvenzrecht, inquisitorischen Sozialämtern und dem katastrophalen Niedriglohn allüberall
steigt die Zahl der Obdachlosen selbst hierzulande.
Im Rest Europas explodiert sie.
 

Igo

Geselle
8. Januar 2013
44
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Es gibt Obdachlos, die es freiwillig vorziehen auf der Straße leben, wegen der Freiheit willen. Aber ich schätze der größte Teil ist psychische krank und nicht in der Lage sich eine Wohnung zu suchen und ein geregeltes Leben zu führen. Und die Gesellschaft und der Staat kümmern sich nicht genug, um diese Menschen. In Großstädte ist es auch für normal Verdiener schwer eine Wohnung zu bekommen. Deshalb ist es für Obdachlos, besonders wenn sie psychische krank oder alkoholabhängig und drogenabhängig sind, noch so schwerer eine Wohnung zu finden.


Doku - Obdachlos: Wenn das Leben entgleist - YouTube


Es gibt auch Obdachlos die Müll essen.


Hungrig: Essen aus dem Müll - YouTube
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Zuerst einmal zum warum:
Es gibt auch Menschen, die durchs soziale Netz rauschen. ....
Einen gewissen Prozentsatz an sogenannten Dropouts hat jede Gesellschaft.
In der augenblicklichen Situation mit unerbittlichen Hartz-Regeln, einem recht unpraktischen
Insolvenzrecht, inquisitorischen Sozialämtern und dem katastrophalen Niedriglohn allüberall
steigt die Zahl der Obdachlosen selbst hierzulande.
Im Rest Europas explodiert sie.
Ja. Dabei haben wir in der Bundesrepublik noch Glück. Die sozialen Netze in der Bundesrepublik sind vorhanden, verlangen aber Aktivität, Formulare, Aufdecken der Einkommensverhältnisse ... Man muss die Leistungen erst kennen, dann beantragen und auch gewisse Kriterien erfüllen (Meldepflicht, etc.). Ein verbürokratisierter Sozialstaat z.T. ohne menschliche Wärme.
Dass mit den Dropouts stimmt, selbst in der DDR, aber stark verringert. Hier wurde die Obdachlosigkeit ins asoziale Milieu geschoben, kriminalisiert (denn es bestand ja defacto Arbeitspflicht): mob e.V. obdachlose machen mobil & strassenfeger - mob e.V.
Ein wenig bin ich noch Sozialromatiker beblieben und hänge der These nach: "Das (gesellschaftliche) Sein beeinflusst das Bewusstsein." Es hängt viel von den gesellschaftlichen Umfeldbedingungen ab, wie sich ein Mensch entwickelt oder Krisen übersteht. Hohe Obdachlosigkeit ist ein Indikator für das Versagen der Gesellschaft.
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hohe Obdachlosigkeit ist ein Indikator für das Versagen der Gesellschaft.
Da wird dir außerhalb des Bundestages hierzulande kaum jemand widersprechen.

Das traurige daran ist, daß man die Werkzeuge und Mechanismen mit denen man das Leid eindämmen
und vielen Betroffenen wirksam helfen kann, seit Jahren kennt.
Kontrollierte Abgabe von Drogen an Süchtige und ähnliche Projekte scheiterten jedoch nicht an
Protesten der Bevölkerungsmehrheit, sondern am Krakeel radikaler Minderheiten.
Wir haben hier nicht die eine idiotische Teaparty, aber dafür bis ins letzte Dorf aktive kleine
Grüppchen, die mit geschicktem Networking gesellschaftliche Entwicklungen torpedieren, bzw. verhindern.

Anstatt in der Überschrift zu fragen "Warum gibt es eigentlich noch Obdachlosigkeit in Deutschland?"
wäre es imho wesentlich interessanter darüber zu debattieren, wer diejenigen sind, die dafür sorgen, daß es
genügend Obdachlose gibt und was sie mit dieser Politik bezwecken.
 

lava

Gesperrter Benutzer
30. Mai 2011
1.766
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

