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Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Die Sozialwohnungen wurden doch von vielen Kommunen verkauft (Privatisiert), um das schnelle Geld zu machen und die neuen Vermieter machen Kohle...
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Die aktuelle Not basiert ja auch darauf, daß man die Aktivität der Gewerkschaft
in diesem Bereich (Stichwort Neue Heimat) gezielt zerstören musste und die Wohnungsbau-Aktivitäten
westlicher Kommunen auf dem Umweg der Einnahmenkappung und Ausgabensteigerung stoppte, um den
Kapitalinhabern angemessene Profite auf dem Iimmobilienmarkt zu ermöglichen.
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hallo Thomas,
Das Auifbringen einer "Schuldfrage" dient in erster Linie dazu, dem angeblich "Schuldigen" zu erzählen, man müsste sich nicht um ihn bemühen, weil er sein "Schicksal" durch seine "Schuld" selbst herauf beschworen hätte.... Es ist eine billige Ausrede um sich der Mitmenschlichkeit und Solidarität zu verschliessen!

Nein, ich denke die Schuldfrage ist deshalb wichtig, um zu sehen, welche Maßnahme Obdachlosigkeit verhindern kann. Jeder Obdachlose hat einen anderen Grund, warum er auf der Straße sitzt. Eigentlich reicht das soziale Netz aus, um Obdachlosigkeit zu verhindern. Das Problem ist, wenn Menschen nicht in der Lage sind, sich um ihre Belange zu kümmern. Dann sind sie schuldlos. Den psychisch Kranken oder den Alkoholiker kann man nicht mit dem Prinzip von Handlung und Folge konfrontieren. Den Schmarotzer kann man allerdings erziehen.
Der Arbeitslose verliert eine Wohnung nicht, solange er dem Amt immer die geforderten Unterlagen vorlegt, die ihm die Mietzahlung sichern. Vielleicht ist er gezwungen in eine preiswertere Wohnung zu wechseln, aber er wird unter normalen Umständen nicht auf der Straße landen.
 

Clickboy

Geselle
18. März 2013
25
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Was ein Schmarotzer? Ich dachte es gibt seit dem Dritten Reich vorbei ist, sowas nicht.
 

elyias

Geheimer Meister
18. Januar 2013
364
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

@Clickboy

Was willst Du mit Deinem Einwand hier sagen?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Meine Erfahrung, Luixuxtier, zeigt, dass das so nicht richtig ist - in ca. 50% aller Fälle in Berlin und Wiesbaden (35% aller Fälle in Wuppertal und Solingen) haben Menschen ihre Wohnung durch die Schludrigkeit der ARGE verloren. Da wurden Mieten nicht überwiesen weil angeblich "Unterlagen verloren gegangen sind", da wurden Nebenkosten nicht überwiesen obwohl die Abrechnungen nachweislich (3 mal per Einschreiben mit Rückschein) beim Amt eingegangen waren, da wurden Leute über ihre Rechte und Pflichten nicht oder falsch aufgeklärt - die bundesdeutschen Arbeitslosenzentren haben "bergeweise" Akten die das dokumentieren.

Ich selbst bin am Verlust meiner Wohnung nur ganz knapp "vorbei geschliddert" - damals hat sich das Jobcenter "umstrukturiert" und nachdem meine Vermieter schon mit Räumungsklage gedroht hat (weil das Amt plötzlich die Miete nicht mit überwiesen hat), bin ich bei "meiner" Leistungsstelle angetanzt. Da musste ich dann der Sachbearbeiterin sagen, wo vermutlich meine Unterlagen liegen könnten (ich kenne mich mit Verwaltungsabläufen "einigermassen gut" aus...) - und siehe da, da war sie dann auch, die Akte....

