Herzlich Willkommen auf Weltverschwoerung.de

Angemeldete User sehen übrigens keine Werbung. Wir freuen uns wenn Du bei uns mitdiskutierst:

Der Kosmopolitismus

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
In ihrem Selbstverständnis unterscheiden sie sich imho deutlich darin, wieviel Zerstörung einer besseren Zukunft vorausgehen und wie diese erreicht werden sollte. Während der Maoismus in der Kulturrevolution Tabula rasa zu machen versuchte, waren die kulturstürmerischen Ambitionen des Stalinismus gg. Adel, Großbürgertum und Kirche gerichtet, aber nicht gg. die eigene Geschichte und die schöngeistige Kultur, und diejenigen des Nationalsozialismus gg. ethnisch bestimmte Bevölkerungsteile und als dekadent empfundene Modernismen. Entsprechend war das Fundament, auf dem neues geschaffen oder altes wiederhergestellt werden sollte, jeweils breiter.

De facto hat der Nationalsozialismus natürlich wenig neues geschaffen, dafür war Deutschland einfach schon zu hoch entwickelt und seine Herrschaft zu kurz, der Stalinismus aber durchaus. Die Industrialisierung Rußlands ist ein ebenso bemerkenswertes Aufbauwerk wie seine Urbanisierung und die erzielten Erfolge in Wissenschaft und Bildung.
 

William Morris

Prinz von Libanon
4. Mai 2015
3.405
Nette Unterstellung. Ich verbitte mir solche unterschwelligen persönlichen Angriffe.


Diese Leute sind heute noch in der Partei, wurden nie behelligt oder belangt. Für mich ein No-Go.

Jetzt so wie Du so diskutierst: Kann ja sein das Dir Kinder egal sind, mir nicht.

Das Problem, du tust so, als ob die Grünen von Kinderschändern gegründet wurden, um politische Forderungen durchzusetzen, damit sie ungestraft ihren strafwürdigen Neigungen nachgehen konnten. Ich bleibe bei meiner Darstellung, es gab Pädophile, die versucht haben, das Programm der Grünen in ihrem Sinne zu verändern. Wirklich geschafft haben sie das zum Glück nicht. Ob das damals strafrechtlich zu verfolgen war, kann ich nicht beurteilen.

Und Kinder/ Menschen sind mir nicht egal.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
In ihrem Selbstverständnis unterscheiden sie sich imho deutlich darin, wieviel Zerstörung einer besseren Zukunft vorausgehen und wie diese erreicht werden sollte.

Sind das wirklich grundsätzliche, ideologisch bedingte und begründete Unterschiede oder nicht eher den jeweiligen lokalen Bedingungen geschuldet? Auch ein Hitler hätte z.B. in Kambodscha nicht allzu viele jüdische Professoren von ihren Lehrstühlen vertreiben können und wahrscheinlich auch kein abendfüllendes Programm der zu verdammenden kambodschanischen Schriftsteller zusammen bekommen.

Was den Aufbau der sowjetischen Industrie unter Stalin betrifft, muss ich sagen, dass mich das nicht wirklich überzeugt. Mein Eindruck ist, dass bereits das Zarenreich ziemlich abgehängt war, und auch die Sowjets diesen Rückstand nie aufholen konnten. Mir geht da Helmut Schmidt‘s Ausspruch von Obervolta mit Atomwaffen durch den Kopf. Sie konnten zwar militärtechnisch eine ganze Weile mithalten, gerieten aber, was Computertechnik betrifft, hoffnungslos ins Hintertreffen und zur Schaffung eines im Vergleich zum Westen konkurrenzfähigen Lebensstandards hat es auch nie gereicht. Und für das, was sie zuwege gebracht haben, haben sie gigantische Umweltschäden verursacht.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Ich denke schon, daß da ideologische Unterschiede bestanden. Der Teil des eigenen Landes und der eigenen Kultur, die Hitler zerstören wollte, war schon merklich geringer als der, an den Stalin dachte, und Mao hat einfach alles platt gemacht. Die Roten Khmer haben schlicht einen sehr großen Teil der Bevölkerung unterschiedslos umgebracht und die Städte verlassen, um noch einmal mit Hacke und Schaufel anzufangen.

