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Das (neue) Corona-Virus

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Ja klar, Maßnahmen zur Eindämmung eines Virus mit dem Ziel Menschen zu retten sind auf derselben Stufe wie die Errichtung einer Diktatur zum Zwecke der Machtausübung und dem Töten von Menschen.
Ist das etwa das Ergebnis das hier so oft propagierten selbstständigen Denkens?

Ist schon irgendwie geil das sonst immer gejammert wird wie kalt die Gesellschaft sei und dass sich keinen Deut um die schwachen Menschen geschert wird, aber jetzt wo Dinge getan werden um genau jene zu retten - denn niemand anderes profitiert von den Maßnahmen - ist es auch wieder nicht recht. Es ist doch so dass v.a. die Alten und Kranken sterben und auch die Ärmeren, denn die Reichen können sich ja die beste Behandlung leisten. Wäre es nicht also eigentlich viel logischer wenn diese angeblich so eiskalten, machtgeilen und Menschenverachtenden Eliten dem Virus freien Lauf ließen?
OK, ich würde die Argumentation ja noch verstehen wenn es so wäre dass die Einschränkungen der Rechte usw. nicht wieder zurückgenommen würden, aber allerorten passiert genau dies. Selbst China - die schon vor der Pandemie eine Diktatur mit voller Kontrolle der Bürger hatten und das Virus garantiert nicht brauchten um die Macht auszubauen, fährt seine Maßnahmen zurück.
Wie passt das bitte alles zusammen, wenn es darum ginge die Menschen entweder mit dem Virus aus zu dünnen oder die Macht aus zu bauen?
Überhaupt nicht. Was passiert passt viel besser auf die schlichte Wahrheit dass es wirklich einfach dass ist wonach es aussieht - ein neuer Virus und niemand war vorbereitet und keiner weiß so richtig was zu tun ist.

Und mal Butter bei die Fische: Was wären denn eure Maßnahmen wenn Ihr an der Regierung wärt?
 
Zuletzt bearbeitet:

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578

Darf ich dich fragen, wievele liebe Menschen kennst du nun, die rein am Corona-Virus gestorben sind ?
Da wo ich wohne - keiner (Tirol); doch einige an Grippe, (älteree Pers.) Krebs, Herz, udva. und wir hielten uns brav an die Auflagen....
Freunde von mir wurden angezeigt..weil die 2 (30 J. verh. wohnen in derselben Wohnung), sie machten mit den SCHI einen Schiwandertag....denunziert von einem Nachbarn...also runter vom Gas....und so schauts aus...1933....
bist du Corona getestet. Ich hatte schon 2...arbeitsmäßig.
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Du musst also erst persönlich Leute kennen die an einer bestimmten Gefahr gestorben sind um Vorsichtsmaßnahmen diesbezüglich ernst zu nehmen?
OK, wie viele kennst DU denn die an Strahlenvergiftung gestorben sind? Warum gibt es dann das Strahlenschutzgesetz? Also ich habe noch keine Strahlen gesehen und kenne niemanden der an Radioaktivität gestorben ist. Warum darf ich keine Schmuckstücke aus Uran verkaufen? Gängelei!!!!!

Dazu kommt dass ja gerade die Auflagen verhindern dass Menschen sterben. Aus den fehlenden Todesfällen zu schließen die Maßnahmen zu deren Verhinderung seien unsinnig ist nicht haltbar. Natürlich ist das auch erstmal kein Beleg für deren Wirksamkeit, aber so weit ich mitbekommen habe ist es ja schon so dass dort wo ein Lockdown ergriffen wurde und Masken getragen wurden die Verbreitung des Virus weitaus weniger schlimm war als dort wo dies nicht der Fall. Die Todesfallstatistiken sind ja bekannt.
Spiegel Online: Griechenlands erfolgreicher Weg durch die Krise

Und zu der Anzeige: Was ist denn aus der geworden? Wurden die bestraft? Erst wenn da eine Strafe rauskam obwohl die zwei nichts falsch gemacht hatte, würde ich deiner Empörung darüber zustimmen. Eine Anzeige bedeutet erstmal noch nichts.

