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Biotreibstoff + Hunger

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Biotreibstoff + Hunger

[...]Es gibt technische Lösungen, den Müll nach der Abfuhr und vor der Verwertung zu sortieren.
Das wird auch vielfach mit dem Restmüll gemacht, bevor er verbrannt wird.[....]

Diese Lösungen sind aber nicht gefragt, weil die Müll-Verbrennungswerke eh unter einer Brennstoff-Zuführung leiden und die Klamotten quer durch die Republik gekarrt werden. um eine bessere Auslastung zu haben.

Es wurde vor nicht allzuferner Zeit eine Müll-Sortieranlage in den Neufund-Ländern unter zuhilfennahme enormer Subventionen aufgebaut, welche ein Sortieren der ´Grauen Tonne´ mit allen Abfällen bei weitem besser ausführen kann, als unser händische Vorsortierung...

Eine in der hiesigen Region beheimatete Firma hatte sich da eingebracht...


Guckst du hier...


Damit wäre die fernöstliche Pullover-Produktion Geschichte...

KiK mal in... :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Ein kurzer Ausblick in die Zukunft:
Phänomen
[...]Neben den reinen Fleischpreisen erklimmen auch die Preise für andere Erzeugnisse in der Versorgungskette neue Höhen, vor allem bei Milchprodukten. Dadurch sinken in den betroffenen Betrieben die Erlöse. „Wir erwarten, dass die geringeren Margen die Versorgung mit tierischem Protein auf eine schmalere Basis stellen“, heißt es in dem Report, sprich: Das Angebot nimmt ab, bei gleichzeitig wachsender Nachfrage.
...
Phänomen „Agflation“: Naturkatastrophen treiben Fleischpreise in die Höhe - weiter lesen auf FOCUS Online: Phänomen
Gegenmaßnahmen laufen auch schon:
In urban Taiwan, indoor shrimp fishing is booming - latimes.com
Farmed insects could provide feed for livestock - SciDev.Net
fao-insekten-essen-und-die-welt-retten
Züchte ich nun Heuschrecken oder Shrimps?
:gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Biotreibstoff + Hunger

Algen! Ich sage: Algen!
Ein Teller Algenpampe mit einem Klecks Ketchup dürfte die optische Entsprechung zu Tomatensuppe mit einem Blatt Basilikum sein.
Nur eben umgekehrt.

Noch sind sie allerdings teuer: Feinkost - Algen essen - ein Genuss!

Ein Vorteil auch, daß pürierte Algen mit Löffel oder Strohhalm zu verzehren gehen.
Aus den dann überflüssigen Messern und Gabeln könnte man Algenvorratsbehälter, Algenfangschiffe und Algenlobpreisungsschilder herstellen.


[OTOP]Nimm die Heuschrecken, Al.
Wenn Du derer überdrüssig wirst, kannst Du sie durchs Fenster entsorgen, ohne daß sie dir das verübeln und ohne daß Dein Gewissen rumquängelt.
Bei Shrimps hingegen schaust Du hinter einigen Dutzend baff erstaunten und anklagend blickenden Gesichtern her. Das will niemand.[/OTOP]

:read: Nachbar
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Es ist schade das hier so wenig Kenntnis von Ackerzucht und Viehbau ist. Hier vorab mal ein Paar Zahlen. 13% der Bundesdeutschen Agrarflächen werden für Biolandwirtschaft genutzt, das sind 7% der Landwirtschaftlichen Betriebe die erzeugen 25% der in Deutschland verkauften Bioprodukte. Der Anteil an Bioprodukten auf dem deutschen Markt beträgt 4%.

Im Jahr 2007 waren über eine Milliarden Menschen vom Hungertode bedroht. Heute sind noch 850 Millionen Menschen nicht ausreichend ernährt und 70 Millionen sind von Hunger bedroht. Verhungern ist heute vor allem eine Folge von Finanzielle sowie Politische(Krieg) Entwicklungen. Auf Finanziellem Wege ist der Hunger auch nach Südeuropa zurückgekehrt. Also nach Spanien, Italien und Griechenland. Dort werden inzwischen wieder Regelmäßig Nahrungsmittel in der Landwirtschaft Gestohlen.

