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Bayern verrückter als Ossis

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Haben wir es nicht schon immer gewußt ?
Die Bayern sind verrückter als die Ossis (Hervorhebungen durch mich):

ARD Ratgeber Recht schrieb:
Mehr als 120.000 Mal jährlich werden in Deutschland Menschen untergebracht, denen ärztlich eine psychische Krankheit attestiert wird. Allein in NRW stieg die Zahl der Unterbringungsverfahren innerhalb von zehn Jahren um das Dreifache an. Warum ist das Risiko eines Bayern siebenmal höher als das eines Thüringers, irgendwann in der Psychiatrie zu landen? Gibt es in Bayern wirklich so viel mehr gefährliche Geisteskranke, vor denen die Gesellschaft geschützt werden muss?
Ausgestoßen, weggeschlossen und dann auch noch ausgeplündert ?

Grundgesetz schrieb:
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Die Gesetze, die in Freiheitsrechte eingreifen, gibt es natürlich.
Allerdings bestimmen darüber die Länder - und die handhaben das durchaus unterschiedlich.
In den meisten Bundesländer kann nach dem sog. Unterbringungsgesetz nur dann jemand Zwangseingewiesen werden, wenn er eine erhebliche Gefährdung für sich selbst oder andere darstellt.
Nicht so in Bayern: Eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung reicht aus (Hervorhebung durch mich):

Unterbringungsgesetz schrieb:
Wer psychisch krank oder infolge Geistesschwäche oder Sucht psychisch gestört ist und dadurch in erheblichem Maß die öffentliche Sicherheit oder Ordnung gefährdet, kann gegen oder ohne seinen Willen in einem psychiatrischen Krankenhaus oder sonst in geeigneter Weise untergebracht werden.
Gesetz über die Unterbringung psychisch Kranker und deren Betreuung

In meinen Augen ist das ein absoluter Gummiparagraph. Sicher: Es gibt psychisch Kranke, die gefährlich sind (Straftäter), aber der o.g. Auszug aus einem Gesetz ist ein Freibrief dafür, unbequeme Zeitgenossen aus dem Verkehr zu ziehen.
Ob jemand "psychisch krank" ist, entscheidet dann der Arzt. Die "Diagnose" basiert übrigens auf einer reinen Verhaltensanalyse, denn im Unterschied zu anderen medizinischen Diagnose gibt es in der Psychiatrie i.d.R. keine spezifischen Befunde (Röntgenbilder, Blutdruckwerte etc.).
Der Arzt hört oft nur die Aussage von einem Zeugen (Ehepartner).
Zwar wird muss man einem Richter vorgeführt werden, aber zum einen wird der auch keine andere Entscheidung als der Azt fällen, zum anderen ist man da schon meist (zwangs)medikamentiert.
 

Nightmare

Geheimer Meister
14. Mai 2002
216
Vielleicht liegt das auch an der höheren Arbeitslosigkeit
und den damit verbundenen geringeren Stressanteil im Leben?

Meiner Meinung nach leben die Menschen der Ex-DDR auch
ruhiger, vielleicht auch ein wenig naiver, was aber noch aus
den 40 Jahren Soz. zurückzuführen wäre. Aber alles Spekulation.

In Bayern leben auch verhältnismässig viele Exilanten aus
anderen Bundesländern (mich eingeschlossen) die fernab ihrer
Familie ihr Leben meistern müssen. Das führt vielleicht auch zu
einigen geistigen Verunsicherungen ;)

Grüße,

Night
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Nightmare schrieb:
Vielleicht liegt das auch an der höheren Arbeitslosigkeit
und den damit verbundenen geringeren Stressanteil im Leben?

Meiner Meinung nach leben die Menschen der Ex-DDR auch
ruhiger, vielleicht auch ein wenig naiver, was aber noch aus
den 40 Jahren Soz. zurückzuführen wäre. Aber alles Spekulation.

