Hans Dunkelberg
Geheimer Meister
- 4. September 2002
- 366
"Deutschland ist Schlusslicht in Europa!"
Ja so eine grenzenlose Unverschämtheit!
Wie will jemand Kanzler werden, der sowas sagt?
Es mag ja sein, dass er in irgendeinem mathematischen Sinne Recht hat. Aber für eine so allgemein gefasste Behauptung gibt das noch keinen Grund her. Wir haben womöglich ein etwas geringes Wirtschaftswachstum; aber wir haben viel schon vorhandene Infrastruktur, viel schon vorhandenen Besitz, viel schon vorhandene finanzielle Sicherheiten, ein weltweit beispielloses System der sozialen Sicherung.
Und da sollen wir - wohlgemerkt: in Europa (!) - Schlusslicht sein?
Also hömmahl, du hast se doch nich mehr alle.
So kann nur einer reden, der sein ganzes Leben noch nie was gearbeitet und sich immer nur damit beschäftigt hat, herumzuschmälen.
Auch, wie er über Arbeitslose redet, ist unter aller Sau. Die allermeisten davon haben in ihrem Leben bestimmt schon weitaus mehr geleistet als er. Denn er ist bloß eine Büroklammer. Er ist beliebig austauschbar. Er ist ein unzulänglicher Streibl-Strauß-Ersatz.
Dass unsere Wirtschaft etwas langsam wächst, kommt zum Einen durch den Anschluss der einstigen DDR und die hohen Kosten, die er verursacht hat.
Auf keinen Fall kommt es durch zu große Freiheit.
Ich kenne selbst Arbeitslose.
Es ist ein Hohn, von ihnen zu behaupten, dass sie nicht arbeiten wollten. Niemand will so sehr arbeiten wie die Arbeitslosen.
Jemand, der sagt, dass irgendein anderer nicht arbeiten wolle, verrät dadurch nur unfreiwillig, dass er selbst zu den wenigen gehört, die so eine unnormale Haltung zum Arbeiten haben. Denn man schließt immer von sich selbst auf andere. Wer es sich überhaupt vorstellen kann, dass irgendjemand nicht arbeiten wolle, muss schon ein ausgemachter Nichtsnutz sein.
Das ist eine grundlegende psychologische Logik.
___________________
Und ich behaupte nun:
Wir haben in Deutschland ungefähr seit Anfang der Neunziger Jahre einen Bürgerkrieg.
Dieser Bürgerkrieg tobt zwischen den Armen und den Reichen.
Durch die weltweit einmalige Situation, dass zwei Gesellschaften zusammengeschlossen worden sind, die starke Wohlstands- und Einkommensunterschiede aufwiesen, ist ein unheilvoller psychologischer Mechanismus in Gang gekommen.
Besserwessis sind in den Osten eingedrungen und haben sich dort aufgespielt, bis sie irgendwann, wie zum Beispiel Kurt Biedenkopf, abgesägt wurden.
Die Gedemütigten haben sich gegen die erste beste Gruppe von Leuten zusammengetan, die noch stärker benachteiligt waren - und zwar haben sie sich gegen diese Leute zusammengetan, um sich selbst von ihrer eigenen Demütigung abzulenken.
Ihre Hetze gegen die Ausländer hat sich auch auf Teile der westdeutschen Bevölkerung übertragen.
In Solingen zum Beispiel warf ein Sechzehnjähriger einen Molotow-Cocktail in das Fenster einer türkischen Familie und brachte dadurch fünf Frauen um.
Ein Kommentator der "Süddeutschen Zeitung" schrieb darüber damals ungefähr das Folgende:
"Bei allem, was man gegen den Sechzehnjährigen vorbringen muss, der das getan hat, muss man doch auch sehen: Er ist in einer Umgebung aufgewachsen, die durch und durch vom Hass und von Missgunst durchdrungen war."
Diese Durchdrungenheit vom Hass und von Missgunst ging damals so weit, dass manche Richter bei Prozessen über Neonazis sagten, man solle sie doch lieber verschonen. Denn: "Das sind doch unsere Jungs."
Also wenn das unsere Jungs sind, dann will ich aber kein Jung von dieser Gesellschaft sein!
Schließlich entledigte man sich des Problems, indem man den Terroristen implizit Recht gab und Asylanten hochoffiziell ihren politischen Verfolgern in der Heimat auslieferte (Amendement des Grundgesetz-Artikels Nr. 16 - die praktische Abschaffung des Asylrechts in Deutschland).
