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Zur Abwechslung : Menschenrechts- verletzungen vom KSK ?

Z

Geheimer Meister
24. Juni 2003
487
Winston_Smith schrieb:
Richtig. Warum soll man sich also jetzt auf einmal auf z.B. die Haager Landskriegsordnung von 1899 berufen?!

Man sollte sich auf die Menschenrechte berufen. Das geschieht hier nicht.

Ob es den Krieg im klassischen Sinn gibt, lasse ich jetzt mal außen vor, das würde uns nun noch weiter vom Thema entfernen

Es gibt ihn und der ist sogar an Regeln gebunden.

Hey, DU hast geschrieben
Es gibt keinen Krieg im klassischen Sinn
und nicht ich!

Osama Bin Laden und seine Helfer? "Typen", die mit AK47 in den Bergen Afghanistans beim Kampf gefangen genommen werden?


Das Problem ist doch folgendes:
Es gibt keinen völkerrechtlich definierten Gegner, keinen definierten Feindstaat, kein eingrenzbares Kriegsgebiet und keine zeitliche Begrenzung in diesem Krieg. Die uns bekannten völkerrechtlichen Kriegsvorschriften können hier also auch gar nicht gelten.

Al Quaida erfüllt keines der formalen Kriterien, die die Genfer Konventionen für legitime Kombattanten vorsehen.

ws

Wie oft denn noch? Das meine ich doch. Aber laut dem Artikel werden ja nur "Typen mit Ak47 aus den Bergen" in Guantanamo gefangen gehalten. Das scheint ja wohl gelogen.

Und darum gehts: Nur weil es "Typen mit AKs" und andere irreguläre Feinde gibt und keine ganzen Feindstaaten mehr im klassischen Sinne, nimmt man sich das Recht heraus, nahezu jeden, der in ein bestimmtes Raster passt zu verdächtigen (und auch seiner menschenrechte zu berauben). Im Namen des "Krieges gegen Terror". Findest du das richtig oder siehst du hier nicht auch irgendwo die Grenze?
 

Z

Geheimer Meister
24. Juni 2003
487
Winston_Smith schrieb:
Die Menschenrechte imo schon

So wie die Menschenrechte für die Opfer von 9/11, Madrid, Bali und die geköpften Kriegsgefangenen im Irak gelten?

ws

Aha, wir lassen uns jetzt wegen irgendwelcher "Typen mit AK47 aus den Bergen" unserer hart erarbeiteten Menschenrechte und unserer Werte berauben...

Das wäre wirklich ein Armutszeugnis und ein Schritt um ein paar Jährchen zurück.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Man sollte sich auf die Menschenrechte berufen. Das geschieht hier nicht.

Dazu habe ich schon weiter oben etwas geschrieben.

Hey, DU hast geschrieben

Sorry. Vertippt. DIES ist kein Krieg im klassischen Sinne.

Nur weil es "Typen mit AKs" und andere irreguläre Feinde gibt und keine ganzen Feindstaaten mehr im klassischen Sinne, nimmt man sich das Recht heraus, nahezu jeden, der in ein bestimmtes Raster passt zu verdächtigen

Man nimmt sicht nicht "das Recht heraus". Vielmehr reagiert man auf einen "Fehler" im System der gesetzlichen Kriegsführung.

Findest du das richtig oder siehst du hier nicht auch irgendwo die Grenze?

Momentan ist die Grenze für mich noch nicht erreicht. (Ja, ich halte Gitmo für legitim.)
Was ist denn Dein Vorschlag: Wie soll man Kämpfer und Gruppen behandeln, die sich an gar keine Kriegsvorschriften halten, diese nach Lust und Laune brechen und mit allen verbotenen Mittel (z.B. Angriffe ausschließlich auf Zivilisten) kämpfen?

Aber laut dem Artikel werden ja nur "Typen mit Ak47 aus den Bergen" in Guantanamo gefangen gehalten. Das scheint ja wohl gelogen.

Wie gesagt. Das evtl. auch unschuldige in Gitmo sitzen, habe ich nicht bezweifelt. Dies ist natürlich zu beheben. Nur wie ist die Frage. Vorschlag?

ws

edit

Aha, wir lassen uns jetzt wegen irgendwelcher "Typen mit AK47 aus den Bergen" unserer hart erarbeiteten Menschenrechte und unserer Werte berauben...

