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Beschneidung - Für + Wider

mmkretsch

Erhabener auserwählter Ritter
17. Mai 2008
1.113
AW: Beschneidung - Für + Wider

Hallo,
einer Mutter wurde per Gerichtsbeschluss des Oberlandesgerichtes Hamm untersagt, ihren 6 jährigen Sohn beschneiden zu lassen. Die diesbezügliche Befugnis wurde an das Jugendamt übertragen. Es war dem Gericht u.a. nicht ersichtlich, daß die Intimhygienen des Jungen ohne eine Beschneidung gefährdet sei.
Details:
Oberlandesgericht: Grenzen bei Beschneidung | hpd

Nebenbei bemerkt:
Immer noch scheint es in deutschen Krankenhäusern üblich zu sein, daß vorwiegend muslimische Eltern ihre Kinder mit der fragwürdigen Diagnose "Fimose" von den Krankenkassen bezahlt beschneiden lassen können. Fragwürdig mag diese Diangnose erscheinen, weil: Entweder leiden hier tatsächlich alarmierend große Bevölkerungsgruppen an diesem auch durch andere Behandlungsmethoden behebbaren Defekt oder es liegt hier schlicht Betrug vor.
Zumindest ein Beispiel ist mir bekannt, in dem der Arzt den kleinen "Fimose"-Patienten mit den Worten "Damit mache ich dich zum Mann" "informierte". Eine Patientenaufklärung der besonderen Art ist das, möchte ich meinen.

Gruß
mmkretsch
 

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
AW: Beschneidung - Für + Wider

Naja, hoffentlich landet der Junge nicht in Kenia bei einem mit einer Glasscherbe arbeitenden Beschneider.

Und die Ärzte in deutschen Krankenhäusern attestieren also fragwürdige Phimosen. Ein zunächst einmal aus der Ferne nicht haltbarer Vorwurf der Fehldiagnosen durch in Deutschland tätige Ärzte.


Mal eine andere Frage. Wie ist ohne eine Beschneidung jüdisches Leben in Deutschland möglich? Im Gegensatz zum Islam gehört bei der jüdischen Religion die Beschneidung zum Glaubensbekenntnis. Ich meine, dass sich dtrainer diesbezüglich bei seiner Aussage einige Beiträge vorher irrt.
Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, dafür fehlt mir schlichtweg die Zeit. Falls das aber schon beantwortet sein sollte, bitte ich um verzeihung.
 
Zuletzt bearbeitet:

mmkretsch

Erhabener auserwählter Ritter
17. Mai 2008
1.113
AW: Beschneidung - Für + Wider

Hallo Themis,
Themis schrieb:
Naja, hoffentlich landet der Junge nicht in Kenia bei einem mit einer Glasscherbe arbeitenden Beschneider.
mit diesem Argument ließe sich hier natürlich auch die weibliche Beschneidung rechtfertigen. Ich finde es wenig überzeugend. Schließlich verlangt ja auch niemand nach Prügelstrafe für Kinder unter ärztlicher Aufsicht; in Deutschland ist sie zumindest seit einigen Jahren verboten. Das konnten sich viele, ich nenn´ es mal, konservativ eingestellte Menschen zunächst auch nicht vorstellen und sahen schon das Ende des Abendlandes oder so was nahen.
Themis schrieb:
Und die Ärzte in deutschen Krankenhäusern attestieren also fragwürdige Phimosen.
Genau, das ist mein Verdacht und zumindest aus einem Krankenhaus ist mir bekannt, daß das die übliche Praxis ist. Das ich jetzt zufällig die einzige Klinik gefunden haben soll, in dem das so ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich - da wird´s noch mehr geben.
Ist dir eine andere Vorgehensweise bekannt? Zahlen die Eltern, wenn sie eine Beschneidung in einem Krankenhaus duchführen lassen wollen, selber? Das sollten sie, wenn keine medizinische Indikation vorliegt.
Themis schrieb:
Wie ist ohne eine Beschneidung jüdisches Leben in Deutschland möglich?
Das Spektrum der Positionen reicht unter Menschen jüdischen Glaubens von "nicht notwendig" bis "Verbot ist schlimmer als die physische Vernichtung von Juden im Holocaust". Letztere Ansicht vertrat ein Rabbiner letztes Jahr auf einer Demo in Berlin; ob er sich mit der Verharmlosung dieses Verbrechens strafbar gemacht hat, weiß ich nicht. Jedenfalls sind gedanklich dermaßen entgleiste Menschen eher schwer mit Argumenten zu erreichen.