Nochmal: Wie ist es mit deiner 1933-Unkerei vereinbar dass die Maßnahmen wieder zurückgefahren werden und wie sähen deine Maßnahmen aus?

Oder anders gefragt: Wie viele Menschen müssen den sterben bevor Du die Maßnahmen als sinnvoll erachten würdest? Nenne doch mal eine Zahl wie viele deiner Freunde und Familienmitglieder sterben müssen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Um die sachliche Diskussion zu fördern wäre es gut wenn dafür noch ein paar Beispiele verlinkt würden.

Schwierig. Einige tolle Blüten, die mein Bild prägen, wie etwa der Auftritt von S. Probst "erstmal tief durchatmen" (Sinngemäß: Die Angst vor dem Virus ist nur versteckte Fremdenfeindlichkeit), sind zwischenzeitlich wieder gelöscht. Damals waren eben die Leute, die sich Sorgen wegen Corona machten, die Vollidioten und die AfD betrieben Panikmache, indem sie sie warnten. Heute sind die Leute, die die Maßnahmen für nicht (mehr) angemessen halten eben die Vollidioten und die AfD ist die Partei der Coronaleugner, indem sie dies kritisieren.

...Dazu kommt dass ja gerade die Auflagen verhindern dass Menschen sterben.

Das ist genau der Punkt. Ist das so? Du kennst ja den Witz von dem, der immer "ssst, ssst" macht, um die Elefanten zu vertreiben, und der, wenn man ihm sagt, dass hier ja gar keine sind, dies auf sein "ssst, ssst" zurückführt. Haben die Auflagen wirklich etwas verhindert oder waren sie nur ein "ssst, ssst"? Sicherlich war z.B. das Verbot von Großveranstaltungen oder Fernreisen sinnvoll. War es das Verbot, alleine auf einer Parkbank zu sitzen, am Strand spazieren zu gehen oder mit dem Motorrad zu fahren, auch?

Fakt ist, dass die Reproduktionszahl bereits vor dem Lockdown unter 1 lag, weil sich Bevölkerung auch ohne Auflagen der Obrigkeit vernünftig verhalten hat. Haben jetzt die Auflagen noch einen gravierenden positiven Beitrag geleistet? Sicher? Nehmen wir jetzt die aktuelle Auflage mit dem Mundschutz. Die erste Welle ist bei uns auch ohne Mundschutz abgeebbt. Es ist also nicht erkennbar, was das jetzt noch bringen soll. Nachvollziehbar wäre die Anordnung im Februar/März gewesen, als es schien, dass sich da exponentiell etwas Gewaltiges aufbaut - da wäre jeder Strohhalm willkommen gewesen.

Wie gesagt, es gab sinnvolle und sinnlose Maßnahmen, die nur dazu geeignet waren, einem den Tag zu versauen. Und eigentlich ist Dein letzter Beitrag selbst, genau ein Beispiel, wie Du es von mir gerne hättest. Einfach, weil laut Deinem Beitrag es nur "die Maßnahmen" als Gesamtheit gibt, und wer an einer Stelle davon kritisiert, nimmt Tote in Kauf. Etwas arg schwarzweiß. Wobei Kritik eigentlich essentiell notwendig wäre, um beim nächsten Mal besser gezielter und vielleicht mit weniger Kollateralschaden zu reagieren. Schade.
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
Die erste Welle ist denke ich nur deswegen ohne Mundschutz halbwegs glimpflich verlaufen weil keine Geschäfte außer Supermärkten offen hatten. Mit den neuen Geschäftsöffnungen versucht man mit der Mundschutzpflicht die Verbreitung ähnlich gering zu halten bzw. Im Optimalfall sie natürlich weiter zu senken.

