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Was haltet ihr von Akupunktur?

Glaubt ihr an die Wirkung von Akupunktur?

  • Ja, ich habe vollstes Vertrauen in diese Heilmethoden.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nein, ich halte das Ganze für ausgemachten Schwachsinn.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    521

timmelpilz

Geheimer Meister
6. Januar 2003
111
Hallo allerseits!

Ich wollte mal fragen, was ihr denn so von Akupunktur haltet. Es war oder ist ja sehr umstritten im Westen der Welt gewesen, in Asien vertraut man aber schon ewig auf diese Heilmethoden.

Jetzt langsam kommt es ja in den Westen und überzeugt mehr und mehr Menschen, wobei die ja meistens gar nicht wissen woran es überhaupt liegt, dass die gewünschte Wirkung erzielt wird.
Nun, was haltet ihr davon?? Glaubt ihr an diese Energieflüsse im Körper und an ihre Anwendung zur Heilung des Körpers??

mfg timmelpilz
 

Carnage

Großmeister
15. März 2005
82
Ja und Nein, ich glaube das weniger dran ist als alle sagen aber mehr als der rest glaubt, mit anderen worten, ja bei einigen Krankheiten oder erkrankungen wird es sicher helfen.
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa allerseits :D

Ich bin selbst erfolgreicher Patient (Heuschnupfen) und für mich selbst der beste beweis für die Wirksamkeit der Methode.

Außerdem arbeite ich privat auch mit Reiki (jap. Energieheilkunde durch Handauflegen), Jin Shin Jyutsu (jap. Heilströmen), Kiatsu (jap. Therapie bei der man Ki in bestimmte Körperpunkte fließen lässt), so dass die Existenz von "Ki" (Lebensenergie) oder Meridianen aufgrund praktischer Erfahrungen eigentlich ausser Frage steht.

Im Übrigen gab es mal einen Versuch bei dem den Probanden eine schwach radioaktive Lösung injiziert wurde. Als dann die Bilder dieser Szintigraphie begutachtet wurden, stellte man fest, dass diese Lösung nicht wie erwartet, einer Blutbahn folgte oder der Lage der Muskeln entsprach, sondern vielmehr exakt mit dem Verlauf eines Meridians (Nieren- oder Dreifacher-Erwärmer wenn ich mich recht erinnere) entsprach. Ob das für Skeptiker als Beweis für die Existenz von Meridianen betsehen bleiben kann sei dabei einmal dahingestellt ;)

mit freundlichen Grüssen

<gassho>

Hona Sainara

Tenshin
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
ca. 90 Prozent der Menschen sprechen sehr gut darauf an, beim Rest ist es zwecklos. Bei einer behandlung kann man das recht schnell erkennen.
Inzwischen bezahlen in einige Fälle auch die Kassen die kosten der AKP.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Eine neue - bisher die größte - wissenschaftliche Untersuchung soll ja gezeigt haben, daß die Akupunktur in der Schmerzbehandlung sehr gut wirkt (mit besserer Quote als medikamentöse Behandlung).

Andererseits hat sich auch dabei herausgestellt, daß es wohl offensichtlich ganz egal ist, wo man piekt. :wink:
 

timmelpilz

Geheimer Meister
6. Januar 2003
111
@ Tenshin:

Da du ja sehr bewandert bist in diesen japanischen Angelegenheiten. Kennst du dich ein klein wenig mit chinesischer Heilkunst, bzw. deren Handhabung mit "Qi" oder "Ki" aus?? Oder die Unterschiede/Gemeinsamkeiten zwischen dem japanischen und chinesischen?? Ist das jetzt das gleiche, nur in unterschiedlichen Ländern mit anderen Ausdrücken angewandt????

Würd mich freuen darüber zu hören!
mfg timmelpilz
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa timmelpilz-san :D

timmelpilz schrieb:
@ Tenshin:
Da du ja sehr bewandert bist in diesen japanischen Angelegenheiten. Kennst du dich ein klein wenig mit chinesischer Heilkunst, bzw. deren Handhabung mit "Qi" oder "Ki" aus?? Oder die Unterschiede/Gemeinsamkeiten zwischen dem japanischen und chinesischen?? Ist das jetzt das gleiche, nur in unterschiedlichen Ländern mit anderen Ausdrücken angewandt????