Die Nationalsozialisten waren zwar mehr als eklektizistisch, fanden aber so gut wie alles an der europäischen und speziell deutschen Geschichte und Kultur toll, vorausgesetzt, es war nicht zu unkriegerisch oder zu verzärtelt (und dennoch: Mozart war auch wieder toll!) oder halt - jüdisch! Mao hat die chinesische Geschichte und Kultur so gut wie auslöschen wollen.

Rußland war zu Beginn der Revolution ein Agrarland voller Bauernkaten. Was die Sowjets an Industrie auf die Beine gestellt haben, war sicher nicht so hochentwickelt wie im Westen, aber schon beeindruckend. Die Plattenbauten für die Massen der Werktätigen erscheinen uns heute gruselig bis absurd, man bedenke, Heizungen, die sich nicht abstellen lassen, weshalb man eben mehr lüftet!, aber wie gesagt, da standen vorher Holzhütten. Die Vierte Industrielle Revolution haben sie halt nicht hinbekommen, aber Textil, Stahl und Elektrifizierung hatten sie.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.092
De facto hat der Nationalsozialismus natürlich wenig neues geschaffen, dafür war Deutschland einfach schon zu hoch entwickelt und seine Herrschaft zu kurz, der Stalinismus aber durchaus.

Das sehe ich mittlerweile anders, ohne ein Nazi zu sein oder die Nazizeit schönreden zu wollen.

Das Buch des amerikanischen Historikers Robert N. Proctor The Nazi War on Cancer beschreibt u.a. die ausgedehnten Anti-Krebs-Programme, die in der Nazizeit vorangetrieben wurden.
Im Deutschland der Nazizeit wurde der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs festgestellt und die Nazis verboten das Rauchen in öffentlichen Gebäuden sowie die Tabakwerbung. Das hat man nach dem Krieg als "Diktatur" gewertet und rückgängig gemacht, aber rückblickend waren sie mit diesen Maßnahmen allen Industrienationen um viele Jahrzehnte voraus.
Darüber hinaus begann man in der Nazizeit mit umfangreichen Vorsorgeuntersuchungs-Programmen gegen den Krebs - die auch erst viele Jahre später wieder in diesem Umfang wieder aufgenommen wurden.

Damit wir uns nicht missverstehen: Proctor stellt sehr wohl heraus, dass diese Maßnahmen aus dem Denken heraus getroffen wurden, dass der Einzelne sich selbst nicht gehört, sondern ein Teil eines "gesunden Volkskörpers" darstellt.

Bemerkenswert, ja beim Lesen überraschend fand ich allerdings:
Wie viele grundlegende und für die damalige Zeit weitreichende Arbeitsschutzgesetze ausgerechnet in der Nazizeit entstanden sind:
- Schutz vor gefährlichen Chemikalien, ionisierender Strahlung, ja gefährlicher Arbeit überhaupt
- Schutz von Jugendlichen, Frauen, Schwangeren und Müttern in den Bedingungen und Arbeitszeiten
- Verbot von damals üblichen Konservierungsstoffen und Farbstoffen in Lebensmitteln
- u.v.m.

Auch hierbei waren die Nazis, rückblickend gesehen, ihrer Zeit teils um Jahrzehnte voraus. Nach dem Krieg wurden manche dieser Maßnahmen als "überzogen" wieder aufgehoben, heute kann man darüber nur den Kopf schütteln. Denn das, was die Nazis damals in der Sache durchsetzten, das gälte heute als internationales Minimum.

Als Robert N. Proctor sein Buch in deutscher Übersetzung herausgeben wollte, stieß er in Deutschland auf weitgehende Ablehnung. Mehr als 20 renommierte deutsche Verlage lehnten die Veröffentlichung seines Buchs ab (er fand schließlich aber einen). Nach deutschem Geschichtsverständnis darf es eben nicht sein, dass es in der Nazizeit auch positive Ansätze gegeben haben mag - wie sorgsam man die auch immer bewerten mag.