Und klar wäre eine Mundschutzpflicht zu einem frühereren Zeitpunkt besser gewesen. Aber die Lage mußte halt erstmal eskalieren so daß die Leute verstanden haben das es ein wirkliches Problem ist, sonst hätte es jeder für übertrieben gehalten

Insgesamt denke ich hat die Regierung einen guten Job gemacht und andere Länder haben es ja auch nicht besser gelöst. Ich fand die Regelung das man ins Freie darf, aber eben nicht in Gruppen zusammen stehen soll für gut durchdacht. Auf jedenfall, weit besser als das Regelungs Gewurschtel was sich die Franzosen so ausgedacht haben

Das einzige was bisher nicht gut durchdacht war, war die Öffnung von Geschäften bis 800m². Das hat dazu geführt das diverse größere Geschäfte einen Teil des Ladens abgesperrt haben und somit eigentlich nur alle auf einem engeren Raum zusammengedrängt. Besser wäre gewesen zu sagen pro 50m² ist eine Person erlaubt oder so.
 

Vercingetorix

Ritter vom Osten und Westen
22. Juli 2018
2.409
Ich kann Lupo vollkommen zustimmen. Bei uns in CH waren die Massnahmen noch verhältnismässig leicht und darüber bin ich sehr froh.
Jetzt werden diese Massnahmen Schritt für Schritt wieder zurück gefahren und der politische Prozess kommt auch wieder ins Rollen. Also nichts mit Entrechtung oder so...
Aber ob das alles gerechtfertigt war/ist kann ich nicht abschliessend beurteilen. Ich tendiere zu ja, wobei ich mir noch ein wenig mehr Vertrauen in die Eigenverantwortung gewünscht hätte.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
"Die erste Welle ist denke ich nur deswegen ohne Mundschutz halbwegs glimpflich verlaufen weil keine Geschäfte außer Supermärkten offen hatten." (Aragon70)
Häh?
Gerade in Supermärkten sind doch jeden Tag zig-Menschen unterwegs, da wäre eine Ansteckungsmöglichkeit doch extrem höher gewesen, oder?!
 

Viminal

Großer Auserwählter
10. Juni 2009
1.964
Wie gesagt, es gab sinnvolle und sinnlose Maßnahmen, die nur dazu geeignet waren, einem den Tag zu versauen. Und eigentlich ist Dein letzter Beitrag selbst, genau ein Beispiel, wie Du es von mir gerne hättest. Einfach, weil laut Deinem Beitrag es nur "die Maßnahmen" als Gesamtheit gibt, und wer an einer Stelle davon kritisiert, nimmt Tote in Kauf. Etwas arg schwarzweiß. Wobei Kritik eigentlich essentiell notwendig wäre, um beim nächsten Mal besser gezielter und vielleicht mit weniger Kollateralschaden zu reagieren. Schade.
Da stimme ich grundsätzlich und gebe es gleich wieder zurück. Auch umgekehrt wurden all zu oft "die Maßnahmen" als Gesamtheit kritisiert, nicht einzelne Teile.
Gab es sinnlose Maßnahmen? Mit Sicherheit, das streite ich nicht ab. Ich habe in Post 1517 selbst auch gesagt dass keiner so richtig weiß was zu tun ist. Wenn meine Beiträge dies nicht ausreichend darstellten, dann liegt dies daran dass ich mich auf den Vorwurf konzentrierte die Maßnahmen hätten gar keinen Sinn bzgl. des Virus sondern sind dazu gedacht unsere Rechte weg zu nehmen und damit eine Diktatur zu errichten. Das ist aus meiner Sicht nicht wahr und es gibt m.E. auch keine ausreichende Belege dafür.

Wie gesagt, es gab sinnvolle und sinnlose Maßnahmen, die nur dazu geeignet waren, einem den Tag zu versauen.
Völlig richtig. Aber wurden die eingeführt weil die Verantwortlichen sich gedacht haben "Haha, denen versauen wir jetzt mal so richtig den Tag, wie geil ist das denn?! Endlich mal wie A.H. himself Macht ausüben!" oder vielleicht eher weil die Verantwortlichen auch nur fehlbare Menschen sind?
Dass sollte man bei der Kritik bedenken.