In Bayern leben auch verhältnismässig viele Exilanten aus
anderen Bundesländern (mich eingeschlossen) die fernab ihrer
Familie ihr Leben meistern müssen. Das führt vielleicht auch zu
einigen geistigen Verunsicherungen ;)

Grüße,

Night

Aber macht das gleich den 7-fachen Faktor aus ?
NB: Lebe auch in Bayern.
Oder wird da nicht zu gerne so mancher weggesperrt, der sich der herrschenden bürgerlichen Moral nicht unterwerfen mag ?
Interessant wäre es, einmal zu sehen, wie die Quote noch mal zwischen Stadt und Land in Bayern abweicht. Nach meiner persönlichen Erfahrung kann man im Kreis Landsberg schon mal leichter weggesperrt werden, als in München (und sollte das dann nicht eher umgekehrt sein, gäbe es rationale Gründe dafür ?)
 

Nightmare

Geheimer Meister
14. Mai 2002
216
Die 7 Fache Quote macht das sicherlich nicht aus, aber einen Teil könnte es schon beitragen. In Bayern herrscht meines Erachtens auch eine strengere Kontrolle, somit fallen "psychologisch Verdächtige" auch mehr auf. Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern, da gab es in unserem Dorf einige sonderbare Gestalten, die wären in München sofort eingewiesen worden 8)
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Nightmare schrieb:
Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern, da gab es in unserem Dorf einige sonderbare Gestalten, die wären in München sofort eingewiesen worden 8)

Warum muss man jemandem die Freiheit entziehen, nur weil er sonderbar ist ?
 

Nightmare

Geheimer Meister
14. Mai 2002
216
Giacomo_S schrieb:
Nightmare schrieb:
Ich kann mich noch an meine Kindheit erinnern, da gab es in unserem Dorf einige sonderbare Gestalten, die wären in München sofort eingewiesen worden 8)

Warum muss man jemandem die Freiheit entziehen, nur weil er sonderbar ist ?

Das meinte ich nicht verurteilend. mir waren die leute egal, solange sie keinem was taten. aber ich denke einfach das in der statistik doch der unterschied zwischen pampas und großstadt besser herrausgearbeitet werden muss.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
geiles beispiel für varianzanalyse...

um wirklich zu überprüfen, ob ein bundesland schneller wegsperrt als die anderen bundesländer, reicht es nicht, das land mit der höchsten quote mit dem mit der niedrigsten zu vergleichen. es besteht guter grund zu der annahme, dass hier so vorgegangen wurde.

das ist statistisch unzulässiges vorgehen. wen's interessiert, das wäre ein t-test. wir brauchen hier aber was anderes, nämlich ne varianzanalyse. da werden alle bundesländer miteinander verglichen. dabei wird zuerst geschaut, ob überhaupt die aufteilung nach bundesländern als erklärung herangezogen werden kann. ist dem so, dann werden die einzelnen bundesländer jeweils miteinander verglichen und erst dann kriegt man raus, ob bayern wirklich mehr einweist als der rest.
 

dkR

Großmeister aller Symbolischen Logen
10. April 2002
3.142
Hab zuerst gelesen "Bayern verrückter als Ösis" und wollte gerade entschieden protestieren :lol: :O_O:
[Edit: zu viel Protokollschreiben ist schlecht für die Orthografie]
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
das bestätigt das was ich hier im board schon mal geschrieben habe.. in bayern wird auch meiner erfahrung nach schneller weggeschlossen ...
 

TJ_Stingray

Geheimer Meister
5. Oktober 2004
104
Ich find den Thread extrem schlecht!

Ich bin Ossi...und natürlich wird es wieder so hingestellt als ob die ossis verrückt werden.
Kann ich nich ab!
Sorry, aber das musste ich jetz loswerden.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
TJ_Stingray schrieb:
Ich find den Thread extrem schlecht!

Ich bin Ossi...und natürlich wird es wieder so hingestellt als ob die ossis verrückt werden.
Kann ich nich ab!
Sorry, aber das musste ich jetz loswerden.