Wir Deutschen sind, im internationalen Vergleich (und insbesondere im Vergleich z.B. mit den Amerikanern), sicher kritischer im Umgang mit der eigenen Geschichte - und das finde ich auch richtig so. Nichtsdestotrotz sind wir aber auch von einer "wertfreien" Interpretation unserer Geschichte noch ziemlich entfernt. Jenseits der ununterbrochen auf bestimmten Fernsehkanälen laufenden Dokus über die Nazizeit darf über manche historische Tatsachen nicht berichtet werden - egal, wie auch immer man sie bewerten wird.
Und wenn das jemand tun mag, dann ist das ein Ausländer - den man hier nicht hören will.

Die Industrialisierung Rußlands ist ein ebenso bemerkenswertes Aufbauwerk wie seine Urbanisierung und die erzielten Erfolge in Wissenschaft und Bildung.

Aber zu was für einem Preis? Wie viele Menschen wurden in Lagern zu Tode geschunden, um Sibirien zu erschließen und da Kraftwerke zu bauen?
Und wie immer in Diktaturen:
Eine Kommandowirtschaft bringt sicher einen Haufen guter Ingenieure hervor und treibt die technische Entwicklung voran. Insgesamt aber zehrt die Gesellschaft in ihrer Entwicklung aber meist "vom alten Fett" und nach einigen Jahren erlahmt der Fortschritt. Denn jede Diktatur wird früher oder später ihre Intellektuellen - und seien es Naturwissenschaftler und Mathematiker - mundtot machen, einknasten, zur Emigration zwingen oder inhaftieren.
Und ohne Grundlagenforschung oder nur durch ideologisch gesteuerte Wissenschaft kann es ab einem bestimmten Punkt keinen Fortschritt mehr geben.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
[QUOTE="Ein wilder Jäger, post: 763612, member: 21331"Ich denke schon, daß da ideologische Unterschiede bestanden.[/QUOTE]

Unbestritten. Und ich habe meine Frage nach ideologischen Unterschieden falsch gestellt. Es reicht eben nicht, einfach nur keine Idee zu haben, man muss eben auch unfähig sein, sie auszudrücken.

Ich sehe die Gleichartigkeit dieser Regime darin, dass sie alle eine (durchaus für sich auch eigenständige) Ideologie aufweisen. Für diese wird über die Leichen derjenigen gegangen, die der Zwangsbeglückung im Wege stehen. Das ist aus meiner Sicht das qualitative Merkmal, in dem sich all diese Regime gleichen. Dem gegenüber sind Unterschiede, die sich auf mehr oder weniger Zerstörung im eigenen oder fremden Ländern, oder darauf, ob es sogar Erfolge gab, aus meiner Sicht eher quantitativ. Auch, wenn sich hier je nach Gegebenheit unbestritten gewaltige Unterschiede zeigen.

Aber ich würde gerne zum Ausgangspunkt dieser Unterdiskussion zurück kehren. Das war mein (jetzt etwas weiter ausformuliertes) Statement, dass die Gleichungen rechts = Nazi und folglich zwangsläufig links <> Nazi so nicht stimmen können, und einiges im von links geführten/verweigerten Diskurs und in der von dort betriebenen Volkserziehung ziemlich bedenklich erscheint.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Bemerkenswert, ja beim Lesen überraschend fand ich allerdings:
Wie viele grundlegende und für die damalige Zeit weitreichende Arbeitsschutzgesetze ausgerechnet in der Nazizeit entstanden sind:

Nun ja, auch unser sehr vernünftiges und fortschrittliches Jagdgesetz ist unter Göring verabschiedet worden, wenn es auch schon länger vorher vorbereitet worden war. Sicherlich hätte der Nationalsozialismus auch noch einiges für den Denkmal- oder den Naturschutz geleistet, wenn er Bestand gehabt hätte. Aber:

Aber zu was für einem Preis? Wie viele Menschen wurden in Lagern zu Tode geschunden,

Eben.

Und wie immer in Diktaturen:
Eine Kommandowirtschaft bringt sicher einen Haufen guter Ingenieure hervor und treibt die technische Entwicklung voran. Insgesamt aber zehrt die Gesellschaft in ihrer Entwicklung aber meist "vom alten Fett" und nach einigen Jahren erlahmt der Fortschritt. Denn jede Diktatur wird früher oder später ihre Intellektuellen - und seien es Naturwissenschaftler und Mathematiker - mundtot machen, einknasten, zur Emigration zwingen oder inhaftieren.
Und ohne Grundlagenforschung oder nur durch ideologisch gesteuerte Wissenschaft kann es ab einem bestimmten Punkt keinen Fortschritt mehr geben.

