Chirac verkaufte sich an Bagdad
Der mit allen politischen Wassern gewaschene Gaullist Jacques Chirac sowie Aussenminister Dominique de Villepin pochen auf die französische Unabhängigkeit und Eigenständigkeit, weil sie fest glauben, ihrem schwindenden Grossmachteinfluss Achtung und Gehör zu verschaffen, wenn siesich der letzten verbliebenen Supermacht in die Quere stellen. Chirac, man weiss es längst, verhält sich innerhalb der EU ähnlich dominant wie Bush aufinternationaler Ebene, was die deutsche Regierung zwar nervt, sie aber trotzdem ins «grand lit» der Franzosen zieht. Einmal mehr versucht die «Grande Nation» mit ihrer «Force de frappe» die Karten so zu spielen, dass ihr möglichst viele Asse bleiben und der Joker im Ärmel (noch) versteckt bleibt. Eines verbindet Bush und Chirac: Beide Staatsmänner werden weniger von Pazifismus und Respekt vor geschundenen Menschenrechten getrieben als von handfesten politischen wirtschaftlichen und strategischen Interessen vor allem vom Öl.
Le Président verkauft sich seit rund dreissig Jahren an die Machthaber in Bagdad. Saddam Hussein hat von Jacques Chirac gegen gutes Geld alles bekommen, was immer er von Paris dringend haben wollte: Kampfflugzeuge, Exocet-Raketen, Radarinstallationen, Helikopter, Atomreaktoren, Panzer. Begonnen haben die lukrativen Deals im Jahr 1975, als der junge und machthungrige Premier namens Chirac ein weitreichendes Abkommen für wirtschaftliche und militärische Kooperation mit dem ebenfalls jungen, nicht minder machthungrigen Hussein schloss, der damaligen Nummer Zwei des irakischen Regimes. Ein Duo, das Geschichte geschrieben hat.
Ewige Freundschaft und Verständnis
Im zynischen Kalkül des Friedensengels Chirac von heute war der Irak mehr als ein gigantisches Erdölreservoir, das er vor dem angelsächsischen Zugriff zu «retten» versuchte; das Land an Tigris und Euphrat war für die «Grande Nation» ein äusserst potenter Abnehmer französischer Erzeugnisse. Die beiden späteren Staatschefs kamen sich auch auf persönlicher Ebene näher: Saddam empfing Chirac in Bagdad mit maximalem Pomp, und dieser revanchierte sich mit einem Galadiner in Versailles, mit einem Besuch des neusten Atomkraftwerks und einem gemütlichen Weekend in einem romantischen Château auf dem Land.
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Zynicker Schröder und Chirak hatten nie Menschenrechte im sinn, sonder immer Geschäfte mit dem Tyrannen!
Unteranderen macht man eben so gute Geschäfte mit China, Iran etc. wo ebenfalls bekannt ist wie es dort mit den Menschenrechte steht.