Allerdings habe ich den Verdacht, daß da ein paar moderne Entwicklungspsychologen, Soziologen, Sozioalpsychologen, Kulturwissenschaftler, Anthropologen und Ethnologen diesen oder jenen Einwand vorzubringen hätten.Gaubt man den alten Griechen ist Moral ein Wert den es als Idee immer undunwandelbar gibt - die menschliche Ratio oder Seele muss ihn nur finden.
agentP schrieb:Allerdings habe ich den Verdacht, daß da ein paar moderne Entwicklungspsychologen, Soziologen, Sozioalpsychologen, Kulturwissenschaftler, Anthropologen und Ethnologen diesen oder jenen Einwand vorzubringen hätten.Gaubt man den alten Griechen ist Moral ein Wert den es als Idee immer undunwandelbar gibt - die menschliche Ratio oder Seele muss ihn nur finden.
Allerdings habe ich den Verdacht, daß da ein paar moderne Entwicklungspsychologen, Soziologen, Sozioalpsychologen, Kulturwissenschaftler, Anthropologen und Ethnologen diesen oder jenen Einwand vorzubringen hätten.
Es sei denn natürlich, Moral wäre quasi göttlichen Ursprungs, aber dann können wir uns erfahrungsgemäss jede weitere Diskussion sparen, denn Gott ist nicht widerlegbar. Wink
dein Beispiel in klammern ist doch im grunde auch schon eine Definition von moralischen Verfall ansich. und des einen Moral ist des anderen vorstellung von unmoralisch. Norm und moral koennen desweiteren in bestimmten kontexten das selbe bedeuten.the_midget schrieb:Grundsätzlich würde ich aber vorschlagen den Thread Titel in "Wie notwendig ist moralische Veränderung" zu ändern. Dann sollte man vielleicht mal skizzieren was den jetzt genau Moral ist und wie Normen zur Moral in Beziehung stehen (ein Mensch kann sich nämlich auch unmoralisch verhalten ohne Normen zu verletzen
Doch, nachdem ich dein Posting nochmal durchgelesen habe, gebe ich zu das hast du im Prinzip geschrieben.r2-d2 schrieb:Hab ich das nicht irgendwie genau so geschrieben?
*sichwiederholtvorkommt*
Wie kann man die These von der "immanenten Moral" empirisch beweisen ?Natürlich entzündet sich an der ontologischen Sichtweise der Griechen seit ewig ein Glaubensstreit der sich ja durch die Wissenschaft zieht, weil sie zwar empirisch, dafür aber mit der gegenwärtigen Methodik nicht auch analytisch erfasst und bewiesen werden kann.
struppo_gong schrieb:So die geschichte ist jez lang geworden aber ich denke sie transportiert den punkt ganz gut.
ja, im moralisch ideellen Fall schon.( Person A's Handlungsoption hatte eigentlich auch viele Alternativen). Einerseits koennte man aber im Beispiel davon ausgehen, dass person A in der nicht gelebten empathie der MAsse aber eigentlich ein Symptom für die Nicht-Tauglichkeit der dazugehoerigen Moral sieht. man koennte auch davon ausgehen, dass hier sozusagen eine Negativ moral greift. im sinne von ich lehne eure MOral ab und ihr benehmt euch unempathisch, nun habe ich das recht das selbe zu tun. (Zahn um Zahn maessig)the_midget schrieb:Auch die Moral der Masse wird an ihrer gelebten Empathie durch die Masse gemessen. Entdeckt das Individuum solch eine Diskrepanz, stellt es seine eigenen Wertvorstellungen in Frage, die denen der Masse ähneln. (Müsste es an dieser Stelle nicht eigentlich eher die Umsetzung der Moral anzweifeln und nicht die Moral an sich, und in Folge dessen seine eigene gelebte Empathie anstreben zu erhöhen?)