Gruß
mmkretsch
 

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
AW: Beschneidung - Für + Wider

Das Spektrum der Positionen reicht unter Menschen jüdischen Glaubens von "nicht notwendig" bis "Verbot ist schlimmer als die physische Vernichtung von Juden im Holocaust". Letztere Ansicht vertrat ein Rabbiner letztes Jahr auf einer Demo in Berlin; ob er sich mit der Verharmlosung dieses Verbrechens strafbar gemacht hat, weiß ich nicht. Jedenfalls sind gedanklich dermaßen entgleiste Menschen eher schwer mit Argumenten zu erreichen.

Hallo mmkretsch,

das Argument mit dem "Holocaust" bezieht sich wohl auf die Tatsache, dass ohne eine Beschneidung von Jungen ein jüdisches Leben in Deutschland nicht möglich sein wird, dass das jüdische Leben in Deutschland ausgelöscht wird, da es zur Glaubensbekenntnis in der jüdischen Religion einfach dazugehört.

Letztendlich geht es ja um die Frage, was höher wiegt, das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit oder das Recht auf religiöse Erziehung und die Religionsfreiheit.
Religionsfreiheit und das Sorgerecht der Eltern sind jeweils in unserem Grundgesetz fest verankert (glücklicherweise). Das hat unter anderem berechtigte, historische Gründe.

Und was ich immer noch nicht nachvollziehen kann ist der Vorwurf, dass Ärzte in Deutschland vorsätzlich falsche Diagnosen stellen würden. Das ist starker Tobak.
Ich habe ein paar Jahre in der Chirurgie gearbeitet. Die 3 nicht medizinisch begründeten Beschneidungen hatten die Eltern übrigens selbst bezahlt.
 

mmkretsch

Erhabener auserwählter Ritter
17. Mai 2008
1.113
AW: Beschneidung - Für + Wider

Hallo Themis,
Themis schrieb:
das Argument mit dem "Holocaust" bezieht sich wohl auf die Tatsache, dass (...)
was ich von diesem unglücklichen Vergleich halte, habe ich bereits mehrmals geäußert. Auch mag dem Rabbi nicht in den Sinn gekommen zu sein, daß nicht alle Juden eine Beschneidung für notwendig erachten. Von einigen wird sie mitlerweile regelrecht abgelehnt. ...auch wegen der Schäden, die dem Kind damit zugefügt werden.
Themis schrieb:
Letztendlich geht es ja um die Frage, was höher wiegt, das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit oder das Recht auf religiöse Erziehung und die Religionsfreiheit.
Die Religionsfreiheit des Kindes scheints du irgendwie nicht im Blick zu haben. Schließlich wird das Kind durch diesen religiös motivierten Eingriff für immer makiert sein, auch wenn es sich später mal für eine andere Weltanschauung entscheidet. Die Eltern können ja meinetwegen glauben woran sie wollen, ohne ihr Kind verstümmeln zu lassen. Die körperliche Unversertheit des Kindes wird hier in Deutschland inzwischen so hoch gewertet, daß z.B. die lange Tradition der körperlichen Züchtigung zu erzieherischen Zwecken mitlerweile strafbar ist.
Themis schrieb:
Und was ich immer noch nicht nachvollziehen kann ist der Vorwurf, dass Ärzte in Deutschland vorsätzlich falsche Diagnosen stellen würden. Das ist starker Tobak.
Mit dem Vorwurf oder auch nur dem bloßen Verdacht, daß bei der medizinischen Indikation Schindluder getrieben wird, bin ich nicht allein.
Beschneidungen in Deutschland: Guter Schnitt - Politik - FAZ


