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Deutschland ist ein Witz

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Deutschland ist ein Witz

Gysi diskutiert seine SED und STASI Vergangenheit halt nicht gerne. Gut in der (mehrfach umbenannten) SED hat er seit 1990 Karriere gemacht, aber seine Stasi-Mitgliedschaft verheimlicht er dann doch lieber, könnte Wähler kosten.

Da fällt mir zunächst mal dazu ein, dass die "Stasi-Mitgliedschaft" der Herrn Gysi gerichtsfest nicht bewiesen ist. Sodann - das Beispiel des ehemaligen baden-würtembergischen "Landesvater" Filbinger zeigt auf, dass man nals Nazi der nach dem Krieg als Marinerichter noch Todesurteile im Namen der Nazi-Rechtssprechung verhängt hat, durchaus in der CDU noch Karriere machen konnte. Bevor wir also mit dem Finger auf die Linken zeigen - sollte man mal die "konservative bürgerliche Mitte" der CDU hinterfragen. Dazu gehört dann auch dass man mal hinterfragt, wie denn - war doch die SED-Herrschaft so rigoros - eine Pfarrerstochter Physik studieren durfte und sogar promovieren konnte. Man hört doch allethalben dass das nur mit SED-Parteibuch möglich war.... Zu hinterfragen ist auch wie sich der heutige Bundespräsident zu SED-Zeiten verhalten hat; als Teil der ostdeutschen Widerstandsbewegung ist er jedenfalls nicht herausragend bekannt geworden.....

Ohne Zweifel kann der Mensch sich ändern - aus Herrn Filbinger hätte ein Demokrat werden können (aus den Herren Barschel, Stoltenberg, Börner übrigends auch - aber das ist ein anderes Thema....). Man hätte sich als "bürgerlich-konservativer" vielleicht mal mehr an Jakob Kaiser orientieren können... Herr Gysi jedenfalls hat eindeutig "dazu gelernt" und ist ebenso Demokrat wie manch ein braver CDU-Lokalpolitiker.....
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Deutschland ist ein Witz

Da fällt mir zunächst mal dazu ein, dass die "Stasi-Mitgliedschaft" der Herrn Gysi gerichtsfest nicht bewiesen ist.[....]

Wenn man an einer gewissen Position angelangt ist, kann es für ermittelnde Behörden manchmal nahezu unmöglich sein, noch belastbares Material zu finden. Wir erinnern uns an gewisse Unfälle, bei denen der Reisswolf schneller als der Staatsanwalt war...

Aber muss man denn eine Mitgliedschaft beweisen können, wenn man andere Ermittlungen zur Beurteilung heranzieht?

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/14/14198.pdf Dr. Gregor Gysi hat in der Zeit seiner inoffiziellenTätigkeit Anweisungen seiner Führungsoffiziere über die Beeinflussung seiner Mandanten ausgeführt und über die Erfüllung seiner Arbeitsaufträge berichtet. Er hat sich hierauf nicht beschränkt, sondern
auch eigene Vorschläge an das MfS herangetragen. Dr. Gysi hat seine herausgehobene berufliche Stellung als einer der wenigen Rechtsanwälte in der DDR genutzt, um als Anwalt auch international bekannter Oppositioneller die politische Ordnung der DDR vor seinen Mandanten zu schützen.
Seite 111, rechte Spalte

[...]Sodann - das Beispiel des ehemaligen baden-würtembergischen "Landesvater" Filbinger zeigt auf, dass man nals Nazi der nach dem Krieg als Marinerichter noch Todesurteile im Namen der Nazi-Rechtssprechung verhängt hat, durchaus in der CDU noch Karriere machen konnte.[...]

Für diese (durch mich gefettete) Behauptung hätte ich gern eine Quelle.
Und bitte nicht vergessen, wer damals Hans Filbinger als Richter wieder eingesetzt hat.
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Deutschland ist ein Witz

Bevor wir also mit dem Finger auf die Linken zeigen - sollte man mal die "konservative bürgerliche Mitte" der CDU hinterfragen.
Wieso sollten "man"? Ein Unrecht legitimiert nicht ein anderes Unrecht.

