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Anders leben

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.323
Vor wenigen Tagen ... war ich bei den verrückten 60 Komunarden ... und sie waren herzlich und durchgeknallt. Sie haben mich mit offenen Armen aufgenommen. Sie haben gesagt: Jens, willkommen. Komm bald wieder und wir werden grossartige Dinge kochen.
 

Sonsee

Noachite
1. Juni 2016
3.270
Aha, "verrückt", ja die "Verrückten," nehmen immer jeden, mit offenen Armen auf.
 

Bella Varia

Vollkommener Meister
30. Juli 2023
525
Ich sehe mir den französischen Spielfilm "Brust oder Keule" aus den Siebzigern mit Louis de Funes an, da wird anders gekocht.🤪 Im Edelrestaurant fällt das teure Mahl beim strengen Restaurantprüfer durch, aber erst im Krankenhaus als Patient ist's Essen so, wie's sein soll.;)
 

Popocatepetl

Ritter Kadosch
27. August 2013
6.424
MUSKATNUSS, HERR MÜLLER ! :D


btw, der drachenlord mag jetzt auch eine kommune aufmachern... :)

 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.323
Aha, "verrückt", ja die "Verrückten," nehmen immer jeden, mit offenen Armen auf.

Nein, so war es keineswegs. Sie mögen verrückt sein, aber sie sind es dann auch seid fast 50 Jahren und somit mit Erfolg.
Die Kommunarden leben einserseits ganz bescheiden, andererseits in einem ziemlichen Luxus.
Noch nie in meinem Leben bin ich so sozialen Menschen begegnet, zumal als Gruppe.
Friedliche Menschen, offen, interessiert an mir, herzlich. Mehr kann man nicht verlangen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.323
Die Kommunarden betreiben "den besten Biobbauernhof Deutschlands" - lt. Ausschreibung des Bundesministeriums.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
Verrückt-SEIN ist eine entwicklungsfähige Alternative!
Warum klinkste dich nicht auf diesem Bauernhof ein,Giacomo?
Meine 1.Idee dazu war:
Du/ihr kocht 'Bioessen auf Rädern' oder macht eine 'Suppenküche' auf!
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.323
Verrückt-SEIN ist eine entwicklungsfähige Alternative!
Warum klinkste dich nicht auf diesem Bauernhof ein,Giacomo?
Meine 1.Idee dazu war:
Du/ihr kocht 'Bioessen auf Rädern' oder macht eine 'Suppenküche' auf!

Das war ja der Grund für die Kurzreise. Sie betreiben mehrere Firmen, u.a. ein Seminarzentrum mit Übernachtungsmöglichkeit für bis zu 27 Teilnehmer. Hinzu kommt eine Tagespflege für ältere Menschen und schließlich die 60 Kommunarden selbst, neben 20 Kindern, die allesamt bekocht werden müssen.
Da kommt schon etwas zusammen.
Jetzt müssen wir noch herausfinden, ob die Kommunarden mich wollen und ob ich das will.
Auch gut: Obwohl auf dem Land gelegen, ist der Ort an eine Straßenbahn angeschlossen, wenn man einmal in die Großstadt fahren mag. Es ist also auch nicht so ganz weit ab vom Schuss.

Die Kommune ist, soweit nur irgend möglich, Selbstversorger. Sie haben Milchkühe, Schweine und Hühner und produzieren ihren eigenen Käse, mehrere Sorten sogar. Derzeit haben sie auch Ziegen, von denen sie sich aber mittelfristig wieder trennen wollen, denn die erwiesen sich als zu kompliziert. Und einen Haufen Obstbäume, die haben sie auch.
Alles ist zu 100% Bio, und wirklich Bio, und nicht nur dem Namen nach. Und sie ernähren sich zu 100% Bio.