Der Betrieb in dem ich Arbeite wird in diesem Jahr 25% seines Ertrages mit Vorprodukten für Bioethanol machen. Seit 2007 ist unsere Nahrungsmittelproduktion um 14% angestiegen. Dies ist aus vor allem 3 Gründen möglich. Zuerst ist die veränderte gesamt Anbau Situation zu nehmen. Heute wird bei uns wie in vielen anderen Betrieben nur noch das Angebaut was zu unserem Boden passt. Also nicht mehr die ganze Palette von Landwirtschaftlichen Produkten. Also kein Brokkoli, Grünkohl oder auch Radieschen mehr. Das erhöht den Ertrag.

Die Technik im Landmaschinen Bau hat sich in den letzten 10 Jahren stark verbessert. Musste ich früher Bodenproben und Auftragsverwaltung im Büro machen kann ich dies heute Direkt auf meiner Maschine. Produzierte Erträge können so Schwundfrei vermarktet werden. Bei Gemüse und Obst ist das schon fast eine Revolution. Wir liegen bei nur 3% verdorbener Ware. Im Vergleich Fleisch liegt bei 30%.

Der Dritte und wichtigste Punkt ist das umstellen von Pestiziden und Düngemitteln. Heute lässt sich mit Messtechnik vor Ort genau bestimmen wie viel Notwendig ist. Ein zu viel an Gift gibt es daher nicht mehr also auch keine „Verbrannten“ Ernten mehr. Seit diesem Jahr haben wir bei Pestiziden umgestellt auf Insekten was nochmals einen besseren Ertrag von fast 2% bedeutet.

Missernten die hier am Anfang angeprangert wurden sind anders als der Laie denkt vorhersehbar. In der Welt haben wir ca. alle 12-13Jahre eine Missernte von Globalem Ausmaß wie in diesem Jahr. Das war im vergangenen Jahr schon an der überreichlichen Obsternte abzusehen. In den USA kommt noch dazu das alle 100 Jahre wie in diesem Jahr Dürrekatastrophen eintreten. Dies wurde dort auch von den Ureinwohnern so Dokumentiert. Dies Passiert immer so in den 10 bis 20 Jahren.

Anders als 2007, wo sowohl die Lager der Hilfsorganisationen als auch die der Industriellen Landwirtschaft leer waren sind sie dieses Jahr gut gefüllt. Also stellen auch große Naturkatastrophen keine Bedrohung dar. Darüber hinaus sind die EU Agrarsubventionen soweit verändert worden das es für uns heute Lukrativer ist in beispielsweise Afrika selber Anbau zu betreiben als von hier aus zu Exportieren. Dies wird auch seit 6 Jahren gemacht.

Das Problem hier ist der Agrarhandel hier einmal das Beispiel Wiesenhof, seit 1.September Oldenburger. Wiesenhof ist ein Schlacht und Handelsbetrieb für Hühner. Als Händler werden Oldenburger Subventionen gezahlt für Messeveranstaltungen in zum Beispiel Afrika. 70% der Produktion dieser Firma geht nach Afrika über diese Messen. Der Preis für 1kg beträgt nach Subvention 77 Eurocent. Die von uns in Afrika hergestellten Hühner liegen bei einem Preis von 157 Eurocent. Der Afrikanische Markt ist somit dank Handelssubventionen in diesem Bereich zusammen gebrochen. Wir als Ausländischer Investor Produzieren einfach etwas anderes und schreiben den Verlust ab. Der Bauer vor Ort gerät in Wirtschaftliche Not eventuell sogar zum Hunger.

