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Chef der deutschen Börse entmachtet

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
Das sollte mal genauer beobachtet werden.
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik ist es einer Gruppe überwiegend ausländischer Investoren gelungen, die Führung einer großen deutschen Aktiengesellschaft zu entmachten.

Kennt jemand diese Gesellschaften: TCI, Atticus, Capital Group, Merrill Lynch Asset Management und Fidelity Investments?

Quelle: Das große Beben

Hat jemand Börsenkenntnis? Kann jemand mal diese Vorgänge bewerten?
 

haruc

Vorsteher und Richter
16. Dezember 2002
776
Also von Fidelity INvestments oder wie dieser Verein auch immer geschriebenm wird, hab ich schonmal gehört. (Hab auch ca. 50 überwiegend kaputte Kugelschreiber von denen).

Jedenfalls ist dies ein Schritt, der extrem beunruhigend ist. Wer weiß, wozu das führt? Parallelen zur Situation von 1929? Was, wenns kracht und wir übermorgen 10 Millionen arbeitslose haben?

Hoffen wir mal das Beste :) Für das Schlimme haben wir später noch genug Zeit.

Dennoch beunruhigend.
 

_Dark_

Ritter Rosenkreuzer
4. November 2003
2.666
also wirklich viel kann ich nicht beitragen, aber das höchst spektakuläre an der sache ist halt, dass AKTIONÄRE, zugegebenermaßen nicht die kleinsten (hedge-fonds halt) ihre interessen direkt, ohne z.B. den weg über die hauptversammlung zu nehmen, durchsetzen konnten.. das problem an der sache ist, finde ich, dass die hedge-fonds so ihre macht demonstrieren, und das absetzen eines vorstandsvorsitzenden und des aufsichtsratschefs hier wohl das absolut übelste ist, was man in der richtung machen kann..

also krass ist das schon.. von den unternehmen sagt mir auf anhieb merill-lynch was, aber auch nur vom namen durch analysen oder berichte..
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
Das wichtige oder neue ist eigentlich das Aktionäre in diesen Fall
Hedge Fonds die eigentlich nur einen geringen Anteil am Unternehmen
halten ca.8% so einen Druck aufbauen konnten.
Aber wenn selbst die Deka Seifert ihre Stimme entzieht sieht man welche
Macht ein Chris Hohn hat

Ausserdem ist der Chef des Aufsichtsrates, Rolf Breuer zurückgetreten er war der einzige der nach der geplatzten Übernahme der LSE nach Seifert den Rücken gedeckt hat.

Bedenkt man das die Hedge Funds eigentlich schnell Gewinne realesieren
wollen und nun den neuen Vorstandschef benennen wollen past eigentlich nicht zusammen...?
The Childrens' Investment Fund has welcomed news Deutsche
Boerse AG's CEO Dr Werner Seifert is to leave the company immediately and that
supervisory board chairman Dr Rolf Breuer is to resign by the end of this year.

"We look forward to a serious dialogue with the board regarding the appointment
of a new CEO, chairman and supervisory board directors," TCI said in a
statement.

Mich würde es nicht wundern wenn TCI ganz dicke bei Euronext (vier Länderbörse) drin stecken würde, den die TCI bevorzugt eine Fusion mit
der Euronext.

Ein neuer Aufsichtsrats Chef ist auch im Gespräch > Friedrich Merz !
Seit Anfang des Jahres ist der Jurist und frühere Richter neben seiner Abgeordnetentätigkeit Anwalt in der Sozietät Mayer, Brown, Rowe & Maw. Und die ist - wär`s nicht glaubt - seit drei Wochen als Berater von TCI tätig.

Noch etwas zu den Fonds
TCI 8% britisch
Atticus Capital 5% US Hedge Fond
The Capital Group Companies Inc Anteile an der Deutschen Börse ? wahrscheinlich unter 5% sonst würden diese die Veröffentlichungsschwelle
überschreiten ist aber bei der HypoVereinsbank AG drin und auch bei
Telekom Austria :wink: US Fond
Fidelity Investments ist das größte unabhängige Fondsmanagement-Unternehmen der Welt mit einem verwalteten Vermögen von 1.286,1 Mrd. US-Dollar. Es beschäftigt insgesamt 35.859 Mitarbeiter und stellt privaten und institutionellen Anlegern Investmentprodukte und -dienstleistungen zur Verfügung.
Und hält zur Zeit mehr als 5 Prozent der Anteilsscheine des Geldautomatenherstellers Wincor Nixdorf und PAION sowie 9,1% an den
Anbieter von Software für die Erstellung von Echtzeit 2D-und 3D-Grafiken in der Fernsehindustrie Vizrt.
Merrill Lynch:Mit einer Bilanzsumme von 380 Mrd. US-Dollar und einem Eigenkapital von über 10,1 Mrd. US-Dollar ist Merrill Lynch mit Hauptsitz in New York als eine der weltweit führenden Investmentbanken mit rund 64.000 Mitarbeitern in über 45 Ländern tätig.
Über ihre hundertprozentigen Tochtergesellschaften Merrill Lynch Asset Management und Merrill Lynch Mercury Asset Management zählt die Gruppe mit mehr als 500 Milliarden Dollar "under management" zu den größten Vermögensverwaltungsgesellschaften.
Die weltweit im Auftrag überwiegend vermögender Privatkunden verwalteten Mittel belaufen sich auf über 1,7 Billionen US-Dollar.
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
@ Streicher

welche genau meinst Du ?