Kritik ist eine schwierige Sache, für den der kritisiert wird und auch für den kritisiert. Auch die Motivation der Kritik spielt eine Rolle. Bei der AfD z.B. kannst Du ja wohl nicht ernsthaft annehmen dass deren Kritik an Coronamaßnahmen damit motiviert ist dass sie sich um die Grund- und Freiheitsrechte sorgen. Die wollen daraus politisches Kapital schlagen.
Wer sich jetzt an die AfD hängt weil ihm die sinnlosen Coronamaßnahmen auf den Nerv gehen, der bekennt sich eben auch zu den restlichen Inhalten der AfD und setzt sich damit zu Recht selbst wiederum der Kritik aus.
 

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Nochmal: Wie ist es mit deiner 1933-Unkerei vereinbar dass die Maßnahmen wieder zurückgefahren werden und wie sähen deine Maßnahmen aus?

Oder anders gefragt: Wie viele Menschen müssen den sterben bevor Du die Maßnahmen als sinnvoll erachten würdest? Nenne doch mal eine Zahl wie viele deiner Freunde und Familienmitglieder sterben müssen.

@Lupo..
Wie gesagt, es gab sinnvolle und sinnlose Maßnahmen, die nur dazu geeignet waren, einem den Tag zu versauen. Und eigentlich ist Dein letzter Beitrag selbst, genau ein Beispiel, wie Du es von mir gerne hättest. Einfach, weil laut Deinem Beitrag es nur "die Maßnahmen" als Gesamtheit gibt, und wer an einer Stelle davon kritisiert, nimmt Tote in Kauf. Etwas arg schwarzweiß. Wobei Kritik eigentlich essentiell notwendig wäre, um beim nächsten Mal besser gezielter und vielleicht mit weniger Kollateralschaden zu reagieren. Schade.
hat es gut beschrieben, ich erspar mir meine Entgegnungen....bleib du in deinem Glashaus.
1933 - Hitlers Auflagen, doch von Geschichte wirst du wenig Ahnung haben...okay.
 
Zuletzt bearbeitet:

die Kriegerin

Ritter-Kommandeur des Tempels
19. September 2017
4.578
Der vielleicht
Entschuldigung - aber
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ETWAS ANDERES

Personen mit Rheuma, Darmentzündung oder Schuppenflechte sind somit nicht als Risikogruppe für COVID-19 zu betrachten, sondern dürften aufgrund ihrer Therapie vor der Krankheit geschützt sein. Derzeit sind Zytokin-Hemmer, die bei Immunkrankheiten eingesetzt werden, in Erprobung zur Behandlung von Patienten mit COVID-19. Die Ähnlichkeiten der molekularen Mechanismen von COVID-19 und chronischen Entzündungen hat das Forschungsteam bereits im Fachjournal Nature Review Immunology beschrieben .
 

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Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.320
Da stimme ich grundsätzlich und gebe es gleich wieder zurück. Auch umgekehrt wurden all zu oft "die Maßnahmen" als Gesamtheit kritisiert, nicht einzelne Teile.

Auch da stimme ich Dir völlig zu. Der für mich niederschmetternste Aspekt bei der Corona-Krise war und ist die deutlich gewordene, standpunktübergreifende Durchverblödung der Gesellschaft, die offenbar nicht mehr fähig ist, ein Problem rational anzugehen. Man hat zwar keine Ahnung, aber dafür eine Meinung, und jeder, der eine andere Meinung hat, ist anzufeinden und ad hominem niederzukämpfen.