Der technische Fortschritt in der Automobilindustrie wird nicht von Feuerwehr- und Rettungswagen vorangetrieben, die oft Jahrzehnte alt sind, sondern von nutzlosen Familien- und Freizeitkarossen. Völlig richtig. Es ging aber auch nur darum, ob die großen Diktaturen von Zerstörungs- oder von Aufbauwillen getragen waren, und die von Dir beschriebene Sklerose ist kein Zerstörungs-, sondern erlahmender oder gehandicapter Aufbauwille.

Ich sehe die Gleichartigkeit dieser Regime darin, dass sie alle eine (durchaus für sich auch eigenständige) Ideologie aufweisen. Für diese wird über die Leichen derjenigen gegangen, die der Zwangsbeglückung im Wege stehen. Das ist aus meiner Sicht das qualitative Merkmal, in dem sich all diese Regime gleichen.

Ach nein, sie gleichen sich darin, daß sie totalitär waren oder sind.

Aber ich würde gerne zum Ausgangspunkt dieser Unterdiskussion zurück kehren. Das war mein (jetzt etwas weiter ausformuliertes) Statement, dass die Gleichungen rechts = Nazi und folglich zwangsläufig links <> Nazi so nicht stimmen können, und einiges im von links geführten/verweigerten Diskurs und in der von dort betriebenen Volkserziehung ziemlich bedenklich erscheint.

Wir sollten uns generell von der Arschbackengeometrie lösen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
Völlig richtig. Es ging aber auch nur darum, ob die großen Diktaturen von Zerstörungs- oder von Aufbauwillen getragen waren, und die von Dir beschriebene Sklerose ist kein Zerstörungs-, sondern erlahmender oder gehandicapter Aufbauwille.

Wahrscheinlich ist es auch durchaus Ansichtssache, was Zerstörung und was Aufbau ist.

Als Konservativer wird man das, was zur Zeit mit unserer Autoindustrie passiert, als Zerstörung sehen, für einen Progressiven ist es wahrscheinlich ein notwendiger erster Schritt zum Aufbau einer nachhaltigen und CO2-neutralen Gesellschaft.

So weit so gut. Bleibt nur das Problem, dass einfach nur keine-Autos-haben allein noch keine funktionierende oder gar bessere Gesellschaft ergibt.
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
13.544
Das Problem, du tust so, als ob die Grünen von Kinderschändern gegründet wurden, um politische Forderungen durchzusetzen, damit sie ungestraft ihren strafwürdigen Neigungen nachgehen konnten. Ich bleibe bei meiner Darstellung, es gab Pädophile, die versucht haben, das Programm der Grünen in ihrem Sinne zu verändern. Wirklich geschafft haben sie das zum Glück nicht. Ob das damals strafrechtlich zu verfolgen war, kann ich nicht beurteilen.

Wo genau tue ich so? Achso nirgendwo.

Mir ist die Geschichte eigentlich auch egal, wichtig ist doch wie eine Partei mit sowas umgeht. Achje, da machen die Grünen auch ein ganz mieses Bild. Die Herrschaften sind nicht nur weiterhin Mitglieder sondern sie bekleiden Ämter. Klar man kann so eine Partei wählen, da gibt es ja keine moralischen Verpflichtungen wie etwa bei der AFD oder so.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Wahrscheinlich ist es auch durchaus Ansichtssache, was Zerstörung und was Aufbau ist.

Ich glaube eher nicht. Wenn in Magnitogorsk früher eine Almweide war, und jetzt sind da eine Erzgrube, ein Stahlwerk, eine Panzer- und Traktorenfabrik und eine Plattenbausiedlung für 50.000 Arbeiter, dann ist das Aufbau. Wenn ein erklecklicher Prozentsatz der Bevölkerung Analphabeten waren, und jetzt ist ein erklecklicher Anteil Ingenieur, Arzt oder Mathematiker, dann ist das Aufbau. Das die sowjetische Zentralverwaltungswirtschaft das weder elegant, noch effizient, noch umweltschonend, noch ohne Sklavenarbeit hinbekommen hat, ändert daran nichts.

