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Amoklauf in Schule

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
psst schrieb:
Ich finde umso mehr man darüber nachdenkt, umso Negativer kommt einen das Leben vor.
Ich versuche aber immer aus dem neagtiven etwas Positives für mich zu ziehen.
Es ist aber echt schwer.

Es ist schwer.
Aber nicht unmöglich.
Individuelle Glückszustände wollen erarbeitet werden und sind nur im Kontrast zu Unglückszuständen möglich.
Materielle Dinge spielen dabei meistens eine völlig untergeordnete Rolle. Oft ist man sogar mit weniger glücklicher, weil man die kleinen Dinge des Lebens positiver bewertet. Schauen wir uns doch Typen wie z.B. Robbie Williams an: Der hat fast alles geschafft, was ein junger Mensch schaffen kann: Erfolg, Geld, Frauen, Ruhm - ist er damit glücklicher ? Und warum mußte er eine Tour wegen Depressionen absagen ? Vielleicht weil er auch intelligent ist, denn Paris Hilton ist selbst für das Unglück noch zu doof.

psst schrieb:
Letztens hatte ich mich mit einem Menschen unterhalten, der sehr stark alkoholabhängig ist. Die Gesellschaft würde ihn als Penner bezeichnen.
Er ist aber nicht Dumm, sondern hat irgendwann gemerkt, das sein Leben ohne Perspektive verläuft.

Dann muß er anfangen, sich diese Perspektive zu schaffen.
Ich kenne solche Stories, aber oft sind sie nur eine geschliffene Lebensgeschichte um den Alkoholismus abzudeckeln. Denn der war die Ursache und nicht die Folge seines Scheiters.
 
G

Guest

Gast
Giacomo_S schrieb:
psst schrieb:
Ich finde umso mehr man darüber nachdenkt, umso Negativer kommt einen das Leben vor.
Ich versuche aber immer aus dem neagtiven etwas Positives für mich zu ziehen.
Es ist aber echt schwer.

Es ist schwer.
Aber nicht unmöglich.
Individuelle Glückszustände wollen erarbeitet werden und sind nur im Kontrast zu Unglückszuständen möglich.
Materielle Dinge spielen dabei meistens eine völlig untergeordnete Rolle. Oft ist man sogar mit weniger glücklicher, weil man die kleinen Dinge des Lebens positiver bewertet. Schauen wir uns doch Typen wie z.B. Robbie Williams an: Der hat fast alles geschafft, was ein junger Mensch schaffen kann: Erfolg, Geld, Frauen, Ruhm - ist er damit glücklicher ? Und warum mußte er eine Tour wegen Depressionen absagen ? Vielleicht weil er auch intelligent ist, denn Paris Hilton ist selbst für das Unglück noch zu doof.

Das ist sehr verständlich, wie du es schreibst. Ich kann dem auch nicht wiedersprechen.
Ich muss nur zufügen, das da oft auch der knackpunkt liegt.
Wenn jemand wie Robbi Williams alles geschaft hat was er erreichen kann, stelle ich mir vor, das er weiter auf der Suche nach mehr ist. Aber irgendwann findet er nichts mehr und somit kommt er an den Punkt wo er merkt, das all das nach was er gestrept hat "nicht der Sinn des Lebens" sein kann. Er ist wie in einer Sackgasse wo es nicht mehr weiter geht.

Aber genausoschlimm ist es, wenn man sein ganzes Leben nach einem Haus, Geld, Dickes Auto usw strebt und auch irgendwann an einem Punkt ankommt, wo man nach ca. 40 Jahren arbeit merkt, das man es nicht erreicht hat und nicht mehr erreichen wird.
Auch da wird ein Leben Ziellos.

Ein guter Freund von mir macht zum beispiel Musik. Schon seit ca. 15 Jahren. Er ist nicht schlecht. Er träumt aber auch schon genausolang damit irgendwann mal gross rauszukommen.
Ich denke aber, das wird nie passieren. Irgendwann wird er an einem Punkt kommen, wo er alleine vom alter her er es begreifen wird. Dann kommt das grosse Loch und sein Sinn ist zerstört.

Ich glaube einigen Menschen ist es nur früher bewusst, das es fast immer aufs gleiche hinausläuft. Vielleicht setzen sich die meisten auch zu hohe Ziele im Leben, weil Ihre Vorbilder bekannte Schauspieler, Musiker, Künstler usw sind.