Mea Culpa ... fühl dich bitte nicht beleidigt.
Aber bei dem statistischen Vergleich Thüringen - Bayern konnte ich nicht widerstehen, dem Thema eine griffige Headline zu geben.
Das ändert nichts an dem Sinn des Inhalts. Und schließlich kommen die Ossis ja wesentlich besser dabei weg als die Bayern.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
forcemagick schrieb:
das bestätigt das was ich hier im board schon mal geschrieben habe.. in bayern wird auch meiner erfahrung nach schneller weggeschlossen ...

Ja, den Eindruck habe ich auch. Und darauf sind die auch noch stolz.

Im Jahr 2003 bin ich (in einem kleinen Kaff, utting am Ammersee) zufällig einmal in eine Landtags-Wahlkampfveranstaltung der CSU geraten. Eine ziemlich schräge Veranstaltung, das kann ich euch sagen.
Wurde die Regierung thematisiert, dann sprach der Redner nie von "der Regierung" oder "der SPD", sondern es hieß immer nur "die aus Berlin".
Dann hätte er auch gleich "die Saupreißn" sagen können.
Im weiteren Verlauf sprach er auch von der wundervollen Einrichtung der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses Landsbergs und da es so ein Erfolg sei - und oft ausgebucht - plane man eine Erweiterung der Einrichtung.
Applaus durch das Publikum.
Wir sind ja so christlich und so sozial und "helfen" den armen Kranken Menschen (und im Hinterkopf finden es wir ganz Klasse, endlich mal all die ganzen unmoralischen Freigeister wegzusperren).

Die Psychiatrie in Lansberg habe ich einige Male besucht.
Zugegebenermaßen fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten, aber ich hatte schon schwer den Eindruck, dass man auf dem Land eher die "klasssische" Variante vertritt. Es ist unglaublich, wie sich solche Systeme verselbständigen und mit welcher Frecheit man den Leuten ihre Freiheit nimmt.

Ach übrigens: München ist Gottseidank nicht CSU-regiert.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
ich hatte da auch mal durch den ein oder anderen bekannten einblick in die psychiatrie in bayern.. das sind zustände dort.. sagenhaft..

es scheint dann auch sagenhaft schwer da wieder rauszukommen wenn man erst mal drin ist frei nach dem motto "sie sind geistig nicht gesund und müssen hier bleiben, die tatsache, dass sie hier sind beweist dass sie krank sind, der umstand, dass sie das nicht verstehen wollen belegt wieder, dass sie hier bleiben müssen"

und es tut mir leid.. die leute, die ich kenne, die dort hineingeraten sind waren beweitem nicht so "krank" dass sie nicht hätten in freiheit leben können... schlimmer noch ... es findet offenbar auch kaum therapie statt... was ich da so mitbekommen habe lief eher in die richtung rumsitzen, blutdruck messen, karten spielen, essen,medikamente, schlafen, rumsitzen ad infinitum.

um gotteswillen darf man nicht telefonieren wann man will, es ist wichtig, dass die leute nicht einfach rauchen wann sie wollen, es ist wichtig, dass man nicht dann etwas trinken kann wenn man will ( jeweils eine flasche mineralwasser zu bestimmten zeiten abzuholen beim zuständigen pfleger ) und so weiter und so fort...

ich hatte dazu hier am board mal gespräche mit ( ich glaube jedenfalls er war es ) don ( der hat da wohl beruflich einblick ) und habe auch informationen von einer bekannten aus nrw und mir wurde versichert, dass das in anderen bundesländer gar nicht so irre ist, wie es in bayern zu sein scheint.

