Das Auifbringen einer "Schuldfrage" dient in erster Linie dazu, dem angeblich "Schuldigen" zu erzählen, man müsste sich nicht um ihn bemühen, weil er sein "Schicksal" durch seine "Schuld" selbst herauf beschworen hätte.... Es ist eine billige Ausrede um sich der Mitmenschlichkeit und Solidarität zu verschliessen!
Ich weiss nicht, ob du richtig liegst. Zunächst kommt man durch widrige Umstände "zu Boden", in die Obdachlosigkeit. (schuldig, schuldlos erst mal egal). Wichtiger ist: Bleibt man liegen oder steht man wieder auf.Das Problem ist, wenn Menschen nicht in der Lage sind, sich um ihre Belange zu kümmern. Dann sind sie schuldlos. Den psychisch Kranken oder den Alkoholiker kann man nicht mit dem Prinzip von Handlung und Folge konfrontieren. Den Schmarotzer kann man allerdings erziehen.
Dieser Meinung bin ich auch. Allerdings wer die Wohnung erst einmal verloren hat, für den wird es schwer, wieder zurückzufinden. Hier müsste mehr Unterstützung gegeben werden.Der Arbeitslose verliert eine Wohnung nicht, solange er dem Amt immer die geforderten Unterlagen vorlegt, die ihm die Mietzahlung sichern. Vielleicht ist er gezwungen in eine preiswertere Wohnung zu wechseln, aber er wird unter normalen Umständen nicht auf der Straße landen.
Ich weiß nicht.Allerdings wer die Wohnung erst einmal verloren hat, für den wird es schwer, wieder zurückzufinden. Hier müsste mehr Unterstützung gegeben werden.
Meine Erfahrung, Luixuxtier, zeigt, dass das so nicht richtig ist - in ca. 50% aller Fälle in Berlin und Wiesbaden (35% aller Fälle in Wuppertal und Solingen) haben Menschen ihre Wohnung durch die Schludrigkeit der ARGE verloren. Da wurden Mieten nicht überwiesen weil angeblich "Unterlagen verloren gegangen sind", da wurden Nebenkosten nicht überwiesen obwohl die Abrechnungen nachweislich (3 mal per Einschreiben mit Rückschein) beim Amt eingegangen waren, da wurden Leute über ihre Rechte und Pflichten nicht oder falsch aufgeklärt - die bundesdeutschen Arbeitslosenzentren haben "bergeweise" Akten die das dokumentieren.
Ich selbst bin am Verlust meiner Wohnung nur ganz knapp "vorbei geschliddert" - damals hat sich das Jobcenter "umstrukturiert" und nachdem meine Vermieter schon mit Räumungsklage gedroht hat (weil das Amt plötzlich die Miete nicht mit überwiesen hat
bei "meiner" Leistungsstelle angetanzt. Da musste ich dann der Sachbearbeiterin sagen, wo vermutlich meine Unterlagen liegen könnten (ich kenne mich mit Verwaltungsabläufen "einigermassen gut" aus...) - und siehe da, da war sie dann auch, die Akte...
Preisertere Wohnung" - es darf gelacht werden: Zu den "Sätzen" die das Amt bewilligt, kriegste in der Regel in Berlin, München, Leipzig, Hamburg, Köln, Stuttgart, Riesa, Rostock, Wismar - keine Wohnung mehr. Die Damen und Herren Immobilienspekulanten haben schon mitbekommen, das es eine Wohnungsknappheit gibt - und drehen kräftig an der "Mietpreisschraube". Nur - seitens der Politik die die Regelsätze für Wohnraum festlegt, hat man das noch nicht "richtig" gemerkt.... (oder - und das ist jetzt "fies-realistisch": Man hat's gemerkt - aber Immobilienhaie zahlen halt doch mehr Steuern als Hartz-Empfänger/innen.... und irgendwo her muss die Kohle ja kommen, die in Berlin, Köln, München, Leipzig usw. zum Fenster 'rausgeschmissen werden kann....).