Gruß
mmkretsch
 

Themis

Geheimer Meister
20. Dezember 2004
282
AW: Beschneidung - Für + Wider

Ach, da gibt es viele. Vermutlich sind die meisten Ihnen eh geläufig.
Das fängt vielleicht schon mit der Flucht Moses nach Midian an, geht dann mit dem Mailänder Abkommen im Römischen Reich weiter und führt dann über den Fall des Emirats von Granada, den wirren um die Reformation und den Pilgervätern zum Kulturampf im preussischen Reich.
Habe ich noch etwas vergessen?



@mmkretsch
was ich von diesem unglücklichen Vergleich halte, habe ich bereits mehrmals geäußert. Auch mag dem Rabbi nicht in den Sinn gekommen zu sein, daß nicht alle Juden eine Beschneidung für notwendig erachten. Von einigen wird sie mitlerweile regelrecht abgelehnt. ...auch wegen der Schäden, die dem Kind damit zugefügt werden.
Ist doch gut, wenn Religionen sich weiterentwickeln und Dogmen hinterfragt werden. Diese Entwicklung kann aber nur von Innen erfolgen. Gleiches gilt auch für die Weltanschauung in einigen christlichen oder islamischen Kreisen.

Die Religionsfreiheit des Kindes scheints du irgendwie nicht im Blick zu haben.
Nein, das ist nicht wahr. Natürlich beinhaltet die Religionsfreiheit auch die Freiheit zu einem Wechsel zu einer anderen Religion oder zur Nichtreligion. Aber dennoch stehen hier 2 Freiheitsrechte - Erziehung und Religion - zur Diskussion. Erziehung führt zur Identitätsbildung und das Bundesverfassungsgericht hat die Verwurzelung und die Verbindung zum Kulturkreis als Bestandteil der Menschenwürde definiert.

Und man kann es drehen und wenden wie man will - verbietet man die Beschneidung des Jungen, macht man jüdisches Leben in Deutschland unmöglich, ist die Beschneidung doch eine religiöse Pflicht (bis die gängigen Praktiken sich irgendwann ändern sollten - s.o.). Ganz egal wie man zur Prügelstrafe steht.

Und was den getriebenen Schindluder betrifft, so kann ich mich nur auf meine eigenen Erfahrungen verlassen. Ich würde falsche Diagnosen nicht gutheissen.
Diagnosen willkürlich "passend machen"
ist eine Täuschung. Ich würde soetwas nur tolerieren wollen, wenn es dem Wohl des Patienten dient.
Kann ein religiöser Akt auch dem Kindeswohl förderlich sein?
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Beschneidung - Für + Wider

+ wie ist es, wenn ich einer Religion angehöre, Themis, die jeden Samstag einem Huhn den Kopf abbeisst, um so die tradierten Rituale vollziehen zu können?
Oder wo aus religiösen Gründen Mädchen die Klitoris entfernt wird?
Oder wenn ich als Rastafarian rituell mein Ganja rauchen will?
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Beschneidung - Für + Wider

Eigentlich ist aus religiöser Sicht die Sache doch ganz einfach:

Das mosaische Judentum ist ca 3.500 Jahre alt, das abrhamitische Judentum ca. 4.500 Jahre alt. Was seinerzeit fürf "das Volk" verbindlich war, kann heute keinen Bestand mehr haben; der "Bund Gottes mit dem Menschen" wurde durch das Christentum erneuert, und da gibt's keine Beschneidungsvorschrift mehr.