Ich hab mal einen Spruch gelesen, den ich erst albern fand :
"Niem Dir niemals etwas grosses vor, dann schiesst Du auch kein Eigentor"
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
psst schrieb:
Ich weiss nicht, wie es ist, wenn man 65 Jahre alt ist, aber komisch ist, das die Selbstmordrate und vereinsammung bei alten Menschen extrem hoch ist.
Auch hört man oft von alten Menschen, das Sie heute keine Kinder mehr in die Welt setzten würden. Das zeigt doch, das viele mit Ihrem leben nicht glücklich waren.

Ich habe immer noch die Hoffnung, das wir, mental gesehen, andere alte Leute sein werden als die alten Leute heute. Wenn ich mir meine Mutter ansehe - mit 70 - bin ich zuversichtlich.
Viele dieser jetzt alten Menschen haben schon früh, als junge Erwachsene, aufgehört, wenigstens zu versuchen, sich weiter zu entwickeln.
Man erlernte einen Beruf: Man übte ihn bis zur Rente aus.
Man begann in einer Firma: In der blieb man möglichst sein ganzes Leben.
Man heiratete eine Frau: mit der blieb man zusammen (und sosehr man auch die Zähne zusammenbiß) das ganze Leben.
Man wählte immer dieselbe Partei, hatte immer dieselben Meinungen, schaute immer dieselben Fernsehprogramme und erzählte immer dasselbe. Wie schön.

Kein Wunder, wenn sie als alte Menschen in einer sich ständig verändernden Welt nicht mehr zurecht kommen (wollen).

Wir werden zur 1. Generation gehören, für die das alles nicht mehr gilt. Denn wer nicht bereit ist, sich ständig weiter zu entwickeln, hat schon jetzt keine Chance mehr.
Ich persönlich habe vor ständiger Veränderung keine Angst. Ich finde das spannend. Z.B. bin ich in meiner Firma der einer der ältesten, dennoch aber der Motor der technischen Entwicklung, oft genug gegen zahlreiche Widerstände. Ich weiß aber: Wenn wir nicht alle bereit sind den Entwicklungsmotor am Laufen zu halten, dann sind wir bald das Schlußlicht.

psst schrieb:
Vielleicht hast Du wirklich ein schönes Leben gahbt. Aber mich würde da mal interessieren was genau jetzt dieses war ?

Wie ist diese Frage gemeint, bitte um Erläuterung.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
psst schrieb:
Das ist sehr verständlich, wie du es schreibst. Ich kann dem auch nicht wiedersprechen.
Ich muss nur zufügen, das da oft auch der knackpunkt liegt.
Wenn jemand wie Robbi Williams alles geschaft hat was er erreichen kann, stelle ich mir vor, das er weiter auf der Suche nach mehr ist. Aber irgendwann findet er nichts mehr und somit kommt er an den Punkt wo er merkt, das all das nach was er gestrept hat "nicht der Sinn des Lebens" sein kann. Er ist wie in einer Sackgasse wo es nicht mehr weiter geht.

Nun, dann sucht er sich halt andere Ziele, als den Erfolg.
Soll er halt mit der ganzen Kohle mal andere fördern, junge Musiker, Filmer. Oder sozial tätig werden. Oder in die Politik gehen. Oder eigenwillige wissenschaftliche Projekte fördern. Oder die Kunst.
Es gibt immer Möglichkeiten. Nur eines ist völlig tödlich: Nichts mehr tun und über den Sinn des Lebens nachdenken.
Es gibt keinen Sinn außer das Leben selbst.

psst schrieb:
Ein guter Freund von mir macht zum beispiel Musik. Schon seit ca. 15 Jahren. Er ist nicht schlecht. Er träumt aber auch schon genausolang damit irgendwann mal gross rauszukommen.
Ich denke aber, das wird nie passieren. Irgendwann wird er an einem Punkt kommen, wo er alleine vom alter her er es begreifen wird. Dann kommt das grosse Loch und sein Sinn ist zerstört.

Er muss aufhören, nur an den Erfolg zu denken, sondern muß die Musik ihrer selbst willen machen. Dann kommt auch der Erfolg.
(P.S.: Meine Freunde und ich haben vor kurzem eine CD aufgenommen, im Studio. Du wollen kaufen ?)
 
