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Wirklicher Grund für Irak-Krieg: OPEC-wechsel zum Euro?

Eskapismus

Großmeister-Architekt
19. Juli 2002
1.212
truth-searcher schrieb:
If world trade, or just the oil trade switches to Euro (which is the only currency right now that could take the role of the US$ at the moment) as the new currency of choice, can you imagine the results for your economy?

Vorweg möchte ich sagen, dass ich nicht viel Ahnung habe von Wirtschaft. Ich weis aber, dass die europäische Wirtschaft in höchstem Masse abhängig ist von der amerikanischen. Ich habe den Eindruck, dass ihr hier alle wünscht, dass es die amerikanische Wirtschaft flach legt. Kann mich jemand über die Auswirkungen für Europa aufklären? Wie lange würde es dauern, bis die europäischen Aktienmärkte selbständig funktionieren könnten? Sind wir nur wegen dem Dollar abhängig?
 

truth-searcher

Vollkommener Meister
17. April 2002
565
@ Eskapismus

Es geht nicht darum, ob sich jemand den Niedergang der amerikanischen Wirtschaft wünscht oder nicht! Die amerikanische Wirtschafts- und Finanzkrise, von der die entsprechenden Medien natürlich versuchen, Sie herunterzuspielen, weil der Vertrauensverlust den Niedergang noch beschleunigen würde, ist schon lange da!

Sie stellt eins der Hauptmotive (abgesehen von geostrategischen Aspekten) für die momentane agressive Weltölkontrollpolitik der USA dar!

Natürlich hat die amerikanische Wirtschaftslage einen Einfluss auf die Weltwirtschaftslage, insbesondere auch auf Europa. Aber deswegen kann man längst nicht von einer Abhängigkeit im höchsten Masse sprechen.

z.B. würde ein amerikanischer Boykott das deutsche Jahreswirtschaftswachstum um 0,33 Prozentpunkte verringern. Das wäre zwar kurz- und mittelfristig spürbar, aber sicher nicht der Todesstoss für Europas Wirtschaft!

Und bei einem Niedergang der amerikanischen Wirtschaft, wird meines Erachtens Europa gezwungen sein, noch stärker auf eigenen Füssen zu stehen und unabhängig zu werden.

Die entsprechende Neuorientierung hin zu anderen Märkten und Partnern hat längst begonnen! (China, Russland, arabische Länder, Brasilien ...)

Ein wirtschaftlich und politisch geeintes Eurasien, das auch noch gut mit Südamerika und Afrika kooperiert, ist der Alptraum der amerikanischen Hegemonialisten, und was wir im Moment erleben, ist der verzweifelte Versuch, dies mit allen Mitteln zu verhindern!

Es ist Zeit für uns Europäer (selbst für Frau Merkel), zu erkennen, dass die Formel: "Uns gehts gut wenn es Amerika gut geht" nicht mehr gilt!!!

Der weltweite Ausstieg aus dem Dollar hat längst begonnen!

Das schreibt der Executive Intelligence Review (EIR) dazu:

Neue Panikverkäufe an den Börsen, ein weiteres dramatisches Absinken des US-Dollar und ein neues Sechsjahreshoch des Goldpreises sind die sichtbarsten Anzeichen für den laufenden finanziellen Auflösungsprozeß, der sich besonders deutlich im Zentrum der globalen Systemkrise zeigt - in den USA. Die US-Börsen haben alle Gewinne vom Jahresbeginn wieder verloren und sind auf den Stand vom Oktober 2002 zurückgefallen; auch der britische FTSE fiel bis zum 27. Januar elf Tage nacheinander, ein beispielloser Vorgang in der Geschichte des FTSE. Der Dollar fiel am 27.1. den zehnten Tag in Folge gegenüber dem Euro; an diesem Tag näherte sich der Dollar einem Wert von 1,09. Am selben Tag stieg der Goldpreis auf 370 $, das sind 90 $ oder 33% mehr als Anfang 2002. Daß der Chef-Wirtschaftsberater des Weißen Hauses und Mitautor des "Stimulierungspakets" mit 674 Mrd. $ Steuersenkungen, Glenn Hubbard, "aus persönlichen Gründen" seinen Rücktritt ankündigte, war auch keine große Hilfe.

Der Dollarfall löst bei vielen Zentralbanken Sorge um ihre Devisenreserven aus. Die russische Zentralbank kündigte am 25. Januar an, sie habe derzeit "mehr als 50%" ihrer 48,1 Mrd. $ Reserven in Dollarwerten investiert, aber das werde sie ändern. Sie will Teile dieser Dollarwerte in Euro, Pfund oder Schweizer Franken tauschen. Beim Weltwirtschaftsforum im Schweizerischen Davos verwies der Generalmanager der Bank von China, Zhu Min, am 23. Januar auf das unhaltbare Zahlungsbilanzdefizit der USA - ein bisher öffentlich nie erhobener Vorwurf. China und andere asiatische Länder, so Zhu weiter, würden nicht mehr wie bisher umfangreiche Dollarwerte kaufen. Die Bank von China hält mit die größten Dollarreserven von allen Zentralbanken der Welt. Außerdem erklärte Zhu: "Asien hat in die USA exportiert und US-Schatzanleihen gekauft, und bisher waren alle damit zufrieden. Aber ich glaube nicht, daß sich das so aufrechterhalten läßt. Die Abhängigkeit von Zuflüssen aus Asien zur Stützung des Defizits ist ungesund." Und er fügte hinzu: "Ich denke, dieses Jahr werden Devisen sehr unbeständig sein."

Das mit den USA finanziell besonders eng verflochtene Lateinamerika ist bereits von schweren Devisenturbulenzen betroffen. Selbst gegenüber dem schwachen Dollar fielen letzte Woche der venezolanische Bolivar ebenso wie der chilenische und mexikanische Peso auf Rekordtiefs. Mexikos Zentralbank gab am 24. Januar bekannt, sie bereite sich auf "desorganisierte Zustände" auf den Märkten vor. Venezuela erließ am 22.1. Devisenkontrollen und setzte vorübergehend den Devisenhandel aus. Der brasilianische Real fiel allein am 24. Januar trotz einer Zentralbankintervention um 2,7%; insgesamt verlor er letzte Woche 8,3%. Die Zentralbank erhöhte die kurzfristigen Zinsen auf 25,5%, den höchsten Stand seit April 1999.

Und verwechsle bitte nicht die Aktien- und Finanzmärkte mit der Wirtschaft!!!

Der Kern aller Wirtschaft ist m. E. immer noch Produktion und Verkauf von Gütern, nicht irgendein durch Spekulationen und Medienberichte hochgehypeter Aktienkurs!

Grüsse,

truth-searcher
 
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