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Abschaffung von Religion ...

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
bsd5543 schrieb:
Für die Meisten ist es wohl biographischer Zufall, welcher Religion sie angehören und in welchem soziokulturellen Kontext sie leben müssen.
Aber nur, falls es ein Zufall ist, wo wir geboren wurden.
 

WolArn

Geheimer Sekretär
17. September 2005
613
Alle Religionen glauben ja auch an ein Leben nach dem Tod, also müßte es auch ein Leben vor dem Tod geben. Und es ist unser Körper der geboren wurde und sterben wird, demnach ist es dann wohl die Seele die da immer lebt.
Aber was vorher war und nacher kommt weiß keiner, auch nicht ob jede Seele eine bestimmte Entwicklung oder Läuterung durchmachen muß.
Und womit habe ich das verdient, daß so eine tolle Kindheit hatte, daß ich in einem frielichen Land geboren wurde, keine Armut kenne, keine schlimme Krankheit bekommen habe, keine schlimmen Unfälle erlebt habe, auch keine wo man nur indirekt beteiligt ist, also kein Beobachter von irgendwelchen scheußlichen Unfällen oder Greueltaten.
Womit habe ich das verdient, daß es mir so gut geht, und womit haben die das verdient, denen es gar nicht gut geht, habe ich mir schon oft gefragt
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
WolArn schrieb:
Womit habe ich das verdient, daß es mir so gut geht, und womit haben die das verdient, denen es gar nicht gut geht, habe ich mir schon oft gefragt

Das ist etwas was mich oft an religiösem Denken stört. Ich glaub nicht oder will es nicht glauben, daß jemand dessen irdisches Dasein eine Qual ist, dies verdient hätte oder umgekehrt. Der Gedanke, daß jemand aus seiner Religion heraus der Meinungs sei, jemand dem es echt beschissen geht, wäre das in irgendeiner Form selbst schuld, weil er in einem früheren Leben ein schlechter Mensch gewesen sei oder ähnliches, empfinde ich als ekelerregend.

So ein Denken hat überhaupt nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Keiner kriegt was er verdient, das ist gerecht.

Ich wollt jetzt WolArn aber nicht unterstellen, daß er so denkt, aber leider impliziert so eine Art von Welterklärung derartige Gedankengänge. Da muss man echt aufpassen.


gruß

midget
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
the_midget schrieb:
Das ist etwas was mich oft an religiösem Denken stört. Ich glaub nicht oder will es nicht glauben, daß jemand dessen irdisches Dasein eine Qual ist, dies verdient hätte oder umgekehrt. Der Gedanke, daß jemand aus seiner Religion heraus der Meinungs sei, jemand dem es echt beschissen geht, wäre das in irgendeiner Form selbst schuld, weil er in einem früheren Leben ein schlechter Mensch gewesen sei oder ähnliches, empfinde ich als ekelerregend.

So ein Denken hat überhaupt nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Keiner kriegt was er verdient, das ist gerecht.

Das ist ja im Judentum, Christentum usw.. eher weniger der Fall. Im indischen Kastensystem allerdings, wird dieser Gedanke bis zum Exodus verwirklicht.

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Indien/kasten.html



LG

AoS
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.009
the_midget schrieb:
So ein Denken hat überhaupt nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Keiner kriegt was er verdient, das ist gerecht.

Ohne jetzt tiefgründig drüber nachgedacht zu haben stelle ich mal in den Raum:
Dogmatische Religionen haben generell nichts mit "Gerechtigkeit" oder gar "Toleranz" zu tun :roll:
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
Angel of Seven schrieb:
Das ist ja im Judentum, Christentum usw.. eher weniger der Fall. Im indischen Kastensystem allerdings, wird dieser Gedanke bis zum Exodus verwirklicht.

Da hast du sicherlich recht. Aber es gibt auch bei Christen und Juden (bei Moslems vermutlich auch) manchmal die Ansicht, daß Schicksalsschläge als Strafe Gottes interpretiert werden - und wenn Gott straft muss der Betroffene es ja quasi verdient haben. Vielleicht noch schlimmer ist, wenn jemand sich selbst so etwas zuschreibt.