"Preisertere Wohnung" - es darf gelacht werden: Zu den "Sätzen" die das Amt bewilligt, kriegste in der Regel in Berlin, München, Leipzig, Hamburg, Köln, Stuttgart, Riesa, Rostock, Wismar - keine Wohnung mehr. Die Damen und Herren Immobilienspekulanten haben schon mitbekommen, das es eine Wohnungsknappheit gibt - und drehen kräftig an der "Mietpreisschraube". Nur - seitens der Politik die die Regelsätze für Wohnraum festlegt, hat man das noch nicht "richtig" gemerkt.... (oder - und das ist jetzt "fies-realistisch": Man hat's gemerkt - aber Immobilienhaie zahlen halt doch mehr Steuern als Hartz-Empfänger/innen.... und irgendwo her muss die Kohle ja kommen, die in Berlin, Köln, München, Leipzig usw. zum Fenster 'rausgeschmissen werden kann....).
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

An dem Beispeil Hamburg kann man nur sagen das das ganze so nicht wahr ist. In Hamburg steht etlicher Wohnraum leer und verfällt sogar... der Punkt dabei ist das es in Stadtteil liegt wo keiner hin will... was nicht nur an den Mietpreisen liegt.
 

rola

Meister vom Königlichen Gewölbe
2. September 2011
1.462
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Das Problem ist, wenn Menschen nicht in der Lage sind, sich um ihre Belange zu kümmern. Dann sind sie schuldlos. Den psychisch Kranken oder den Alkoholiker kann man nicht mit dem Prinzip von Handlung und Folge konfrontieren. Den Schmarotzer kann man allerdings erziehen.
Ich weiss nicht, ob du richtig liegst. Zunächst kommt man durch widrige Umstände "zu Boden", in die Obdachlosigkeit. (schuldig, schuldlos erst mal egal). Wichtiger ist: Bleibt man liegen oder steht man wieder auf.
Der psysisch Kranke oder der Alkoholiker ist nicht automatisch schicksalsergeben. Doch er braucht immer selbst den Willen zur Veränderung, noch im Stadion der Krankheit. Er kann selbst zu dieser Erkenntnis kommen, dass er eine Therapie braucht. Auch andere können ihm das sagen. Schon das ist eine Form von (Selbst)erziehung, Erziehung zur Aktivität, zur Stärkung der Persönlichkeit. Dieses Klientel sind i.R. schwache Menschen, die andere helfende Menschen brauchen.

Den Schmarotzer - er profitiert von anderen - kann man ihn wirklich so einfach erziehen? Schmarotzer ist immer der, der trotz gewisser Leistungsfähigkeit Vorteile mitnimmt. Vorteile, die ihm nicht, sondern nur Leistungsunfähigen, Kranken, ... zustehen. - Solche Schmarotzer gehen berechnend vor. Hier ist meines Erachtens Erziehung noch schwieriger, es sind "böse" Charaktere.
Sicherlich, es gibt aggresive Bettler, auf die beides zutrifft. und es gibt sogar Berufsbettler, die gut mit dem Erbettelten auskommen. Ich denke aber, Obdachlosigkeit hat viel mehr mit dem Typus "schwacher Mensch" zu tun.
Der Arbeitslose verliert eine Wohnung nicht, solange er dem Amt immer die geforderten Unterlagen vorlegt, die ihm die Mietzahlung sichern. Vielleicht ist er gezwungen in eine preiswertere Wohnung zu wechseln, aber er wird unter normalen Umständen nicht auf der Straße landen.
Dieser Meinung bin ich auch. Allerdings wer die Wohnung erst einmal verloren hat, für den wird es schwer, wieder zurückzufinden. Hier müsste mehr Unterstützung gegeben werden.
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Allerdings wer die Wohnung erst einmal verloren hat, für den wird es schwer, wieder zurückzufinden. Hier müsste mehr Unterstützung gegeben werden.
Ich weiß nicht.
Ich habe Bekannte und freunde, die in diesem Bereich arbeiten und die Unterstützungsbemühungen
kommen mir oft schon ausufernd vor. Manchmal wünsche ich mir ähnliche Bemühungen in anderen Lebensbereichen
für unsichtbarere Notfälle als Obdachlose.
Wenn das Ziel Reintegration ist, kommt man um diesen Aufwand nicht herum.
Aber muss man jeden Lebensentwurf in die normierte Fassung zwängen?