Würd mich freuen darüber zu hören!
mfg timmelpilz


Zunächst einmal vielen Dank für dein Interesse.
ich habe zwar keine TCM studiert, werde aber nach bestem Wissen und Gewissen zu antworten versuchen:


Thema: Ki
Ki (japanisch) - Qi/Chi (chinesisch) entspricht sowohl in China als auch in Japan am ehesten der Begriff der "Lebensenergie". Es ist also mit der unterschiedlichen Begrifflichkeit letztlich dasselbe gemeint. Eine recht
kurzweilige Einführung in den japanischen Begriff des "Ki" findet sich hier:
www.shiatsu-austria.at/einfuehrung/kultur_46.htm

Thema: TCM
Es existiert eine japanische Version der TCM, das Kampoyaku, ebenso
wie die Akupunktur, die dort Hari genannt wird. Die Methoden in Japan unterscheiden sich in einigen Punkten deutlich von den chinesischen,
im großen und ganzen sind die Prinzipien jedoch verwandt.

Thema: Andere Methoden
Auch zu anderen Methoden wie etwa Qigong oder Moxibustion finden sich in Japan adaptierte und angepasste Formen. Da Japan aber weit weniger taoistisch als China ist, sind die dortigen Herangehensweisen an einige der
Techniken anders (und zumindest mir ist die Version in der japanischen Gedankenwelt im Allgemeinen besser zugänglich). Außerdem gibt es auch einige spezifisch japanische Therapien die es in dieser Form in China nicht gibt.

Hoffe dem Wunsch nach Klärung in ausreichender Weise entsprochen
zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

<gassho>

Hona Sainara

Tenshin
 

timmelpilz

Geheimer Meister
6. Januar 2003
111
Das Ki, von dem in diesen Ausdrücken die Rede ist, drückt etwas Atmosphärisches zwischen Subjekt und Objekt aus, zwischen Bewusstsein und Gegenstand, das sich ganz unabhängig von den Absichten des Subjekts an die jeweiligen Gegenstände heftet, an ihnen Anteil nimmt, sich auf sie hin ausrichtet und verteilt.

Ist das in dem Falle nur auf die Redewendungen bezogen?? Da ja im chinesischen Qi-Gong beispielsweise ja grade die "Lenkung" des Qi Bestandteil ist. Genau darum geht es doch in dem ganzen!!

Ich würd generell gern mal was über deinen Aufenthalt in Japan etc. interessieren, aber ich glaube das ist dann hier wieder etwas OT... :oops:

Ansonsten, schöne Grüße.
timmelpilz-san :D
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
@timmelpilz-san
Also ein Extrathread hier oder im esoterikboard (www.esoterikboard.de)
oder, als einfachste Methode, eine PN dürfte viele Fragen klären, ohne den Thread ins OT gleiten zu lassen ;)

MfG

<gassho>

Hona Sainara

Tenshin
 

tommy

Geselle
2. März 2005
43
Guten Tag

@timmelpilz

wobei die ja meistens gar nicht wissen woran es überhaupt liegt, dass die gewünschte Wirkung erzielt wird.
Ich frage mich, ob das überhaupt notwendig ist. Denn wer kennt schon die korrekte Wirkung von z.B. Aspirin? Ein Chemiker sicher, vielleicht ein guter Apotheker oder Arzt, die meisten wissen nur "es hilft bei...".

Nun, was haltet ihr davon?? Glaubt ihr an diese Energieflüsse im Körper und an ihre Anwendung zur Heilung des Körpers
??
Akupunktur, ein Teilbereich der TCM, existiert schon etliche Tausend Jahre, wäre es wirklich ein totaler Bruch, so gäbe es sie längst nicht mehr.

Es ist wie beim WestArzt, mit Glauben hat das Ganze nichts zu tun. Ist jemand gut und tiefgehend ausgebildet (keine knappen 300 Stunden, wie die lieben Aerzte), so kann dem Patienten in sehr vielen Fällen geholfen werden. Aussnahmen sind natürlich vorhanden, wenn Gewebe unwiderruflich zerstört worden ist.

@Giacomo_5
Die von Dir angesprochene Studie ist Müll. Eine Nadel kann auch Wirkung zeigen, wenn sie nicht zu 100 % exakt plaziert wird, doch dass man stechen kann, wo man will zeigt das sehr gute Wissen der Ausführer. Nix begriffen.

Gruss
Tommy
 

deffel

Geheimer Meister
8. September 2003
326
Huhu allerseits

Akkupunktur wirkt! nur ist nicht klar wie oder warum die wirkt.