G

Guest

Gast
Giacomo_S schrieb:
psst schrieb:
Das ist sehr verständlich, wie du es schreibst. Ich kann dem auch nicht wiedersprechen.
Ich muss nur zufügen, das da oft auch der knackpunkt liegt.
Wenn jemand wie Robbi Williams alles geschaft hat was er erreichen kann, stelle ich mir vor, das er weiter auf der Suche nach mehr ist. Aber irgendwann findet er nichts mehr und somit kommt er an den Punkt wo er merkt, das all das nach was er gestrept hat "nicht der Sinn des Lebens" sein kann. Er ist wie in einer Sackgasse wo es nicht mehr weiter geht.

Nun, dann sucht er sich halt andere Ziele, als den Erfolg.
Soll er halt mit der ganzen Kohle mal andere fördern, junge Musiker, Filmer. Oder sozial tätig werden. Oder in die Politik gehen. Oder eigenwillige wissenschaftliche Projekte fördern. Oder die Kunst.
Es gibt immer Möglichkeiten. Nur eines ist völlig tödlich: Nichts mehr tun und über den Sinn des Lebens nachdenken.
Es gibt keinen Sinn außer das Leben selbst.

psst schrieb:
Ein guter Freund von mir macht zum beispiel Musik. Schon seit ca. 15 Jahren. Er ist nicht schlecht. Er träumt aber auch schon genausolang damit irgendwann mal gross rauszukommen.
Ich denke aber, das wird nie passieren. Irgendwann wird er an einem Punkt kommen, wo er alleine vom alter her er es begreifen wird. Dann kommt das grosse Loch und sein Sinn ist zerstört.

Er muss aufhören, nur an den Erfolg zu denken, sondern muß die Musik ihrer selbst willen machen. Dann kommt auch der Erfolg.
(P.S.: Meine Freunde und ich haben vor kurzem eine CD aufgenommen, im Studio. Du wollen kaufen ?)

Das was Du schreibst mit den neuen Zielen ist das was einem am leben hält. Aber irgendwann wenn man ein Mensch ist, der immer wieder merkt, das er die Ziele nicht erreichen wird (mangels Geld, oder an der Umsetzung scheitert), verliert man irgendwann die Lust sich neue Ziele zu setzen.
Das Beispiel mit meinem Freund ist auch nur einer von Millionen menschen die das irgendwann merken. Wenn Sie glück haben, merken Sie es erst wenn Sie alt sind.
Aber ist es nicht schlimm, sein ganzen leben einem Ziel hinterherzulaufen und am Ende zu wissen, das alles für die Katz war ?
Es gibt bestimmt auch viele, die Ihre Ziele erreichen, oder damit zufrieden sind was Sie erreicht haben.
Schlimm ist es nur, wenn man in der Mitte seines Lebens merkt, das man sein Leben ändern müsste.
Da meine ich auch viele Menschen die Ihre Arbeit verloren haben und in ein tiefes Loch fallen.

Was erzählen uns die Medien jeden Tag ?.. Es werden nur noch hochquallifizierte Menschen gebraucht, darum muss mehr in die Bildung gesteckt werden.
Aber mal ehrlich, wieviele werden das sein, die alleine von Ihrer Intelligenz her dazu gehören werden ?
Was ist mit den anderen? Wenn ein Jugendlicher heute schon weiss, das er nicht zu diesen Menschen gehören wird. Wo liegt dann seine Perspektive ?
Klar, das dann immer mehr denken, ich konsumiere einfach und wenns nicht mehr weitergeht dann...

Ich bin auch in so ner aussichtslosen Situation gelandet. Ok, hat da die Gesellschaft schuld ?
In meinem Fall würde ich schon sagen Ja.

Was für ein Musikstyle hast Du ?
 
G

Guest

Gast
Für den Einzelnen ist sein Dasein zu einer Art Ware geworden.
Sein Körper, sein Geist und seine Seele sind sein Kapital, und seine Lebensaufgabe besteht darin, diese vorteilhaft zu investieren, einen Profit aus sich zu ziehen.

Ihren höchsten Ausdruck hat dieser Wunsch nach einer spiegelnden Aufmerksamkeit in den Massenmedien gefunden. Egal ob die Teilnahme an Talk- und Realityshows oder die Vielzahl persönlicher Homepages, alles spricht für den Drang, ein sekundäres Selbstwertgefühl zu erlangen, indem man das Interesse anderer Menschen weckt.