Auch im Islam gibt es keine Beschneidungsvorschrift; der Bezug Muhammad's zum Judentum bestand in Beispielen wie bestimmte Aspekte des Lebens zur Zeit der Juden gesehen wurden. Die Praxis der Genitalverstümmelung - egal ob bei Jungen oder Mädchen - ist also "unislamisch". Also - besteht kein Grund, warum diese Praxis nicht verboten werden "dürfte".

Wer glaubt das sein "Glaubensleben" oder seine grundgesetzlich garantierte Religionsfreiheit durch staatliches Verbot in Gefahr sei, muss entweder das BVerfG anrufen - oder auswandern....
 

mmkretsch

Erhabener auserwählter Ritter
17. Mai 2008
1.113
AW: Beschneidung - Für + Wider

HalloThemis,
Themis schrieb:
Kann ein religiöser Akt auch dem Kindeswohl förderlich sein?
ein Ausschluss aus der Gemeinde wäre dem Kindeswohl sicher nicht förderlich. Darum bin ich eher dafür, die überholten Regeln, die ein unverstümmeltes Kind als nicht vollwertiges Mitglied zu betrachten gebieten, einer Neubewertung zu unterziehen. Es fühlen sich nicht alle Menschen jüdischen Glaubens, wie schonmal erwähnt, an diese Regel gebunden - eine Reformbewegung ist da also durchaus schon vorhanden. Wir verbieten übrigens auch die weibliche Genitalverstümmelung, obwohl unverstümmelte Mädchen in einigen Kulturkreisen nicht als vollwertige Mädchen/ Frauen gelten mögen. Wenn ich mir die Polemik des Rabbis oder einiger Zentralratsvorsitzender zu eigen machen würde, könnte ich auch behaupten, das wir mit dem Verbot der weiblichen Beschneidung auch afrikanisches Leben in Deutschland unmöglich machen.

Menschen sollten selber entscheiden können, wann oder ob überhaupt sie sich verstümmeln lassen wollen. Dieser Anspruch sollte jedem Mitglied unserer Gesellschaft gewährt werden können, daß sich im Wirkungsbereich unserer Gesetze befindet, egal, welches Geschlecht es hat oder welche Religion Eltern und Gemeinde praktizieren.

Gruß
mmkretsch
 

NaSoWas

Geheimer Meister
22. November 2013
141
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

den unterschied hätte ixh gerne mal genauer erklärt.
Die männliche Beschneidung nimmt nichts vom sexuellen Reiz oder sexuelle Befriedigung weg.

Die weibliche Beschneidung ist eine Verstümmelung um der Frau absichtlich keine Freude auf Sex zu lassen. Angeblich sollen sie dann treuer sein, weil sie von einem Liebhaber keine sexuelle Freuden mehr erwartet, da sie sie nicht kennt. Dies ist ein Trugschluss: Vereinsamte und missbrauchte Frauen können sich auch etwas anderes von einem Liebhaber erhoffen: Z.B., menschliche Wärme und Zuneigung. Die islamische Frau ist "wertlos", taugt nur als Brutkasten für männliche Nachkommen, zum Ruhme Allahs (Jihad) etc. pp.

auch sind mir 'wärmste*' ärtzeempfelungen mittlerweile wurscht, die wissen selbst oft nich was los ist...
das mag Dir wurscht sein, mir nicht. Und ich denke, die Ärzte wissen viel mehr als unser einer! Wem der Rat der "fast-nichts-wissenden" Ärzte Wurscht ist, der sollte sich z.B. bei einer Phimose nicht zum Arzt begeben sondern Viel-mehr-wissend zuhause leiden. Oder bei einer Blinddarmentzündung. Wie war es doch? "Wenn die Natur es so gewollt hat...." (Alternativ: "Wenn Gott...")