Diese Studie hats ja gezeigt.

Versuchsaufbau war folgenderweise:

1/3 Standard medizinische Behandlung
1/3 Chinesische Akkupunktur
1/3 ebenfalls Akkupunktur nur nicht an den Akkupunkturpunken sondern daneben

Herausgekommen ist folgendes interessantes:

Es besteht kein unterschied ob man nun nach der chinesischen Methode
an den Akkupunkturpunkten behandelt wird, oder daneben...
(aber besser Gefühlt haben sich wirklich viele)

Die Akupunkteure legen das folgendermassen aus:
"Das sind sekundäre Akkupunkturpunkte...kennt zwar keiner aber..."

Ich würde das zwar nen bissl anders auslegen aber was solls.
Könnte der Placeboeffekt sein oder aber es schlicht egal ob man nun
diese bestimmten Punkte akkupunktiert oder nicht, hauptsache stechen :twisted:

Naja solange es hilft ist es doch auch vollkommen latte warum oder?

Gruß der Deffel
 

deffel

Geheimer Meister
8. September 2003
326
tommy schrieb:
[...]

@Giacomo_5
Die von Dir angesprochene Studie ist Müll. Eine Nadel kann auch Wirkung zeigen, wenn sie nicht zu 100 % exakt plaziert wird, doch dass man stechen kann, wo man will zeigt das sehr gute Wissen der Ausführer. Nix begriffen.

Gruss
Tommy


Die Studie ist exakt durchgeführt worden.

Probe,Gegenprobe,Placebo

Da gib es nix dran auszusetzen...nur die Interpretaion ist nen bissl fragwürdig.

Gruß der Deffel
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
tommy schrieb:
@Giacomo_5
Die von Dir angesprochene Studie ist Müll. Eine Nadel kann auch Wirkung zeigen, wenn sie nicht zu 100 % exakt plaziert wird, doch dass man stechen kann, wo man will zeigt das sehr gute Wissen der Ausführer. Nix begriffen.

Nein, denn es ging in dieser Studie auch gerade darum. Die eine Hälfte der Probanden wurde streng nach den überlieferten Meridianen gestochen, die andere irgendwo hin - es gind um die Überprüfung des Placebo-Effekts, wie bei jedem Medikamententest auch.

Übrigens existiert gar kein einheitliches überliefertes Schema.
Wenn ich mich richtig erinnere, existieren mindestens vier unterschiedliche Schema zur Plazierung von Akupunkturnadeln.
 

tommy

Geselle
2. März 2005
43
@agentp

Warum ist die Studie Müll ? Weil sie nicht zu dem Ergebnis führt, daß du gerne hättest oder hast du konkret am Versuchsaufbau oder der Mehodik etwas auszusetzen ? Wenn letzteres dann bitte führe das doch etwas genauer aus.

Die Idee einer solchen Studie ist grundsätzlich gut, doch jede Studie kann sinnvoll oder unsinnig betrieben werden. Mir geht es nicht um das Ergebniss, denn die westlichen Aerzte haben zu 99 % keinen Schimmer was TCM wirklich ist. Wieso meine Aussage? Siehe hier:



www.daegfa.de/index.aspx

Curriculare Vollausbildung Ärztliche Akupunktur

In unserer curricularen Vollausbildung mit Gruppenunterricht, Fallbesprechungen und praktischen Übungen werden Sie praxisnah unterrichtet. Dabei gilt für die Ausbildung ein Verhältnis von 50% Theorie und 50% Praxis. An 4 x 4 bzw. in Hamburg 8 x 2 Tagen innerhalb von 1 bis 2 Jahren findet der Unterricht im Klassenverband statt. Am Ende der Ausbildung steht eine Fallpräsentation mit darauf basierender mündlicher, schriftlicher und praktischer Abschlussprüfung. Der Unterricht wird von täglichen Qi Gong-Übungen begleitet.