ich erinnere mich an den grossvater einer ehemaligen freundin, der wochenlang in der psychiatrie verschwand weil ein böswilliger und letztlich wirklich irrer nachbar ( es gab mit dem schon immer nachbarschaftstreit ) den mann als verrückt bei der polizei angeschwärzt hatte.. er hatte behauptet der mann würde rumschreien und drohen und was weiss ich und tatsächlich hat man den alten mann abgeholt einem irren arzt vorgeführt und schwubs war er wech.. die aussagen des nachbarn genügten und da der alte mann nicht eingestehen wollte, dass er sich irre aufgeführt hatte ( hat er ja auch nicht.. wie will er das dann eingestehen und über die gründe seiner unausgeglichenheit sprechen, die ihn veranlasst haben angeblich ausfällig zu werden ) und eben eine gewisse therapieunwilligkeit zu beobachten war, wurde er kurzerhand zwangsuntergebracht, was schnell geht, denn es kommt dann wohl ein amtsrichter vorbei, den der patient dann auch nur kurz zu gesicht bekommt... und schon ist es um einen geschehen.. der amtsrichter ist natürlich DER amtsrichter, der immer kommt und schon gute kontakte zur klinik hat... kurz.. der "hauseigene" richter..

in nrw dahingegen ( so die aussagen meiner dortigen bekannten, die sich dort einer kurzen behandlung unterzogen hat ) soll das alles ganz anders aussehen.. da wurde mir von einer eher zielgerichteten behandlung berichtet die eindeutig das ziel hatte den patienten auch wieder loszuwerden..
in bayern schent es mir eher darum zu gehen die leute drin zu behalten und sie wenn überhaupt nur als psychische wracks und medikamentenabhängige wieder zu entlassen.
 

Nightmare

Geheimer Meister
14. Mai 2002
216
Meine Erfahrungen mit Münchner Psycho-kliniken sind eigentlich besser.
Ich habe aber auch schon erlebt, dass ein vorweislich Selbstmordgefährdeter einfach von der Krisenintervention entlassen wurde weil er die bürokratische Höchstaufenthaltsdauer überschritten hatte. Zwei Tage später war er wieder dort...mit aufgeschnittenen Armen :roll:
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
bevor wir weiter einzelfälle gegeneinander aufrechnen:

wenn wir jemand sagen kann, wie viel prozent der bevölkerung in jedem bundesland sagen in den letzten zehn jahren (gehen auch 12 monate, ich brauche nur mehrere angaben) eingewiesen waren, kann ich euch ausrechnen, ob sich bayern von den anderen ländern unterscheidet.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
forcemagick schrieb:
es scheint dann auch sagenhaft schwer da wieder rauszukommen wenn man erst mal drin ist frei nach dem motto "sie sind geistig nicht gesund und müssen hier bleiben, die tatsache, dass sie hier sind beweist dass sie krank sind, der umstand, dass sie das nicht verstehen wollen belegt wieder, dass sie hier bleiben müssen"

Ja genau so läuft das.
Man nennt das dann in der Medizin "mangelnde Krankheitseinsicht".
Geht es dann auf den Entlassungstermin zu, so wird man gefragt, ob man sich denn auf die Entlassung freue.
Antwortet man:"Ja, natürlich", so wird auch das als "mangelnde Krankheitseinsicht" gewertet und es wird gegen den Willen des Patienten die Frist verlängert.
Antwortet man hingegen:"Ach Hr. Doktor, ich fühle mich da noch nicht ganz auskuriert und würde gern noch eine Woche länger bleiben", dann schlägt das positiv zu Buche und man kommt dann nach der Woche Verlängerung auch raus.

forcemagick schrieb:
um gotteswillen darf man nicht telefonieren wann man will, es ist wichtig, dass die leute nicht einfach rauchen wann sie wollen, es ist wichtig, dass man nicht dann etwas trinken kann wenn man will ( jeweils eine flasche mineralwasser zu bestimmten zeiten abzuholen beim zuständigen pfleger ) und so weiter und so fort...