Als Konservativer wird man das, was zur Zeit mit unserer Autoindustrie passiert, als Zerstörung sehen, für einen Progressiven ist es wahrscheinlich ein notwendiger erster Schritt zum Aufbau einer nachhaltigen und CO2-neutralen Gesellschaft.

Du stellst es so dar, als müsse man es als Zerstörung sehen und könne es nur als notwendigen ersten Schritt zu einem Neuaufbau rechtfertigen. Tatsächlich wird es aber gar nicht als solcher geframed, sondern als bloßer Umbau, und zwar als verspäteter, nachdem die Konzerne zu lange an veralteten Konzepten festgehalten haben.

So weit so gut. Bleibt nur das Problem, dass einfach nur keine-Autos-haben allein noch keine funktionierende oder gar bessere Gesellschaft ergibt.

Wie gesagt, unser derzeitiger Ansatz ist eher maoistisch. Erstmal alles plattmachen, wir wissen, was wir nicht wollen.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
Du stellst es so dar, als müsse man es als Zerstörung sehen und könne es nur als notwendigen ersten Schritt zu einem Neuaufbau rechtfertigen. Tatsächlich wird es aber gar nicht als solcher geframed, sondern als bloßer Umbau, und zwar als verspäteter, nachdem die Konzerne zu lange an veralteten Konzepten festgehalten haben.

Nö. Ich habe einfach nur mal exemplarisch und ohne Ausschließlichkeitsanspruch zwei Betrachtungsweisen dargestellt, die ein und denselben Vorgang mal als Aufbau, mal als Zerstörung wahrnehmen.

Wie gesagt, unser derzeitiger Ansatz ist eher maoistisch. Erstmal alles plattmachen, wir wissen, was wir nicht wollen.

Hm. Dazu mal ein Zitat unserer Bundeskanzlerin - zum Thema CO2-Bepreisung:

Was ist das Erfolgsrezept gewesen, um Innovation und menschliche Antriebskraft, menschliche Kreativität, menschlichen Forschergeist zu inzentivieren? Das waren immer die Mechanismen der sozialen Marktwirtschaft. Deshalb ist das Thema der Bepreisung nicht irgendeine Auflage auf irgendetwas drauf, sondern ein Mechanis- mus, der mit größter Wahrscheinlichkeit Innovation und Forschung auch dort stattfinden lässt, wo wir als Politiker uns das gar nicht ausdenken können.

Aus: https://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/19/19111.pdf#P.13615

Witziges Zitat: Sie kann es sich überhaupt nicht „ausdenken“, dass sich aus ihren Vorgaben etwas Vernünftiges machen lässt, aber irgendwem wird schon was einfallen. Wenn sie eine zusätzliche Bepreisung als Mittel der sozialen Marktwirtschaft sieht und als Motor für Fortschritt und Weiterentwicklung begreift, sehe ich da weniger maoistisches Plattmachen als vielmehr die geballte Inkompetenz am Werk.

Wie siehst Du das?
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.681
Nö. Ich habe einfach nur mal exemplarisch und ohne Ausschließlichkeitsanspruch zwei Betrachtungsweisen dargestellt, die ein und denselben Vorgang mal als Aufbau, mal als Zerstörung wahrnehmen.



Hm. Dazu mal ein Zitat unserer Bundeskanzlerin - zum Thema CO2-Bepreisung:



Witziges Zitat: Sie kann es sich überhaupt nicht „ausdenken“, dass sich aus ihren Vorgaben etwas Vernünftiges machen lässt, aber irgendwem wird schon was einfallen. Wenn sie eine zusätzliche Bepreisung als Mittel der sozialen Marktwirtschaft sieht und als Motor für Fortschritt und Weiterentwicklung begreift, sehe ich da weniger maoistisches Plattmachen als vielmehr die geballte Inkompetenz am Werk.

Wie siehst Du das?
Das was die Frau macht ist keine Inkompetenz sondern Absicht, und sie findet es klammheimlich auch noch lustig.
 

Giacomo_S

Ritter der ehernen Schlange
13. August 2003
4.092
Das was die Frau macht ist keine Inkompetenz sondern Absicht, und sie findet es klammheimlich auch noch lustig.

