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Abschaffung von Religion ...

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.009
bsd5543 schrieb:
Es ist zu bezweifeln, dass es überhaupt etwas metaphysisches gibt.

Woher kommt nun diese Aussage?

Hast Du Dich tiefgründig mit dem Zweig der Metaphysik auseinandergesetzt?

Oder berufst Du Dich auf Adorno:
"Dass keine Metaphysik möglich sei, wird zur letzten"

@All
Ich fühle ein bekanntes Wittgensteinzitat herannahen :rofl:
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
the_midget schrieb:
WolArn schrieb:
Womit habe ich das verdient, daß es mir so gut geht, und womit haben die das verdient, denen es gar nicht gut geht, habe ich mir schon oft gefragt

Das ist etwas was mich oft an religiösem Denken stört. Ich glaub nicht oder will es nicht glauben, daß jemand dessen irdisches Dasein eine Qual ist, dies verdient hätte oder umgekehrt. Der Gedanke, daß jemand aus seiner Religion heraus der Meinungs sei, jemand dem es echt beschissen geht, wäre das in irgendeiner Form selbst schuld, weil er in einem früheren Leben ein schlechter Mensch gewesen sei oder ähnliches, empfinde ich als ekelerregend.

So ein Denken hat überhaupt nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Keiner kriegt was er verdient, das ist gerecht.

Ich wollt jetzt WolArn aber nicht unterstellen, daß er so denkt, aber leider impliziert so eine Art von Welterklärung derartige Gedankengänge. Da muss man echt aufpassen.


gruß

midget
Oh man, da habe ich hier aber einen schweren Stein ans rollen gebracht. Ich hatte diese Antwort schon heute morgen, kurz bevor ich zur Arbeit mußte gelesen, und die hatte mein Gewissen heute den ganzen Tag beschäftigt.

Und daß jemand aus seiner Religion heraus der Meinung sei, jemand dem es echt beschissen geht, wäre das in irgendeiner Form selbst schuld, denke ich so bestimmt nicht. Dann wäre ja jeder wohlhabende Mensch in seinem früheren Leben, ein sehr guter Mensch gewesen. :O_O: Und das glaube ich nun mal gar nicht, sonderen eher, das der wohlhabende, der seinen Luxus über alles liebt, sich eine größere Schuld aufläd, als einer der sich sein Leben lang in Armut rumquälen oder sonst wie Leiden muß.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.009
WolArn schrieb:
Dann wäre ja jeder wohlhabende Mensch in seinem früheren Leben, ein sehr guter Mensch gewesen. :O_O: Und das glaube ich nun mal gar nicht, sonderen eher, das der wohlhabende, der seinen Luxus über alles liebt, sich eine größere Schuld aufläd, als einer der sich sein Leben lang in Armut rumquälen oder sonst wie Leiden muß.

Das betrifft doch aber das nächste Leben und nicht das vorherige :roll:
Dein Argument ist nicht schlüssig ;)

Aber:
Soweit mir bekannt gehört Reinkarnation z.B. nicht zum christlichen Glauben, von daher kann der "arme" aus einem früheren Leben keine Schuld tragen.
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
Ich hab das mit dem "früheren Leben" von the_midget übernommen.
Daß ich oder andere schon mal als Mensch gelebt haben, glaube ich nicht, aber ich glaube, daß die Seele schon immer existiert hat, und eine bestimmte Erfahrung machen muß. Und nicht zufällig einen Körper als Wohnung bekommen hat, sondern alles vorbestimmt ist.
Ich hab mal irgendwo gelesen, eine Seele darf nur mit Gottes Erlaubnis in einen Embryo schlüpfen. :)
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
bsd5543 schrieb:
Es ist zu bezweifeln, dass es überhaupt etwas metaphysisches gibt.


Es ist verifizierbar.
Was hast Du anzubieten?