Dabei dürfen Sie das telefonieren eigentlich nicht verhindern:

Unterbringungsgesetz Bayern schrieb:
Art. 18 Telefongespräche, Telegramme und andere Arten der Nachrichtenübermittlung
(1) Der Untergebrachte hat das Recht, Telefongespräche zu führen oder Telegramme aufzugeben sowie Päckchen, Pakete und bildliche Darstellungen abzusenden und zu empfangen. Im übrigen gelten für Telefongespräche die Vorschriften über den Besuch (Art. 15), für Tele-gramme, Päckchen, Pakete und bildliche Darstellungen die Vorschriften über den Schriftwechsel (Art. 16) entsprechend.

Allerdings kann das telefonieren auch untersagt werden:

Unterbringungsgesetz Bayern schrieb:
(2) Der Leiter der Einrichtung kann Besuche untersagen, wenn
1. die Sicherheit oder Ordnung der Einrichtung gefährdet würde oder
2. durch den Besuch gesundheitliche Nachteile für den Untergebrachten zu befürchten wären.

Offensichtlich kommt dieser Absatz in der Praxis dann IMMER zur Anwendung, denn in Landsberg nimmt man den Patienten z.B. das Handy ab und telefonieren darf man dann auch erst nach einer gewissen Zeit.

forcemagick schrieb:
ich erinnere mich an den grossvater einer ehemaligen freundin, der wochenlang in der psychiatrie verschwand weil ein böswilliger und letztlich wirklich irrer nachbar ( es gab mit dem schon immer nachbarschaftstreit ) den mann als verrückt bei der polizei angeschwärzt hatte..

Ja, so kann das hier laufen.
Ich habe mit einigen Betroffenen gesprochen und hatte oft den Eindruck, das der eigentliche "Verrückte" derjenige ist, der die Anzeige erstattet.
Oft genug ist das auch der Partner. Es landen auch deutlich mehr Frauen in der Psychiatrie, als Männer. Es handelt sich um eine beliebte Masche bei einer bevorstehenden Scheidung, um im Anschluss dann auch garantiert das Sorgerecht zu erhalten.
Denn das wird der Frau dann garantiert entzogen.
 

Giacomo_S

Prinz der Gnade
13. August 2003
4.327
Nightmare schrieb:
Meine Erfahrungen mit Münchner Psycho-kliniken sind eigentlich besser.
Ich habe aber auch schon erlebt, dass ein vorweislich Selbstmordgefährdeter einfach von der Krisenintervention entlassen wurde weil er die bürokratische Höchstaufenthaltsdauer überschritten hatte. Zwei Tage später war er wieder dort...mit aufgeschnittenen Armen :roll:

München scheint anders zu sein. Offensichtlich ist eine Großstadt auch in der Psychiatrie liberaler.
Auf der "Krise" war ich auch schon mal, das hat mir auch gut gefallen und hat mir auch geholfen. Allerdings ist das nicht vergleichbar.
Das ist eine reine Station für Menschen in sozialen Krisen.
Dort wird niemand zwangseingewiesen. Man geht freiwillig hinein und auch wieder freiwillig heraus. Höchstaufenthaltsdauer ist 14 Tage, aber es gibt durchaus Möglichkeiten, das zu verlängern.

Auf dem Land - Landsberg - ist das schon eine ganz andere Nummer.

Dort habe ich jemanden besucht und mir dabei ein ganz anderes Bild über psychische Krankheit gemacht. Man staunt nicht schlecht, wer dort alles einsitzt und warum.
Wer aufmuckt, wird ruhig gestellt und zum Zombie (Patientenjargon) gemacht. Die sitzen dann nur noch herum und reden nur noch, wenn sie gefragt werden.
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
Giacomo_S schrieb:
Dabei dürfen Sie das telefonieren eigentlich nicht verhindern:

Unterbringungsgesetz Bayern schrieb:
Art. 18 Telefongespräche, Telegramme und andere Arten der Nachrichtenübermittlung
(1) Der Untergebrachte hat das Recht, Telefongespräche zu führen oder Telegramme aufzugeben sowie Päckchen, Pakete und bildliche Darstellungen abzusenden und zu empfangen. Im übrigen gelten für Telefongespräche die Vorschriften über den Besuch (Art. 15), für Tele-gramme, Päckchen, Pakete und bildliche Darstellungen die Vorschriften über den Schriftwechsel (Art. 16) entsprechend.