100% Bio, und zwar bis ins kleinste Detail: Das ist etwas, das ich Luxus nennen würde. Für einen Durchschnittsverdiener sicherlich unbezahlbar. Ich verarbeitete Karotten, die ich gleich mehrmals wusch, denn es war noch der halbe Acker daran. Und noch während ich die Karotten wusch, stieg ein ganz intensiver Karottengeruch von unten vom Waschbecken zu mir auf. Die Karotten waren groß und dick, aber selbst die dicksten Karotten in der Mitte nicht einmal ansatzweise holzig.
Eine solche Qualitätsware ist mir als Koch noch nicht untergekommen, mein ganzes Leben lang nicht.

In den wenigen Tagen, die ich bei Ihnen war, habe ich nicht so viel gesehen. Das Wetter ermutigte auch nicht gerade, draussen unterwegs zu sein. Aber was ich sah, das hat mich ziemlich beeindruckt. Sie betreiben auf großen Flächen Solarpanele, ich weiß zwar nicht, wie hoch der Anteil an Eigenstrom ist. Er scheint aber beträchtlich zu sein, denn sie planen bereits, die Küche von derzeit Gasherd auf Elektro umzustellen. Denn das Gas müssen sie bezahlen und den Strom nicht.
Es zeigt, was alles möglich ist, wenn Menschen im großen Stil gemeinsam wirtschaften. Viele Kosten entstehen gar nicht erst, und, ach ja: Mehrere PKWs zur privaten und individuellen Nutzung, Verbrenner wie Elektro, die haben sie auch.

Sicherlich geht das Leben in einer solchen Gemeinschaft auch mit gewissen Einschränkungen an Individualität einher. Und ein Leben in einer Gemeinschaft ist bestimmt auch nicht Jedermannes Sache. Andererseits - ich war vor rund 30 Jahren schon einmal dort, für etwas längere Zeit - stellt man mit der Zeit fest: So manches, was ich in der Vergangenheit unbedingt tun oder anschaffen musste, das verliert an Bedeutung. Dafür arbeitet man selbstbestimmt, ruhiger, ggf. auch kürzer und ohne Druck "von oben". Und geht man mal aus, Kulturprogramm etwa, dann bezahlt einer, und zwar für alle, die mitgehen, denn das Geld gehört eh allen.

Die Probleme, die sie haben, sind weniger kommerzieller, sondern mehr menschlicher Natur. Aber die kann man in einem konventionellen Leben auch haben. Ein anderes Problem ist die Überalterung ... aber auch das ist ein Problem, welches unsere Gesellschaft als Ganzes hat. Möglicherweise kann dies ein Grund sein, weshalb ich nicht einsteigen kann, denn obwohl topfit, so bin ich dennoch nicht mehr der Jüngste. Möglicherweise kann ich diesen Aspekt durch Engagement, Knowhow, (Berufs-)Erfahrung und vor allem auch Kontinuität und Stabilität wieder wett machen. Denn die Jüngeren verändern sich oft auch, entweder weil sie innerhalb der Einrichtung in andere Jobs rotieren möchten oder ganz aussteigen, weil sie in ihrem Leben auch noch einmal andere Dinge tun möchten.
Die Küche ist aber eine zentraler, unverzichtbarer Arbeitsbereich und für viele nicht gerade der Traumjob.
Daher habe ich die Argumentation vertreten: Sollte ich bei Euch einsteigen, dann stemme ich auch die Küche, und werde nicht wechseln. Beweisen muss ich mir als Koch sowieso nichts mehr und strebe eine Stellung für die letzten sieben Jahre meines Berufslebens an. Und was danach kommt: Nun, schauen wir mal.

Eines weiß ich aber ganz bestimmt: Sollte ich mein Leben noch einmal radikal ändern wollen - dann muss ich das jetzt tun und nicht erst dann, wenn ich mit einem Rollator unterwegs bin. Interessant ist auch, wie andere auf meine Bestrebungen (Pläne möchte ich es noch nicht nennen, diesen Status hat es noch nicht erreicht. Derzeit rangiert es eher unter "Plan B" oder "As im Ärmel".) reagieren - meine Familie, mein jetziger Arbeitgeber.
Es hat mich überrascht, wie verständnisvoll, wohlwollend, ja fördernd sie dieser Sache gegenüberstehen.