Wenigstens in einem Punkt sind sich die meisten einig: Die AfD ist Pfui. Für die einen, weil sie Corona-Panik verbreitet, für die anderen, weil die Corona leugnet. Dass hier etwas rein logisch nicht funktioniert und folglich mindestens eine der beiden Seiten falsch liegen muss, liegt auf der Hand. Übrig bleibt, die AfD ist pfui, und das hat mit Corona überhaupt nichts zu tun. Nun hat z.B. Gauland in einer Rede vor dem Bundestag vorgeschlagen, in den Geschäften getrennte Öffnungszeiten für Risikogruppen einzuführen. Wie ich meine, durchaus nachdenkenswert. Wurdde nicht weiter erörtert. Die AfD ist nämlich pfui, weil sie einerseits Coronapanik erzeugt und anderseits Corona leugnet. Oder wie auch immer. Genau, wie Frauen nicht Auto fahren können, kann die AfD keinen brauchbaren und nachdenkenswerten Vorschlag machen. Das lässt sich sicherlich von der AfD, um die es mir jetzt gar nicht speziell geht, auch auf andere verallgemeinern.

Das Argumentum ad hominem ist in dieser ehrwürdigen Anstalt namens WV zu Recht verpönt - draußen im real life gehört es zum guten Ton. Fehlen nur noch ein paar „Thursdays for health“-Kids, die schuleschwänzenderweise und „Wer jetzt nicht hüpft, kriegt Coooovid!“ skandierend durch‘s Bild hopsen und die Kanzlerin dazu veranlassen, jetzt endlich „Schluss mit pillepalle“ zu versprechen.

Ich stimme Grubi uneingeschränkt zu: Wir sind im Ar..., aber sowas von. Nur werden wir weder an Corona, noch am Klimawandel, noch an der Migration zugrunde gehen, sondern an unserer eigenen Blödheit.

Völlig richtig. Aber wurden die eingeführt weil die Verantwortlichen sich gedacht haben "Haha, denen versauen wir jetzt mal so richtig den Tag, wie geil ist das denn?! Endlich mal wie A.H. himself Macht ausüben!" oder vielleicht eher weil die Verantwortlichen auch nur fehlbare Menschen sind?
Dass sollte man bei der Kritik bedenken.

Ein Mensch, der versucht, der ihm anvertrauten Verantwortung gerecht zu werden und sich seiner Fehlbarkeit bewusst ist, wird wohl kaum seine Maßnahmen als alternativlos darstellen und Kritik daran als ruchlos diffamieren.

Wahrscheinlich sollten das erzieherische Maßnahmen sein, die irgend ein Depp*in im Rahmen eines Brainstormings an die Flipchart gemalt hat, um ein Zeichen zu setzen.

Ich weiß es nicht, ob und was diese Menschen sich dabei denken. Ich weiß auch beispielsweise nicht, was sich eine Sendeanstalt des öffentlichen Rechts dabei denkt, den Pfad der neutralen Objektivität bewusst zu verlassen und per Framing nach Handbuch manipulierte Zerrbilder der Realität zu liefern.

Ehrlich gesagt, interessiert es mich auch nicht. Ebenso wenig, wie mich primär die sicherlich bestehende existentielle Not eines Fahrraddiebes interessiert und ich mein Fahrrad trotzdem abschließe.

Ich hatte im Beruf lange genug Führungsverantwortung, um die feine Grenze zwischen Führung und Bevormundung zu kennen. Und auch, um mit großem Kummer zu erkennen, dass sich Führung seit Jahren kontinuierlich in Richtung Bevormundung verschiebt. Ich erkenne hier den eigentlichen Motor der von mir angesprochenen Verblödung:

Bevormundung infantilisiert die Bevormundeten. Man muss sich nicht wundern, wenn jemand, dem man die Verantwortung wegnimmt, auch verantwortungslos wird. Bevormundung überfordert die Bevormundenden, weil sie fernab der eigentlich klar definierten sachlichen Aufgabenstellung plötzlich erzieherische Aufgaben übernehmen müssen.

Erziehung funktioniert top-down - vom Mündigen zum Unmündigen - normalerweise leidlich gut, unter Menschen auf gleicher Augenhöhe nicht. Erziehung vermittelt Haltung und Werte, was unter gleichberechtigt-mündigen Menschen eine Anmaßung darstellt. In der Erziehung muss die Sachdiskussion auch mal zurückstehen, es kann auch nicht immer alles begründet werden, manchmal muss auch auf die Einhaltung unbegründeter Regeln gepocht werden, etwa, weil man einem Kind die physikalischen Hintergründe der Anschnallpflicht im Auto nicht vermitteln kann.

