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Wieso darf Amerika Foltern und Burma nicht?

struppo_gong

Auserwählter Meister der Neun
27. September 2002
906
Runner schrieb:
Wieso darf Amerika ungestraft und ohne größere Kritik der Weltöffentlichkeit (speziell der Regierungen) Foltern und in Gefängnisen wie Guantanamo (sorry wenn falsch geschrieben) Leute auf den bloßen Verdacht und ohne Prozess auf lange Zeit festhalten.
Iss das jetzt ne rethorische Frage oder wie???
Und wiso ohne größere Kritik der Weltöffentlichkeit??? Schonmal Zeitung gelesen /TV geguckt?
Ausserdem sind amerika und burma nicht in der selben Liga. das ist noch nichtmal derselbe Sport.
Burma ist ausserdem ein sehr kleines Land. Und dafür sind das schon ganz schöne fiese Mu******cker, in der Regierung/sultan oder was auch immer.
Ausserdem haben die amis halt mehr macht. und das ist mir ehrlich gesagt im Fall Burma wesentlich lieber.
Ich find ehrlich gesagt die Verhältnissmässigkeit in der Frage ziemlich platt.
 

InsularMind

Geheimer Sekretär
9. Dezember 2003
644
Also hier wird immer wieder Amerika gesagt wozu zum Beispiel auch Canada gehört oder Mexiko aber ich lese heraus dass es üblich ist Amerika = USA zu assoziieren, also würde ich sagen, dieses Amerika wägt mit der Image -Macherei und Veröffentlichung von anscheinend so vielen Gute Taten wie möglich in der Weltsicht das Eklatante auf, was sie hinter den Kulissen anrichten, oder was in Guantanamo Bay ect. passiert -- es passiert nicht nur dort sondern auch in stinknormalen Gefängnissen mit stinknormalen Bürgern, bzw. kann man Manches, was in den USA Ausbildung / Military Camp ect. genannt wird ebenso dazu zählen, das ist teilweise Psychoterror was die mit Leuten machen.

Burma hängt hier so, wie andere Länder des Ostens, Russland, weiter dann Afrika oder Südamerika / Mittelamerika einfach darin hinterher was aus ihnen generell an die Öffentlichkeit drängt -- der Großteil der Welt kriegt es nicht mit. In Russland ist es ähnlich wie in den USA -- Russland hat ja den tollen Putin und der macht wohl soviel Rechtschaffenes, also sind die paar Leute oder Gefangene, die da verwahrlosen und quasi passiv gefoltert werden nicht so Ernst zu nehmen.

Offenbar scheint Folter und unmenschliche Behandlung auch ein Unterschied zu sein je nachdem welche Religion oder Interpretationskunst der Juristerei dahinter steht. Wenn Moslems foltern ist es tausendmal schlimmer als wenn Christen foltern, so schaut das von außen her aus.
Davon was in China alles vor sich geht oder in Nordkorea üblich sein mag können wir uns oft nur selbst die Horrorversionen geben.
Mit der Erklärung dass anders aus Gefangenen keine Information herausbekommen wird als dass man ihnen Schläge androht ( was dann oft genug nicht beim Androhen bleibt ) wird hier oftmals unzulässige Praktik legitim gequasselt.
In dem Fall war es eben eine Ausnahme dann...
Oder der Folterer war grade high, hatte als Kind mal Probleme weil er Nachsitzen musste oder hat ein Alkoholproblem --

Niemand muss Verantwortung für sein Tun übernehmen,wenn er eine wirksame Ausrede hat... :wink:

Eine Weltethik oder Anerkennung von Menschenrechten ect. steht doch, wenn man's genau nimmt, hinter wirtschaftlichen Interessen immer zurück, so wie auch "Freundschaft" beim Geld aufhört, oder die Interessen von Minderheiten ( in dem Fall den Gefolterten ) keinen Grund anbieten, warum man mit Ländern nicht auch handeln können sollte.
Menschen sind überall so, scheint es.
Die Unterschiede hängen davon ab, wer zu wem in welchem Bezug gerade im schöneren Lichte kursiert.