Bitte? Wer beraubt hier bitte wem der Menschenrechte?
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Winston_Smith schrieb:
So wie die Menschenrechte für die Opfer von 9/11, Madrid, Bali und die geköpften Kriegsgefangenen im Irak gelten?
Ach ja - Auge und Auge, Zahn und Zahn ... wie du mir, so ich dir ... ganz großes Tennis ... :?

Was ist denn Dein Vorschlag: Wie soll man Kämpfer und Gruppen behandeln, die sich an gar keine Kriegsvorschriften halten, diese nach Lust und Laune brechen und mit allen verbotenen Mittel (z.B. Angriffe ausschließlich auf Zivilisten) kämpfen?
Sich bei ihrer Behandlung an die Menschenrechte halten?

Wie gesagt. Das evtl. auch unschuldige in Gitmo sitzen, habe ich nicht bezweifelt. Dies ist natürlich zu beheben. Nur wie ist die Frage. Vorschlag?
Gerichtsverhandlung mit vernünftiger Beweisführung?


Und Winston: Wann ist denn die Grenze für dich erreicht?
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
Wann ist denn die Grenze für dich erreicht?

Wenn sich die Angriffe z.B. ausschließlich auf Zivilisten richten würden, mit dem Ziel, möglichst viele so grausam wie möglich umzubringen.

Wenn im ZDF die Enthauptung eines Gefangenen gezeigt wird-

Wenn nicht mal mehr die Mindeststandards der gesetzlichen Kriegsführung eingehalten werden, sondern die Sharia das einzige Recht wäre.

usw.

Und ganz besonders, wenn gegen solche Verstöße nicht mehr gesetztlich vorgegangen werden würde, sondern irgendein "geistlicher" diese Taten noch unterstützt und Selbstmordattentätern 72 Jungfrauen verspricht.

ws
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Das wäre für dich die Grenze? :O_O:

Die Behandlung von Menschen, egal was sie getan haben, ohne Einhaltung der Menschenrechte ist für dich aber legitim? Auch wenn es Unschuldige trifft?

Wenn wir anfangen Menschen - nur auf Verdacht - ihrer Menschenrechte zu berauben bzw. diese einzuschränken, dann ist da imo eine wichtige Grenze bereits überschritten ... eine Menschenrechtsverletzung ist eine Menschenrechtsverletzung ... so sieht es für mich aus ...

Nimms mir nicht übel, aber ich hoffe ernsthaft, dass du niemals in eine Position kommst, die dir irgendwelche politische Macht gibt ... :?
 

Z

Geheimer Meister
24. Juni 2003
487
Winston_Smith schrieb:
Man nimmt sicht nicht "das Recht heraus". Vielmehr reagiert man auf einen "Fehler" im System der gesetzlichen Kriegsführung.

Krieg alleine IST der Fehler. Krieg kann so grausam und menschenverachtend sein (und das ist er in 99% der Fälle), da ist es schon garnnicht mehr nötig im Krieg selber bzw. in der Kriegsführung noch von "Fehlern" zu sprechen.

Momentan ist die Grenze für mich noch nicht erreicht. (Ja, ich halte Gitmo für legitim.)
Was ist denn Dein Vorschlag: Wie soll man Kämpfer und Gruppen behandeln, die sich an gar keine Kriegsvorschriften halten, diese nach Lust und Laune brechen und mit allen verbotenen Mittel (z.B. Angriffe ausschließlich auf Zivilisten) kämpfen?

Bestrafen soll man sie, wenn man sie überführt hat. Man soll aber keinesfalls GEGEN die Menschenrechte potentielle Täter oder verdächtige ihrer Freiheiten und menschenrechte berauben! Jetzt verstanden?

Wie gesagt. Das evtl. auch unschuldige in Gitmo sitzen, habe ich nicht bezweifelt. Dies ist natürlich zu beheben. Nur wie ist die Frage. Vorschlag?

Das Problem ist sowieso schon ein ganz anderes (also Du vielleicht glaubst). Terrorismus ist schon längst keine Ursache mehr für irgendetwas. Terrorismus ist nurnoch das beste Medium oder auch die letzte Option für manche Leute um auf ihre Probleme wie Armut/Ungleichheit und die daraus resultierende Frustriertheit aufmerksam zu machen. Da muss angepackt werden. Die Bushregierung hat hier alles falsch gemacht was falsch zu machen ist, sie hat den Terror heraufbeschworen und nun bekommt sie Angst vor ihrem eigenen Kind.