Erziehung ist die Aufgabe, jemand, der unfertig ist, auf ein bestimmtes Level zu bringen und denjenigen dort, wo er es noch nicht ist, nötigenfalls auch zu bevormunden. Ziel sollte sein, die Bevormundung überflüssig zu machen. Irgend etwas ist bei uns ziemlich verkorkst und läuft mächtig schief. Nicht erst seit Corona - Corona hat es nur sehr deutlich an den Tag gebracht.

Die auch hier im WV häufig zu lesende Meinung, dass es so viele Deppen gibt, die man einfach bevormunden muss, weil sie nichts auf die Reihe bringen, mag zutreffen, aber ich weise sie trotzdem zurück. Natürlich weiß ich, dass es genügend bzw zu viele Zeitgenossen gibt, die zu dämlich sind, einen Eimer Wasser umzutreten, aber ich kann und darf deswegen nicht a priori die Menschen so behandeln, als wären sie es. Wer jemanden als Idioten behandelt, erhält auch einen Idioten.

Ich finde es jedenfalls alles andere als toll, so behandelt zu werden. Schon gar nicht von Leuten, die ihrerseits den Nachweis, einen Eimer Wasser umtreten zu können, schuldig geblieben sind.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.012
Ich finde es irrelevant ob die Maßnahmen sinnvoll sind/waren oder nicht.
Relevant ist ob diese im Einklang mit Recht und Gesetz ergriffen und durchgesetzt wurden.
Meiner Meinung nach waren und sind die Maßnahmen es nicht und diverse Richtersprüche zeigen das auch.

Mir wäre es auch lieb wenn unsere Politiker das machen was jedes Unternehmen machen muß das eine Maschine oder Analge oder ähnliches mit Risiken für andere auf den EU Markt bring:
Eine Risikoanalyse. In sowas wird ganz sachlich bewertet welche Risiken es gibt und welche Maßnahmen diese wie mindern. Stehen zwei Risiken gegeneinander, etwa eine gigantische Wirtschaftskrise gegenüber dem totalen Lockdown, dann wird in einer Analyse abgewogen. Es gibt da Bewertungszahlen in denen Menschliches Leben immer höher bewertet wird als Umweltschäden oder Wirtschaftliche Schäden. Es ist ja nicht so als gäbe es sowas nicht. Im Zweifelsfall nimmt man den Risikographen der Militärs (etwa aus der MIL882) der für solche großen Szenarien eher geeignet ist.
In der Industrie MUß man das machen und zwar mit Fachleuten aus allen Bereichen.

Wo ist diese sachliche Analyse? Wer hat sie mit welchen Fachleuten durchgeführt?
Warum kann unsere Regierung wilde Sachen machen ohne irgendeine Analyse vorlegen zu müssen?

Das kann doch nicht wahr sein!
 

Aragon70

Meister vom Königlichen Gewölbe
28. Juli 2008
1.465
"Die erste Welle ist denke ich nur deswegen ohne Mundschutz halbwegs glimpflich verlaufen weil keine Geschäfte außer Supermärkten offen hatten." (Aragon70)
Häh?
Gerade in Supermärkten sind doch jeden Tag zig-Menschen unterwegs, da wäre eine Ansteckungsmöglichkeit doch extrem höher gewesen, oder?!

Es waren aber trotzdem weit weniger Menschen unterwegs als es jetzt sind mit der Öffnung aller Geschäfte. Die großen Malls waren alle geschlossen, in den Innenstädten war kaum ein Mensch. Das sieht jetzt wieder ganz anders aus. Zumal das Wetter besser wird und die Leute wieder raus wollen. Das hat so schon alles Hand und Fuß.

Man muß ja auch keine Masken außerhalb von Geschäften tragen, hier gilt weiterhin nur die Abstands Regel. Als so schlimm sehe ich diese Pflicht auch einfach nicht.