Und die USA haben zur Zeit wohl die Scherpe der Gerechtigkeit um, oder sowas.
Kleider machen Leute...Fassaden verdecken.

P.s.: Dass sich Niemand fragt, warum die USA Atomwaffen besitzen dürfen und andere Länder nicht, zeigt doch wie stark diese Idee von "den Guten" und "den Üblen" Einfluss auf uns alle hat...
 

general

Auserwählter Meister der Neun
30. März 2004
982
[quote="InsularMind]sich Niemand fragt, warum die USA Atomwaffen besitzen dürfen und andere Länder nicht, zeigt doch wie stark diese Idee von "den Guten" und "den Üblen" Einfluss auf uns alle hat...[/quote]

Dies wurde in einem anderen Thread (Iran irgendwas) bereits ausgiebig diskutiert.

Dass sehr viele Menschen eine ziemliche schwarz-weiss-Meinung zu so ziemlich allem haben, ist leider so. Zwar finden sie die Folterdinge da im Irak unten schlecht, aber die Molsems sind doch viel schlimmer, zudem haben uns die Amerikaner vor den Nazis beschützt, bzw. befreit. :roll:

Viele Menschen haben einfach noch nicht bemerkt, dass die Zeiten und damit die Rollen gewechselt haben.
 

St-Germain

Geheimer Meister
22. Juli 2004
308
agentp schrieb:
St-Germain schrieb:
agentp schrieb:
Mehr als die Hälfte aller Amerikaner haben bei der letzten Wahl nicht Bush gewählt. Darunter dürften einigen sein die auch ab und zu meckern. Würden die alle vom FBI abgehol, hätte selbisges wohl einiges zu tun.
Neee, die werden nicht abgeholt, nur bespitzelt...
Ja klar ! Deutlich mehr als die Hälfte der Amerikaner wird bespitzelt. Ich bin mir sicher du kannst mir jetzt auch erklären, wie so etwas logistisch, technisch und finanziell zu machen ist, oder ?
Ich meinte das auch nicht 100%ig ernst, werd das nächste mal das Ironieschild dazustellen. :wink:
In jedem Fall stellen die USA ein extrem hohes Budget für ihre "Innere Sicherheit" bereit, von daher wäre es finanziell vielleicht halbwegs machbar, technisch wohl eher kein Problem und logistisch weiß ich nicht. Ich vermute aber, daß NSA und FBI reichlich Mitarbeiter haben. 8)
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
und- resultierten daraus irgendwelche konsequenzen?

Nein. Die Bundesregierung hat Berufung eingelegt und solange die Berufungsverhandlung nicht abgeschlossen ist, kann es keine Konsequenzen geben. Das ist nicht schön, aber so paradox es klingt trotzdem ein Beleg dafür, daß hier so etwas wie ein Rechtsstaat existiert. Immerhins schon mal mehr als man von Burma behaupten kann.

hier scheinen einige vor lauter freude darüber, das man in den USA guantanamo kritisch erwähnen darf (darf man wirklich und immer? ich habe da meine zweifel) ohne gleich selber dort zu landen, den skandal, das es solche rechtsfreien räume überhaupt gibt (guantanamo ist ja nur das populärste beispiel...vom folter"outsourcen" gar nicht zu reden) aus den augen zu verlieren.

Überhaupt nicht. Das ist eine Riesenschweinerei. Trotzdem kann kann man die USA in der Hinsicht nicht mit Burma oder China vergleichen, wo Folter offenbar alltäglich und legal ist und wo es werder öffentliche Kritik, noch Gerichte gibt, die die Praxis verurteilen.

ach was? wo hast du das denn her?
Jeremy Sivits war an den Folterungen selbst nicht direkt beteiligt -> 1 Jahr Haft, unehrenhaft entlassen
Ivan Frederick -> 8 Jahre Haft, unehrenhaft entlassen
Charles Graner - 10 Jahre Haft, unehrenhaft entlassen
Die anderen Verfahren stehen meines Wissens an.
 