Ausbildungsinhalte:
Naturwissenschaftliche Grundlagen der Akupunktur
Geschichte der Chinesischen Medizin
Psychosomatik
Punkte und Triggerpunkte
Mikrosysteme
Lasertherapie
Fachbezogene Kurse
TENS - ESA
Stichtechnik
traditionelle Diagnostik
chinesische Syndromlehre
Einführung in die chinesische Arzneitherapie, Ernährungslehre und Tuina
QiGong in Theorie und Praxis
Patientenvorstellung
Klinik- und Praxishospitation

Teilnahmevoraussetzung:
Wenn Sie nach 200 Stunden Grundausbildung die Zusatzbezeichnung Akupunktur oder das A-Diplom absolviert haben, sind Sie herzlich eingeladen, an unserer curricularen Vollausbildung teilzunehmen. Die Buchung sollte komplett erfolgen, die Hälfte der Geühr wird jeweils zu Beginn und nach der ersten Hälfte der Ausbildung fällig

Kurstermine und -orte:
Kursorte für die curriculare Vollausbildung: Bad Kissingen,
Oberhausen und Hamburg.

Kursort Kursbezeichnung Block Datum
Bad Kissingen V21 B100 Block 1 03. - 06.02.2005
V21 B200 Block 2 14. - 17.04.2005
V21 B300 Block 3 02. - 05.06.2005
V21 B400 Block 4 19. - 22.10.2005

Oberhausen V22 B100 Block 1 10. - 13.03.2005
V22 B200 Block 2 26. - 29.05.2005
V22 B300 Block 3 08. - 11.09.2005
V22 B400 Block 4 23. - 26.11.2005

Hamburg V23 B100 Block 1 19. - 20.02.2005
23. - 24.04.2005
V23 B200 Block 2 28. - 29.05.2005
18. - 19.06.2005
V23 B300 Block 3 17. - 18.09.2005
22. - 23.10.2005
V23 B400
Prüfung, Diplom,
Vollausbildung Block 4 19. - 20.11.2005
10.12.2005



Das macht 200 Stunden Grundstudium + (31 Tage an (Annahme) 8 Stunden) 248 Stunden Vollzeitausbildung = Total 448 Stunden

In meinen Augen mehr als lächerlich, da alleine die Grundlagen der TCM ohne WestMed in den meisten Ländern zwischen 300-500 Stunden zählen. In der Aufzählung ist aber jede Menge mehr drin als nur Grundlagen. Ein ausgebildeter TCM-Arzt würde sich kranklachen. Würde man dies auf die Schulmedizin übertragen, so könnte die Ausbildung in einem halben Jahr absolviert werden. Dagegen würden sich allerdings sämtliche Aerzte (zu Recht) wehren. Die andere Seite aber auch.

Als Schweizer Beispiel, um zugelassen zu werden

Habe einmal die Schule itcmb. ch ausgewählt, sieht aber überall ungefähr gleich aus.

Akupunktur
Dauer 3 Jahre
Anzahl Lektionen 2390

WestMed Ausbildung
Anzahl Lektionen 720

Praktikumsdauer mindestens (bis 31.12.2005) 500 Stunden unter Aufsicht von Fachpersonal (ab 01.01.2006 - 600 Stunden)

Kleiner Vergleich. Als Anmerkung: Ein WestArzt kann sein bisheriges Wissen nicht anwenden, da die Denkweise sowie der Behandlungsansatz in keiner Weise der Gleiche ist. Ist umgekehrt ebenso.

Man beachte, dass in China ein Vollzeitstudium zwischen 5-8 Jahre dauert. Will man den Doktortitel erreichen, so kommen noch ein paar Jahre hinzu. Soviel zum Wissensstand unserer Aerzte. Das kann in die Tonne gehauen werden, ausser sie akzeptieren, dass ihr Studium in einem halben Jahr absolviert werden kann. 8O Vergleichsmässig richtig.

Gemäss diesem PDF hier http://www.aok-bv.de/imperia/md/con...df/gesundheitsversorgung/gerac_molsberger.pdf mussten die Aerzte mindestens 140 Stunden Akupunktur gelernt haben. Das ist im Verhältnis etwa so, wie wenn ein kaufmännischer Azubi eine Bank als Leiter Finanzwirtschaft führen würde. Schon alleine aus diesem Grund ist die Studie mehr als unbrauchbar. Das grenz schon an Volkverbl.... (Eigenzensur).