Als Sozialdemokrat habe ich von Frau Merkel in den letzten Jahren nicht viel gehalten, denn in meinen Augen hat die Politik der letzten Jahre zuviel einfach nur ausgesessen.
Andererseits muss ich ihr lassen, dass sie in der C-Krise noch einmal wirklich Gas gegeben hat, und das, obwohl sie eigentlich erklärtermaßen keinen Bock mehr auf den Job hatte.

In meinen Augen ist das, was wir von der Politik als solcher erwarten, in der heutigen Zeit überschätzt. Vllt. hat die Poilitk gar nicht den Einfluss, den wir von ihr erwarten und die sie zu früheren Zeiten mal hatte. Aber genau das ist doch der gewollte gesellschaftliche Prozess, der seit vielen Jahren passiert: Die Politik als solch zu entmachten.
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.681
Als Sozialdemokrat habe ich von Frau Merkel in den letzten Jahren nicht viel gehalten, denn in meinen Augen hat die Politik der letzten Jahre zuviel einfach nur ausgesessen.
Andererseits muss ich ihr lassen, dass sie in der C-Krise noch einmal wirklich Gas gegeben hat, und das, obwohl sie eigentlich erklärtermaßen keinen Bock mehr auf den Job hatte.

In meinen Augen ist das, was wir von der Politik als solcher erwarten, in der heutigen Zeit überschätzt. Vllt. hat die Poilitk gar nicht den Einfluss, den wir von ihr erwarten und die sie zu früheren Zeiten mal hatte. Aber genau das ist doch der gewollte gesellschaftliche Prozess, der seit vielen Jahren passiert: Die Politik als solch zu entmachten.
Also von Entmachtung merkt ich grad nix....das einzige was man noch darf ist arbeiten, Steuern zahlen, beim Einkaufen ne Sklavenmaske tragen und das Resultat ins Klo scheissen.
Wir sind so frei zur Zeit das glaubt man garnicht.

Wenn man sich eingehend mit Merkel beschäftift muss man sich mit ihrer Motivation beschäftigen....die Frau will das deutsche Wesen komplett auslöschen, den Kalergi Plan umsetzen und Deutschland in die EU eindampfen, mit beliebig austauschbaren rechtelosen Abziehbildern von Menschen als “Bürger“.

Kein Wunder dass sie direkt neben Atlantikbrücke und Pergamontempel wohnt....
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
In meinen Augen ist das, was wir von der Politik als solcher erwarten, in der heutigen Zeit überschätzt. Vllt. hat die Poilitk gar nicht den Einfluss, den wir von ihr erwarten und die sie zu früheren Zeiten mal hatte. Aber genau das ist doch der gewollte gesellschaftliche Prozess, der seit vielen Jahren passiert: Die Politik als solch zu entmachten.

Wenn ich die ganz allgemein unsere Politik in den 70er und 80er Jahren mit der der letzten beiden Jahrzehnte vergleiche, komme ich zu dem Schluss, dass die Politik seinerzeit ihre Macht und ihren Einfluss einfach nur klüger eingesetzt hat: Nämlich da, wo ihre tatsächlichen Aufgaben liegen. Und das ist keinesfalls die Regulierung des Alltagslebens der Bürger durch Bevormundung und Gängelung bis ins privateste Detail.

Ich habe jedenfalls so staatsmännische Jahrhundertwerke wie Dosenpfand oder neue Rechtschreibung als ziemlich heftigen Stilbruch wahrgenommen, der sich mit Rauchverboten, Gender Mainstreaming, Political correctness usw stetig verstärkt hat, während gleichzeitig die eigentlichen und anspruchsvollen Kerngebiete der Politik, z.B. Sicherheit und Außenpolitik komplett verkommen oder an die EU oder irgendwelche NGOs abgedrückt werden.

So verzettelt und überfordert sich die Politik in Dingen, die sie eigentlich nichts angehen. Die Bürger spielen da allerdings auch eine ambivalente Rolle, indem sie ihren Opportunismus ausleben und mittlerweile bei jedem Scheiß erwarten, dass die Politik eine Lösung in ihrem Sinne findet. Was die Politik im Sinne der Cherry-Picking auch wiederum gerne tut, weil sie sehr effektvoll dünne Bretter bohren und dabei große Späne machen kann.