Wenn man sein Leben vorwiegend als eine Art Unternehmen betrachtet, in das man seine physischen und psychischen Fähigkeiten möglichst sinnvoll investieren muss, dann schlägt Leben fehl, wenn die Bilanz unterhalb des erhofften Werts liegt. Man begeht Selbstmord, genau wie ein Geschäftsmann seinen Bankrott erklärt, wenn die Verluste größer sind als der Gewinn.

Dazu kann ich nur

Erich Fromm: Anatomie der menschlichen Destruktivität, ISBN 3-499-17052-3

empfehlen.

Eines der besten Bücher die ich je gelesen haben. Ein echter Augenöffner der unter anderem solche Szenarien erklärt.

Das Geschwätz um Computerspiele halte ich für eine ungebührende Vereinfachung. Ich wette der Typ hatte auch einen Fernseher - kein Journalist kommt aber auf die Idee Fernseher verbieten zu wollen.

Ist es nicht eher so, daß solche Typen sich zu Ballerspielen, Waffen usw. hingezogen fühlen und nicht die Spiele solche Typen "erschaffen"?

Ich halte es sogar für warscheinlicher daß Ballerspiele und Gotcha Spielchen eher zum Abreagieren dienen und (Achtung provokante These) Amokläufe in der Realität eher verhindern oder zumindest verzögern.
 

bstaron

Vorsteher und Richter
5. August 2003
760
Als kleiner Hinweis wegen der Waffen. Ich habe heute in der Zeitung gelesen das der Täter Kleinkaliber und Vorderlader verwendet hat. An KK Waffen kommt man relativ leicht heran. Und Vorderlader sind seit der letzten "Reform" sogar Waffenscheinfrei.
 

luisz

Geheimer Meister
29. April 2004
370
Giacomo_S schrieb:
Es gibt keinen Sinn außer das Leben selbst.

Ein sehr schönes Zitat wie ich finde.

Es gibt auch für mich in meinen jungen Jahren zwei Extreme.
Das eine ist das Studium und die Arbeit/Karriere, das andere ist die Holzhütte am Meer und meine Ruhe. Das eine ist Gesellschaftsfähig, das andere angeblich Tagträumerei, aber auch nur weil es 'anders' ist als das was die Gesellschaft fordert.
 

Devon

Großmeister
12. Januar 2003
71
shechinah schrieb:
Ich halte es sogar für warscheinlicher daß Ballerspiele und Gotcha Spielchen eher zum Abreagieren dienen und (Achtung provokante These) Amokläufe in der Realität eher verhindern oder zumindest verzögern.

Der Meinung bin ich auch. ich ziehe dazu ein anderes Beipiel heran: Dort wo man käufliche Liebe erwarten kann und sich frustierte, zurückgestellte auch bedienen können, gibt es weniger Vergewaltigungen (natürlich schliesst man hier die Kindervergewaltigungen aus - aber die meine ich auch gar nicht)

Exkurs beendet.

Ich finde es zeugt nur wieder von enomrer Kenntnis, alles auf die Computerspiele zu schieben.

Mist ich studiere Lehramt und spielte auch viel Counterstrike usw. Besteht da Gefahr, dass ich meine Schüler und Kollegen irgenwann abknalle????
 

holo

Frechdachs
27. August 2005
2.712
Devon schrieb:
Ich finde es zeugt nur wieder von enomer Kenntnis, alles auf die Computerspiele zu schieben.
Natürlich, soll ja auch ein Politiker gesagt haben. Die Brüder zeugen immer von enormer Kenntnis ;-)

Devon schrieb:
Mist ich studiere Lehramt und spielte auch viel Counterstrike usw. Besteht da Gefahr, dass ich meine Schüler und Kollegen irgenwann abknalle????
[Orakelmodus]Ja. Eindeutiges "Ja".
Du wirst danach Airsoft-Spiele lieben und in Belgien im Graben auf dem Schießplatz mit dem Maschinengewehr auf Spiegeljagd sein.
Danach wirst du feststellen, dass dich deine Kollegen inzwischen als durchgeknallten Typen sehen und dich zum Kaffeekochen verdonnern.
Danach drehst du durch und kochst Nitroglycerin mit Kaffeegeschmack als Aufmerksamkeit für die Betriebssportgruppe.
[/Orakelmodus]