Meine Familie ist u.U. sogar bereit, Geld in mich und die Kommune zu stecken, wenn sich dies als notwendig erweisen sollte. Wie immer gärt da etwas im Hintergrund meiner Mutter und meinem (älteren) Bruder ... und offenbar wissen sie nicht, was sie mit dem ganzen Geld, das sie da über die Jahre so angehäuft haben, eigentlich tun sollen.
Meiner Chefin wollte ich das eigentlich alles gar nicht erzählen, allein schon deshalb nicht, weil ich da kein Damoklesschwert meiner Kündigung aufhängen wollte. Aber es ergab sich heute morgen eben aus anderen Gründen das Thema - und da ich seit vielen Jahren versuche, mit offenen Karten zu spielen, ist das dann eben so.

Meine Chefin, Unternehmerin und bayerisch CSU-nah, Jägerin usw. usf. konnte mich voll verstehen. Meine Herangehensweise, meine langfristigen Ziele, ja selbst das Projekt. Sie sagte sogar so etwas wie: Ja, das ist die Zukunft. Bemerkenswert an sich, wie selbst heutige Konservative solchen Projekten, "grüne Kommunisten" im Grunde, gegenüberstehen. Andererseits unterscheidet sich das Alles - im Prinzip - ja auch nicht sonderlich von einer traditionellen Ordensgemeinschaft, nur eben ohne religiösen Überbau, Ordensregel, Askese, Armutsgelübde und Zölibat.
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.558
sich neuen Situationen und Gegebenheiten stellen ist Anstrengung ja aber hält elanvoll mental jung
viel Erfüllung auf Deinen Wegen, Giacomo
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.323
sich neuen Situationen und Gegebenheiten stellen ist Anstrengung ja aber hält elanvoll mental jung
viel Erfüllung auf Deinen Wegen, Giacomo

Danke.
Ich war vor 30 Jahren schon bei den Kommunarden und kurz davor, bei ihnen einzusteigen. Und sie wollten mich haben, damals. Als Koch war ich damals aber noch zu jung und zu unerfahren. Denn es hätte damals bedeutet, nur aus mir selbst zu schöpfen und nicht, von anderen zu lernen.

Bevor ich heutzutage zu ihnen fuhr, da dachte ich mir erst: Wie wirst Du da auftreten?

Mein Stil, private Kleidung - Mantel mit Zylinder - kann selbst in dieser drittgrößten Großstadt u.U. als verglw. exzentrisch wahrgenommen werden ... wie sollen da also erst diese "Landpomeranzen" darauf reagieren?
Aber nein, ich habe mich nicht "angepasst". Ich dachte mir: Ich bin der, der ich bin, und wenn sie damit nicht klarkommen: Dann ist es eh nicht der Ort für mich.

Also habe ich mich als der präsentiert, der ich nun einmal bin, privat wie beruflich - und sie haben total positiv darauf reagiert. Sie haben, alle (!) gesagt: Klasse, da trägt mal einer so einen lustigen Zylinder ... und ich sagte: Nun, ohne Hut, da gehe ich nicht aus dem Haus. Es gefiel ihnen, dass da jemand einmal eine Art Marotte hat, den Kindern gefiel das sowieso ...
Als Koch bin ich in Berufskleidung und Kochmütze aufmarschiert ... auch das ist super gut angekommen.

Für mich ist das normal und professionell, für andere oft eine Art Urbild.

Egal, wo Du Dich als Koch auch immer bewegen magst ... selbst bei den "Hippies": Jedermann wird den frisch gewaschenen und sauberen Koch mögen. Denn meine weiße Berufskleidung, täglich gewechselt, der Hygiene, aber vor allem auch der Ästhetik geschuldet, stellt den Respekt dar, den ich wem auch immer als Gast schulde.

Persönlich gehe ich auch so weit, mir den Schädel kahl zu rasieren - nun ... so tolle Haare sind es eh nicht mehr - und wo ich dann mit den Kommunarden, später am Abend da saß, so fühlte ich mich berufen, ihnen zu sagen: Meine Glatze, die ist keine politische Aussage. Es handelt sich vielmehr um eine Art Zugeständnis an meinen Beruf.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Na, das liest sich ja so, als würde da gerade aus einem Suchenden ein Findender.