Na... da Du so auf der Physik rumreitest:

Max Planck


"Als Physiker, also als Mann, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft von der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms folgendes: Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingungen bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es aber im ganzen Weltall weder eine intelligente noch eine ewige Kraft gibt - es ist der Menschheit nie gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden -, so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten Geist annehmen.


Dieser Geist ist der Ursprung aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre und Wirkliche, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich nicht geben kann und jeder Geist einem Wesen angehört, so müssen wir zwingend Geistwesen annehmen.


Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde genannt haben: Gott."

Einstein schrieb:
"Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind."

Wernher von Braun schrieb:
Ich glaube an die Unsterblichkeit der Seele. Die Wissenschaft hat uns bewiesen, dass nichts sich in nichts auflöst. Also können sich auch das Leben und die Seele nicht in nichts auflösen und sind daher unsterblich.


LG

AoS
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Angel of Seven schrieb:
Einstein schrieb:
"Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind."
Wernher von Braun schrieb:
Ich glaube an die Unsterblichkeit der Seele. Die Wissenschaft hat uns bewiesen, dass nichts sich in nichts auflöst. Also können sich auch das Leben und die Seele nicht in nichts auflösen und sind daher unsterblich.
Einsteins Zitat gefällt mir, wenn ich es aus dem Blickwinkel "Action" betrachte. Die Religion liefert demnach der Wissenschaft einen gewissen "Unterhaltungswert".

Von Braun würde ich aus meiner Sicht einen vernebelten Geist unterstellen wollen.
Das Leben ist ein Konstrukt aus Materie. Die Seele eine Zustandsveränderung von Molekülen.
Ergo ist der Mensch ein Haufen Materie mit Informationsgehalt.
Der PC verschwindet auch nicht im Nichts, wenn er ausgeschaltet wird - seine Information geht allerdings verloren.
Also kann sich Information sehr wohl im Nichts auflösen.

Gruß
Holo
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Bist du sicher? Kann man diese Informationen nicht doch wieder rekonstruieren?

Beispiel: Ein Blatt Papier auf dem ein Text steht, wird verbrannt ... könnte man jetzt nicht aus der Asche, dem Rauch, der Stärke des Feuers (und so weiter) theoretisch - praktisch ist das wohl noch nicht realisierbar - den Text wieder rekonstruieren?

Wäre so etwas nicht auch analog beim PC möglich?
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Die organische Chemie ist nicht ohne Weiteres auf die anorganischen Massenspeicher oder flüchtigen Speicherbausteine anwendbar.

Und natürlich schrieb ich bewusst, dass es eine Frage der Zeit ist.

Die RAM-Bausteine verlieren die Information in Sekunden, dein Hirn (öhm, ich meine, ein normales Hirn ;-) ) braucht halt etwas länger. Aber sicher ist der Zerfallsvorgang abgeschlossen, bevor deine Festplatte ihre Informationen nach erfolgter Ausrichtung verliert. Es ist nun einmal ein magnetischer Massenspeicher, wie eine Videokassette. Da kannst du den Effekt besonders gut beim Aufzeichnen im LP-Modus beobachten (weil der Rasen zwischen den Spuren fehlt und die Felder besser aufeinander einwirken können).

Eine Rekonstruktion der Information im Hirn könnte klappen - aber dann eher in einem gefrorenen Zustand, bevor die Würmer an deinen Kindheitserinnerungen geknabbert haben ;-)

Gruß
Holo
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Die organische Chemie ist nicht ohne Weiteres auf die anorganischen Massenspeicher oder flüchtigen Speicherbausteine anwendbar.
Durchaus richtig ... allerdings frage ich mich, ob Informationen - egal ob organisch oder anorganisch gespeichert - wirklich verloren gehen können ...

Die RAM-Bausteine verlieren die Information in Sekunden,ein normales braucht halt etwas länger.
Spielt denn für die evtl. Rekonstruktion der Informationen die Zeit - vom Aufwand das ganze zu rekonstruieren evtl. mal abgesehen - eine Rolle?