Rennfahrer

Geheimer Meister
19. Juli 2004
196
Heute früh um 06:00 Uhr wurde auf FM4 (österr. Radiosender; kooperiert mit BBC) verlautbart, dass ein brisantes Dokument aufgetaucht sei, in dem hohe Militärs die Misshandlung von Guantanamo-Häftlingen bestätigen!!

Die Häftlinge müssen sich teilweise nackt ausziehen und gefesselt auf dem kalten Betonboden verharren, Männer müssen sich entkleiden und es wird ihnen rote Flüssigkeit auf die Genitalien geschüttet, wobei ihnen die Wärter sagen, es sei Menstruationsblut, uvm.

Nur seltsam, dass man schon 1 Stunde später nichts mehr darüber findet! Weder im TV, noch im Netz, und auch im Radio wurde nicht mehr darüber berichtet... 8O

Naja, BBC waren halt wieder einmal schneller als die Zensur. :wink:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Für "Nichtengländer" sollte man vielleicht hinzufügen, daß die "Mißhandlung" zwei Todesopfer gefordert hatte. Einem der Opfer waren die Beine auf der Folter derart zerschlagen worden, daß eine Amputation unausweichlich gewesen wäre, wenn es denn überlebt hätte. Selbst die Inquisition durfte jeden Verdächtigen "nur" einmal und "nur" einige Stunden foltern, und dabei keine bleibenden Schäden hinterlassen...
 

Mr. Anderson

Vorsteher und Richter
24. Februar 2004
704
Stimmt schon, meine Bemerkung zu dem Artikel war etwas unspektakulär.
Allerdings fehlen mir bei sowas auch ein bißchen die Worte.
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ist ja auch nur noch abscheulich zu nennen. Vor einiger Zeit wurde auch im Fernsehen über ähnliche Fälle berichtet. Eine Soldatin, die einem Gefangenen in den Unterleib getreten hatte, bis er starb, wurde zu einer Geldstrafe von 1.000 $ verurteilt, zahlbar in vier Raten. Ein Soldat, der zu Ausbildungszwecken einen Gefangenen darstellte, wurde krankenhausreif geschlagen, als dienstuntauglich entlassen und leidet seitdem unter epileptischen Anfällen, usw.
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Plan der US-Regierung

Lizenz zur Misshandlung

Die amerikanische Regierung will im Anti-Terrorkampf die Folter zulassen. Zwar soll ein Gesetz jede "grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung" von Gefangenen verbieten - aber nicht für den Geheimdienst gelten.
Die US-Regierung möchte ihren Geheimdiensten offenbar das Recht einräumen, bei Verhören von Terrorverdächtigen notfalls auch Folter und Misshandlungen anzuwenden.

Dem Zeitungsbericht zufolge schlug Vizepräsident Cheney dem Initiator McCain nun vor, den Gesetzesentwurf so zu ändern, dass er für Anti-Terror-Operationen im Ausland keine Gültigkeit habe.
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
@ arius:

Das traurige daran, wenn so ein Gesetz kommen würde, ist, dass man darauf effektiv nur reagieren könnte, indem man selbst ein ähnliches Gesetz verabschiedet, dass dem BND erlaubt dasselbe u.a. in den USA zu tun. Aber damit würde man zum einen den Rechtsstaat beerdigen und sich zum anderen mit den Idioten um Cheney auf eine Ebene stellen.
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
Vielleicht braucht die Regierung der USA bald keine Auslandsfolter..
US-Sicherheitsberater Stephen Hadley hat die Anwendung von Folter zur Verhinderung von Terroranschlägen in den Vereinigten Staaten in Extremfällen nicht ausgeschlossen. Es seien Fälle denkbar, in denen die US-Regierung vor dem "schwierigen Dilemma" stehe, einerseits ihrer Verantwortung zum Schutz der Bürger nachzukommen und andererseits "innerhalb der Grenzen des Gesetzes zu bleiben", sagte Hadley.......