Inzwischen ist die Polizei in NRW aktiv gewesen und hat sämtliche direkten Spuren besetzt. Ein Forum hat "ResistantX" gänzlich zu löschen versucht.
Aber gegen den Google-Cache von vor einer Woche bringt das auch nichts - abgesehen davon ist das vielleicht als Vertuschung zu verstehen, wenn Beiträge einfach so gelöscht werden.
Mir schien der junge Mann zwei Leben geführt zu haben - in der Schule schien er der Außenseiter zu sein. Da stelle ich mir die Frage, weshalb ihn die Schüler zum Außenseiter erklärt haben. Das muss ja Jahre zurück liegen.
Flucht in die Computerisolation? Gotcha mag für manchen als "Ausleben von Aggressionen" verstanden sein - aber ist es nicht der Jagdtrieb, der in uns allen steckt? Geht es nicht eher um einen Sport, der positiven Stress erzeugt - wie beim Bungee oder auf der Kartbahn?
Im Prinzip dreht es sich wieder um (Mainstream-)Ursachen, bei denen es sich auf Spiele und Waffen reduziert.
Und die Eltern?
Nun ist es zu spät. Wie kann ich denn als Vater dabei zusehen, dass mein Kind seine Wände schwarz streicht? Wie kann mir als Vater nicht auffallen, dass die Ausstattung in der Garage sogar "Dynamit Nobel" blass werden ließe? Ist es den Eltern nie bewusst gewesen, dass er in der Schule Schwierigkeiten hatte? Lief da überhaupt noch irgendwelche Kommunikation zwischen Schule oder Sohn ab?
Zudem: Er suchte in Eigeninitiative um psychologische Hilfe - warum nicht bei seinen Eltern?

Ich bin enttäuscht über das Gros der Berichterstattungen, ob n24,n-tv,rtl,Stern, ... ich lese da derzeit nur oberflächlichen Mist.

Gruß
Holo
 

luisz

Geheimer Meister
29. April 2004
370
SO stehts auf der Startseite von Arcor.de in der Überschrift:
"Killerspiele" schuld an Amoklauf?
Nach dem Amoklauf eines 18-Jährigen an einer Schule im westfälischen Emsdetten, bei dem 37 Menschen verletzt wurden, ist die Diskussion über ein Verbot gewaltverherrlichender Computerspiele wieder voll entbrannt...


Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz regte ein Verbot Gewalt verherrlichender Computerspiele an. «Ich bin sehr dafür, ein Verbot von Killerspielen in Betracht zu ziehen», sagte Wiefelspütz der «Netzeitung». Der Jugendforscher Klaus Hurrelmann fordert im Bayerischen Rundfunk ein Verbot dieser Spiele. Weitere Experten verlangten ein Frühwarnsystem und dauerhafte psychologische Betreuung an Schulen.

http://www.arcor.de/content/aktuell/thema/48478066.html

Ich glaub ich muss mal in Therapie gehen, ich raste jedesmal soetwas von aus wenn ich soetwas lesen muss. Wie kann so ein Hein Blöd bitte Experte sein. ARRRRRGH!!!! :evil: :evil:


Im Artikel ansicht steht wiederrum fast gar nichts über Egoshooter.
 

Trasher

Ritter der ehernen Schlange
10. April 2002
4.104
So langsam habe ich den Verdacht, dass das Wort "Frühwarnsystem" immer inflationärer benutzt wird.
 

Sentinel

Großmeister-Architekt
31. Januar 2003
1.222
Dummerweise trifft jetzt genau das ein, was der Täter in seinem Abschiedsbrief angeprangert hat:
Politiker präsentieren sich als Lösung für das vermeintliche Problem der Gewaltspiele und Teufelsmusik. In Wahrheit liegt das eigentliche Problem weit jenseits dieser trivialen "Gewaltbereitschaftsindikatoren", nämlich in sozialer Isolation und der Selbst-erstellung durch Konsum ... Ich habe es schon öfters "Zwangsindividualismus" genannt. Menschen und Gesellschaften werden gespalten, für viele gibt es jetzt schon keinen familiären oder religiösen Halt mehr. Sozialer Halt definiert sich über die Ellbogen, zwischen denen man eingequetscht ist.... Das ist alles nichts Neues. Das ist die Brave New World, basierend auf eben diesen og. "Tugenden".
Schon lange ist den Weltplanern, den praktizierenden Verschwörern, die Notwendigkeit der Zerstörung von Traditionen, Religionen und Nationalstaaten bewußt.
Nur ein Mensch der sonst nichts hat, wird die New World Order akzeptieren können ...