Niedrigschwellige Angebote wie ein Zahnarztbus oder eine Schlafsackausgabe
werden gerne angenommen. Aber jedes darüber hinausgehende Angebot erfordert
dann wieder Papierkram und vor allem das Ziel der Integration.
Ohne Integrationsbemühung keine Hilfe, kein Geld, kein rühriger Sozialarbeiter.
Und dann freut sich die Tante vom Sozialamt ein Loch in die Mütze, weil sie
endlich mal wieder einen in einer Wohnung einquartiert hat und sowie
die Vögel draußen anfangen Hochzeit zu feiern, schnappt er sich seine Isomatte
und ist wieder weg.
Aber es ist wohl illusorisch, sich deutsche Behörden vorzustellen, die Menschen ohne
Zielvorgaben unterstützen und das Scheitern nicht krumm nehmen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Ich würd' das mal nicht so verallgemeinern, Vanidicus.....
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hab ich nicht.
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hallo ThomasausBerlin,

Meine Erfahrung, Luixuxtier, zeigt, dass das so nicht richtig ist - in ca. 50% aller Fälle in Berlin und Wiesbaden (35% aller Fälle in Wuppertal und Solingen) haben Menschen ihre Wohnung durch die Schludrigkeit der ARGE verloren. Da wurden Mieten nicht überwiesen weil angeblich "Unterlagen verloren gegangen sind", da wurden Nebenkosten nicht überwiesen obwohl die Abrechnungen nachweislich (3 mal per Einschreiben mit Rückschein) beim Amt eingegangen waren, da wurden Leute über ihre Rechte und Pflichten nicht oder falsch aufgeklärt - die bundesdeutschen Arbeitslosenzentren haben "bergeweise" Akten die das dokumentieren.

Sicher, über den Ärger mit dem Amt haben wir uns schon im entsprechenden Faden unterhalten. Das Amt ist so. Woher aber nimmst du diese Zahlen? Das erscheint mir doch sehr merkwürdig. Dass Leute ihre Wohnung durch die ARGE verloren haben, würde ich so nicht stehen lassen. Es ist einfach so, dass die ARGE ihre Zahlung einstellt, wenn der Leistungsnehmer die geforderten Unterlagen nicht einreicht. Die Erfahrung zeigt vielleicht, dass man das besser persönlich macht.

Ich selbst bin am Verlust meiner Wohnung nur ganz knapp "vorbei geschliddert" - damals hat sich das Jobcenter "umstrukturiert" und nachdem meine Vermieter schon mit Räumungsklage gedroht hat (weil das Amt plötzlich die Miete nicht mit überwiesen hat




In so einem Fall, wie du ihn schilderst, haben Mieter und Vermieter ein gemeinsames Interesse. Der Mieter möchte seine Wohnung behalten, der Vermieter möchte sein Geld. Er weiß ja nicht, dass die ARGE schuld ist, sondern fühlt sich um seine Miete betrogen. Er hat keine andere Möglichkeit, als mit der Kündigung zu drohen. Er hat schließlich auch eine Existenz, die er bedroht sieht. Eine Informationsschreiben von der ARGE und der Vermieter entspannt sich.

bei "meiner" Leistungsstelle angetanzt. Da musste ich dann der Sachbearbeiterin sagen, wo vermutlich meine Unterlagen liegen könnten (ich kenne mich mit Verwaltungsabläufen "einigermassen gut" aus...) - und siehe da, da war sie dann auch, die Akte...

Entschuldige, aber Formulierung und Inhalt könnte falsch verstanden werden. Antanzen klingt spöttisch und dass du dich mit Verwaltungsabläufen so gut auskennst, dass du erahnst, wo deine Akte liegt, könnte nun den Eindruck erwecken, dass du jemand bist, der die Sozialleistungen sportlich in Anspruch nimmt.
Wurde dir zumindest in einem anderen Faden ja schon von anderer Seite vorgeworfen, wenn auch in einem anderen Zusammenhang.