Ich wünsche Dir alles Gute dabei und dass es auch so weiter entwickelt!
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
Das mit dem Zylinder find ich goil, Giacomo!
Ich selbst trage im Sommer einen Strohhut mit ner schwarzen Krähenfeder, im Winter ein Barett, das ich a bisserl verziert hab und im Frühling/Herbst ne John Lennon Kappe!20240109_084705.jpg
 

paisley

Großer Auserwählter
11. Februar 2014
1.558
ich habe bei den Vietnamesen an der Tschechischen Grenze einen Reispflücker Strohhut erworben
und den im Sommer getragen . da war kein anderer mit sooner Kappe aber alle waren irgendwie auf eine entspannte Art höflich und freundlich zu mir , manche mit einer thailändischen Begrüßung (Hände zusammen und Kopf senken) - war lustig.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.323
Na, das liest sich ja so, als würde da gerade aus einem Suchenden ein Findender.

Ich wünsche Dir alles Gute dabei und dass es auch so weiter entwickelt!

Danke für Eure aufrichtigen Wünsche, und vor allem auch für Euer Verständnis. Das hatte ich so nicht erwartet.

Heute traf ich zum ersten Mal nach unserem Betriebsurlaub unseren Küchenchef wieder. Es ergab sich "zufällig" das Thema, und daher berichtete ich auch ihm, was ich erlebt hatte. Auch er konnte meine Herangehensweise voll verstehen und hatte völliges Verständnis für mich, ja ermutigte mich sogar.

Derzeit überschlägt sich bei mir alles, nicht nur mein Dauerthema Wohnen, sondern auch das Thema Arbeit. K.A., ob es sich nur um meine Welt handelt, die da gerade zusammenbricht, oder ob es sich um eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung handelt.
Es wird hier und da viel geschimpft, über "den Staat", aber ich habe nicht den Eindruck, es wäre "der Staat", der die Menschen drangsaliert.
Im Übrigen:
Die Kommunarden, früher die "Staatsfeinde" schlechthin, zucken über "den Staat" nur mit den Schultern. Ihr Betrieb in Eigenbesitz läuft, viele Kosten entstehen gar nicht erst, und was der Staat von ihnen verlangt ... nun, es wird bezahlt, ist eh Peanuts.

Mein Betrieb muss in seiner jetzigen Form kurzfristig aufgelöst werden, trotz ordentlichen Wirtschaftens, trotz ordentlicher Nachfrage, trotz meistens voller Auftragsbücher, trotz Gewinn. Und nicht etwa wegen der Kosten, die der Staat verursacht, sondern wegen der Gier eines sehr wohlhabenden Privatunternehmers, der einfach mal die Miete und die Betriebskosten verdoppelt. Oder anders: Einer, der ohne dafür etwas zu leisten, grundlos die Hand aufhält, und dem es so ziemlich scheissegal ist, wenn ein soziales Wirtschaftsunternehmen mit 21 Mitarbeitern, davon 70% mit Behinderung, einfach mal so sang- und klanglos den Bach runtergeht.

Meine Chefin, dynastische Vollblut-Unternehmerin, Haudegen und Patronin, legt stattdessen das nächste Projekt auf - und das beinhaltet sogar Wohnungen! Auch dies finde ich spannend, ich weiß allerdings nicht, ob ich darauf warten kann. Interessant ist dabei jedoch: Im Grunde landet sie bei derselben Art von Projekt: Sie gründet ihre eigene Kommune, wenn auch aus einer ganz anderen politischen Ecke, aber es ist dasselbe Prinzip: Arbeiten & wohnen & leben, um den Menschen auch den Rahmen und die Würde zu geben, das auch tun zu können, was man von ihnen verlangt.