Außerdem man hat im Laufe der Zeit mehr über die Verbreitung des Virus herausgefunden, war überrascht wie lange er sich in der Luft halten kann. Es wäre sehr wahrscheinlich sinnvoll gewesen gleich von Anfang an auf selbst genähte Masken zu setzen, aber da gabs auch kaum welche zu kaufen. Jetzt bekommt man sie überall.

Also für mich macht das alles so schon Sinn und ist nachvollziehbar.

Relevant ist ob diese im Einklang mit Recht und Gesetz ergriffen und durchgesetzt wurden.
Meiner Meinung nach waren und sind die Maßnahmen es nicht und diverse Richtersprüche zeigen das auch.

Soweit ich weiß haben die Richter bisher fast alle Klagen abgewiesen wenns um Einschränkung der Bürger Rechte geht.

Die Frage ist eh ob unser Recht und Gesetz auf so eine Pandemie Fall vorbereitet war. Sehr wahrscheinlich nicht weil es das in der Art bisher nicht gab.

Wäre es so daß jeder für sich entscheidet ob er sich in Gefahr begibt könnte mans einfach ignorieren. Nehmen wir als Beispiel eine Hitzewelle. Da kann jeder für sich entscheiden ob er sich einen Sonnenbrand holt. Hier wirds keine Ausgangs Sperren geben, jeder kann selbst entscheiden ob er sich Schaden zufügt.

Sobald es aber darum geht das man andere(!) schädigen kann muß das Gesetz eingreifen und die Bürger schützen. Und bei dem Corona Virus ist es nunmal leider so daß man infiziert sein kann und es nicht weiß.

Es ist praktisch das gleiche wie ein aus dem Gefängniss entflohener Massenmörder. Man weiß nicht ob er gerade bewaffnet ist, aber er hat schon 20 Menschen erschossen, also weiß man das er gefährlich sein könnte.

Wenn man nun die gleiche Argumentation anwendet könnte man sagen.

Ach, die Wahrscheinlichkeit das er an eine Waffe kommt ist eh nicht groß. Und wenn doch, mehr als nochmal 20 weitere Personen wird er wohl auch nicht erschiessen. Fällt in der Jahres Todes Statistik doch gar nicht auf.

Also keinen Grund die Freiheitsrechte dieses armen Mannes einzuschränken.

Eine Risikoanalyse. In sowas wird ganz sachlich bewertet welche Risiken es gibt und welche Maßnahmen diese wie mindern. Stehen zwei Risiken gegeneinander, etwa eine gigantische Wirtschaftskrise gegenüber dem totalen Lockdown, dann wird in einer Analyse abgewogen. Es gibt da Bewertungszahlen in denen Menschliches Leben immer höher bewertet wird als Umweltschäden oder Wirtschaftliche Schäden. Es ist ja nicht so als gäbe es sowas nicht. Im Zweifelsfall nimmt man den Risikographen der Militärs (etwa aus der MIL882) der für solche großen Szenarien eher geeignet ist.

Diese Analyse hat man natürlich gemacht und aufgrund dessen versucht man einen sinnvollen Mittelweg zu finden aus Wirtschaft wird nicht zu sehr geschädigt und Infektionszahlen halten sich in Grenzen.

Man kann sich umgekehrt fragen wieso die Welt gleich untergehen sollen weil wir einfach mal für ein paar Monate auf allen überflüssigen Luxus verzichten müssen.

Ein Grundfehler unseres Gesellschaftsmodell ist eh diese Abhängigkeit von diesen "Luxus" Branchen. Was wenn von heute auf morgen 80% der Bevölkerung aufs Fahrrad wechseln? Sollte doch ein Grund zum Feiern sein wenn die Leute weniger CO2 produzieren und mehr Sport treiben. Ist es aber scheinbar nicht, aber warum nicht?

Statt einer Kaufprämie müßte es eher eine Standprämie geben. Für jede Stunde die ein Auto nicht gefahren wird bekommt man Geld vom Staat, ebenso wird die Steuer mit der steigenden KM Zahl immer günstiger.