Ich denke dass diese Beispiele klar machen das Biosprit und Hunger nichts gemein haben.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Nein, tun sie nicht.
Deine Aussagen sind zwar gut unterfüttert, haben aber eine sehr einseitige Sicht auf
Produktionskapazitäten und - möglichkeiten.
Preisentwicklung ist vollkommen ausgeklammert.
Und da kann schon eine minimale Verknappung deutliche Auswirkungen in wirtschaftlich schwächeren Ländern haben.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Ganz schnelle und einfache Antwort, Weltweit sind 30% der Nahrungsmittelpreise Börsenabhängig. In den USA 100%. Obwohl ich Mais beispielsweise in den USA zu höchstpreisen Verkaufen könnte kann ich es zur Zeit in Afrika, Asien, Europa nur zu Tiefstpreisen. Die absicherung von Missernten über einen Spekulationspreis ist bereits seid 2007 stark rückläufig. Internationale Großbetriebe wie der in dem Ich Arbeite verzichtet ganz auf diese Form der Refinanzierung. Dies geht über direktvermarktung in den jeweiligen Anbauregionen. Beispiel Reis wir bauen in Asien nur Reis an der dort in den Handel gebracht werden kann. Parboild Reis wird dort nicht mehr Produziert. Das heist auch das der Reis denn wir nach Europa bringen Asiatischen anforderungen genügt. Hier in Europa aber genauso verzehrt wird. Umgekehrt also als boch vor 10 Jahren dort wurde exklusiv Anbau für Europa betrieben und die Einheimischen möchten dieses Zeugs nicht.

Du müsstets wills du Also die Agrarpreise betrachten die Regionalen unterschiede betrachten, das wäre ein ganz anderer Strang
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Wir sind prinzipiell auf der gleichen Wellenlänge.
Es sind die regionalen Unterschiede und die geschützten Märkte, die katastrophale
Auswirkungen begünstigen können.
Kein einfaches Gebiet, keine einfachen Erklärungen, keine einfachen Lösungen.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Hier ging es ja um Biosprit und Hunger und solch einen Zusammenhang gibt es eben nicht. Rüben und Raps für die Ethanol Produktion wird auf nicht mehr genutzten Kartoffel Feldern angebaut. Der Absatz von Kartoffeln ist stark Rückläufig. Was sehr viele Freie Fächen bietet.

Ich denke um im Kampf gegen den Hunger weiter zukommen und wir sind ja schon soweit das wir genug erzeugen können, müssen wir die Auswüchse des Handels wie Wisenhof/Oldenburger begrenzen. Auf Herstellerseite können wir erst weiterkommen wenn der Handel Reguliert wurde.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Hunger ist eigentlich nur ein Verteilungsproblem.
Soweit sind wir uns einig.
Aber Bio-Sprit hat genauso Einfluß auf die Verteilung wie jede andere Subvention auch.
Jede Beeinflussung des Lebensmittelmarktes zugunsten von Produzenten in den
reicheren Ländern verursacht Probleme in den ärmeren Ländern.
Und eines der Hauptprobleme ist eben der Hunger.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Vieleicht noch mal anders Dargestellt, Hirse für Afrika kann ich hier nicht Anbauen. Aber in der Sahelzone dort habe ich einen 20 Fachen Ertrag zur BRD. Andersrum kann ich Raps für Ethanol nicht in der Sahelzone züchten. Das heist gehe ich als Industrie wie wir in die Sahelzone und Pflanze Hirse die ich dort super Verkaufen kann auch mit Gewinn. Siedeln sich dort Kleinbauern in der nähe an. Verleihe ich meine Maschinen wenn ich Sie nicht benötige haben die Kleinbauern höheren ertrag und mehr Geld. Ich habe Zusatzeinahmen für die Maschinenpflege. Das ist Landwirtschaft wie sie die Industriebetriebe heute Betreiben. Allein auf unserer Farm in Afrika ist durch das verschwinden der Regionalen Hungerproblematik die Leistung der Arbeitskräfte um 620% gestiegen. Das Zwingt die Wettbewerber ebenfalls so zu Wirtschaften oder eben Pleite zu gehen.