Hätte ich aber hierfür die Musterlösung, so glaube mir, ich hätte schon längst einen Brief nach Übersee geschrieben.

Eines jedoch ist sicher (und ich verstehe immernochnicht, wie du hier nicht zustimmen kannst), wir dürfen keinesfalls alles was wir in den letzten Jahren an Fortschritten gemacht haben, wegen solcher Unruhen aufgeben. Dazu zählen für mich vor allem die Menschenrechte und einige unserer demokratischen Werte.

Bitte? Wer beraubt hier bitte wem der Menschenrechte?

Wir tun das selbst, aufgrund dieser Umstände. Aber vor allem wollen das Leute mit deiner meinung tun.
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
auch wenn wir das schon in diversen threads ca. 100tausend mal durchgekaut haben und sich dennoch unser aller eigenes weltbild dadurch nicht aendert...

z schrieb:
Bestrafen soll man sie, wenn man sie überführt hat. Man soll aber keinesfalls GEGEN die Menschenrechte potentielle Täter oder verdächtige ihrer Freiheiten und menschenrechte berauben! Jetzt verstanden?.

fuer beweise reichts manchmal nicht aus, um den schuldigen zu ueberfuehren. isses dann besser z.b. einen mehrfachen moerder frei rumlaufen zu lassen? isses besser einen schuldigen freizulassen, der dann locker noch einpaar menschen killt und wir dann schnappen, als einen moeglich schuldigen ohne regulaere beweislast ins gefaengnis zu schicken? ausserdem wieso sollte man gewissen leuten die menschenrechte zu sprechen, die gerade auf die menschenrechte schei....?

Das Problem ist sowieso schon ein ganz anderes (also Du vielleicht glaubst). Terrorismus ist schon längst keine Ursache mehr für irgendetwas. Terrorismus ist nurnoch das beste Medium oder auch die letzte Option für manche Leute um auf ihre Probleme wie Armut/Ungleichheit und die daraus resultierende Frustriertheit aufmerksam zu machen. Da muss angepackt werden.

da geb ich dir recht. dennoch gibs genug fuehrer terroristischer vereinigungen, die sich das elend manch armer schweine zum vorteil machen. es gilt den terrorismus auf beider seiten zu bekaempfen: dafuer sorgen, den menschen, die in armut usw leben zu helfen... gleichzeitig aber feindliche kraefte mit aller haerte zu bekaempfen.

Eines jedoch ist sicher (und ich verstehe immernochnicht, wie du hier nicht zustimmen kannst), wir dürfen keinesfalls alles was wir in den letzten Jahren an Fortschritten gemacht haben, wegen solcher Unruhen aufgeben. Dazu zählen für mich vor allem die Menschenrechte und einige unserer demokratischen Werte

das sind nicht einfach irgendwelche "unruhen", es sterben tatsaechlich menschen. keine regierung wird untaetig zu lassen, dass irgendjemand ihre buerger umbringt. unsere regierung (wie auch andere) muessen alles daran setzen, die buerger ihres jeweiligen landes zu beschuetzen, auch wenn sie dafuer menschen foltern und gegen jegliche menschenrechte verstossen muessen.

Wir tun das selbst, aufgrund dieser Umstände. Aber vor allem wollen das Leute mit deiner meinung tun.

wir tun, weils die beste option ist.

simpleman schrieb:
Nimms mir nicht übel, aber ich hoffe ernsthaft, dass du niemals in eine Position kommst, die dir irgendwelche politische Macht gibt ...

komisch, vor nicht allzu langer zeit hat man mir das selbe auch in diesem forum veklickert, deswegen sag ich dazu. ws muss garnicht in solch einer position aktiv sein, wie wir aus den medien sehen, sitzen genug leute in machtvollen positionen und tun genau das was sie als noetig erachten und ihr koennt nix daran aendern..
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
JimmyBond schrieb:
fuer beweise reichts manchmal nicht aus, um den schuldigen zu ueberfuehren. isses dann besser z.b. einen mehrfachen moerder frei rumlaufen zu lassen?
Öhm, wer soll denn der Schuldige sein, wenn keine Beweise vorliegen?

ausserdem wieso sollte man gewissen leuten die menschenrechte zu sprechen, die gerade auf die menschenrechte schei....?
Weil es "Menschenrecht" und nicht "Willkür" heißt.
 