Preisertere Wohnung" - es darf gelacht werden: Zu den "Sätzen" die das Amt bewilligt, kriegste in der Regel in Berlin, München, Leipzig, Hamburg, Köln, Stuttgart, Riesa, Rostock, Wismar - keine Wohnung mehr. Die Damen und Herren Immobilienspekulanten haben schon mitbekommen, das es eine Wohnungsknappheit gibt - und drehen kräftig an der "Mietpreisschraube". Nur - seitens der Politik die die Regelsätze für Wohnraum festlegt, hat man das noch nicht "richtig" gemerkt.... (oder - und das ist jetzt "fies-realistisch": Man hat's gemerkt - aber Immobilienhaie zahlen halt doch mehr Steuern als Hartz-Empfänger/innen.... und irgendwo her muss die Kohle ja kommen, die in Berlin, Köln, München, Leipzig usw. zum Fenster 'rausgeschmissen werden kann....).

Ich weiß ja nicht, wo du wohnen möchtest, aber in bester Innenstadtlage kostet das Wohnen eben mehr als im Randbezirk.
Es geht hier doch um ganz normalen Wohnraum. An dem sind Immobilienhaie nicht interessiert. Die sanieren nur Bestlage. Der ganz normale Vermieter hat auch gar kein Geld, seine Immoblilie zu sanieren, geschweige denn luxuszusanieren. Die Kosten lohnen auch nicht. Denn er wird in völlig normaler Wohnlage keine Mieter finden, die dann überteuerte Mieten bezahlen. Die paar Prozent, die er auf die Mieter umlegen kann, sind aus seiner Sicht lächerlich. Daher wird er nur sanieren, um den Wert zu erhalten, nicht um Mieter zu vergraulen.
Da die Räumungsklage, das Gerichtsverfahren, der Anwalt des Hatz-Empfängers den Staat auch Geld kostet, hat er gar kein Interesse daran, jemandem "die Miete einfach nicht mehr zu zahlen". Das sind trantütige Schreibtischtäter, die dafür verantwortlich sind und kein mieser Plan der Regierung gegen bedürftige Menschen. Wie gesagt, die Verschwörung der Ämter läuft da eher im Interesse des Mieters, damit er keinesfalls auf der Straße landet.

Wenn Akten wirklich "extra" verschwinden und nicht aus Schusseligkeit , hat das möglicherweise auch mal seinen Grund. Ansonsten bleiben Amts-Beamten eben Amts-Beamten. Keine Existenzangst, keine größeren Anstrengungen.


Hallo rola,

Allerdings wer die Wohnung erst einmal verloren hat, für den wird es schwer, wieder zurückzufinden. Hier müsste mehr Unterstützung gegeben werden.

Auch die gibt es. Eine mir gut bekannte Sozialarbeiterin arbeitet genau mit diesen Leuten. Die Wiedereingliederung ist nur so fürchterlich schwer für diese Menschen. Erst einmal geht das am Anfang nur über Wohnen in Gruppen. Damit haben viele Leute schon Schwierigkeiten. Dann muss das ganze Sozialverhalten wieder geschult werden. Viele wissen nicht einmal mehr etwas mit Toilettenpapier anzufangen, müssen erst wieder lernen (oder erstmals) einen Wohnraum zu pflegen und natürlich sich selbst. Das größte Hindernis ist, dass man sich selber um so eine Wiedereingliederungsmaßnahme kümmern muss. Könnten die armen Menschen das, wären sie ja erst gar nicht auf der Straße gelandet. Es waren ja oft "nur" die berühmten Unterlagen, die das Amt nicht bekommen hat. Wie will man jemanden auf der Straße therapieren? Unfähigkeiten haben ja Ursachen. Ohne ihnen auf den Grund zu gehen, kann man diese Schwierigkeiten nicht lösen.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hallo Luxustier,

wenn Manchen schon schlechte Erfahrungen mit ihren Mitmenschen in Obdachlosenheimen gemacht haben - werden die nur schwerlich dazu zu bewegen sein, in einer Wohngruppe leben zu wollen... vorallem, wenn die schon ein paar Jahrzehnte "auf der Strasse" gelebt haben und entsprechend viele negative Erfahrungen gemacht haben...

