- Gesperrt
- #21
AW: Wie gefährlich sind Verschwöriker?
Es gibt in der Geschichte unzählige Verschwörungstheorien. Nie hat sich eine bewahrheitet. Irgendwann wurden sie einfach vergessen, oder sie kursierten weiter, viele bis heute, denn immer gibt es irgendwelche Hirntote, die sie weiter kolportieren.
Sehr beliebt ist zum Beispiel die Behauptung, die Amerikaner wären nie auf dem Mond gewesen. Diese Theorie erfreut sich wachsender Verbreitung – auch wenn sie an Dummheit kaum zu überbieten ist.
Die Amerikaner hätten für einen PR-Gag wie den einer gefälschten Mondlandung nicht nur ein paar tausend NASA-Mitarbeiter, sondern auch alle Hobbyastronomen, Freizeitfunker und die gesammelten Geheimdienste dieser Welt bestechen müssen, die den für jeden Radiofreak offen abhörbaren vom Mond kommenden Funkverkehr lokalisieren und aufnehmen konnten – und nichts gesagt haben, inklusive KGB.
Aber für einen Verschwörungstheoretiker wird es sicher auch einen Grund geben, warum selbst der KGB bei dem Betrug mitgemacht hat. Vielleicht war der KGB in den sechziger Jahren auch schon amerikanisch infiltriert. Oder es gab die Sowjetunion überhaupt nicht. Vielleicht war der ganze Kalte Krieg nur ein Werbegag von Coca-Cola – und Kennedy hat es gewusst …
Eine Theorie kann niemals so dumm sein, dass sie keine Anhänger finden würde, deren wirre Konstrukte und falsche Behauptungen sich aufschaukeln und dann zu subversiven Wahrheiten werden. Der Glaube, dass es eine geheime böse Macht gibt, hat etwas Tröstliches. Schließlich glauben viele Menschen, dass sie eigentlich was Besseres verdient hätten. Und nur dunkle Mächte können dafür verantwortlich sein, dass ihnen Reichtum, Gesundheit, Weltherrschaft oder auch nur ein funktionierendes Unterarmdeodorant verweigert wurden …
Das Schöne am Glauben an das im Geheimen waltende Böse ist, dass man einer exklusiven Gemeinschaft angehört, die die Wahrheit gepachtet hat. Wunderbar ist auch, dass der Angehörige einer verschwörungstheoretischen Gemeinschaft glauben darf, mehr zu wissen als alle Wissenschaftler dieser Erde, obwohl ihm ganze Sätze mit mehr als fünf Worten oder Rechnungen mit mehreren Ziffern oft große Schwierigkeiten bereiten. Mit anderen Worten: Die Glaubensbereitschaft steigt proportional zum Trottelfaktor. Je größer der Deppenfaktor, desto gigantischer das Bescheidwissergefühl …
Schwierige Wirkungszusammenhänge mag der Verschwörungstheoretiker nicht. Er glaubt, dass alles viel einfacher ist. Die Auschwitzlüge, das Weltkapital, das Judentum, die Freimaurer, die Vatikanbank, Illuminaten, Geheimlogen, meist reichen Stichworte, um ein wissendes “Na klar!” auszulösen, gepaart mit dem Gefühl, die Welt verstanden zu haben. Das ist allemal schöner, als sich einer komplexen Welt ausgeliefert zu fühlen, die offenbar ohne Führer durchs Weltall taumelt.
Am Ende soll aber nicht verschwiegen werden, dass es auch Verschwörungstheorien gibt, die gut begründet sind. Es soll beispielsweise wahr sein, dass die Deutsche Bahn Leichen kauft, die sie dann auf die Schienen legt, um ihre Verspätungen zu begründen. Der Bahn traue ich alles zu. Und Amerika schweigt.”
Es gibt in der Geschichte unzählige Verschwörungstheorien. Nie hat sich eine bewahrheitet. Irgendwann wurden sie einfach vergessen, oder sie kursierten weiter, viele bis heute, denn immer gibt es irgendwelche Hirntote, die sie weiter kolportieren.
Sehr beliebt ist zum Beispiel die Behauptung, die Amerikaner wären nie auf dem Mond gewesen. Diese Theorie erfreut sich wachsender Verbreitung – auch wenn sie an Dummheit kaum zu überbieten ist.
Die Amerikaner hätten für einen PR-Gag wie den einer gefälschten Mondlandung nicht nur ein paar tausend NASA-Mitarbeiter, sondern auch alle Hobbyastronomen, Freizeitfunker und die gesammelten Geheimdienste dieser Welt bestechen müssen, die den für jeden Radiofreak offen abhörbaren vom Mond kommenden Funkverkehr lokalisieren und aufnehmen konnten – und nichts gesagt haben, inklusive KGB.
Aber für einen Verschwörungstheoretiker wird es sicher auch einen Grund geben, warum selbst der KGB bei dem Betrug mitgemacht hat. Vielleicht war der KGB in den sechziger Jahren auch schon amerikanisch infiltriert. Oder es gab die Sowjetunion überhaupt nicht. Vielleicht war der ganze Kalte Krieg nur ein Werbegag von Coca-Cola – und Kennedy hat es gewusst …
Eine Theorie kann niemals so dumm sein, dass sie keine Anhänger finden würde, deren wirre Konstrukte und falsche Behauptungen sich aufschaukeln und dann zu subversiven Wahrheiten werden. Der Glaube, dass es eine geheime böse Macht gibt, hat etwas Tröstliches. Schließlich glauben viele Menschen, dass sie eigentlich was Besseres verdient hätten. Und nur dunkle Mächte können dafür verantwortlich sein, dass ihnen Reichtum, Gesundheit, Weltherrschaft oder auch nur ein funktionierendes Unterarmdeodorant verweigert wurden …
Das Schöne am Glauben an das im Geheimen waltende Böse ist, dass man einer exklusiven Gemeinschaft angehört, die die Wahrheit gepachtet hat. Wunderbar ist auch, dass der Angehörige einer verschwörungstheoretischen Gemeinschaft glauben darf, mehr zu wissen als alle Wissenschaftler dieser Erde, obwohl ihm ganze Sätze mit mehr als fünf Worten oder Rechnungen mit mehreren Ziffern oft große Schwierigkeiten bereiten. Mit anderen Worten: Die Glaubensbereitschaft steigt proportional zum Trottelfaktor. Je größer der Deppenfaktor, desto gigantischer das Bescheidwissergefühl …
Schwierige Wirkungszusammenhänge mag der Verschwörungstheoretiker nicht. Er glaubt, dass alles viel einfacher ist. Die Auschwitzlüge, das Weltkapital, das Judentum, die Freimaurer, die Vatikanbank, Illuminaten, Geheimlogen, meist reichen Stichworte, um ein wissendes “Na klar!” auszulösen, gepaart mit dem Gefühl, die Welt verstanden zu haben. Das ist allemal schöner, als sich einer komplexen Welt ausgeliefert zu fühlen, die offenbar ohne Führer durchs Weltall taumelt.
Am Ende soll aber nicht verschwiegen werden, dass es auch Verschwörungstheorien gibt, die gut begründet sind. Es soll beispielsweise wahr sein, dass die Deutsche Bahn Leichen kauft, die sie dann auf die Schienen legt, um ihre Verspätungen zu begründen. Der Bahn traue ich alles zu. Und Amerika schweigt.”