...
Werden obdachlose Menschen vom Staat, von der Gesellschaft, vom "Amt" in ihre Lebenskrise (Süchte, Verlust von Arbeit und/ oder Lebenspartner) allein gelassen? ..
diese frage habe ich mir auch gestellt als ich mal frühmorgends einen obdachlosen vor einem kaufhaus im schneematsch im schlafsack gesehn habe, ich habe eine email an die stadtverwaltung geschickt warum man sich da seitens stadt nicht um diese leute kümmert, dazu etwas sarkastisch formuliert "möchte ich nicht das ich auf meinem morgenspaziergang einen toten auf der straße liegen sehe",
ich erhielt eine relativ lange antwort in der sinngemäß stand das man sich des problems bewusst ist und es auch anlaufstellen sowie übernachtungsmöglichkeiten für obdachlose gäbe, diese würden von einigen aber absichtlich nicht genutzt,

ich verstehs trotzdem nicht, scheinbar gibt es in den obdachlosen-unterkünften kleinkriege so das einige lieber draussen auf der eisigen straße bleiben,
ich habe gestern einen bericht gesehn das man 2 kleine kinder in einer s-bahn alleine fahren hat sehen worauf man die polizei eingeschaltet hat, diese hat festgestellt das ein schuh des einen kindes keine sohle mehr hatte, es lief also in dieser klirrenden kälte barfuß durch die straßen ...

hier besteht unbedingt handlungsbedarf, wenn man kinder sieht die augenscheinlich allein und obdachlos sind muß man helfen und die polizei rufen
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Da hängt Vieles 'dran, lava: Vor ein paar Jahren kochte Berlin vor "Mitleid" über, weil eine ALG II Familie ihren Jüngsten nicht in die Kita schicken konnte - die Essengebühren waren angeblich zu hoch... Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt: Die Eltern hatten die 20.- € im Monat nicht mehr, weil sie sich auf Raten einen neuen Plasmafernseher gekauft haben... Der Kleene hat dann den alten Fernseher bekommen - damit er "RTL-Plus" schauen kann - bei Berliner Zeitungen sind dann aber genügend Spenden eingegangen, damit die Familie den Kleinen in die Kita schicken kann und vielleicht auch noch einen Fernsehhandel aufziehen kann...

Vor etwa 6 Jahren fiel ein Wohnungsloser die Treppe am S-Bahnhof Friedrichstrasse hinunter und brach sich ein Bein. Er wurde mit dem Notarzt abgeholt, in eine Klinik - vermutlich Charite - gebracht, man verpasste ihm einen Liegegips - und verfrachtete ihn zurück in die Eiseskälte am Bahnhof Friedrichstrasse. Begründung: Man könne ihn nicht in der Klinik behalten, weil ja "niemand für den Mann zahlt"..... Da hat sich kaum jemand 'drüber aufgeregt.....
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Letzteres kann ich mir so nicht vorstellen.
Weil wenn niemand zahlt, zahlt Vater Staat.
Ohne Einkommen ist man automatisch von jeder Zuzahlung befreit
und bis vor ein paar Jahren führte das dazu, daß Empfänger
staatlicher Leistungen bei Ärzten, Krankenhäusern und vor
allem Zahnärzten gern gesehene Kundschaft war.
Das ist zwar eingeschränkt worden, aber für den Obdachlosen, den man mit Gipsbein
in die Kälte geschickt haben soll, wird es wohl zusätzliche Gründe gegeben haben,
so die Geschichte denn stimmt.

Wir können uns gerne darüber streiten oder weiter gefühlige Geschichten sammeln.
Oder diesem Forum angemessen über Sinn und Zweck von Obdachlosigkeit
für unsere Gesellschaft debattieren.
Fänd ich interessanter.
:tasse:
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Das tut mir ja nun leid dass Du Dir die Herzlosigkeit des deutschen Bürokraten(un)wesens nach diversen Reformen nicht mehr vorstellen kannst - es ist so gelaufen; mehrere regionale und überreigionale Tageszeitungen haben seinerzeit darüber berichtet. Und - sag mir mal - welche "anderen Gründe" kann und darf es geben, um eine "hilflose Person" (so heisst das im Amtsdeutsch) wieder "auszusetzen" ?????

Aber - ich kann Dir "auf die Sprünge helfen": Ebenfalls vor ein paar Jahren - so um 2004 herum - war es in Hamburg und Berlin "Mode", die Obdachlosen aus den City-Einkaufsstrassen aufzusammeln - und die weit draussen vor den Toren der Stadt wieder auszusetzen - auch bei minus 20 Grad. Weil die einflussreichen Geschäftsbesitzer der Flanierpassagen Geschäftseinbussen befürchteten, wenn "zuviele Obdachlose bettelnd vor der Tür 'rum lungern".... Das gleiche wurde übrigends auch schon in Frankfurt/Main und Düsseldorf gemacht....
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Letzteres kann ich mir so nicht vorstellen.
Weil wenn niemand zahlt, zahlt Vater Staat.
Ohne Einkommen ist man automatisch von jeder Zuzahlung befreit
und bis vor ein paar Jahren führte das dazu, daß Empfänger
staatlicher Leistungen bei Ärzten, Krankenhäusern und vor
allem Zahnärzten gern gesehene Kundschaft war.
Das ist zwar eingeschränkt worden, aber für den Obdachlosen, den man mit Gipsbein
in die Kälte geschickt haben soll, wird es wohl zusätzliche Gründe gegeben haben,
so die Geschichte denn stimmt.