Das was man sich - damals, als es mich betraf - unter "Besuch beim Amt" normalerweise hätte vorstellen können - spottet jeder Beschreibung. Damals musste man morgend's um acht beim Jobcenter sein, um um elf einen Sachbearbeiter anzutreffen - die Leut' standen Schlange bis in die Seitenstrasse vor der Tür.... Den Sachbearbeitern brach am laufenden Band die interne PC-Verbindung zusammen (fehlerhafte Software, gepaart mit uralten PC's, mit denen ein effektives arbeiten nicht möglich war), eine vernünftige "Arbeits-Alaufs-Organisation" gab's nicht. Mittlerweile - nach drei oder vier"Umstrukturierungsmassnahmen" geht's einigermassen; das PC'-Problem hat sich auch erledigt - die verwendete Software ist aber nach wie vor antiquiiert, fehlerbehaftet - und - weil vom "Marktführer" - in Sachen Arbeitsplatzlizenzen und Support sauteuer....

Mieter und Verm,ieter haben nur dann gem,einsame Inbteressen, wenn's "normale" Leute sind. In Berlin greift das selbst in den Mittel- und Randbezirken ums sich, dass Vermietergesellschaften die alteingesessenen, aber finanziell schlecht gestellten Mieter 'rausschmeissen und "Luxus-sanieren". Da steigt dann schon mal die Kaltmiete von vorher 3,50 bis 4,50 € qm auf schlappe 12,00 € qm..... Und ca. 60% der Mietwohnungen in Berlin sind in Besitz von "Gesellschaften" (inklusive Immobilienhaie). In meinem Fall damals waren die Vermieter eine Erbengemeinschaft, die aber Schulden bei der Postbank hatte. Die Postbank hat die "Zwangsverwaltung" bei Gericht durchgesetzt, um ihre restlichen 500.000.- € durch Einnahme der Mieten zu erhalten. Haus und Grundstück haben dagegen einen Buchwert von 6,4 Millionen €. Nach zwei Jahren hat die Postbank dann die Immobilie für 650.000 € "zwangsversteigert" und der Erbengemeinschaft auch noch gesagt, dass sie die 150.000.- € Mehrerlös wegen "Zinsen und Reparaturen am Haus" einbehält (die klagen immer noch dagegen, denn Reparaturen gab's nur auf'm Papier....) Die Postbank hatte einen Rechtsanwalt aus den eigenen Reihen als "Institutszwangsverwalter" eingesetzt - und das war kein normaler Vermieter; der hatte "€-Zeichen" im Auge, und war an einer Zusammenarbeit zwischen Mieter und Postbank überhaupt nicht interessiert....
 

Anubis83

Geheimer Meister
9. September 2009
372
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Die Gründe für Obdachlosigkeit sind mannigfaltig oft wird berichtet von Arbeitslosigkeit, Tot des Lebenspartners, Zwangsräumungen und Krankheit sowie freiwillige Obdachlosigkeit (Weltenbummler und Naturalisten), jedoch dürften in den meisten Fällen, der Wegfall der Grundsicherung schuld sein (Wobei dies nur geschehen kann, wen Auflagen und Pflichten wiederholt verletzt worden sind.).

Grade bei Langzeit - Obdachlosen ist eine Wiedereingliederung bisweilen sehr schwierig, ihre sozialen Kontakte beschränken sich auf ein sehr kleines Feld ( jedoch nicht immer ) sie sehen den Rest der Gesellschaft als (zurecht) boshaft an (Beleidigungen, Schikanierungen, Verbannungen aus Stadtteilen bis hin zu Gewalttaten und sogar Tötungen ).