JimmyBond

Einsamer Schütze
7. Mai 2003
1.593
Öhm, wer soll denn der Schuldige sein, wenn keine Beweise vorliegen?

wollte eigentlich schreiben, dass manchmal nicht genuegend beweise vorliegen, um den taeter zu ueberfuehren, sorry fehler meinerseits

Weil es "Menschenrecht" und nicht "Willkür" heißt.

tut mir leid, aber es geht nicht immer um richtig und falsch, gut und boese oder weiss und schwarz. sowas funktioniert vielleicht in chuck norris filmen, aber nicht in der realitaet. andauernd geschehen ueberall grausame dinge und ab und zu geschehen diese grausame dinge einzig und allein, um uns zu beschuetzen. ich werde keinesfalls die menschen verurteilen, die jeden tag in kampf ziehen, um UNS zu beschuetzen und einige dabei ihr leben verlieren. und wenn diese menschen der meinung sind dafuer regeln ausser kraft zu setzen, dann isses eben so..
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
JimmyBond schrieb:
fuer beweise reichts manchmal nicht aus, um den schuldigen zu ueberfuehren.
Wenn die Beweise nicht ausreichen, was macht einen dann sicher das derjenige der Täter ist? Gefühl? Na super - ein Rechtssystem das auf höchst subjektiven Gefühlen und löchrigen Beweisen fußt ...

isses besser einen schuldigen freizulassen, der dann locker noch einpaar menschen killt und wir dann schnappen, als einen moeglich schuldigen ohne regulaere beweislast ins gefaengnis zu schicken?
Für solche Fälle gibt es Untersuchungshaft und ähnliches. Aber wenn man jemanden in eben solch eine schickt, sollten die Menschenrechte für ihn gelten und er sollte eine vernünftige, würdevolle Behandlung bekommen ...

ausserdem wieso sollte man gewissen leuten die menschenrechte zu sprechen, die gerade auf die menschenrechte schei....?
Weil diese Menschenrechte für alle gelten sollen ... was unterscheidet denn den "zivilisierten Westen" in der Hinsicht dann noch von seinen "Gegnern"?

auch wenn sie dafuer menschen foltern und gegen jegliche menschenrechte verstossen muessen.
Müssen? Bleibt ihnen wohl keine Wahl, oder wie? Ich persönlich will keinen Staat der mich "beschützt", indem er andere foltert ...

wir tun, weils die beste option ist.
:roll:

wie wir aus den medien sehen, sitzen genug leute in machtvollen positionen und tun genau das was sie als noetig erachten und ihr koennt nix daran aendern..
Und darum bin ich froh, dass wir eine Presse haben die über solche Misstände auch berichtet ... aber sag doch mal, Jimmy, was sind denn all die Fälle von Menschenrechtsverletzungen, die die deutsche Bundesregierung so in den letzten 5 Jahren begangen hat - und blieben die alle folgenlos?
Andererseits, wenn es noch mehr Leute wie dich oder Winston gibt, die die Menschenrechte möglichst auf dem Scheiterhaufen brennen sehen wollen oder die einen Willkürstaat wollen ... :-/

aber es geht nicht immer um richtig und falsch, gut und boese oder weiss und schwarz.
Hat das hier jemand geschrieben?

andauernd geschehen ueberall grausame dinge und ab und zu geschehen diese grausame dinge einzig und allein, um uns zu beschuetzen.
Na toll - so läßt sich jeder Scheiß rechtfertigen ... mit dem Schutz der Bürger. Es gab auch mal eine Zeit, da sollte das deutsche Blut vor Fremdeinflüßen bewahrt werden ... :roll:

ich werde keinesfalls die menschen verurteilen, die jeden tag in kampf ziehen, um UNS zu beschuetzen und einige dabei ihr leben verlieren.
Solange sie sich an die Menschenrechte und die Verfassung halten, werde ich das auch nicht tun.

und wenn diese menschen der meinung sind dafuer regeln ausser kraft zu setzen, dann isses eben so..
:lol:
Jaja - Basta ... das is so, das muss akzeptiert werden von euch ... manmanman ... :roll:
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@Z
Terrorismus ist schon längst keine Ursache mehr für irgendetwas. Terrorismus ist nurnoch das beste Medium oder auch die letzte Option für manche Leute um auf ihre Probleme wie Armut/Ungleichheit und die daraus resultierende Frustriertheit aufmerksam zu machen.

Ach bitte. Mir kommen die Tränen. Nicht EIN Attentäter, weder die von 9/11, Madrid, die Kofferbomber oder sogar Osama waren arm oder ungebildet. Im Gegenteil. Sie kamen aus sehr reichen Familien und gingen auf Universitäten.