Wir können uns gerne darüber streiten oder weiter gefühlige Geschichten sammeln.
Oder diesem Forum angemessen über Sinn und Zweck von Obdachlosigkeit
für unsere Gesellschaft debattieren.
Fänd ich interessanter.
:tasse:

Sinn und Zweck der Obdachlosigkeit... Für unsere Gesellschaft. Da muss ich erst mal einen Tag drüber arbeiten...
 

Dirtsa

Meister vom Königlichen Gewölbe
15. Januar 2011
1.314
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Die Vorstellung unter der Brücke schlafen zu müssen, wenn.......man wo auch immer rausfliegt, kann schon einschüchternd wirken und hilfreich sein um Machtstrukturen aufrecht zu halten. Ob in sozialen Kontexten und/oder Arbeitsplätzen oder Meinungslenkung.



Die Zahl der Menschen, für die die Angstvorstellung einer Hölle im Jenseits noch zieht, um sie auf Kurs zu bringen, dürfte schwinden. Da sind reale, beobachtbare Beispiele, gestrandeter, weitgehend vom „normalen“ sozialen Leben ausgeschlossener, deren Grundbedürfnisse nichtmals sicher gestillt werden, schon hilfreich als abschreckendes Beispiel um jemanden auf Kurs zu halten oder zu bringen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Sinn und Zweck der Obdachlosigkeit... Für unsere Gesellschaft. Da muss ich erst mal einen Tag drüber arbeiten...

Nicht wenige derjenigen die heute obdachlos sind, haben eine ganze Zeit lang gearbeitet.... Jetzt sind sie zu alt dazu, zu krank dazu.... Manche wurden durch Verlust der Arbeit und spätere Scheidung aus der Bahn geschmissen. Unter den Obdachlosen gibt's auch ehemalige Ärzte, Ingenieure, Handwerksmeister, sogar ehemalige Lottomillionäre....
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

.... schon hilfreich als abschreckendes Beispiel um jemanden auf Kurs zu halten oder zu bringen.
Seh ich auch so.
Von diesem Punkt an kann man jetzt weiterschauen und
herauszufinden versuchen, wer die treibende Kräfte hinter
den Gruppierungen sind, die Projekte abwürgen, scheitern lassen
und Gesetze und Verordnungen regelmäßig mit Zusätzen und Anhängen versehen,
die die eigentliche Zielrichtung der Entscheidung konterkarieren.

Imho wird man bei der Suche auf ein paar Überraschungen stoßen.
Kirchliche Hilfswerke zum Beispiel haben kein Interesse daran, die Grundlage
ihrer Existenz aus der Welt zu schaffen.

@ thomas aus berlin: ich diskutier dann wieder mit dir, wenn du dir einen anderen Ton
angewöhnst. Für mich zählst du (und das ist eigentlich für jeden Leser deiner beiträge offensichtlich)
zu den Usern, die in jeder Diskussion Erkenntnisgewinn eher verhindern denn schaffen.
Dazu noch die latente Aggressivität und Arroganz....danke, muss ich nicht haben.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Nun Vanidicus - wie man in den Wald herein ruft ("habe keine Zeit für Obdachlosigkeit - muss arbeiten...") - so schallt's auch wieder heraus....
 

NeinEleven

Geheimer Meister
18. Februar 2013
292
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Ich stelle die Frage mal so in den Raum und verweise auf "Hartz IV"...

Der überwiegende Teil der Obdachlosen mag seine Lage sicher nicht. Obdachlosigkeit bedeutet Frieren, Schmerzen, Diskriminierung. Es sollte unter keinen Umständen möglich sein, jemanden die Wohnung wegzunehmen- es sei denn, er sitzt sehr lange im Knast, ist geistig umnachtet oder tot. Das Recht auf Wohnen gehört ins Grundgesetz. Finanzierbar? Leben wir nicht in einem reichen Land?

