- Ersteller
- #21
werter bruder paulus,
ich habe dich (ich benutze einfach mal das du, da ich denke das du dich als
gleichgestellt siehst. ich hoffe das ist in ordnung) vor einiger zeit in der
ndr talkshow gesehen und du warst mir durch deine ehrliche und warmherzige
art sehr sympahtisch. ich habe nun eine frage zu deinem text bezüglich der
frage ob tiere eine seele haben. du sagst da, dass tiere weder geist, noch
seele, noch gefühle haben. diese aussage hat mich ehrlich gesagt sehr
erschreckt. ok ob tiere eine seele haben, da lässt sich drüber streiten.
(ich bin übrigens kein überzeugter christ, glaube aber an die kraft gott und
auch an jesus). aber ich finde die aussage, dass tiere keine gefühle haben
in unser heutigen zeit in deiner position unglaublich gefährlich. wenn ich
ein tier trete wird es doch schmerz empfinden, wenn die herrchen von hunden
sterben, legen sie sich manchmal dazu und sterben kurze zeit später. sind
dies keine gefühle? ich denke heutzutage ist es wichtig, den menschen zu
vermitteln das jedes lebewesen seinen berechtigten platz in der welt hat und
ich jedem lebewesen mit liebe begegnen sollte. wir sind alle von dieser
einen kraft die ich gott nenne erschaffen. meinst du du förderst durch diese
aussage den respekt und die liebe zu lebewesen die anders sind als wir? du
hast eine grosse verantwortung mit deiner kolumne...
ich würde mich über eine antwort natürlich sehr freuen, habe aber auch
verständnis dafür, dass du wohl täglich sehr viele schriften bekommst...
einen schönen gruss entsendet
...
SO GESEHEN in SAT1: Im März 2003 wieder sonntags ca. 6.15 Uhr und 0.20 Uhr.
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N24 So., 2. März 2003 11.10 Uhr: N24 Ethik
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Lieber xxx,
ich halte es für außerordentlich wichtig, heutzutage den Menschen zu
vermitteln, dass jedes Lebewesen seinen berechtigten Platz in der Welt hat
und jedes Lebewesen seinem Wert gemäß von uns zu behandeln ist.
Gleichwohl zeigt ein Blick in die Tierwelt, dass es dort einen Regelkreis
von Stirb und Werde gibt, den kein Tier durchbrechen kann. Fressen und
Gefressen werden ist der Kreislauf der Welt der Lebewesen. Und nur der
Mensch ist diesem Zwang nicht unterworfen.
Um so schrecklicher ist es, dass der Mensch die ihm gegebene Entbindung vom
Zwang der Instinkte nutzt, die belebte wie die unbelebte Welt und
schließlich den Mitmenschen rein egoistischen Gründen zu unterwerfen. Er
vergisst in seinem Wahn, dass unbelebte wie belebte Welt - und als deren
Krone der Mensch selbst - eine je eigene Würde hat, die es zu schützen gilt.
Wer sich vom Grundsatz leiten lässt: Ich will alles seinem Wert gemäß
behandeln! wird ein Tier so behandeln, wie es ihm gebührt. Er wird ebenso
pfleglich auch mit Pflanzen umgehen, und warum nicht auch mit anderem, was
uns die Schöpfung bietet. Schließlich wird er auch dem Mitmenschen die ihm
nötige Ehre geben - und zwar ohne auf das Ansehen der Person zu achten, auf
Reichtum oder Armut, auf Bildung oder Ungebildetheit.
Ich bleibe dabei: Tiere haben keine Gefühle. Und sie haben keine Seele. Sie
unterscheiden sich wesentlich vom Menschen.
Aber sie haben ein Recht darauf, dass wir sie artgerecht halten. Dass ihnen
jede Qual erspart bleibt. Dass sie ihren Instinkten und Anlagen gemäß
gehalten werden. Dass wir sie nicht vermenscheln. Dass wir ihre Bedürfnisse
zum Maßstab unseres Handelns machen - und nicht, dass wir ihnen unsere
Bedüfnissen nach Nähe und Zärtlichkeit aufzwingen.
Konkret:
Jeder überfütterete Hund, möglichst noch im Strickkleid und vom Friseur
seines natürliches Haarwuches beraubt, weckt Mitleid mit mir.
Jeder Viehtransport quer durch Europa, so die Tiere dann unterversorgt sind,
lässt mich erschaudern.
Jeder Hund, jede Katze, in einer 40 qm Wohnung gehalten, bei
menschengewohnter Temperatur und nicht bei der tierentsprechenden, löst in
mir Mitleid aus.
Jeder Kanarienvogel, der allein im Käfig sitzt und nach Artgenossen piept,
was manche für schönen Gesang halten, berührt mein Gewissen.
Jedes alte oder kranke Pferd, dass beim Abdecker landet, weil es nun zu
teuer geworden ist und keinen Spaß mehr macht (und dann in den Konserven
für Katzen- und Hundenahrung landet), hör ich den Menschen fragen: Bis wann
bin ich Dir wertvoll? Nur, solange ich Dir was bringe??
Diese Liste könnte ich lange fortsetzen.
Das, was wir für Gefühle halten bei einem Tier, sind instinktgesteuerte
Reaktionen, die durch Belohnung und Versagung im weitesten Sinne des Wortes
hervorgerufen werden. Schön, dass der Mensch auf diese Weise Rücksicht
nehmen kann auf seine Mit-Lebewesen.
In der Hoffnung, mich so ein wenig verständlicher gemacht zu haben,
grüße ich herzlich
Bruder Paulus
Bundeskanzler schrieb:Und mindestens 10 Millionen Bundesbürger tun sich diesen Rotz täglich rein. Man muss sich mal vorstellen, dass nur 1% der Leser diesen Schmonzens tatsächlich glaubt. Das wären dann 100.000 Menschen in Deutschland, die dann losmarschieren und versuchen mit diesem Wissen ihre Bekanntschaft zu indoktrinieren. Es stand ja in der Zeitung....
cyberwotan schrieb:oha kirchensteuer is ja son thema, ich geh mal wieder offtopic
mit dem geld werden ja auch sehr viele sehr coole sachen finanziert, versorgung von alten menschen, kindertagesstätten, generell viele soziale projekte. ich finds glaub ich blöd einfach auszutreten und das geld für sich behalten. damit tut man ja auch nix...