Wenn ich mich recht erinnere dreht es sich ja auch bei Hiobs um solche Dinge, wobei der es ja dann tatsächlich nicht verdient hatte, ging ja nur darum seinen Glauben zu testen. Is aber auch ganz schön zynisch.


gruß

midget
 

bsd5543

Geselle
16. August 2006
6
Grundlegend kann man erst einmal festellen, dass Auferstehung sowie Wiedergeburt dem 2. Gesetz der Thermodynamik widersprechen. Somit halte ich daran fest, dass Religionszugehörigkeit soweit sie nicht durch freie Willensentscheidung entstanden ist, einen biographischen Zufall darstellt.

Wenn Völkermord oder der Tod eines Säuglings eine Strafe Gottes ist, widerspricht dies dem (christlichen) Bild des alliebenden, allverziehenden Vaters.
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
bsd5543 schrieb:
Grundlegend kann man erst einmal festellen, dass Auferstehung sowie Wiedergeburt dem 2. Gesetz der Thermodynamik widersprechen.

Ich finde nicht, daß es klug ist Wissenschaft mit Glaubensfragen zu mischen.
Jedes wissenschaftliche Gesetz behält nur innerhalb definierter Grenzen seine Gültigkeit und das Leben nach dem Tod oder vor der Geburt gehört im Falle der Thermodynamik mit Sicherhiet nicht in diesen Bereich.

Somit halte ich daran fest, dass Religionszugehörigkeit soweit sie nicht durch freie Willensentscheidung entstanden ist, einen biographischen Zufall darstellt.

Man kann das auch anders formulieren: Religionszugehörigkeit ist soziobiographisch und kulturell (und damit auch geographisch und historisch) bedingt. Also nicht zufällig...

Zufällig allerdings insofern, daß jeder in die ein oder anderen Bedingungen hätte hineingeboren werden können, vorrausgesetzt man geht davon aus, daß man als Individuum in irgendeiner Form schon vor der Geburt existiert hätte.

gruß

midget
 

bsd5543

Geselle
16. August 2006
6
the_midget schrieb:
Ich finde nicht, daß es klug ist Wissenschaft mit Glaubensfragen zu mischen.
Warum? Weil Wissen dem Glauben widerspricht? Dein Argument versucht lediglich, metaphysischen Glauben vor Kritik zu immunisieren.

the_midget schrieb:
Jedes wissenschaftliche Gesetz behält nur innerhalb definierter Grenzen seine Gültigkeit und das Leben nach dem Tod oder vor der Geburt gehört im Falle der Thermodynamik mit Sicherhiet nicht in diesen Bereich.

Grundlegend sind die Grenzen physikalischer Gestze diese Welt in diesem Universum und wieso sollten daher 2 unterschiedliche Wahrheiten existieren.

the_midget schrieb:
Man kann das auch anders formulieren: Religionszugehörigkeit ist soziobiographisch und kulturell (und damit auch geographisch und historisch) bedingt. Also nicht zufällig...
Sicher. Habe auch nichts anderes behauptet

the_midget schrieb:
Zufällig allerdings insofern, daß jeder in die ein oder anderen Bedingungen hätte hineingeboren werden können, vorrausgesetzt man geht davon aus, daß man als Individuum in irgendeiner Form schon vor der Geburt existiert hätte.
Genau! Wo ich lande, ist Zufall.
Und Wiedergeburt und Auferstehung widersprechen wie bereits geschildert dem 2. Gesetz der Thermodynamik, welches an jedem Punkt dieses Universums gilt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.009
Wie schön ignoriert zu werden :)

bsd5543 schrieb:
Und Wiedergeburt und Auferstehung widersprechen wie bereits geschildert dem 2. Gesetz der Thermodynamik, welches an jedem Punkt dieses Universums gilt.