- - - Aktualisiert - - -

Ebenfalls vor ein paar Jahren - so um 2004 herum - war es in Hamburg und Berlin "Mode", die Obdachlosen aus den City-Einkaufsstrassen aufzusammeln - und die weit draussen vor den Toren der Stadt wieder auszusetzen - auch bei minus 20 Grad. Weil die einflussreichen Geschäftsbesitzer der Flanierpassagen Geschäftseinbussen befürchteten, wenn "zuviele Obdachlose bettelnd vor der Tür 'rum lungern".... Das gleiche wurde übrigends auch schon in Frankfurt/Main und Düsseldorf gemacht....
Und da wundern sich Manche, wie man nur auf kriminelle Ideen kommen kann. "Was ist schlimmer als ein Banküberfall? Die Gründung einer Bank." (Bert Brecht)
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hallo NeinEleven;

Der überwiegende Teil der Obdachlosen mag seine Lage sicher nicht. Obdachlosigkeit bedeutet Frieren, Schmerzen, Diskriminierung. Es sollte unter keinen Umständen möglich sein, jemanden die Wohnung wegzunehmen- es sei denn, er sitzt sehr lange im Knast, ist geistig umnachtet oder tot. Das Recht auf Wohnen gehört ins Grundgesetz. Finanzierbar? Leben wir nicht in einem reichen Land?

Teilweise stellt diese ARGE die Leistungen ganz ein oder vergisst die Miete zu überweisen, neuerdings überweist die ARGE sogar selbst die Miete an den Vermieter, da es immer mehr Personen gibt, die kein Konto bei der Bank bekommen. Ich finde es auch unverantwortlich, wenn Ämter noch dafür sorgen das Leute ihre Wohnung verlieren. Die werden dann auf der Straße zwangsweise kriminell werden.


Und da wundern sich Manche, wie man nur auf kriminelle Ideen kommen kann. "Was ist schlimmer als ein Banküberfall? Die Gründung einer Bank." (Bert Brecht)

Die meisten Leute denen die Gelder gestrichen oder gekürzt werden sind Alkoholkranke, die legale Droge, führt zu einer als Krankheit anerkannten und akzeptierten Sucht, darauf nimmt die ARGE aber keine Rücksicht......
 

NeinEleven

Geheimer Meister
18. Februar 2013
292
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Die meisten Leute denen die Gelder gestrichen oder gekürzt werden sind Alkoholkranke, die legale Droge, führt zu einer als Krankheit anerkannten und akzeptierten Sucht, darauf nimmt die ARGE aber keine Rücksicht......

Stimmt. Alkoholkrank zu sein ist mit anderen Krankheiten vergleichbar. Stell Dir vor, Du bist querschnittsgelähmt und die ARGE würde Dir die Wohnung nicht mehr bezahlen. Aber das kommt vielleicht noch.
 

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Die Bürokratie mit den Behörden, kann schon einige zu Aufgeben bringen. Dann werden Regeln verlangt, die eingehalten werden müssen. Viele können und wollen sich denen nicht unterwerfen. Menschen die am Boden sind bringen oft die Kraft nicht auf, die einfachsten Tätigkeiten zu erledigen.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Aber - ich kann Dir "auf die Sprünge helfen": Ebenfalls vor ein paar Jahren - so um 2004 herum - war es in Hamburg und Berlin "Mode", die Obdachlosen aus den City-Einkaufsstrassen aufzusammeln - und die weit draussen vor den Toren der Stadt wieder auszusetzen - auch bei minus 20 Grad. Weil die einflussreichen Geschäftsbesitzer der Flanierpassagen Geschäftseinbussen befürchteten, wenn "zuviele Obdachlose bettelnd vor der Tür 'rum lungern".... Das gleiche wurde übrigends auch schon in Frankfurt/Main und Düsseldorf gemacht....
Vieles ist schon brutal in unserer "Wegseher und Heile-Welt"-Gesellschaft, nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn". Da macht die Bahn z.B. von ihrem Hausrecht Gebrauch und verweist Obdachlose selbst vom Bahnhofsvorplatz (wie in Hamburg).
Da werden bewusst Sitzmöglichkeiten aus den Bahnhöfen entfernt (z..B. Gera), damit Obdachlose nicht übernachten, auch zum Nachteil der übrigen Reisenden. Die Bahnhofspolizei will sich offensichtlich nicht die Hände schmutzig machen und spaziert munter in 2-Mann-Besetzung durch den Bahnhof, sozusagen auf Beamtenstreife.

Natürlich sollten Randalierer, Pöbeler oder Bettler verwiesen werden, aber alle nicht jeder Obdachlose fällt unter diese Kategorie. En wenig verorte ich einen Obdachlosen in die Kategorie "Mitleid", selbst wenn er Teilschuld an seinem Elend hat.
Hat eigentlich jeder Obdachlose eigentlich eine Teilschuld an seinem Elend? Ich kann die Frage leider nur bejahen. Trotzdem bleibt Mitleid.
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hat eigentlich jeder Obdachlose eigentlich eine Teilschuld an seinem Elend? Ich kann die Frage leider nur bejahen. Trotzdem bleibt Mitleid.
Trotzdem?
Ist Mitleid, Empathie, Fürsorge von Schuld abhängig, hat die religiöse Gehirnwäsche gewonnen.
Glückwunsch.
 
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