Beispiel gefällig: „Die Bedingungen des Miteinander täglich neu aushandeln.“. Ist es nicht merkwürdig, dass das bei dem im zwischenmenschlichen Miteinander ganz offenkundig nicht lösbaren Problem der Integration gilt, nicht aber bei dem im Vergleich dazu Kinkerlitzchen wie dem Rauchen in Gaststätten? Klar, das Eine ist politisch verursacht und nur sehr schwierig zu lösen, beim anderen muss man nur ein paar Verbote verhängen (mit juristisch äußerst fragwürdigen Begründungen) und kann sich sicher sein, dass der Opportunismus der Mehrheit diese Übergriffigkeit gut heißt.

Was kommt dabei heraus? Etwa sowas: Dass unsere Politik der Autoindustrie die Luft abdreht: völlig egal. Wichtig ist, dass in den Vorständen die korrekte quotengerechte Anzahl Frauen sitzen. Aber die Dünnbrettpolitik ist in diesem (etwas überspitzten) Beispiel hoch moralisch. Sie ist nämlich gefühlt frauenfreundlich, umweltfreundlich, klimafreundlich und EU-konform. Wen interessiert das für das wirtschaftliche Überleben der Branche erforderliche Gewinnstreben, das sich als „Profitgier“ trefflich diffamieren lässt?

Aber hier sehe ich Politik und Bürger in einer endlosen Abwärtsspirale. Wobei ich befürchte, dass die eben nicht endlos ist.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.139
Kanzlerin Merkel bekennt sich zur sozialen Marktwirtschaft und zu marktwirtschaftlichen Methoden, und innerhalb des sozialmarktwirtschaftlichenBaukastens haben diese Methoden Sinn. Es ist oder gilt als Vernünftig, externe Kosten zu internalisieen und abzuwarten, was dabei herauskommt. Sie wendet diese Werkzeuge natürlich falsch an. Was maoistisch ist, ist die ganze Politik, zu dem sie sich von der öffentlichen Meinung drängen läßt, zum Beispiel eben der Energieausstieg.
 

Lupo

Ritter Kadosch
3. Oktober 2009
6.046
Was maoistisch ist, ist die ganze Politik, zu dem sie sich von der öffentlichen Meinung drängen läßt, zum Beispiel eben der Energieausstieg.

Ja, der Kahlschlag, den sie angezettelt hat und wahrscheinlich auch hinterlässt, mag ja durchaus maoistische Ausmaße haben. Aber zweieinhalb Fragen zu Deinem Beitrag:

Hat sich Mao von der Öffentlichkeit zu irgend etwas drängen lassen oder nicht eher seinen eigenen Ratschluss mit ziemlich brutalen Methoden durchgesetzt?

Ist es ein Kennzeichen von Marktwirtschaft, technischen Fortschritt durch Verbote, Besteuerungen und Subventionen lenken zu wollen? Und wäre das eigentliche Kennzeichen von sozialer Marktwirtschaft im Unterschied zur freien Marktwirtschaft nicht eher fernab von diesem Dirigismus die Umverteilung als soziales Regulativ?
 

MatScientist

Meister des Tabernakels
21. März 2014
3.681
Was ist seit der Machtergreifung 2005 passiert:
- Deutschland ist der Zahlemann für die EU, die Souveränität gleichzeitig untergeordnet
- Millionen Bittsteller im Land, Wohnungsmarkt komplett überhitzt und so gut wie jede Gemeinde pleite deswegen (ein Freund von mir arbeitet bei der Gemeinde in einem nicht so großen Ort der musste am Monatsanfang eine Zeit lang über 60000 EUR in bar abheben und an Asylanten auszahlen, bis sie es bequem auf Überweisung umgestellt haben. Die Gemeinde ist seitdem pleite)
- Pharmadiktatur mit Zwangsmasken, Zwangstests und bald auch Zwangsimpfungen

Merkel hat D einfach schön auf die neue Weltordnung vorbereitet.
Deswegen hat sie den Kalergie-Preis und den Bnai Brith Orden erhalten. Gratulation.

Zum schwarzmagische Rituale feiern geht sie anscheinend gern in den Pergamontempel, um Baal zu huldigen. Ganz schön funny was sie hier abzieht.
 
Oben Unten