Dgl. gilt auch für Frauen, die schwere Geburten erleiden müssen: "Gott gewollt", oder? Und zum Deibel mit dem Kaiserschnitt, mit Bluttransfusionen oder sonstige Operationen! "Wenn Gott bestimmt hat, wer nicht länger leben soll, der soll Gottes Entscheid respektieren"! :derweise:

Deswegen ermorden brave Taliban solche westliche Ärzte wenn dies Nichts-Wisser kommen um gegen Polio zu impfen: Man soll nicht in Gottes Wille pfuschen.....

um was geht es ? es muss so sein weil es so sein muss ?
Garantiert NICHT ! Aber man sollte bedenken, woher diese Brauch kam: Aus einer heißen Wüstengegend dieser Welt. Siehe z.B. http://www.scharf-links.de/uploads/pics/beschneidung-historisch-aegypten.jpg . Ich denke, die alten Ägypter wussten sehr genau, was und warum sie es machten. Die damaligen Israeliten haben es wahrscheinlich einfach übernommen und 1.600 Jahre später - die Moslems.

zugegeben, finds toll das mädchenbeschneidung mittlerweile abnimmt (danke für die bestätigung das darüber NIX im koran steht). doch jungs sind auch menschen...
Ich hörte mal, dass es da, zwischen Jungs und Mädchen, einen kleinen Unterschied geben soll. Wie war das noch? Da war doch was.....

Nochmal: Die Ziele der beiden Beschneidungen sind grundverschieden. Die Juden beschneiden am 8. Lebenstag, die Moslems - zwischen 6. und 14. Lebensjahr und dgl. auch für Mädchen. Ich hab bisher noch nie von einem Juden gehört, dass er seit dem 8. Lebenstag posttraumatisch sich herum quält..... Ganz anders bei moslemische Jungs und erst recht - bei Mädchen!

Abgesehen davon: Die weibliche Verstümmelung wird meist geheim durchgeführt, oft - mit rostigen Werkzeug und ohne Narkose und danach wird das Ganze noch zugenäht, was bei solchen Frauen ein Leben lang zu Schmerzen führt, sogar beim Urinieren. Ich kenn ähnliche Zustände bei beschnittene Männer nicht. Nicht ohne Grund benutzten damals die Israeliten Steinwerkzeug zur Beschneidung: Etwas, das Moslems bei Frauen bis heute nicht gelernt haben!
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

...und weil die Barbarei nun mit Steinwerkzeug durchgeführt wird - ist sie weniger barbarisch - oder wie?????
 

NaSoWas

Geheimer Meister
22. November 2013
141
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

...und weil die Barbarei nun mit Steinwerkzeug durchgeführt wird - ist sie weniger barbarisch - oder wie?????
Ob es bei Männern Barbarei ist, ist weiterhin umstritten.

Das mit dem Steinwerkzeug war damals, vor 2.000-4.000 Jahren. Diese Erwähnung sollte zeigen, dass sie Ägypter und die Israeliten mehr von der dort notwendigen Hygiene wussten als man es ihnen heute nachträglich eingestehen will. Metall, insbesondere Eisen, korrodiert und oxidiert leicht und alle Metallwerkzeuge können Blutvergiftungen auslösen. Heute werden natürlich moderne, sterile Skalpelle aus Edelstahl benutzt.

Wir müssen also nicht wegen der Werkzeuge diskutieren sondern wegen den Beschneidungen an sich, von Mann wie auch Frau, aus heutigen Gründen.

Und hier halte ich von Ärzten viel mehr als andere hier. Und die Amis, die mehr als jeden zweiten heutzutage beschneiden, offensichtlich ebenfalls, denn die meisten Amis sind sicherlich weder Juden noch Moslems.

Das Argument, dass die Vorhaut "von Gott" oder von "der Natur" uns gegeben wurde, und deswegen nicht weggeschnitten darf, besagt also nichts. BTW: Wer hier lässt sich seine Haare nicht vom Friseur schneiden? Und wer lässt seine Nägel endlos wachsen? Immerhin hat uns Gott/die Natur nicht so eingerichtet, dass wir Haare und Nägel schneiden SOLLEN. Die Zirkumzision mag wohl Mode sein, Barbarei ist sie ganz sicher nicht. Wer die Pro-Argumente nicht teilen kann, kann also bei seiner Auffassung bleiben. Eine Diskreditierung der jeweils anderen Meinung scheint mir weder geboten noch nützlich. Hier ist das alte "leben und leben lassen" wirklich geboten. Auch sind die angegebenen Bestrebungen, den jeweils anderen unbedingt zu seinem "Glück" helfen/zwingen zu müssen, für mich nichts als Intoleranz.