Die Tat war krank und falsch, wie die Gesellschaft in der sie gedieh, aber die Wut, die dahintersteckt ist es nicht. Sie ist gesund und notwendig.
Mir tun die Opfer und alle Angehörigen sehr leid, aber ebenso der Täter, welcher ein "Virus" sein wollte, dieses kranke System zu zersetzen.
Ich finde es äußerst tragisch, daß dieser arme Mensch keinen anderen Weg gesehen hat, als den der "Rache", um seiner in Haß umgeschlagenen Wut Luft zu machen.
Umso tragischer ist es, daß uns eben jene og. Gutmenschen wieder einen
Sündenbock präsentieren wollen, dem die Rolle überhaupt nicht steht, während z.B. dieser "Abschiedsbrief" schnell vergraben wird ... um den "sozialen Frieden" (sieht man ja..) nicht zu gefährden.

Noch was passendes von EA80 (Gewalt):

"Gestern Spaß, heute Schmerz
eine Bewegung, heute Kommerz...

Alte Bewegung, neue Welle
neue Kids sind zur Stelle

Aggressionen verändern ihre Gestalt
DAS ENDE IST DIE GEWALT !!!"
 

agentP

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.361
Schon lange ist den Weltplanern, den praktizierenden Verschwörern, die Notwendigkeit der Zerstörung von Traditionen, Religionen und Nationalstaaten bewußt.

Stammt das aus dem CSU-Parteiprogramm? Gestern, als wir noch Traditionen gepflegt haben, brav gebetet haben und Patrioten waren, war noch alles gut?
 
G

Guest

Gast
Habe eben auf Bayern5 ein Interview mit einem Kriminaler gehört.

Als es um die Waffenbeschaffung ging fragte die Journalistin völlig verwundert und in vollem Ernst:

"ja woher soll er den die Waffen sonst haben wenn nicht aus dem Internet?"

Der Kriminaler erklärte ihr dann in väterlichem (jetzt hör mal zu meine kleine, das ist nämlich so) Ton die Realität.

Die Dame konnte es gar nicht fassen.

Das ist wieder mal der typische mainstream Journalie Horizont.
Computerspiele machen Amokläufer und die laden sich die Waffen aus dem Netz. :roll:

Bei irgendeinem FuzzyHappyMorgen Privatsender hätte ich nix anderes erwartet aber beim BR? 8O

Ahhh! Alles wird schlechter.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
psst schrieb:
Das was Du schreibst mit den neuen Zielen ist das was einem am leben hält. Aber irgendwann wenn man ein Mensch ist, der immer wieder merkt, das er die Ziele nicht erreichen wird (mangels Geld, oder an der Umsetzung scheitert), verliert man irgendwann die Lust sich neue Ziele zu setzen.

Es ist schon etwas daran, sich keine zu hohen Ziele zu setzen. Wenn ich mir das Ziel setze, Multimillionär zu werden - soll ich mich dann umbringen, wenn ich sehe, ich schaffe das nicht ?
Mit Rückschlägen zu leben, noch einmal ganz von vorn anzufangen, das macht das Leben eben auch aus. Wenn ich mir dann aber permanent die Sinnfrage stelle, ist alles sinnlos. Persönlich finde ich das auch nicht schlimm, auch einmal eine Phase im Tiefgang zu haben. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Wir dürfen uns nur nicht den Trend einreden lassen, wir müssten dauernd happy sein (und wenn wir's nicht sind, Pillen schlucken).

psst schrieb:
Aber ist es nicht schlimm, sein ganzen leben einem Ziel hinterherzulaufen und am Ende zu wissen, das alles für die Katz war ?

Es gibt schlimmeres: Sich erst gar keine Ziele zu setzen. Wie der Amokläufer, der es erst gar nicht versucht hat.
Wenn (offenbar) seine einzige Interessen in Waffen bestanden - warum ist er nicht z.B. in einen Waffenverein gegangen und hat dort Anschluß gesucht ?
Oder wenn er so auf's Militär steht - warum hat er nicht versucht, bei der Bundeswehr unterzukommen ?
Ich will's Euch sagen: Es hätte bedeutet, kontinuierlich bei einer Sache zu bleiben und es hätte bedeutet, eine längere Zeit kleine Brötchen zu backen, sich unterzuordnen (und vor allem nicht jede Belehrung als Angriff auf seine Person zu werten).

psst schrieb:
Da meine ich auch viele Menschen die Ihre Arbeit verloren haben und in ein tiefes Loch fallen.