Bitte kannst Du dieses Argument einmal ausführen?
Meine Thermo Vorlesung liegt schon etwas weiter zurück.

Ich neige dazu the_midget recht zu geben, das die Anwendung von wissenschaftlichen Gesetzen die auf Beobachtungen beruhen kaum für metaphysische Vorgänge nutzbar sind.

Jede wissenschaftliche Erkenntnis fußt ganz am Anfang auf einer nicht beweisbaren Annahme.
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
bsd5543 schrieb:
the_midget schrieb:
Ich finde nicht, daß es klug ist Wissenschaft mit Glaubensfragen zu mischen.
Warum? Weil Wissen dem Glauben widerspricht? Dein Argument versucht lediglich, metaphysischen Glauben vor Kritik zu immunisieren.

Nein. Mein Argument sagt nur, daß Wissenschaft keine Aussagen über Metaphysik machen kann. Wissenschaft setzt vorraus, daß ihre Aussagen (empirisch) überprüfbar sind. Metaphysische Bedinungen entziehen sich dieser Überprüfbarkeit. Oder schon mal ne Seele gemessen?

Grundlegend sind die Grenzen physikalischer Gestze diese Welt in diesem Universum und wieso sollten daher 2 unterschiedliche Wahrheiten existieren.

Wie kommst du zu der Annahme die Seele (davon sprechen wir doch?) sei Teil der physikalischen Welt, also des Universums? Ich weiss jetzt auch nicht wie du auf 2 unterschiedliche Wahrheiten kommst... Ich sag nur: Es gibt einen Bereich über den kann Wissenschaft Aussagen machen und einen anderen, über den kann sie keine Aussagen machen.


m.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
bsd5543 schrieb:
Grundlegend sind die Grenzen physikalischer Gestze diese Welt in diesem Universum und wieso sollten daher 2 unterschiedliche Wahrheiten existieren.

ich glaube zwar auch, dass es nur eine wahrheit gibt - aber wieso sollten das unsre physikalischen gesetze sein?

Genau! Wo ich lande, ist Zufall.
Und Wiedergeburt und Auferstehung widersprechen wie bereits geschildert dem 2. Gesetz der Thermodynamik, welches an jedem Punkt dieses Universums gilt.

an jedem punkt des universums? ich bin mir ziemlich sicher, dass das in dieser form nicht überprüft wurde...
 

Angel of Seven

Großer Auserwählter
23. Juli 2002
1.924
bsd5543 schrieb:
Grundlegend sind die Grenzen physikalischer Gestze diese Welt in diesem Universum und wieso sollten daher 2 unterschiedliche Wahrheiten existieren.

Ganz einfach, weil die gesamte Realität so wie sie numal existiert, sich wissenschaftlich nicht zu 100% beweisen läßt und weil physikalische Gesetzmäßigkeiten nicht ausreichen um so eine komplexe Lebensform wie der Mensch es numal ist, erklären zu können.
Wenn man zb. Eheprobleme hat, geht man zum Eheberater und nicht zum Physiker. In diesem Fall kann der Eheberater die Realität zwischen den Eheleuten besser begreifen als es ein Physiker es je könnte.


Genau! Wo ich lande, ist Zufall.
Und Wiedergeburt und Auferstehung widersprechen wie bereits geschildert dem 2. Gesetz der Thermodynamik, welches an jedem Punkt dieses Universums gilt.

Dann frage ich mich wieso viele Nobelpreisträger, Wissenschaftler usw.. unter anderem Reinkarnation für möglich halten, obwohl sie das zweite Gesetz der Thermodynamik mit Sicherheit besser verstehen als Du oder wir?


Edit:

Durch die statistische Mechanik nach James Clerk Maxwell und Ludwig Boltzmann können viele Aspekte der Thermodynamik anhand mikroskopischer Theorien bestätigt werden. In ihrer gesamten Darstellung behält sie allerdings weiterhin den ausgezeichneten Status einer eigenständigen physikalischen Theorie. Ihre Anwendbarkeit muss jedoch auf geeignete Systeme eingeschränkt werden, nämlich solche, die sich aus genügend vielen Einzelsystemen, also meist Teilchen, zusammensetzen.