Das Märchen vom armen unterdrücktem Moslem, der sich nicht anders wehren kann, ist nichts weiter als eben ein Märchen.

ws
 

Marc

Vorsteher und Richter
31. Dezember 2003
792
JimmyBond schrieb:
Öhm, wer soll denn der Schuldige sein, wenn keine Beweise vorliegen?

wollte eigentlich schreiben, dass manchmal nicht genuegend beweise vorliegen, um den taeter zu ueberfuehren, sorry fehler meinerseits
Und woher weiß man ohne die nötigen Beweise dann so genau das er auch wirklich der Täter ist?
Weil's der zuständige Ermittler im Urin hat und sich niemals irrt da er unfehlbar ist?

JimmyBond schrieb:
unsere regierung (wie auch andere) muessen alles daran setzen, die buerger ihres jeweiligen landes zu beschuetzen, auch wenn sie dafuer menschen foltern und gegen jegliche menschenrechte verstossen muessen.
Und wer schützt den Bürger oder den Menschen im allgemeinen vor der Regierung wenn die Regierung sich nicht mehr an die Verfassung oder an die Menschenrechte hält?
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
Artikel 1 GG
"Die Würde des Menschen ist unantastbar."

Das gilt dann auch universell und für alle.
Und nicht nur für die, die das Grundgesetz anerkennen und sich auch sonst daran halten.

Das ist ja "unsere" moralische Stärke, dass wir uns gewisse Regeln und Normen gesetzt haben, an deren Praxistauglichekeit wir "glauben".

Wenn wir die bei der ersten ernsthaften Herausforderung über Bord werfen, kann es auch mit dem Rest unseres gesellschaftlichen Gerüstes nicht so besonders ausschauen.

Insofern ist Guantanamo (ich finde es übrigens persönlich zum Kotzen, wenn man verniedlichend von "gitmo" spricht, dass solle dir Winston, der doch zu "neusprech" einen besonderen Bezug hat, eigentlich auffallen) natürlich nicht mit unseren Grundwerten zu vereinbaren.

Wenn uns in dieser neuen, irregulären Kriegssituation nichts anderes einfällt, als unsere Werte zu vergessen, dann Gute Nacht.
 

Winston_Smith

Groß-Pontifex
15. März 2003
2.804
@erik

Das GG ist weder für die USA noch für die Taliban gültig.

Im Gegenteil. Die Taliban richten sich nach der Sharia. Und ich möchte nicht, dass sie dieses "Gesetzt" auf uns anwenden. Und da behalte ich mir vor (auch wenn ich nicht in der politischen Position bin), unser Gesetzt auch nicht auf die Taliban anzuwenden.

Anmerkung: Ich würde mir übrigens wünschen, dass die live Enthauptung eines Kriegsgefangenen auch nur halb so viel Aufregung in unserer Presse und Parlament verursacht, wie eine Handvoll bekloppter deutscher Soldaten, die sich mit einem russischen Schädel Fotografieren lassen...



ich finde es übrigens persönlich zum Kotzen, wenn man verniedlichend von "gitmo" spricht, dass solle dir Winston, der doch zu "neusprech" einen besonderen Bezug hat, eigentlich auffallen

Gitmo war schon lange vor dem Gefängnis eine übliche Bezeichnung für den amerikanischen Sektor auf Cuba.

ws
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Die Taliban richten sich nach der Sharia. Und ich möchte nicht, dass sie dieses "Gesetzt" auf uns anwenden. Und da behalte ich mir vor (auch wenn ich nicht in der politischen Position bin), unser Gesetzt auch nicht auf die Taliban anzuwenden.
Dann sind Gesetze grundsätzlich für den Arsch, denn wenn meinetwegen jemand bei uns Selbstjustiz begeht, dann wendet er auch seine Vorstellung von Recht an und nicht die allgemein gültige. Nach deiner Argumentation würde bei seiner Bestrafung auch niemand mehr an geltendes Recht gebunden.
Im erweiterten Sinn liesse sich das eigentlich auf jeden Rechtsbruch erweitern, denn in dem Moment wo ich Recht breche, stelle ich mich ausserhalb des geltenden Rechts.
Du argumentierst gegen "gleiches Recht für alle" und für willkürliche Rechtsbeugung. Wie stehst du eigentlich zu den Volksgerichtshöfen? Da wurde nämlich gelegentlich ganz ähnlich argumentiert.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Winston_Smith schrieb:
Das Märchen vom armen unterdrücktem Moslem, der sich nicht anders wehren kann, ist nichts weiter als eben ein Märchen.
Nein ... natürlich nicht ... die Selbstmordattentäter die sich sich in Nahen Osten in gehäuften Maße in die Luft jagen sind alles hochgebildete, reiche Leute ... :O_O:

Das GG ist weder für die USA noch für die Taliban gültig.
Für die Bundeswehr schon, deshalb sollte es da im Gegensatz zu den Meinungen eines Jimmy Bonds auch keine Außnahmen geben ...
Btw: Meiner Meinung nach erkennen die Verfassungen aller heutigen westlichen liberalen Demokratien (und so eine herrscht ja wohl in den USA) implizit die Menschenwürde an, selbst wenn der Begriff nicht direkt erwähnt wird ...

Und da behalte ich mir vor (auch wenn ich nicht in der politischen Position bin), unser Gesetzt auch nicht auf die Taliban anzuwenden.
Sind es denn alles Taliban, die da einsitzen? :roll:
Ansonsten pflichte ich agentP bei ...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ein Kombattant ist definiert als jemand, der an Kampfhandlungen teinehmen darf. Wer das nicht darf, wird Nichtkomabattant genannt.

Deshalb ist "ungesetzlicher Kombattant" keine sinnvlle Kategorie, die notwendigerweise eingeführt werden mußte, sondern ein Widerspruch in sich.

Wer am Krieg teilnimmt und sich nicht an dessen Gesetze und Gebräuche hält, begeht ein Kriegsverbrechen. Dafür sind Gerichte zuständig. Von den Guantanamo-Häftlingen wurde aber bisher kaum einer vor Gericht gestellt, weil es bisher noch nicht gelungen ist, hre verfassungsmäßgen Rechte vor Gericht genügend einzuschänken.

Was die Uniformierung angeht, wird man Abstriche machen müssen. Uniformen gab es in Afghanistan nicht in ausreichender Menge...

Und, Jimmy, besser zehn Kriminelle auf freiem Fuß als ein Unschuldiger in Haft. Das und nichts anderes ist der Rechtsstaatsgedanke und aus keinem anderen Grund haben wir eine Verfassung, und die USA übrigens auch. Wenn der Staat das anders zu handhaben beinnt, sind die Bürger eigentlich zum Widerstand berechtigt.

Das GG ist weder für die USA noch für die Taliban gültig.

Im Gegenteil. Die Taliban richten sich nach der Sharia. Und ich möchte nicht, dass sie dieses "Gesetzt" auf uns anwenden. Und da behalte ich mir vor (auch wenn ich nicht in der politischen Position bin), unser Gesetzt auch nicht auf die Taliban anzuwenden.

Unser Recht gibt auch und gerade Kriminellen sehr weitgehende Reche, und das ist auch gut so. Gerade das Grundgesetz als Verfasssung bindet eigentlich überhaupt nur den Staat und nichtd ie Bürger oder gar Fremde. Verfassungen sind dazu da, dem Staat Zügel anzulegen.

Den Ausdruck Gitmo finde ich auch ohne Lager abscheulich. Der schürt nur wieder das Bild vom Amerikaner, der fremde Namen nicht aussprechen kann und auch keinen Wert darauf legt. Wäre ich amerikanischer Offizier, würde ich ihn meinen Soldaten verbieten.
 

erik

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
4. April 2004
1.002
@winston

Also langsam verzweifele ich.

Dir ist aber doch schon noch die Grundidee der Menschenrechte und die Ideale der Französischen Revolution bewußt, dass man mal davon geträumt hat, dass es Dinge gibt, die für alle gelten.

Egal ob sie davon wissen oder nicht.
Egal ob sie sie anerkennen oder nicht.

Und genauso etwas ist für mich
"Die Würde des Menschen ist unantastbar"

Wenn der andere das nicht meint, oder sich auf einen Wertecodex beruft, der das anders definiert, habe ich deswegen doch nicht das Recht, den meinen über Bord zu werfen...

Und genau das passiert im Moment...

Kein Wunder, dass "der Westen" so hilflos und orientierungslos wirkt.

Wenn man nicht mehr weiß, wofür man eigentlich steht und kämpft, wenn man an die eigenen Werte nicht mehr glaubt, wie will man sie dann verbreiten?
 
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