Die Juden haben eine 4.000-3.000 Jahre alte Tradition, die Moslems - eine 1,400 Jahre Geschichte. Beide Religionen werden ihre Standpunkte nicht einfach so aufgeben, nur weil "Gutmenschen" es durchsetzen wollen. Wenn wir nicht mal bei derartigen Dingen Toleranz üben können, wie sollen wir bei größeren, wirklich wichtigen Angelegenheiten irgendwie zusammen kommen?

Ganz anders sieht es bei der weiblichen Beschneidung: Keine der abrahamitischen Religionen fordert derartigen Unsinn, diese archaische Unsitte ist ein direktes Produkt einer überholten patriarchalen Weltvorstellung, mit Ursprung eher im Afrikanischen.

Nochmal: Hier soll von Toleranz gesprochen werden ... schon vergessen? Die radikale Anti-Beschneidung-Front unterscheidet sich dann nur marginal von einem radikalen Islam!
 
Zuletzt bearbeitet:

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Wenn die Amis zu blöde sind, ihren Schwanz richtig sauber zu halten, ist das deren Problem, die haben ja eh einen merkwürdigen Bezug zu ihrem Körper: Keine Achsel + sonstwie Behaarung.
Vorhaut zurück, Wasser + Seife drauf, abspülen + gut is.
Hat mir mein Papa beigebracht, aber die Amis reden wohl nicht über so was Igittigittes!
 

NaSoWas

Geheimer Meister
22. November 2013
141
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Wenn die Amis zu blöde sind, ihren Schwanz richtig sauber zu halten, ist das deren Problem, die haben ja eh einen merkwürdigen Bezug zu ihrem Körper: Keine Achsel + sonstwie Behaarung.
Vorhaut zurück, Wasser + Seife drauf, abspülen + gut is.
Hat mir mein Papa beigebracht, aber die Amis reden wohl nicht über so was Igittigittes!
Da sind noch die Juden und die "verschwindend kleine" Menge an Moslems: Angeblich 1.400 Millionen, davon ca. 700 Mio Männliche Wesen. 300 Mio Amis, also 150 Mio Männer und dann noch die Juden. Alles in allem: eine knappe Milliarde beschnittene Männer.

Und Du möchtest unbedingt die Welt verbessen?

Ja, ich weiß..... Alles Idioten, mit Ausnahme der Oma in der Souterrain-Einliegerwohnung.....
 

Bona-Dea

Gesperrter Benutzer
3. August 2010
5.616
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Hallo NaSoWas;

Da sind noch die Juden und die "verschwindend kleine" Menge an Moslems: Angeblich 1.400 Millionen, davon ca. 700 Mio Männliche Wesen. 300 Mio Amis, also 150 Mio Männer und dann noch die Juden. Alles in allem: eine knappe Milliarde beschnittene Männer.
Und Du möchtest unbedingt die Welt verbessen?
Über die Beschneidung gab es ja eine lange Debatte, der Kinderschutzbund hat das nicht befürwortet, es wird auch selten über die Risiken gesprochen die ein absolut unnötiger Eingriff so mit sich bringt, ob mit oder ohne Narkose....

Komplikationen, Risiken und Nachteile

Zusätzlich zu oben beschriebenen inhärenten Schäden, ist die männliche Beschneidung eine chirurgische Operation mit den gewöhnlichen Risiko von chirurgischen Unfällen, Infektionen und Blutungen, sowie Tod [7, 30]. Todesfälle infolge Beschneidungs-bedingter Komplikationen sind werden von offiziellen gerichtsmedizinischen Gutachten sehr gut dokumentiert [31, 32].