Quelle: Wikipedia

LG

AoS
 

bsd5543

Geselle
16. August 2006
6
Da ich keine Ahnung von Thermodynamik habe, kann ich selber den Widerspruch nicht beschreiben.

Ich stütze meine Darlegung auf folgende Aussage
(in Wikipedia:)

"Für die neuzeitliche Naturwissenschaft ist ein „methodischer Atheismus“ verbindlich, d. h. man betreibt Naturwissenschaft ohne Einbeziehung von Dogmen oder Hypothesen über Gott („etsi deus non daretur“ – „als wenn es keinen Gott gibt“) - hier ist auch der (schon früher eingeführte) Begriff der Atheologie zu neuer Beachtung gekommen.

Der aktuelle Wissensstand über die Entstehung von Universum, Leben und Mensch widerspricht offenkundig bestimmten religiösen Vorstellungen:
...
dem Konzept der Transformation des Kosmos: Transzendente Zukunftserwartungen wie das jüdisch-christlich-islamische Konzept der Auferstehung würden dem gesetzmäßigen Energieausgleich gemäß dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik und der berechenbaren Endlichkeit des Universums gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie, die durch astronomische Beobachtung gestützt wird, widersprechen."

Das ganze sollte - entsprechende Zeit vorausgesetzt - verifizierbar sein.

Der argumentierten Trennung von Wissenschaft und Glauben möchte ich gerne mit folgendem Link beantworten: http://www.dittmar-online.net/uber/hga.html#hga_spirituell


Wissenschaft beruht auf Beobachtung und versucht Bekanntes mit Bekanntem zu erklären. Es wird auch nicht bestritten, dass Wissenschaft nicht alles erklären kann.

Zumindest möchte ich mal mindestens einen nachweisbaren Fall von Rein kartion sehen. Es ist außerdem viel naheliegender, dass das Konzept der Wiedergeburt eher der menschlichen Todesangst entspringt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.009
bsd5543 schrieb:
Das ganze sollte - entsprechende Zeit vorausgesetzt - verifizierbar sein.

Mit den dazu nötigen nicht beweisbaren Annahmen auf denen die ganze Wissenschaft fundiert ist.

Jedenfalls ist der Wissenschaftsglaube an dieser Stelle auch nicht anders als ein anderer Glaube ;)


bsd5543 schrieb:
Zumindest möchte ich mal mindestens einen nachweisbaren Fall von Rein kartion sehen.

Das ist der springende Punkt. Wenn man sich ausserhalb des Erkennbaren bewegt, dann kann man es auch nicht nach wissenschaftlichen Maßstäben beweisen.


bsd5543 schrieb:
Es ist außerdem viel naheliegender, dass das Konzept der Wiedergeburt eher der menschlichen Todesangst entspringt.

Mag sein.

Nur es bleibt die simple Frage danach, was mit dem EGO nach dem Tode passiert.

Übrigens werfen die von den Religionen gelieferten Erklärungen mindestens soviele Fragen auf wie sie beantworten ;)
 

the_midget

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juni 2004
1.437
bsd5543 schrieb:
Der argumentierten Trennung von Wissenschaft und Glauben möchte ich gerne mit folgendem Link beantworten: http://www.dittmar-online.net/uber/hga.html#hga_spirituell

Ich wollt eigentlich mit dir diskutieren und nicht mit dittmar (wer auch immer das sein mag).

Außerdem habe ich das Gefühl du schätzt mich falsch ein. Ich will metaphysikalisches gar nicht verteidigen, ich bin da nämlich selber extremst skeptisch. Insofern fühl ich mich auch von der Argumentation, auf der du verlinkt hast gar nicht angesprochen.

Meine Überlegungen gründen sich übrigens auf die Wissenschaftstheorie nach Popper...


gruß

midget
 

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