Es ist nun einmal ein magnetischer Massenspeicher, wie eine Videokassette. Da kannst du den Effekt besonders gut beim Aufzeichnen im LP-Modus beobachten (weil der Rasen zwischen den Spuren fehlt und die Felder besser aufeinander einwirken können).
Jao - mal angenommen wir gehen da ja jetzt mit nem Magneten drüber und bearbeiten den Speicher dann noch mit einem Hammer und schmeißens ins Feuer. Besteht dann nicht dennoch die Möglichkeit die Daten zu rekonstruieren?

Anders Beispiel: Gehen die Information der Gedanken, die ich in der letzten Stunde hatte, mit der Zeit verloren, wenn ich sie vergesse? Oder kann man das ganze nicht rekonstruieren? Und kann man diese Gedanken nicht auch in 1.000 Jahren wieder rekonstruieren? Sei es durch die Zunahme der Entropie, sei es durch den Stand der Gestirne oder was weiß ich. Hat nicht alles im Endeffekt Einfluß auf alles? Und lassen sich daraus nicht die Informationen eines Sachverhaltes bestimmen?

:O_O:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Ich wüßte nicht, welchen Einfluß Deine vergessenen Gedanken der letzten halben Stunde auf die Entropie oder die Gestirne hätten haben sollen.

Verstehe ich das richtig - es geht darum, daß jede noch so triviale Information genug Spuren hinterläßt, um sie zu rekonstruieren?
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
Naja, um diese Gedanken denken zu können braucht mein Körper ja Energie - verbrauche ich Energie, nimmt dann die Entropie nicht zu?
Und ob es einen Einfluß auf die Gestirne gehabt hat - evtl. Die Frage ist imho nur, ob dieser Einfluß messbar ist, also wie groß ...

Verstehe ich das richtig - es geht darum, daß jede noch so triviale Information genug Spuren hinterläßt, um sie zu rekonstruieren?
Wenn sie nur eine Spur hinterlässt - würde das nicht theoretisch, praktisch bisher sicherlich noch nicht, reichen, um die Information zu rekonstruieren? Wobei ich nicht glaube, dass eine Information nur eine Spur hinterläßt ...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Der Energieverbrauch könnte davon unabhängig sein, was genau man denkt und nur Rückschlüsse auf die Schwierigkeit des Gedankens erlauben.
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Simple_Man schrieb:
Durchaus richtig ... allerdings frage ich mich, ob Informationen - egal ob organisch oder anorganisch gespeichert - wirklich verloren gehen können ...
Anderes Beispiel: Gehen die Information der Gedanken, die ich in der letzten Stunde hatte, mit der Zeit verloren, wenn ich sie vergesse? Oder kann man das ganze nicht rekonstruieren? Und kann man diese Gedanken nicht auch in 1.000 Jahren wieder rekonstruieren?
Es ist nicht egal, ob sie organischer oder anorganischer Natur sind. Die Würmer dürften sich eher an organischem Material laben.
Warum vergessen wir? Wie kann es sein, dass Menschen Dinge sagten, an die sie sich nicht mehr erinnern können?
Wie funktioniert "lernen"?
Vergessen bedeutet Umformung oder den Abbau chemischer Substanzen.
Da wir mit unserem Begräbnis deutlich schneller als in 1000 Jahren verfaulen ist die Wahrscheinlichkeit doch recht gering, dass die Maden und Würmer den Rest etwaiger Erinnerungen nicht schon beseitigt haben.

Gruß
Holo
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
WolArn schrieb:
Wie das? Soviel ich weiß, kann man die Seele nicht beweisen. :O_O:
Na ja, da könnte man schon fast kontern, dass es so etwas wie eine Seele nicht gibt, aber das würde ich nicht tun wollen.
Es kommt darauf an, was man darunter versteht. Unter Seele verstehe ich das, was mich ausmacht.
Und was macht mich aus? Charakter, Denkstrukturen, ...
Und das ist nun einmal alles das, was aus meiner grauen Masse unter der Hirnrinde zum Vorschein tritt. Daher mein Vergleich.