Um nun den Bogen zum oben genannten Herrn Ministerpräsidenten zu bekommen: Diese Person frönt einem wolllüstigen Weitertragen solcher Pogrome gegen Ausländer innerhalb des deutschen Volks.
Ohne solche Rädelsführer wäre das gesetzlich verbotene Bezeichnen von Arbeitslosen und Geringverdienern als "Schmarotzer" undenkbar.
Diese Hetze bleibt nicht nur verbal. Menschen mit Einkommen werden durch sogenanntes "Mobbing" vom Arbeiten ausgeschlossen. Und Menschen ohne Einkommen können in diesem Land seit Neuestem auch wieder willkürlich bedroht, verhaftet und gefoltert werden.
Ich vermute:
Ohne diesen Bürgerkrieg stünde Deutschland wirtschaftlich nicht schlechter, sondern besser da.
Ich hab Geschichte studiert und weiß, dass die Wirtschaft unter Kriegen grundsätzlich leidet.
So ist das Leiden unserer Wirtschaft ein Hinweis auf einen wahrscheinlich gerade tobenden Krieg. Und der gerade tobende Krieg, den man eben auch so schon bemerken kann, erklärt, warum unsere Wirtschaft leidet.
Personen wie der selbsternannte bayerische Vielarbeiter sollten also eigentlich die Allerletzten sein, die sich darüber aufregen, dass die durch sie Verfolgten wenig Geld ins Portemonnaie hereinbekommen.
Interessant finde ich auch, dass Personen, die wirklich etwas leisten - wie zum Beispiel Boris Becker, Claudia Schiffer, Dieter Bohlen, Hans Eichel, Wim Duisenberg - sich überhaupt nicht durch Gemeckere über irgendwelche fiktiven Arbeitsunwilligen hervortun.
Denn wer etwas leitet, ist damit schon genug beschäftigt. Wenn man wirklich etwas leisten will, muss man sich darauf so sehr konzentrieren, dass man in seinem Kopf einfach keinen Platz für Gedanken und Äußerungen hat, die man - leider - als Volksverhetzung verurteilen muss.
Ja so eine grenzenlose Unverschämtheit!
Wie will jemand Kanzler werden, der sowas sagt?
Es mag ja sein, dass er in irgendeinem mathematischen Sinne Recht hat. Aber für eine so allgemein gefasste Behauptung gibt das noch keinen Grund her. Wir haben womöglich ein etwas geringes Wirtschaftswachstum; aber wir haben viel schon vorhandene Infrastruktur, viel schon vorhandenen Besitz, viel schon vorhandene finanzielle Sicherheiten, ein weltweit beispielloses System der sozialen Sicherung.
Und da sollen wir - wohlgemerkt: in Europa (!) - Schlusslicht sein?
Also hömmahl, du hast se doch nich mehr alle.
So kann nur einer reden, der sein ganzes Leben noch nie was gearbeitet und sich immer nur damit beschäftigt hat, herumzuschmälen.
Auch, wie er über Arbeitslose redet, ist unter aller Sau. Die allermeisten davon haben in ihrem Leben bestimmt schon weitaus mehr geleistet als er. Denn er ist bloß eine Büroklammer. Er ist beliebig austauschbar. Er ist ein unzulänglicher Streibl-Strauß-Ersatz.
Dass unsere Wirtschaft etwas langsam wächst, kommt zum Einen durch den Anschluss der einstigen DDR und die hohen Kosten, die er verursacht hat.
Auf keinen Fall kommt es durch zu große Freiheit.
Ich kenne selbst Arbeitslose.
Es ist ein Hohn, von ihnen zu behaupten, dass sie nicht arbeiten wollten. Niemand will so sehr arbeiten wie die Arbeitslosen.
Jemand, der sagt, dass irgendein anderer nicht arbeiten wolle, verrät dadurch nur unfreiwillig, dass er selbst zu den wenigen gehört, die so eine unnormale Haltung zum Arbeiten haben. Denn man schließt immer von sich selbst auf andere. Wer es sich überhaupt vorstellen kann, dass irgendjemand nicht arbeiten wolle, muss schon ein ausgemachter Nichtsnutz sein.
Das ist eine grundlegende psychologische Logik.