Um die Studie sinnvoll zu gestalten müssten folgende Dinge beachtet werden
• Es gibt keine Standartbehandlung für Kreuz- und Rückenschmerzen in der TCM
• Gruppen müssten nach den Ursachen der TCM-Denkweise aufgeteilt werden, da jede anders behandeln werden muss
• Gelenkverschleiss ist unreparabel für die chinesische Medizin. Selbst unsere ist nahezu nicht fähig dazu.
• Krankheitssyndrome der TCM müssen wirklich verstanden sein, in 140 Stunden kann man noch nicht einmal die rund 360 Punkte auswendig lernen. Geschweige dann irgendwas damit anfangen. Kein Arzt mit einer solchen Ausbildung kann auch nur ansatzweise eine gute Diagnose für die Akupunktur stellen.
• Therapien der chinesischen Medizin können nicht auf eine fixe Zeit eingestellt werden. Ist ein Problem chronisch kann es viele Monate dauern.
• Zerstörtes Gewebe verursacht Schmerz, dieser kann zeitweilig gelindert werden, doch es ist wie mit den Schmerzmitteln, hört die Wirkung auf, so kommt der Schmerz erneut. Zerstört ist zerstört, da hilft nur (wenn überhaupt) Chirurgie.

Werden diese Punkte berücksichtig, so würde die Studie völlig anders aussehen.

Ein paar Worte zu der Methodik:
• Ursache des Schmerzes muss erkannt werden. Unterteilung in z.B. verspanntes bis zerstörtes Gewebe
• Diagnose muss nach Sicht der TCM und nicht nach WestMed gestellt werden, will man mit TCM behandeln. Wird dies nicht eingehalten, entstehen Fehler. Umgekehrt ebenso. Wer ein Beispiel benötigt, der soll sich melden.
• Die behandelnde Person muss sich mit Nadeltechnik auskennen. Irgendwie stechen kann jeder von uns, ist definitiv nicht schwierig. Nur reinstecken funktioniert nicht.
• Die Punkte müssen bekannt sein, nur im Nadel-Atlas nachzusehen und gemäss der gelernten Anatomie zu stechen kann Fehler erzeugen. Eine Nadel muss nicht immer nur senkrecht in die Haut. Ebenso muss ihm bekannt sein, wie damit zu „spielen“ ist. Das Gleiche gilt für die Tiefe des Einstichs bzw. der dazu notwenigen Länge der Nadel.
• Es muss bekannt sein, wie der Patient platziert werden muss, um den Punkt korrekt zu treffen. (Fleisch und Haut kann sich verschieben und schon ist man daneben. Ohne korrekte Lage ist die Fehlerquote sehr hoch.)
• Lehrbücher geben oft Standartmöglichkeiten vor, diese wirken aber nur bei einem geringen Prozentsatz der Patienten, da die STM nur auf grobe Krankheitsmuster und nie auf das effektive Muster des jeweiligen Patienten zutrifft.
• Innere und äussere Verläufe müssen bekannt sein, ebenso Nadelkombinationen sowie die verschiedenen Prinzipien und Theorien, welche benötigt werden, um alle machbaren Behandlungsansätze benützen zu können.

Um es nochmals zu erwähnen: Ob 140 oder auch 300 Stunden Ausbildung, es ist und bleibt eine massive Schnellbleichung. Ein TCM-Arzt an der Uni in Peking würde so jemandem nicht einmal die Nadel zum Stechen übergeben.


@Giacomo_5
Die Studie ist exakt durchgeführt worden.
Probe,Gegenprobe,Placebo
Da gib es nix dran auszusetzen...nur die Interpretaion ist nen bissl fragwürdig.
Ausser dass die Tester keine Ahnung von Akupunktur haben, aber sonst ist alles ok. :O_O:

Nein, denn es ging in dieser Studie auch gerade darum. Die eine Hälfte der Probanden wurde streng nach den überlieferten Meridianen gestochen, die andere irgendwo hin - es gind um die Überprüfung des Placebo-Effekts, wie bei jedem Medikamententest auch.
Streng überliefert nach Meridian heisst leider noch lange nichts, denn ein Meridian ist keine Linie von exakt 2mm. Es ist immer die Mitte davon angegeben. Stichst Du also, sagen wir 2 cm, daneben hat es je nachdem genau gleich noch eine Wirkung, wenn auch eine Schwächere. Ist wie beim Autofahren, in der Mitte der Bahn wäre perfekt. Sticht man irgendwohin, so gibt es immer noch zahlreiche Erklärungen, wieso eine Wirkung möglich ist. Zum Beispiel innere Verläufe, lokale Punkte / Zonen etc. Dies ist aber kein schnell erfundener Humbuk, sondern steht in den üblichen Lernbüchen, sofern mal eines aus der Nähe gesehen.