Gruß
Holo
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
Was als Seele bezeichnet wird, kann man auch bei Wiki nachlesen.
Ich denke die Seele ist ein Geistkörper, der in unserm materiellen Körper eingesperrt ist, und dieser Geist eine Verbindung zu einer geistigen Welt hat, und in dieser weiter lebt, wenn sie seinen abgestorbenen materiellen Körper endlich verlassen kann. Und darum denke ich auch, daß die Seele nicht materiell ist, weil es drüben in der geistigen Welt auch keine Materie mehr gibt. Und wo es keine Materie gibt, kann man auch nix nachweisen.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
man kann auch nicht materielles, wie z.b. gefühle oder einstellungen nachweisen.


bei einer seele stell ich's mir allerdings etwas schwieriger vor...
 

Aphorismus

Ritter vom Osten und Westen
22. Dezember 2004
2.466
Ich kenne da nur zwei konkurrierende Modelle:

1. Die Seele (oder der Geist) ist ein Epiphänomen von Materie. Wenn man Materie unter den richtigen Bedingungen zusammenklatschen lässt, dann entstehen Planeten, auf ein paar davon Menschen und diese Menschen fangen an große Gehirne auszubilden, merken, dass es sie gibt und drücken dann dem Gesamtphänomen Bewusstsein irgendwann den Stempel "Seele" (oder Geist) auf.

oder:

2. Materie ist ein Epiphänomen von Geist (oder Seele). Bewusstsein nimmt sich selbst wahr, indem es sich auf allen möglichen Ebenen reflektiert. In der geistigen Welt gibt es nur ein einziges (Gott-)Bewusstsein, das alles vereint. In der materiellen Welt erlebt sich dieses Bewusstsein durch die Aufspaltung in eine Vielzahl von Existenzen: Menschen, Tiere, Pflanze, Steine usw. usf.

Trifft 1. zu, dann ist man, sobald man stirbt, einfach tot. Nichts passiert mehr, die Seele hat ihre Ruhe. Trifft 2. zu, dann sind wir im Grunde tot, da wir nur einen Bruchstückhaften Ausschnitt von Existenz erleben können und werden erst dadurch wirklich zum Leben erweckt, dass wir durch das Sterben wieder eins mit der Gottseele werden.

Imho kann beides wahr sein, da es sich nicht gegenseitig ausschließt.
 

arius

Großer Auserwählter
16. Juli 2003
1.555
Feinstofflichkeit der Seele

WolArn schrieb:
Ich denke die Seele ist ein Geistkörper, der in unserm materiellen Körper eingesperrt ist, und dieser Geist eine Verbindung zu einer geistigen Welt hat, und in dieser weiter lebt, wenn sie seinen abgestorbenen materiellen Körper endlich verlassen kann. Und darum denke ich auch, daß die Seele nicht materiell ist, weil es drüben in der geistigen Welt auch keine Materie mehr gibt. Und wo es keine Materie gibt, kann man auch nix nachweisen.

Die Feinstofflichkeit der Seele und des Geistkörpers bedingt die Notwendigkeit der Unterstützung durch einen materiellen Körper, wenn sich ein geistiges Wesen äussern will gegenüber den Menschen, ist also ein Mittler als Medium notwendig.

Nur so kann eine Verbindung zur geistigen Welt stattfinden, man kann Botschaften erhalten und diese selber auswerten und für sich die Konsequenzen ziehen, die Grundzusammenhänge sind identisch, wenn man z.B. die geistigen Gesetze und die Folgen auf das weitere Leben und die nächsten Inkarnationen des Betreffenden betrachtet.

Es gilt das Gesetz der Ursache und Wirkung.

Es gibt aber in der geistigen Welt genauso Materie in Form von Landschaften, Häusern und Pflanzen und Tieren, eben auf feinstofflicher Basis.

Gruss Arius
 

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