Ich hab kein Problem mit Gysis SED-Mitgliedschaft. Ich hab ein Problem mit seiner Funktion als zentrales Rad im DDR-Unterdrückungsapparat als Vorsitzender der Anwaltskammer, wobei ich es für völlig abwegig halte dass ein Mensch in dieser Funktion keine Kontakte zum DDR-Geheimdienst hatte.
Und ich hab ganz besonders ein Problem damit, dass er 25 Jahre später die DDR immer noch für eine gute Idee hält und sie in der BRD wieder auferstehen lassen möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Deutschland ist ein Witz

Und ich hab ganz besonders ein Problem damit, dass er 25 Jahre später die DDR immer noch für eine gute Idee hält und sie in der BRD wieder auferstehen lassen möchte.

Das wiederum ist mir vom Herrn Gysi nicht bekannt (eher von Sarah Wagenknecht, aber auch die hat sich "gebessert"....). Im Übrigen - die Idee eines demokratischen Sozialismus halt ich für nicht verkehrt, praktisch wird's aber wohl bei einer Idee bleiben. Die "soziale Marktwirtschaft" war schon schwierig genug zu verwirklichen (und da sieht man ja gerade wieder, wie die rechtsgerichteten und die konservativen Kräfte an gerade dieser sozialen Marktwirtschaft herum sägen) . Auch wenn das jetzt OT wird: dass die rechtskonservative CDU sich als "Partei der Mitte" profilieren kann und die Linke stabil ist, ham' wir auch einer SPD zu verdanken die ihr Engagement für die soziale Marktwirtschaft zugunsten einer Art "sozialdemokratischem Neoliberalismus" aufgegeben hat.
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Deutschland ist ein Witz

Die Quelle würde ich auch gerne sehen bzw. lesen.

Nun wird es vermutlich zu einer Geduldprobe kommen...

Danach rechne ich im Idealfall mit einer Derwish-Kompilation mit vielen Füllwörtern und ansonsten mit etwas warmer, im besten Fall heisser Luft...

Auch ein Exkurs in viele orientale Ländereien wäre möglich... :lolaz:
 

beast

Moderator
Teammitglied
23. Februar 2009
5.806
AW: Deutschland ist ein Witz

Kannst Du. Ein Tip: blau gefärbter Text (z.B. im Zitat) ist ziemlich link...
Klickst du drauf, erscheint ein anderer Text...

Merde, da habe ich wohl in den blauen Bush gesch***n, oder nur überreagiert...

Kann, muss aber nicht geschehen...

Mea Culpa... BER... Wir hatten niemals vor, einen Airport...

Trennung.....
 

Lieutenant Commander Data

Geheimer Meister
24. September 2014
112
AW: Deutschland ist ein Witz

Niemand hatte die Absicht einen Flughafen zu bauen ? *Sarkasmus Aus*

Und jetzt aber ernsthaft : "Made in Germany" stand doch jahrzehntelang für exzellente Arbeit und ausgereifte Technik. Und nun ? Irgendwie macht sich Deutschland doch wirklich nur noch lächerlich, seien es die ganzen Pannen bei BER oder die Pannen bei der Bundeswehr. Die Pannen bei der Bundeswehr sind ja wirklich verheerend und wirklich nur noch peinlich.

- - - Aktualisiert - - -

Nun wird es vermutlich zu einer Geduldprobe kommen...

Danach rechne ich im Idealfall mit einer Derwish-Kompilation mit vielen Füllwörtern und ansonsten mit etwas warmer, im besten Fall heisser Luft...