JA absolut. Aber ich hab ein bisschen das Gefuehl, dass du Moral als etwas verpflichtendes siehst, bei dem das was auf einer Ebene gilt automatisch auf allen Ebenen gilt.Da spielt vielleicht die traditionelle Struktur christlicher Moral mit. Vielleicht koennte man als gegenpol zu derart strukturierten Moralkonzepten asiatische Denkrichtungen sehen von Daoismus inspieriert oder so , oder meinetwegen auch Systemtheoretische Ansaetze koennten derartigen Dualitaeten im Moraldenken entgegenwirken.the_midget schrieb:Jetzt noch einige Anmerkungen von mir:
Nach diesen Überlegungen scheint Moral eine übergeordnete Instanz über den Normen einer Gesellschaft zu sein. Das heisst ein Individuum misst die Normen einer Gesellschaft an dieser ((Anm.von Struppo: ) zwar von der moral der masse abgeleiteten aber letztlich doch eigenen )Moral. Jetzt bleibt für mich noch offen wo diese übergeordnete Instanz herkommt. Sie kann einerseits aus den Normen einer Gesellschaft abgeleitet sein - das hiesse man misst die Gesellschaft an den Ansprüchen, die ihre Normen (wobei ich Normen als die tatsächlich gelebte Moral definieren würde) erwecken. Oder sie kann einfach für sich bestehen, dann bräuchte man aber wieder eine universelle Moral. Da wäre dann wieder die Frage wie sie lautet. Du würdest dich wahrscheinlich auf Kant berufen. Ich finde aber auch Moralvorstellungen denkbar, die sich nicht mit Kant decken. Ich denke da jetzt an eher amoralische Vorstellungen, wie zum Beispiel die, das jeder nur sich selbst verpflichtet ist. Das Problem an dieser Moral wäre, daß mit ihr keine Gesellschaft möglich wäre. Woraus man ableiten kann, daß Gesellschaftlichkeit eine wesentliche Vorrausetzung von Moral ist.
Also mit normen meinst du meines Verstaendnisses nach die tatsaechlich gelebten moralischen vorstellungen der masse - wenn ich dich recht verstehe. ICh denke die moral wird dann in Frage gestellt, wenn das indiviuum fühlt oder bewusst feststellt, dass die wahrgenommenen moralischen Vorstellungen irreführend sind und deshalb die tatsächlich gelbte moral(norm) vor allem als Symtom dessen gedeutet wirdthe_midget schrieb:Ist die Diskrepanz zu gross wird die Gesellschaft in Frage gestellt. Aber wovon hängt es jetzt ab, ob die Moral in Frage gestellt wird, oder bloss die Normen?
Da spielen viele Faktoren ne rolle: z.B. die Faehigkeit der masse diese veraenderten tatsaechlich gelbeten moralvorstellungen in Worte zu fassen, und darueber zu kommunizierenthe_midget schrieb:Und eine weitere Frage: Inwieweit verändern die vorhandenen Normen die Moralvorstellungen?
ja das ist ein wichtiger aspekt von moralischem Wandel.the_midget schrieb:Können die Normen auch so stabil sein, daß sie die Moral überdauern und diese quasi ersetzen?
Ich denke diese Frage beantwortet sich mit der Trennung von moralischem Kern und äusseren Moralregionenthe_midget schrieb:Und kann sich die Moral denn eigentlich überhaupt verändern? Oder verändert sich nur die Umsetzung derselben?
struppo_gong schrieb:JA absolut. Aber ich hab ein bisschen das Gefuehl, dass du Moral als etwas verpflichtendes siehst, bei dem das was auf einer Ebene gilt automatisch auf allen Ebenen gilt.
Da spielt vielleicht die traditionelle Struktur christlicher Moral mit. Vielleicht koennte man als gegenpol zu derart strukturierten Moralkonzepten asiatische Denkrichtungen sehen von Daoismus inspieriert oder so , oder meinetwegen auch Systemtheoretische Ansaetze koennten derartigen Dualitaeten im Moraldenken entgegenwirken.
the_midget schrieb:Also mit normen meinst du meines Verstaendnisses nach die tatsaechlich gelebten moralischen vorstellungen der masse - wenn ich dich recht verstehe.
ICh denke die moral wird dann in Frage gestellt, wenn das indiviuum fühlt oder bewusst feststellt, dass die wahrgenommenen moralischen Vorstellungen irreführend sind und deshalb die tatsächlich gelbte moral(norm) vor allem als Symtom dessen gedeutet wird
Ich denke diese Frage beantwortet sich mit der Trennung von moralischem Kern und äusseren Moralregionen