Für viele bedeutet das Obdachlos sein aber auch Freiheit und Romantik, die Denkweise sieht darin das man nichts und niemanden etwas Schuldig ist, frei von jeder Pflicht. Die Gesellschaft sieht diese Menschen als gescheiterte Existenzen an obwohl sie zu dieser Gesellschaft mehr beitragen als uns klar ist.
Wer hat nicht schon zu seinem Sohn oder Tochter gesagt: Sei fleißig in der Schule, dann passiert dir sowas nicht! Sie werden als abschreckende Beispiele für die eigene Jugend verwendet. Wo sie doch viel mehr sind als das, sie sind der Beweis das der Staat und die Gesellschaft versagt hat, weil sie nicht in der Lage war diesen Menschen in der größten Not zu helfen.
 

lieblaunisches Luxustier

Geheimer Meister
27. Januar 2012
339
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hallo Thomas,

In meinem Fall damals waren die Vermieter eine Erbengemeinschaft, die aber Schulden bei der Postbank hatte. Die Postbank hat die "Zwangsverwaltung" bei Gericht durchgesetzt, um ihre restlichen 500.000.- € durch Einnahme der Mieten zu erhalten. Haus und Grundstück haben dagegen einen Buchwert von 6,4 Millionen €. Nach zwei Jahren hat die Postbank dann die Immobilie für 650.000 € "zwangsversteigert" und der Erbengemeinschaft auch noch gesagt, dass sie die 150.000.- € Mehrerlös wegen "Zinsen und Reparaturen am Haus" einbehält (die klagen immer noch dagegen, denn Reparaturen gab's nur auf'm Papier....) Die Postbank hatte einen Rechtsanwalt aus den eigenen Reihen als "Institutszwangsverwalter" eingesetzt - und das war kein normaler Vermieter; der hatte "€-Zeichen" im Auge, und war an einer Zusammenarbeit zwischen Mieter und Postbank überhaupt nicht interessiert....

In der Tat kann es genau so aussehen. Der normale Vermieter ist nicht immer das Kapitalistenschwein. In der Regel ist seine Immobilie eine Investition für die Altersabsicherung, muss genau wie ein Einfamilienhaus abbezahlt werden und daher ist der Vermieter von den Mietzahlungen abhängig. Eine Katastrophe, wenn das dann nicht klappt, weil andere Menschen der Meinung sind, sie müssten keine Miete zahlen oder das Amt schlampt ....

Hallo Anubis,

Für viele bedeutet das Obdachlos sein aber auch Freiheit und Romantik, die Denkweise sieht darin das man nichts und niemanden etwas Schuldig ist, frei von jeder Pflicht.

Trotz tief romantischer Veranlagung kann ich dem Obdachlos-Sein bei Minusgraden, Eis, Schnee und Regen nichts abgewinnen. Nichteinmal im Wohnmobil campen möchte ich zwischen September und Mai.
Keine Pflichten zu haben ist relativ. Wer essen möchte, und sei es eben nur das, braucht entweder Geld, sich welches zu kaufen oder er braucht einen Bauernhof, von dem er sich ernährt. Doch selbst Ackerbau und Viehzucht machen Arbeit und ich würde mir schon überlegen, ob ich diesen Weg der Unabhängigkeit wählen würde, denn er bedeutet, wie jede Selbständigkeit, auch mehr Verantwortung und Arbeit. Auch Selbstversorger sind abhängig. Sie brauchen Grund und Boden. Der kostet Geld. Wäre der Boden der ganzen Welt noch frei zu haben (was ja mal vor ein paar tausend Jahren so war) gäbe es Streitigkeiten, wenn nicht Kriege um das Stück Land, das jemand haben möchte. Wasser und Strom kann man, was sehr zu bemängeln ist, nicht einfach selber fördern und erzeugen. Wer glaubt, mit dem eigenen Brunnen, die Wasserwerke zu umgehen, hat sich geschnitten. Die fordern trotzdem, sei es auch nur die Abwassergebühr. Solaranlagen zum ausschließlichen Eigenbedarf werden wohl kommen, aber auch die kosten in der Anschaffung erst einmal Geld. Pflichtenlos ist niemand.
Obdachlosigkeit ist nicht gleich Freiheit. Obdachlosigkeit ist die größte Form der Armut und Armut schränkt ein. Ernährung, Gesundheit, perönliches Wohlempfinden und die Einsatzfähigkeit für den Nächsten leiden massiv unter der Armut. Der Arme ist sich selbst der Nächste und das führt zu unsozialen Verhaltensweisen. Mit Armut ist niemandem gedient. Nicht dem Armen und nicht dem Reichen. Obdachlosigkeit ist nicht romantisch. Obdachlosigkeit ist eine Bürde. Letztendlich für alle.