Allerdings wer die Wohnung erst einmal verloren hat, für den wird es schwer, wieder zurückzufinden. Hier müsste mehr Unterstützung gegeben werden.
In meinem Fall damals waren die Vermieter eine Erbengemeinschaft, die aber Schulden bei der Postbank hatte. Die Postbank hat die "Zwangsverwaltung" bei Gericht durchgesetzt, um ihre restlichen 500.000.- € durch Einnahme der Mieten zu erhalten. Haus und Grundstück haben dagegen einen Buchwert von 6,4 Millionen €. Nach zwei Jahren hat die Postbank dann die Immobilie für 650.000 € "zwangsversteigert" und der Erbengemeinschaft auch noch gesagt, dass sie die 150.000.- € Mehrerlös wegen "Zinsen und Reparaturen am Haus" einbehält (die klagen immer noch dagegen, denn Reparaturen gab's nur auf'm Papier....) Die Postbank hatte einen Rechtsanwalt aus den eigenen Reihen als "Institutszwangsverwalter" eingesetzt - und das war kein normaler Vermieter; der hatte "€-Zeichen" im Auge, und war an einer Zusammenarbeit zwischen Mieter und Postbank überhaupt nicht interessiert....
Für viele bedeutet das Obdachlos sein aber auch Freiheit und Romantik, die Denkweise sieht darin das man nichts und niemanden etwas Schuldig ist, frei von jeder Pflicht.
Sei fleißig in der Schule, dann passiert dir sowas (Obdachlosigkeit) nicht! Sie werden als abschreckende Beispiele für die eigene Jugend verwendet. Wo sie doch viel mehr sind als das, sie sind der Beweis das der Staat und die Gesellschaft versagt hat, weil sie nicht in der Lage war diesen Menschen in der größten Not zu helfen
[...]
Wie man sieht, kommt man mit Schuldzuweisung nicht weiter. "Die Gesellschaft", der Staat, kann nur bedingt Hilfestellung bieten. Niemand wird bestreiten können, dass gerade wir in Deutschland ein extrem gutes Sozialsystem haben.
Darüber hinaus, bzw. völlig unabhängig davon, ist jeder Einzelne gefragt, Hilfe und Nächstenliebe, besonders den Kindern gegenüber zu leben, denn sie sind die zukünftige Gesellschaft. Dafür braucht man Werte. Diese Werte werde aber nicht ausreichend vermittelt. Das fängt in der Konstellation Vater, Mutter, Kind an. Familienarbeit ist das Wichtigste in einer Gesellschaft. Darin sollte meiner Meinung nach am meisten investiert werden. Den Wert der Familie als Ort der Liebe, Geborgenheit, Sicherheit und des kleinsten Sozialsystems der Welt aufzuzeigen, hoch zu halten und zu fördern. Obdachlosigkeit sollte dann kein Thema mehr sein, genausowenig wie die Geldgier der seelisch Armen, denn die gäbe es dann auch nicht mehr.
Das unterstelltFür mich ist es selbstverständlich dass ich den Arsch hoch kriegen muss wenn einigermassen zurechtkommen möchte.
Quark.Eigenverantwortung ist streckenweise vom Aussterben bedroht...
Grubi fühlt sich zu sicher. Das kann ihm schnell zur Falle werden. Armut und Obdachlosigkeit kann niemand, auch nicht Wohlhabende, für immer ausschließen. Wer sich zu sicher fühlt, ist in Gefahr. Es wäre sinnvoll, statt Airbags Stahlspitzen in die Autos zu montieren. Und an jeden Arbeitsplatz den Hinweis: "Erwerbsarbeit kann zu Armut führen". Siehe etwa zunehmende burnouts und psychische Erkrankungen.Fazit: das die Welt kein Streichelzoo ist liegt eben auch an solchen Analysen wie deinen, Grubi.
:zwinker:
Mir persönlich gefällt die Idee einfach mal nicht mehr zu arbeiten zwar nicht besonders, aber mir ist zusätzlich dazu auch immer noch nicht klar wo die Arbeit die das Überleben sichern soll eigentlich getan wird in Deinem Modell.