Übrigens existiert gar kein einheitliches überliefertes Schema.
Wenn ich mich richtig erinnere, existieren mindestens vier unterschiedliche Schema zur Plazierung von Akupunkturnadeln.
Stimmt, es gibt nicht nur ein einziges Schmema, sondern mehrere. Das bezieht sich auf den Behandlungsansatz, die Wahl der Punkte sowie die möglichen Betrachtungsarten je nach Theorie. Sogar die Tiefe und Richtung der Nadel kann verschieden gehandhabt werden. Zudem kommt immer die Erfahrung der behandelnden Person.

Das nur ein paar wenige Gedanken dazu. Gerne kann darüber diskutiert werden. ;)




Gruss
Tommy
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
hallo tommy,


Gruppen müssten nach den Ursachen der TCM-Denkweise aufgeteilt werden, da jede anders behandeln werden muss

jede anders heißt: die gruppe besteht aus einem menschen.

irgendwie sollte man aber schon gruppen bilden, um übergreifende erkenntnisse zu erlangen.

wenn jeder fall ein einzelfall ist, der genau so gut auch komplett anders auf eine behandlung reagieren kann, dann ist es ganz schön dreist, dem irgendeine behandlung angedeihen zu lassen. könnte ja schließlich tödlich sein.


übrigens könnten 140 stunden durchaus ausreichen. die müssen keine operation am offenen herzen durchführenn, sie müssen ja nur irgendwohin pieksen.



Werden diese Punkte berücksichtig, so würde die Studie völlig anders aussehen.

und zwar wie?

gruß,
antimagnet :wink:
 

Tenshin

Geheimer Meister
13. Juli 2002
460
Konnichiwa allerseits :D

antimagnet schrieb:
übrigens könnten 140 stunden durchaus ausreichen. die müssen keine operation am offenen herzen durchführenn, sie müssen ja nur irgendwohin pieksen.

Diese Auffassung ist nicht nur unwahr sondern auch äußerst gefährlich für den Patienten. Nicht umsonst berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" Nr. 28 vom 14. Juli 2002 unter dem Titel "Stechen bis die Schwarte kracht" über langfristige Schäden wie Lähmungen und sogar Todesfälle durch falsch durchgeführte Akupunktur.

Man sollte also seinen Akupunkteuer sehr gut wählen, wie tommy-san das schon alleine an der erheblich divergierenden Ausbildungsdauer deutlich gemacht hat.

Mit freundlichen Grüßen

<gassho>

Hona Sainara

Tenshin
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Tja, komisch nur, daß die Ärzte die an der Studie teilgenommen haben, aber trotz angeblich unzureichender Ausbildung ja offenbar sehr erfolgreich waren. :roll:
 

tommy

Geselle
2. März 2005
43
Morgen

@antimagnet

jede anders heißt: die gruppe besteht aus einem menschen
Muss nicht unbedingt so sein. Sicher gibt es mindestens eine Gruppe, welche nur verspannt ist, eine mit effektiv zerstörtem Gewebe sowie eine mit seelischen Ursachen (Rücken). Das sind dann schon einmal die drei Gruppen, in welche unbedingt aufgeteilt werden sollten. Du willst ja nicht behaupten, dass Patient A (Kopfschmerz), B (Kopfprellung) sowie C (Tumor) genau gleich behandelt werden sollten. Oder doch???

irgendwie sollte man aber schon gruppen bilden, um übergreifende erkenntnisse zu erlangen
Das auf jeden Fall, nur kommt es auf die Teilung der Gruppe an. Nur mit WestMed, TCM und Frei erfunden – zu behandelnde Einteilung ist stümperhaft. Keiner würde in seinem Beruf auf so eine Idee kommen.

. wenn jeder fall ein einzelfall ist, der genau so gut auch komplett anders auf eine behandlung reagieren kann, dann ist es ganz schön dreist, dem irgendeine behandlung angedeihen zu lassen. könnte ja schließlich tödlich sein.
Grundsätzlich kannst Du, sofern eine Ahnung der Materie vorhanden ist, keinen Menschen mit Akupunktur-Nadeln so einfach töten. Kurz, steche ich Dir ins Knie wirst Du nicht sterben, auch wenn dies im Film möglich ist. :) Ist jemand auf Akupunktur korrekt (keine 200 Stunden Ausbildung!) ausgebildet und nicht gerade blind oder blöd, so ist es nahezu unmöglich jemand schwerwiegend zu verletzten. Selbst wenn die Lunge oder ein anderes Organ erwischt wird, muss nicht unbedingt etwas Schlimmes passieren. Hier sei aber gesagt, dass jeder vernünftige Akupunkteur mit eine seriöse Ausbildung genau weiss, wie und wo gestochen werden muss, damit solche Dinge gar nicht passieren können.