Hadley verwies darauf, dass Präsident George W. Bush kürzlich der Folter eine Absage erteilt habe. "Der Präsident hat gesagt, dass wir alles, was wir tun, in Übereinstimmung mit dem Gesetz tun werden. Aber Sie sehen ja das Dilemma", fuhr Hadley fort. Der US-Senat hatte sich kürzlich mit großer Mehrheit für ein Folterverbot ausgesprochen. Das Weiße Haus erwägt, ein Veto gegen die Maßnahme einzulegen.

Quelle

Ausserdem wie jetzt Herr Bush zuerst,keine Folter und dann ein Veto einlegen gegen ein Folterverbot
:gruebel:
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.858
Amerika darf foltern , weil sie mit dem Finger von sich weg auf andere verweisen und somit ihr eigenes Handeln rechtfertigen , bzw. ihr Handeln als globales Allgemeininteresse , nur zum Besten für die Gutgesonnenen auslegen.
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
schlimm nur wenn die eigene Bevölkerung dem noch zustimmt;
Laut einer aktuellen Umfrage des Pew-Forschungszentrums (Washington D.C.) hält nur ein knappes Drittel der US-Bürger das Foltern von Terrorverdächtigen für gerechtfertigt, dagegen sprach sich fast die Hälfte der Befragten dafür aus.
Der Rest der Befragten hielt Folter wenigstens selten oder manchmal für sinnvoll. ..

Quelle

da hat mal die politische Gehirnwäsche funktioniert ..leider
 

Zerch

Prinz des Tabernakels
10. April 2002
3.858
Dass die amerikanische Bevölkerung zum grossen (zum Glück schwindenden) Teil mitmacht , liegt womöglich an gezielter Propaganda.
Die ständigen Feindbilder ausserhalb von Amerika , mit denen das Volk dauerbelästigt wird zählen mitunter dazu.-Schliesslich suggeriert die Regierung ja dem Volk vor , sie vor den "Feinden" zu schützen - die Regierenden initiieren ständig eine dankbare Haltung des Volkes gegenüber sich selbst.(ist ja nicht nur in Amerika so)

Die amerikanische Regierung ist sich (denke ich doch) bewusst , daß sie beim Volke mit dem Feuer spielt , und es deshalb soweit es ihnen als nötig bzw. als möglich erscheint , niemals aus dem Auge der Beeinflussung lassen wird.Das amerikanische Volk ist ein Volk an den Waffen.Die amerikanische Regierung weiss , daß sie den Großteil auf ihrer Seite haben muss....wenn nicht real , dann statistisch durch Wahlmanipulation."Die Wächter der Wächter"-Stabilität funktioniert , wenn sich jede vorhandene Meinungsgruppe in der Minderheit fühlt und mit der vorsuggerierten "statistischen Mehrheit" gegenseitig in Schach gehalten wird.
Jedenfalls wäre ein bewaffneter Volksaufstand ein möglich schnelles Aus für die aktuelle Regierung und sie werden alles tun das Volk auf ihrer Seite zu haben.
Denn letztendlich gibt ihnen nur das Volk ihre Macht.....ihre Soldaten zum verheitzen , ihre Arbeiter zum allerlei technologische Spielereien zu produzieren , ihre Wertefälscher um für globalen Handlungsbonus(Zukunftsbonus inbegriffen) zu sorgen.....usw.Alle vom Volk werden genutzt......und doch ist jeder einzelne "überflüssig"-ja gerade dann strengt sich jeder Einzelne auch so richtig an um "wichtig" zu sein......und um "Wächter der Wächter" zu sein.

Schliesslich passt dennoch der Spruch "Alle Macht der Regierenden geht vom Volke aus" , denn dieser Spruch ist vieldeutig und steht nicht nur für Stimme des Volkes.
-selbst wenn das Volk geradezu ausgebeutet wird , geht diese Macht vom Volke aus.....sie lassen sich ausbeuten und geben ihnen Macht zum Schrecken.
Situationsgemäss passender gesagt wäre wohl "Alle Macht der Regierenden beruht darauf , wie sehr sie ihr Volk für ihre Zwecke auszunutzen gedenken".
 

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