Die reichsten Menschen der Welt sind heutzutage die Internetmagnaten, und auf die eine oder andere Weise bezahlen wir alle deren Reichtum. Sie wissen schon gar nicht mehr, was sie mit ihrer Kohle eigentlich machen sollen, und deshalb lassen sie sich für teuer Geld ins All schiessen und die Deppen der Welt klatschen darob auch noch Beifall.
Oder sie investieren enorme Summen in Unternehmen, die eine Lebensverlängerung bewirken sollen - natürlich an ihnen selbst. Denn auch die Internetpioniere kommen nunmehr in die Jahre. Und da sie nicht wissen, was sie mit dem vielen Geld eigentlich tun sollen ... das Leichenhemd hat bekanntlich keine Taschen ... streben sie eine "unsterbliche" Lebensverlängerung an, entweder kybernetisch oder kyrogen.

Im - ganz deutlich - kleineren Bereich spielen sich in meinem familiären Bereich (hinter vorgehaltener Hand, denn mit mir schwarzem Schaf redet ja keiner offen) dieselben ökonomischen Dramen ab. Meine Familie hat ein, wenn auch nicht großes, so doch veritables Vermögen angehäuft, mit durchaus ehrenwertem Bestreben - und hat nicht die geringste Ahnung, was damit eigentlich nach deren Ableben passieren soll. Es gibt einen einzigen Erben, meinen "Neffen", aber in den setzt offenbar selbst mein (älterer) Bruder nicht allzu große Hoffnungen.

Mit meinem Vorhaben, in die Kommune einzusteigen, habe ich daher - ohne es zu wollen, ohne es vorhergesehen zu haben - in eine Art Wespennest der Emotionen gestochen, denn offenbar habe ich eine Art Vision geschaffen, wohin denn zumindest ein Teil der ganzen Asche fließen kann, um dem Ganzen noch einen irgendwie würdigen Abschluss zu geben. Denn dem Tierschutzverein wird man es sicher nicht spenden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.827
Danke für Eure aufrichtigen Wünsche, und vor allem auch für Euer Verständnis. Das hatte ich so nicht erwartet.
Warum nicht? Du hast schon länger recht deutlich gemacht, daß eine wie auch immer geartete Gemeinschaft das richtige für Dich unbeweibten einsamen Wolf ist, um von der Möglichkeit, die Kochkunst auszuüben, gar nicht zu reden. Warum also keine in die Jahre gekommene Kommune? Die gibt es bekanntlich in zwo Varianten, entweder total verranzt oder leicht verspießbürgert, einfach weil über die Jahre alle gegangen sind, die nicht dazupaßten.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.323
Es hat mit dem bisherigen Inhalt des Threads nichts zu tun, aber dennoch: Wieder einmal bin ich ... im Zirkus gelandet.

Vorerst nur für ein paar Tage, koche ich für einen Zirkus, für den Cirque du Soleil, der gerade hier in München auf der Theresienwiese (Oktoberfestgelände) aufgebaut wird. Und zwar in einem Küchenzelt. Das habe ich vor rund 10 Jahren schon einmal gemacht, man sieht, wieder einmal mehr: Mein altes Leben holt mich ein, ein fast schon spiritueller Aspekt.

Damals tat ich es für eine Leiharbeitsfirma (und nur für diesen Anlass), diesmal hat mich meine Firma "ausgeliehen". Wahrscheinlich müsste ich es nicht einmal zwingend tun, aber nun gut, was tut man nicht alles. Köche helfen einander, wenn Not am Mann ist, und man tut es gern, ganz traditionell. Und so einer wie ich kann sowieso nur noch im Zirkus arbeiten.

Eigentlich wollten sie einen der Jungköche schicken ... aber der wäre dazu wahrscheinlich nicht in der Lage gewesen. Zu unflexibel, zu deppert, vor allem aber auch zu ungebildet, denn er spricht keine Fremdsprache. Also hat man dann eben doch Opa Giacomo geschickt, denn der spricht zwei Fremdsprachen, Englisch und Französisch - bei Frankokanadiern dann auch die Sprachen der Wahl.

Die Kollegen waren erst chaotisch, dann reserviert und schließlich ganz süß. Noch zwei Tage, dann habe ich alle Herzen für mich gewonnen.
 

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