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- #241
Booth schrieb:Da Du nicht auf meine Frage geantwortet hast, wiederhole ich sie einfach nochmal:
Hast Du, arius (ja Du - ganz genau Du), schonmal darüber nachgedacht, daß Gerechtigkeit ein menschliches Konstrukt sein könnte?
gruß
Booth
Warum soll Gerechtigkeit nicht auch vom Menschen als göttliche Eigenschaft übernommen werden ? Andere Tugenden sind es ja auch. Es geht doch darum, diese Tugenden wieder im Rahmen des Aufstiegs zu entwickeln, zu fördern und die Untugenden anzulegen !
Damit tritt man dem Bösen entgegen und fördert den Heilsplan.
Ich will es an einem Beispiel klar machen:
Bereiche menschlicher Zufluchtssuche sind die Berge, die Wälder, die Strände. Menschen suchen Zerstreuung und Vergnügen und meinen, sie könnten dadurch Zuflucht finden. Solche Zuflucht ist Sache des weltlichen Menschen, aber seiner Seele bringt sie keinen Gewinn.
Es gibt jedoch auch eine geistige Zuflucht, nämlich Gerechtigkeit, Glaube und Wahrheit. Dieses ist die wahre Zuflucht des Menschen, denn sie bringt seiner Seele Gewinn über den Tod hinaus.
Um aber in der Gerechtigkeit, im Glauben, in der Wahrheit Zuflucht finden zu können, bedarf es für den Menschen einer anderen Einstellung zum Leben. Wer sich zur weltlichen Zuflucht hingezogen fühlt, genießt lediglich, was die Welt ihm zu bieten vermag - aber das ist nicht die wahre Zuflucht.
Die göttliche Welt gönnt den Menschen wohl etwas, doch es ist ein Unterschied zwischen den Bereichen irdischer Zufluchtssuche und jener Zuflucht, die der Mensch in der Gerechtigkeit, im Glauben, in der Wahrheit - um nur diese drei zu nennen - findet und die allein ihm wahren Gewinn bringt. Dadurch vermag er einen inneren, geistigen Reichtum aufzubauen. Vielleicht sucht er diese 'Zufluchtsstätten' abwechslungsweise auf, vielleicht liegt ihm die eine mehr als die andere.
In jedem Fall jedoch bringt solche Zuflucht seiner Seele Gewinn, einen gei-stigen Reichtum, der für ihn dereinst bedeutsam ist. Denn nach dem Abscheiden von dieser Erde ist für ein jedes maßgebend, wie es gelebt und wo es Zuflucht gesucht hat.
Gerechtigkeit spielt in der Geisteswelt eine überragende Rolle. Bei uns Menschen wird es mit der Gerechtigkeit nicht so genau genommen.
Immerhin hat jemand, dem Schaden oder ein Unrecht zugefügt worden ist, die Möglichkeit, sich bei der Obrigkeit Recht zu verschaffen. Welches Gericht sich mit ihm befasst, hängt davon ab, wie schwer das ihm zugefügte Unrecht ist. Der Mensch kann also in dieser Welt nicht wegen einer Kleinigkeit das höchste Gericht in Anspruch nehmen. Das Gesetz regelt, welchen Weg er zu gehen hat.
Im Geistigen ist das Gesetz viel genauer als auf Erden. Aber auch dort ist es so, dass ein Heimgekommener einer geringen Sache wegen nicht die höchsten Engel, nicht das höchste Gericht für sich in Anspruch nehmen kann. Auch im Geistigen ist die 'Zuständigkeit' genau festgelegt, je nach der Schwere der begangenen Verfehlungen. Engel Gottes sind dafür auserwählt, Recht zu sprechen, und im geistigen Gesetz ist geregelt, welche Engelwesen jeweils zu entscheiden haben.
Man darf nicht vergessen, dass ein jedes, das in die Ewigkeit hinüber tritt, seine im Erdenleben begangenen Verfehlungen gewissermaßen offen vor sich her trägt… Da gibt es nichts zu leugnen, nichts zu verbergen - alles ist offen. Je nach seinem Verschulden - und dieses prägt seine Erscheinung, treten die dafür zuständigen Engelwesen vor ihn hin, um über ihn zu richten. Nicht das betroffene Wesen hat darüber zu entscheiden, wer über es zu richten habe - darüber entscheidet die Engelswelt. Vielleicht tritt ein Gnadenengel, ein Fürbitter für das betreffende Wesen ein.
Gruß Arius