___________________
Und ich behaupte nun:
Wir haben in Deutschland ungefähr seit Anfang der Neunziger Jahre einen Bürgerkrieg.
Dieser Bürgerkrieg tobt zwischen den Armen und den Reichen.
Durch die weltweit einmalige Situation, dass zwei Gesellschaften zusammengeschlossen worden sind, die starke Wohlstands- und Einkommensunterschiede aufwiesen, ist ein unheilvoller psychologischer Mechanismus in Gang gekommen.
Besserwessis sind in den Osten eingedrungen und haben sich dort aufgespielt, bis sie irgendwann, wie zum Beispiel Kurt Biedenkopf, abgesägt wurden.
Die Gedemütigten haben sich gegen die erste beste Gruppe von Leuten zusammengetan, die noch stärker benachteiligt waren - und zwar haben sie sich gegen diese Leute zusammengetan, um sich selbst von ihrer eigenen Demütigung abzulenken.
Ihre Hetze gegen die Ausländer hat sich auch auf Teile der westdeutschen Bevölkerung übertragen.
In Solingen zum Beispiel warf ein Sechzehnjähriger einen Molotow-Cocktail in das Fenster einer türkischen Familie und brachte dadurch fünf Frauen um.
Ein Kommentator der "Süddeutschen Zeitung" schrieb darüber damals ungefähr das Folgende:
"Bei allem, was man gegen den Sechzehnjährigen vorbringen muss, der das getan hat, muss man doch auch sehen: Er ist in einer Umgebung aufgewachsen, die durch und durch vom Hass und von Missgunst durchdrungen war."
Diese Durchdrungenheit vom Hass und von Missgunst ging damals so weit, dass manche Richter bei Prozessen über Neonazis sagten, man solle sie doch lieber verschonen. Denn: "Das sind doch unsere Jungs."
Also wenn das unsere Jungs sind, dann will ich aber kein Jung von dieser Gesellschaft sein!
Schließlich entledigte man sich des Problems, indem man den Terroristen implizit Recht gab und Asylanten hochoffiziell ihren politischen Verfolgern in der Heimat auslieferte (Amendement des Grundgesetz-Artikels Nr. 16 - die praktische Abschaffung des Asylrechts in Deutschland).
Um nun den Bogen zum oben genannten Herrn Ministerpräsidenten zu bekommen: Diese Person frönt einem wolllüstigen Weitertragen solcher Pogrome gegen Ausländer innerhalb des deutschen Volks.
Ohne solche Rädelsführer wäre das gesetzlich verbotene Bezeichnen von Arbeitslosen und Geringverdienern als "Schmarotzer" undenkbar.
Diese Hetze bleibt nicht nur verbal. Menschen mit Einkommen werden durch sogenanntes "Mobbing" vom Arbeiten ausgeschlossen. Und Menschen ohne Einkommen können in diesem Land seit Neuestem auch wieder willkürlich bedroht, verhaftet und gefoltert werden.
Ich vermute:
Ohne diesen Bürgerkrieg stünde Deutschland wirtschaftlich nicht schlechter, sondern besser da.
Ich hab Geschichte studiert und weiß, dass die Wirtschaft unter Kriegen grundsätzlich leidet.
So ist das Leiden unserer Wirtschaft ein Hinweis auf einen wahrscheinlich gerade tobenden Krieg. Und der gerade tobende Krieg, den man eben auch so schon bemerken kann, erklärt, warum unsere Wirtschaft leidet.
Personen wie der selbsternannte bayerische Vielarbeiter sollten also eigentlich die Allerletzten sein, die sich darüber aufregen, dass die durch sie Verfolgten wenig Geld ins Portemonnaie hereinbekommen.
Interessant finde ich auch, dass Personen, die wirklich etwas leisten - wie zum Beispiel Boris Becker, Claudia Schiffer, Dieter Bohlen, Hans Eichel, Wim Duisenberg - sich überhaupt nicht durch Gemeckere über irgendwelche fiktiven Arbeitsunwilligen hervortun.
Denn wer etwas leitet, ist damit schon genug beschäftigt. Wenn man wirklich etwas leisten will, muss man sich darauf so sehr konzentrieren, dass man in seinem Kopf einfach keinen Platz für Gedanken und Äußerungen hat, die man - leider - als Volksverhetzung verurteilen muss.