Dort bei unserer Farm hat die Landbevölkerung durch veränderte Wasserwirtschaft die zur Maschinen Nutzung passt den Grundwasserspiegel auf 2 Meter unter Bodenniveau gebracht. Auch haben sich dadurch die Verfügbaren Ackerflächen vergrößert. Eine 3. Schule haben sie Selbst finanziert und ein 2. Krankenhaus. Es gibt eine Regionale Baufirma ebenso wie einen Tischlereibetrieb. Alles von Alleine entstanden nur Schule 1 und 2 wurden von der Kirche eingerichtet die dort aber keiner mag. Und Krankenhaus 1 das Bald geschloßen wird ist ein Projekt der WHO gewesen.

Wir haben lediglich eine Farm aus dem Wüstensand gestampft mit der richtigen Technik ist das bearbeiten von Wüste ein echter Spaß schon nach 2 Jahren grünt und sprießt alles. Das heist wir können Land zur Produktion von Nahrungsmitteln beschaffen ohne Urwälder zu Rohden.

Nicht Vergessen sollten wir aber auch das in ca. 10 Jahren die Weltbevölkerung anfangen wird zu Schrumpfen. Aktuelle Geburtenrate je Frau 2,4 Kinder in Ihrem Leben. hält der Trend weiter so an davon ist auszugehen, Schrumpft die Weltbevölkerung bald. Was auch im kampf um Hunger und Resourzen nutzen Bringen wird.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Wir reden aneinander vorbei.
Ich behaupte nicht, daß die landwirtschaftliche Industrie Hunger verursacht, sondern der
politische Schutz, den sie in den Industrieländern erhält.
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057
AW: Biotreibstoff + Hunger

Ja und ich meine es ist der Politische schutz gegenüber Bio und dem Handel nicht gegenüber den Erzeugern. Bio Verbraucht 13% unserer Anbauflächen um 1% unserer Nahrungsmittel zu erzeugen!

Die Erzeuger haben keine Subventionen mehr im Export, wohl aber der Handel. Der größte Empfänger von Agrar Subventionen ist Nestle nicht Irgendein Erzeuger.

Ich weis es in solchen Diskussionen immer schwer die KLurve zu bekommen von Erzeugern und Handel aber der muss doch Irgendwann mal in die Köpfe der Menschen und vor allem der Politik. Von Mir aus von heute auf Morgen alle Agrar Subventionen Streichen. Wir als erzeuger machen dann immer noch Gewinn. Der Handel aber nicht mehr!
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Biotreibstoff + Hunger

Siehste, Helga, innem anderen Thread haste dich als 'ungebildet' bezeichnet, aber wie du das mit der landwirtschaftlichen Produktion etc. erklärt hast, war schon imho reichlich 'gebildet'.
Jeder auf seinem Gebiet!
 

Ehemaliger_User

Beatus ille, qui procul negotiis.
10. April 2002
29.057

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Biotreibstoff + Hunger

[......]Alles wird gut.
:smoke:

Einspruch Euer Ehren...

Es scheint auf die Lesart anzukommen, denn

Energiewende: EU-Kommission zieht die Reißleine beim Biosprit - Nachrichten Wirtschaft - DIE WELT Jede aus Abfall produzierte Tonne Benzin oder Diesel soll zudem vierfach angerechnet werden, so dass die EU das ambitionierte Zehn-Prozent-Ziel bis 2020 rein rechnerisch erreichen kann.

Ergo wird sich das Abfallaufkommen in nächster Zeit wohl vervielfachen (müssen?).

Wobei sich nun die Frage nach den Anbau-Gebieten von Zuckerrohr in Europa stellt.

Entschuldigänse:

Ich habe wohl das "rein rechnerisch" geflissentlich ignoriert...

Wir könnten auch die 23% rein rechnerisch erreichen, wenn wir denn wollten...
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
AW: Biotreibstoff + Hunger

O.K., der Anbau von Nahrungsmittel für Biotreibstoff führt nicht zu Hungerkatastrophen, aber mir ist unwohl bei dem Gedanken Nahrungsmittel zweckentfremdet anzubauen.
 

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