Allerdings kann das telefonieren auch untersagt werden:

Unterbringungsgesetz Bayern schrieb:
(2) Der Leiter der Einrichtung kann Besuche untersagen, wenn
1. die Sicherheit oder Ordnung der Einrichtung gefährdet würde oder
2. durch den Besuch gesundheitliche Nachteile für den Untergebrachten zu befürchten wären.

Offensichtlich kommt dieser Absatz in der Praxis dann IMMER zur Anwendung, denn in Landsberg nimmt man den Patienten z.B. das Handy ab und telefonieren darf man dann auch erst nach einer gewissen Zeit.

jo einmal das.... und natürlich untersagen sie das telefonieren nicht gänzlich.. nööööööööööö... es läuft dann wohl eher darauf raus, dass ne ganze station nur zwischen x und y telefonieren darf und dann probieren es irgendwie all ... mit einem apparat.. was dann zur folge hat, dass eben viele nicht zum zug kommen...

was auch umgekehrt läuft... wenn man reinruft ist der aussenapparat dann meist durch irgendwen besetzt... so wird das telefonieren doch erheblich erschwert wenn nicht wie in dem von dir dargestellten fall im namen der ordung gänzlich vehrindert...

tja...

also.. schon ein erlesener verein..
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
also ich denke mal da spielt bei euch eine große menge subjektivität mit rein.. ich war ein einziges mal zu besuch im regensburger bkh, und was ich da gesehen habe widerspricht dem vollkommen.. ein bekannter aus meiner mannschaft hatte einen selbstmordversuch hinter sich und kam nach einer woche von der geschlossenen auf die offene.. konnte spazierengehen, hatte therapien usw..
mir kam der laden relativ offen und liberal vor..
aber was mir derjenige dann von der geschlossenen erzählt hat, ist es echt besser, wenn die drin bleiben, zumindest bis zur geglückten heilung..

@force

also das was du da schreibst kann ich mir echt nicht vorstellen.. man kann nicht einfach sagen mein nachbar ist irre, woraufhin er abtransportiert wird und erstmal in die klappse kommt.
das geht nicht, auch nicht in bayern :O_O:
 

forcemagick

Ritter der Sonne
12. Mai 2002
4.641
_Dark_ schrieb:
@force

also das was du da schreibst kann ich mir echt nicht vorstellen.. man kann nicht einfach sagen mein nachbar ist irre, woraufhin er abtransportiert wird und erstmal in die klappse kommt.
das geht nicht, auch nicht in bayern :O_O:

nein also das hat nichts mit subjektivität zu tun.. ich hab ne bekannte, die als sozialpädagogin auch immer wieder mit leuten zu tun hat die um die psychiatri herumkreisen.. also... meine erfahrungen und die dinge die ich hier gehört haben sind schon dramatisch und was meine geschichte von oben angeht.. ich war ja dabei.. ich habs ja erlebt..

keine ahnung ob das bei dir in eurem bkh anders ist.. aber ich kann dir sagen.. das was ich da geschrieben habe ist bedenklicherweise genau das was ich eben von hier weiss.. ich hätt ja sonst auch keinen grund gegen die psychiatrie zu wettern.. könnt mir ja wurst sein im prinzip.. also... ich mein das ist natürlich kein beweis für die richtigkeit meiner aussagen .. das ist mir schon klar... aber ich kann dir versichern.. meine gründe gegen die psychiatrie habe ich eben aus schon guter zweiter hand.. dass es auch anders laufen kann möchte ich gar nicht ausschliessen. ich weiss auch dass es in anderen bundesläündern ganz anders laufen kann
 

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