übrigens könnten 140 stunden durchaus ausreichen. die müssen keine operation am offenen herzen durchführenn, sie müssen ja nur irgendwohin pieksen.
Ach ja? Dann verstehe ich Dich also richtig:

- Dein Auto lässt Du von einem jemandem reparieren, dem bewusst ist, dass ein Auto Kraftstoff benötigt. Welchen ???? Egal!
- Dein Haus wird von einem Hausmeister gebaut, er wohnt ja seit vielen Jahren in einem.
- Dein Arzt war 1 Semester an der Uni und nun hat er eine Praxis für Hautkrankheiten.
- Dein Taxi darf gerne von einem Halbblinden gefahren werden.
- Usw.

Ist Dir bewusst, dass falsch gestochene Nadeln Schmerzen verursachen? Meine damit nicht unbedingt den falschen Punkt, eher von der Technik her.

Schauen wir uns einmal an, was ungefähr zu erlernen ist, wenn man Akupunktur sinnvoll anwenden möchte. Die Auflistung kann Mängel aufweisen, bitte um Nachsicht. Anatomie lassen wir einmal weg, da dies logisch ist.

• Es gibt grob 360 Einzelpunkte
• So um die 20-50 Extrapunkte
• 12 übliche Meridiane
• 8 Sonderleitbahnen
• Jeweils innere und äussere Verläufe
• Theorie Yin/Yang
• Theorie 5 Elemente oder auch die Wandlungsphasen
• Theorie Ba gan
• Theorie der 6 Schichten
• Krankheitsmuster
• Nadeltechnik

Das waren nur ein paar wenige wichtige Punkte. Dazu kommen die Möglichkeiten der Behandlung nach den verschiedenen Theorien der lokalen Behandlung, über das Kreuz, Fernpunkte, Punktekombinationen sowie natürlich die vielen verschiedenen Muster. All dies ist im Denken der Schulmedizin schon gar nicht möglich.

Jeder Punkt hat für sich alleine schon mehrere Möglichkeiten der Anwendung, dazu kommen die klassischen Punktekombinationen. Nehmen wir nun als ganz einfaches Beispiel an, dass jeder Punkt nur 2 Behandlungsmöglichkeiten besitzt, so kommen wir alleine hier auf 720 Möglichkeiten bei den 360 Punkten. Ohne Muster, ohne Kombinationen und dergleichen. Die meisten Punkte haben aber zwischen 5-15 Einsatzmöglichkeiten, manche je nach Fall noch etliche mehr. Bitte selber ausrechnen.;)

Das soll in 140 Stunden vermittelt und begriffen worden sein? Absolut unmöglich, sonst gibt es zig Tausend (Sorry für den Begriff) Idioten auf dieser Welt. Wer Schulmediziner werden will, der benötigt eine gute und tiefgehende Ausbildung, das ist auch gut so. Um TCM oder auch nur einen Teilbereich einigermassen zu verstehen, benötigt es das Gleiche in Grün. Alleine die groben Grundzüge der chinesischen Medizin benötigen ein paar hundert Stunden.


Wer lesen kann, der findet es im letzten Post. ;)

Wenn man das so liest, ok vieles ist wohl dem Sarkasmus nahe stehend, würde es Dir also kein Problem bereiten, wenn Dein Arzt keine Ahnung hat, was er machen sollte, von Nadeltechnik noch nie was gehört hat, in keinem Buch eine einfache Lösung findet und es Dir hinten und vorne nicht hilft? Hauptsache die Kasse zahlt und alle sind zufrieden. Ich glaube, dann muss ich den Beruf wechseln, Arzt in Deutschland werden und auf viele viele Kunden mit Deinen Ansichten hoffen, denn schneller werde ich nicht reich. :)

@tenshin
Stimme Dir voll und ganz zu. Aber lassen wir sie doch machen. Wer Asien kennt und dort lebte und danach mit Deutschland bzw. Europa vergleicht, der bekommt sowieso das kalte Grausen.

Gruss
Tommy
 

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