Sei fleißig in der Schule, dann passiert dir sowas (Obdachlosigkeit) nicht! Sie werden als abschreckende Beispiele für die eigene Jugend verwendet. Wo sie doch viel mehr sind als das, sie sind der Beweis das der Staat und die Gesellschaft versagt hat, weil sie nicht in der Lage war diesen Menschen in der größten Not zu helfen

Die von dir beschuldigte Gesellschaft fängt in der kleinsten Einheit von Mutter, Vater, Kind an. Wenn schon in dieser Dreierkonstellation etwas nicht stimmt, kann auch die gesamte Familie nicht funktionieren, nicht das Dorf, geschweige denn die Stadt oder das Bundesland oder der ganze Staat. Wer also hat demnach Schuld, wenn ein Mensch nicht fähig ist, eine für sich und andere erfüllende Existenz zu leben? Erst einmal das Elternhaus. Und warum? Weil schon die Eltern Eltern hatten und deren Eltern auch und, und, und ...

Wie man sieht, kommt man mit Schuldzuweisung nicht weiter. "Die Gesellschaft", der Staat, kann nur bedingt Hilfestellung bieten. Niemand wird bestreiten können, dass gerade wir in Deutschland ein extrem gutes Sozialsystem haben. Darüber hinaus, bzw. völlig unabhängig davon, ist jeder Einzelne gefragt, Hilfe und Nächstenliebe, besonders den Kindern gegenüber zu leben, denn sie sind die zukünftige Gesellschaft. Dafür braucht man Werte. Diese Werte werde aber nicht ausreichend vermittelt. Das fängt in der Konstellation Vater, Mutter, Kind an. Familienarbeit ist das Wichtigste in einer Gesellschaft. Darin sollte meiner Meinung nach am meisten investiert werden. Den Wert der Familie als Ort der Liebe, Geborgenheit, Sicherheit und des kleinsten Sozialsystems der Welt aufzuzeigen, hoch zu halten und zu fördern. Obdachlosigkeit sollte dann kein Thema mehr sein, genausowenig wie die Geldgier der seelisch Armen, denn die gäbe es dann auch nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.686
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Moin

[...]
Wie man sieht, kommt man mit Schuldzuweisung nicht weiter. "Die Gesellschaft", der Staat, kann nur bedingt Hilfestellung bieten. Niemand wird bestreiten können, dass gerade wir in Deutschland ein extrem gutes Sozialsystem haben.


Ja finde ich auch, unser Sozialsystem ist ist global betrachtet der reinste Luxus.
Ein bischen sollte jeder Mensch auch selbst gefordert sein einen Platz in dieser Gesellschaft zu finden, die zunehmende Kindermädchenmentalität macht mir eher Sorgen.
Für mich ist es selbstverständlich dass ich den Arsch hoch kriegen muss wenn einigermassen zurechtkommen möchte.
Ich habe aber zunehmend den Eindruck dass es vermehrt Menschen gibt und diese auch gezielt herrangezogen werden, die immer gleich nach Mama oder Papa Staat schreien, wenn es gerade mal eher suboptimal im eigenen Leben läuft.
Eigenverantwortung ist streckenweise vom Aussterben bedroht...

Darüber hinaus, bzw. völlig unabhängig davon, ist jeder Einzelne gefragt, Hilfe und Nächstenliebe, besonders den Kindern gegenüber zu leben, denn sie sind die zukünftige Gesellschaft. Dafür braucht man Werte. Diese Werte werde aber nicht ausreichend vermittelt. Das fängt in der Konstellation Vater, Mutter, Kind an. Familienarbeit ist das Wichtigste in einer Gesellschaft. Darin sollte meiner Meinung nach am meisten investiert werden. Den Wert der Familie als Ort der Liebe, Geborgenheit, Sicherheit und des kleinsten Sozialsystems der Welt aufzuzeigen, hoch zu halten und zu fördern. Obdachlosigkeit sollte dann kein Thema mehr sein, genausowenig wie die Geldgier der seelisch Armen, denn die gäbe es dann auch nicht mehr.