Lebensbedrohliche Infektionen mit virulenten "Community-associated Meticillin-resistente Staphylococcus aureus" Stämmen (CA-MRSA) stellt für beschnittene Jungen ein wachsendes Risiko dar.* CA-MRSA hat neue Gene erworben, die Gewebe-zerstörende Toxine erzeugen. Ausbrüche von CA-MRSA findet in Neugeborenenstationen regelmäßig statt. Wenn ein Junge von CA-MRSA besiedelt und danach beschnitten wird, ist eine Infektion durch die offene Beschneidungswunde eine reale und mögliche Gefahr. CA-MRSA führt zu Infektionen der Weichteile, nekrotisierender Pneumonie, Abszessen, Osteomyelitis (dt. Knochenmarkentzündung) Perinephritischer Abszess, nekrotisierender Faszitis, toxischem Schock und kann zum Tod führen [33, 34]. Die Erklärungen der Ärzteverbände über die Säuglingsbeschneidung haben das Risiko einer CA-MRSA Infektion immer noch nicht anerkannt.
Fakten gegen die Beschneidung - Beschneidung von Jungen
Tja und das alles aufgrund von Theorien, und Dogmen die diese OP verharmlosen, dass Kind wird nicht gefragt, die Eltern entscheiden sich für das angebliche "Kindeswohl"....
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Ach, Juden+Moslems beschneiden ihre Kinder aus hygienischen Gründen.
Wieder was dazu gelernt!
 

NaSoWas

Geheimer Meister
22. November 2013
141
AW: Religiöse Intoleranz im Islam?

Fakten gegen die Beschneidung*- Beschneidung von Jungen
Tja und das alles aufgrund von Theorien, und Dogmen die diese OP verharmlosen, dass Kind wird nicht gefragt, die Eltern entscheiden sich für das angebliche "Kindeswohl"....
Tja, da steht noch folgendes:

Den Stellungnahmen von Ärztevereinigungen bezüglich der Beschneidung von Kindern wird zu viel Bedeutung beigemessen. Ärztevereinigungen sind politische Organisationen, deren Ziel es ist, die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten. Wären die Ärzteverbände ehrlich über die Risiken der Beschneidung und den guarantierten Verlust der physiologischen Funktion des Penis, würden ihre Mitglieder an Einkommen verlieren...
Diese Site ist selber vielleicht nicht politisch gesponsored aber sie ist alles andere als Neutral. Es gibt eben politische Strömungen, die nicht als Parteien o.Ä. agieren. Darunter zählen sich auch die "sendungsbewusste Weltverbesserer" allen Couleurs.

Besonders lächerlich find' ich den "Verlust an Einkommen" wegen Wegfall einer Einnahmequelle: Der Eingriff ist kurz und die "Vergütung" ist sicherlich eine Lappalie. Man kann heute eben für jede "Weltverbesserung" eine sehr überzeugend-klingende Site finden. Die Ausführung in einem modernen Krankenhaus, ohne religiösen Ballast, verläuft IMMER problemlos. Ich würde auch nicht die antiquarischen Praktiken der diversen Religionen befürworten: Sie können in der Tat mehr Gefahren mitbringen als der Eingriff in der Klinik.

Ich finde, es gibt wichtigeres zu verbessern als diese Zwangsverbesserung, zumal offensichtlich wird, dass die männliche Beschneidung anscheinend mehr "Weltverbesserer" findet als die weibliche Verstümmelung.

Nochmal: Es ist ein Eingriff, der wahrscheinlich mehr als 4.000 J alt ist und es gab offensichtlich zwingende Gründe für die Einführung. Wenn wir nicht mal hier Toleranz gegenüber Andersdenkende üben können, was wollen wir machen bei viel gewichtigeren Differenzen und Auseinandersetzungen?
 

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