Das ist schlimm - aber was ändert sich durch's jammern ?
Die Leute fallen doch meist nicht durch materielle Schwierigkeiten in's Loch, sondern weil sie sich ausgemustert, nicht mehr gebraucht fühlen.
Wer sich allerdings nur durch seine Arbeit definiert und ansonsten vor der Glotze hängt, der braucht sich auch nicht wundern, daß ihm nichts mehr einfällt, wenn die Arbeit weg ist.
Jeder braucht eben Dinge, die er um seiner selbst willen tut: Ein Hobby z.B. Und das hat nicht immer nur mit Geld zu tun und es kann für jeden anders aussehen.

psst schrieb:
Was erzählen uns die Medien jeden Tag ?.. Es werden nur noch hochquallifizierte Menschen gebraucht, darum muss mehr in die Bildung gesteckt werden.
Aber mal ehrlich, wieviele werden das sein, die alleine von Ihrer Intelligenz her dazu gehören werden ?
Was ist mit den anderen? Wenn ein Jugendlicher heute schon weiss, das er nicht zu diesen Menschen gehören wird. Wo liegt dann seine Perspektive ?


Einmal ganz davon abgesehen, daß ich nicht an einen unabänderlichen Intelligenzbegriff glaube - die Tendenz stimmt, aber es gibt noch immer Berufe für "geistig Minderbemittelte".
Und es gibt Berufe, die man niemals wird auslagern können: Köche z.B. braucht man hier und nicht in China. Und die sind auch noch gesucht.
Und andere.
Allerdings: Egal, für was man sich auch entscheidet - man muß sich schon Mühe geben, sich dafür interessieren. Und schuften (ist aber auch nicht wirklich schlimm).
Wenn man das nicht will - nun der Job mit weißem Kragen wird einem nicht geschenkt. Dann eben auf den Arsch setzen und lernen.
Stattdessen Counterstrike spielen ist dann eben nicht drin. Und selbst beim Counterstrike (so nehme ich an) fängt man erst einmal als Adept an.
Und einmal ganz abgesehen von den Games: Jeder Computer gibt auch Möglichkeiten kreativ mit ihm umzugehen (Programmierung, Grafik). Warum hat er nur konsumiert ?

psst schrieb:
Was für ein Musikstyle hast Du ?
Ich singe. Stil ? Schwer zu sagen. Meistens singe ich auf deutsch, und oft bitter ironische Lieder. Der Bassist meint, ich sei ein Chansonier. :wink:
 

Tyler-Durden

Geheimer Meister
28. April 2004
197
Das mit den Spielen wurmt mich jedes mal sehr. Wir leben eh schon in einem Nazistaat indem einen vorgeschrieben wird was man zu spielen hat und dann gibt es da noch eine Jeanette Biedermann die "gegen Gewaltspiele" wirbt. Was soll das ? Ob ich als Mario irgendeiner Schildkröte auf den Kopf springe oder einem virtuellen Gegenspieler ins Gesicht schieße, der einzige Unterschied ist die Effekthascherei und das Ergebenis dabei ist aber das gleiche.
Ich muss mir nun meine Spiele importieren lassen weil sich irgendwelche emotionalen Krüppel damit beschäftigen und das ganze dann Vorwand für ihre Taten verwenden, bzw. weil die Medien das so hinrichten.

Sicher, die Spiele sind an allem Schuld ! Die BPJM handelt eh nach einer Logik die kein Mensch jemals wirklich nachvollziehen können wird.
Anstatt mal die Wahrheit gesagt wird, das derjenige einen Dachschaden hatte, die Eltern auf ganzer Linie versagten und die Lehrer die teilzeitweise eine Fürsorgepflicht haben, es aber als Routinemäßigen Job ansehen, also das System auf ganzer Linie versagt hat.... nein, da ist das mit den Spielen wieder viel leichter. Dieser Mensch war krank, sein Umfeld hat versagt und das ist der einzige Grund warum es geschehen ist.
 
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