Die Beteiligung der Fonds werden ab 5% gemeldet..

Das Deka und UnionInvest ihre Stimme verweigern wollten war bekannt,
UnionInvest wollte das die DB hier Cash an die Anleger > als Fonds ausschütten nach dem der Deal mit der Londoner Stoxx Exchange in die
Hose ging. Was aber wenig Sinn macht da dadurch die DB kein od. zu wenig
Kapital hätte um aus eigener Kraft zu wachsen bzw. neue Geschäftfelder aufzubauen.

Das Hohn und die TCI erst eingestiegen sind als Seifert den zweiten Versuch gemacht hat die LSE zu übernehmen ist bekannt, auch das sie lieber die Euronext als Partner der DB sehen würde bestättigt.
Sowohl die Sache mit Merz.
Quellen:
hier

Das TCI und andere von der Fusion profitieren würden ist klar wenn dies schon vorher in der Euronext drin sind. Eine fusion würde nicht den
Wert DB steigern sondern durch die Fusionsgerüchte am Markt steigt die
Euronext, die würden durch DB Ausbezahlt und natürlich die Hedge Fonds
die den Gewinn einstreichen und wieder raus gehen. Am Ende würde die Deutsche Börse die A) weniger haben Cash, da vorher höhere Dividenden an die Aktionäre ausbezahlt würden sowie durch die Übernahme stark ausgeblutet die Folgekosten übernehmen müssten, wie
Umstruktuierung,Entlassungen neues Computersystem etc. Ziemlich schlecht da stehen.
B) die Hedge Fonds und andere einen schönen Gewinn gemacht da sie zum einen durch den Einfluss auf die DB, Seifert weg Kurse steigen, zum anderen durch die höheren Ausschüttungen und den beschlossenen Aktienrückkaufprogramm an den Kursgewinnen gut verdienen, zum anderen durch die Beiteiligung an der Euronext bei der Fusion.
Der Gewinner ist der Fond.

Ein solcher Plan könne davon profitieren, dass rund die Hälfte der Aktionäre der Deutschen Börse zugleich Anteilseigner von 50 % an Euronext sind.
Quelle: Handelsblatt
 

paul20dd

Geheimer Meister
30. April 2002
442
Noch ein Aspekt:

Die Aktionäre um die Investoren TCI und Atticus, die zusammen allein mehr als zwölf Prozent an der Deutschen Börse halten, wollen Finanzkreisen zufolge einen radikalen Umbau des 21-köpfigen Aufsichtsrates. Zentrale Figur der Pläne soll der angesehene Londoner Bankier Jacob Rothschild sein. Er sei als Aufsichtsratsvorsitzender vorgesehen, heißt es. Neben Rolf Breuer, zurzeit Chef des Gremiums, sollen dem Vernehmen nach auch Manfred Zaß, Ex-Chef der Deka-Bank, Mehmet Dalman, Ex-Vorstandsmitglied der Commerzbank, Uwe Flach, Ex-Vorstandsmitglieg der DZ Bank und Friedrich von Metzler, persönlich haftender Gesellschafter der Privatbank Metzler abgewählt werden.

Aus einem aelteren Artikel meiner Homepage.
 

streicher

Ritter Rosenkreuzer
15. April 2002
2.739
MrPalmer schrieb:
@ Streicher

welche genau meinst Du ?
Zum Beispiel diese: Merrill Lynch:Mit einer Bilanzsumme von 380 Mrd. US-Dollar und einem Eigenkapital von über 10,1 Mrd. US-Dollar ist Merrill Lynch mit Hauptsitz in New York als eine der weltweit führenden Investmentbanken mit rund 64.000 Mitarbeitern in über 45 Ländern tätig. Habe mich selbst mal auf die Suche gemacht und habe z.B. das über Merrill Lynch gefunden.

Die Beteiligung der Fonds werden ab 5% gemeldet..

Das Deka und UnionInvest ihre Stimme verweigern wollten war bekannt,
UnionInvest wollte das die DB hier Cash an die Anleger > als Fonds ausschütten nach dem der Deal mit der Londoner Stoxx Exchange in die
Hose ging. Was aber wenig Sinn macht da dadurch die DB kein od. zu wenig
Kapital hätte um aus eigener Kraft zu wachsen bzw. neue Geschäftfelder aufzubauen.
Davon weiss ich echt wenig. Sollte vielleicht mal ab und zu einen Blick auf ftd oder handelsblatt werfen...
 

MrPalmer

Geheimer Meister
15. Februar 2004
399
Hallo Streicher,

no problemo, die Zahlen habe ich von hier
ein Blick auf den Snapshot :

Corporate Snapshot
Founded: 1914 (Charles E. Merrill & Co)
Employees: 50,600
Net Revenue: $US 22 billion
Total Client Assets: $US 1.6 trillion
Assets Under Management: $US 501 bn
Total Stockholders' Equity: $US 31.4bn*
Fortune 500: Ranked No.58
Stock Symbol: MER
Global Markets: 36 countries
As of year-end 2004.
*Estimated.

@paul

danke für die Auflistung macht einiges klar :wink:
 
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