Ja da ist was dran, einige Lebensbereiche können eigentlich nur in familiärer Umgebung zufriedenstellend gelöst werden.
Ich denke nicht dass man der Gesellschaft pauschal abverlangen kann, jedes persönliche Schicksal wie eine Herzensangelegenheit innerhalb der Familie zu behandeln.
Rahmenbedingungen und gute Vorraussetzungen kann die Gesellschaft durchaus zur Verfügung stellen, da ist es in unseren Gefielden auch durchaus so, dass an schwächere Einzelpersonen gedacht wird und diese auch von der Solidargemeinschaft mitversorgt werden können.
Wir können aber einer Masse von Menschen nicht abverlangen, dass sie diese Einzelschiksale so herzlich behandelt als würden sie innerhalb des engsten Familienkreises passieren.
Das muss nunmal im Familienkreis oder in familienähnlich strukturierten kleinen Gruppen geleistet werden.

So Ideen wie "alle Menschen müssen sich mehr lieb haben" klingen natürlich toll, entsprechen aber nicht unserer Natur und sind nicht realisierbar...

Gruss Grubi
 

Vanidicus

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
10. März 2013
1.009
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Für mich ist es selbstverständlich dass ich den Arsch hoch kriegen muss wenn einigermassen zurechtkommen möchte.
Das unterstellt
- daß Obdachlose den Arsch nicht hochbekommen
- daß Arsch hochbekommen zur problemlösung ausreichend ist
- daß es in irgendeiner Weise unakzeptabel ist, nicht den gleichen Standard zu haben, wenn man das "einigermassen zurechtkommen" anders definiert.
Eigenverantwortung ist streckenweise vom Aussterben bedroht...
Quark.
Eigenverantwortung ist DAS BUZZWORT überhaupt in diesen Zeiten.
Und eigentlich hatten wir gerade darüber gesprochen wie pervers es ist, von
jedem immer und überall das perfekte Maß an eigenverantwortung zu fordern.

Fazit: das die Welt kein Streichelzoo ist liegt eben auch an solchen Analysen wie deinen, Grubi.
:zwinker:
 

NeinEleven

Geheimer Meister
18. Februar 2013
292
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Fazit: das die Welt kein Streichelzoo ist liegt eben auch an solchen Analysen wie deinen, Grubi.
:zwinker:
Grubi fühlt sich zu sicher. Das kann ihm schnell zur Falle werden. Armut und Obdachlosigkeit kann niemand, auch nicht Wohlhabende, für immer ausschließen. Wer sich zu sicher fühlt, ist in Gefahr. Es wäre sinnvoll, statt Airbags Stahlspitzen in die Autos zu montieren. Und an jeden Arbeitsplatz den Hinweis: "Erwerbsarbeit kann zu Armut führen". Siehe etwa zunehmende burnouts und psychische Erkrankungen.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.025
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Mir persönlich gefällt die Idee einfach mal nicht mehr zu arbeiten zwar nicht besonders, aber mir ist zusätzlich dazu auch immer noch nicht klar wo
die Arbeit die das Überleben sichern soll eigentlich getan wird in Deinem Modell.
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Warum gibt es in Deutschland überhaupt Obdachlosigkeit?

Hallo Malakim;

Mir persönlich gefällt die Idee einfach mal nicht mehr zu arbeiten zwar nicht besonders, aber mir ist zusätzlich dazu auch immer noch nicht klar wo die Arbeit die das Überleben sichern soll eigentlich getan wird in Deinem Modell.

Die meisten arbeiten doch nur, damit sie wenn sie alt sind nicht mehr arbeiten müssen oder damit sie unabhängig von Ämtern einigermassen freibestimmt Leben können. Ein Ideal wäre natürlich, Beruf von Berufung abzuleiten und Arbeit zu machen, die man gerne macht.
 
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