Eins muß man schon sagen, der Corona Virus hält unserer etwas dekadent geworden Gesellschaft deutlich den Spiegel vor und zeigt uns was wirklich wichtig im Leben ist.
 

a-roy

Mensch
22. Oktober 2007
11.473
Hey, friends,
so langsam kapier' ich gar nix mehr:
Erst waren in diesem merkwürdigen Forum etliche für diese von der Regierung beschlossenen Maßnahmen (Nur Discounter durften offen bleiben, Hände waschen+desinfizieren, Maskenpflicht, Abstand halten etc.) und jetzt wird sich dagegen aus gesprochen, weil Richter einige dieser Maßnahmen nicht als rechtskonform erachtet haben?!
Und über Dumme reg' ich mich nicht mehr auf; sollense doch ihre Masken auch während des Spazierengehens aufbehalten oder sich toll vorkommen, wenn sie da so 'ne (selbstgestrickte) Stoffmaske, die nun wirklich am allerwenigsten schützt, tragen.
Und den Corona-Leugnern kann ich nur empfehlen, sich mal mit Pflegepersonal zu unterhalten, die Corona-Patienten pflegen!
Und wer's braucht, um sich widerständlerisch-revolutionär zu fühlen, in dem er auf irgendwelchen Demos irgendeinen Schwachsinn von sich gibt, soll das ruhig machen, Hauptsache, da werden keine anderen Menschen gefährdet.
PEGIDA haben wir ja auch überlebt!
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.012
Diese Analyse hat man natürlich gemacht und aufgrund dessen versucht man einen sinnvollen Mittelweg zu finden aus Wirtschaft wird nicht zu sehr geschädigt und Infektionszahlen halten sich in Grenzen.

Nein hat man nicht. Man hat nur auf Virologen gehört. Keine anderen Ärzte, keine Ökonomen, ... es wurde keine Risikoanalyse gemacht.
Vor allem wurde aber dem Volk garnichts davon mitgeteilt, N-I-C-H-T-S.

Man kann sich umgekehrt fragen wieso die Welt gleich untergehen sollen weil wir einfach mal für ein paar Monate auf allen überflüssigen Luxus verzichten müssen.

Warten wir es ab, aber ich erwarte das Du Dich viel mehr wundern wirst als ich.

Ein Grundfehler unseres Gesellschaftsmodell ist eh diese Abhängigkeit von diesen "Luxus" Branchen. Was wenn von heute auf morgen 80% der Bevölkerung aufs Fahrrad wechseln? Sollte doch ein Grund zum Feiern sein wenn die Leute weniger CO2 produzieren und mehr Sport treiben. Ist es aber scheinbar nicht, aber warum nicht?

Was für eine urbane Dekadenzüberlegung ... warum nicht? Weil es die meisten nicht können.
 

ElfterSeptember

Großer Auserwählter
9. August 2012
1.757
Hey, friends,
so langsam kapier' ich gar nix mehr:
Erst waren in diesem merkwürdigen Forum etliche für diese von der Regierung beschlossenen Maßnahmen (Nur Discounter durften offen bleiben, Hände waschen+desinfizieren, Maskenpflicht, Abstand halten etc.) und jetzt wird sich dagegen aus gesprochen, weil Richter einige dieser Maßnahmen nicht als rechtskonform erachtet haben?!
Hallo Roy. Ja mit der Zeit können sich Meinungen und Ansichten auch ändern. Jedenfalls seh ich es sehr positiv, wenn man sich nicht an seinen Standpunkten festbeißt, sondern auch mal flexibel die Situationen reflektiert, die sich auch andauernd ändern.

Jedenfalls kann ein andauernder shutdown auch keine Lösung sein. Im Gegenteil, damit wird wahrscheinlich noch größerer Schaden angerichtet, als ohne. Aber auch egal, welche Entscheidungen getroffen werden, Opfer wird es so oder so geben
 

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