Auch ein Exkurs in viele orientale Ländereien wäre möglich... :lolaz:


Sehe ich auch so. Aber mal abwarten vielleicht kommt ja doch was. Die Hoffnung stirbt zuletzt !
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Deutschland ist ein Witz

Ja, ja, die Pannen beim BER.... bei der Elbphilharmonie....beim Ausbau der Schienenverkehrsmagistrale Paris-Mannheim-Basel-Zürich (die Franzosen und die Schweizer sind längst fertig....) - und mal sehen wie sich das mit "S 21" noch hinzieht..... Dann wartet da ja noch die "Nord-Süd-Stromtrasse, und, ach ja, der Rhein-Main-Donaukanal ist ja auch noch nicht fertig.....

Schuld daran sind natürlich immer nur "die Anderen": Gerne die Grünen und die Linken, manchmal auch die bürgerliche Mitte und zur Not der Egoismus eines Herrn Seehofer - damit es nicht "langweilig" wird und auch die Schwarzen mal die A****karte ziehen dürfen..... Aber solange wir uns unsere Oberlehrer noch leisten können, unsere Besserwisser die ja schon immer gewusst haben was schief "in diesen unseren Landen" läuft und die ja selbst alles besser machen würden - wenn sie denn könnten..... Vor einiger Zeit kamen da "Einige" auf die Idee, man müsse alles in private Hände legen - dann wird das schon. Und damit fing der Ärger an.... Alles in staatliche Hände legen - hat auch nicht immer geklappt; zu gross war die Trägheit der Beamtenschaft (ist es stellenweise immer noch...). Und so werden wir also mit unseren Oberlehrern leben müssen; vernünftigen Lösungen verschliessen sie sich (egal ob in einem Parlament oder in einem Debattierclub)), denn Vernunft walten zu lassen würde ja bedeuten sich von der Position des Oberlehrers verabschieden zu müssen und mal konstruktiv mit Anderen zusammen zu arbeiten. Wo kämen wir denn da hin...... :-(
 

Lieutenant Commander Data

Geheimer Meister
24. September 2014
112
AW: Deutschland ist ein Witz

An "Stuttgart 21" hatte ich schon gar nicht mehr gedacht. *peinlich*

Wenn unsere Politiker Vernunft walten lassen würden ? Dann wären wir endlich wieder ein Staat in dem Sozial- und Wirtschatspolitik ineinander laufen würden und wir nicht mehr so viele Arbeitslose hätten. Die Arbeitslosenstatistik wird ja sowieso geschönt und so viele Menschen herausgerechnet.

Tja, wo kämen wir da hin wenn die deutschen Politiker einmal Vernunft walten lassen würden ? Es würde allen besser gehen ! Aber das wollen Merkel und Co. nicht und verlassen sich auf die Lobbyisten von denen sie durch ihre Nebenjobs noch mehr auf ihre Konten bekommen.

Und wieviele Menschen gibt es die nur ums Überleben kämpfen und Hartz4 als "Aufstocker" beantragen und Vollzeit arbeiten ? Ist traurig was in Deutschland abgeht. Wirklich traurig !
(Meine damit die Menschen die Vollzeit arbeiten aber dennoch auf Hartz4 angewiesen sind)
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Deutschland ist ein Witz

Raffiniert raffgierig, meist leicht manipulierbar, Hauptsache es lohnt sich.
Das scheint die einzigste Ideologie die zählt zu sein.
Egal was man auch wählt, man wählt sie immer mit.
 

Lieutenant Commander Data

Geheimer Meister
24. September 2014
112
AW: Deutschland ist ein Witz

Tja, wen soll man noch wählen ? Im Endeffekt läuft es doch darauf hinaus dass die Diäten garantiert steigen, der Arbeiter ausgebeutet wird und sich mit einem Hungerlohn durchschlagen muss - oder mit Hartz4 aufstocken muss. Und das was früher das Qualitätssiegel "Made in Germany" immer weniger taugt. Wenn man an all die Pannen-Projekte denkt wie BER, Stuttgart 21, Elbphilharmonie usw. - das meiste hat ja @ThomasausBerlin schon aufgeführt - kann man wirklich sagen das Deutschland mittlerweile ein Witz ist. Viel Gerede, viel Lobbyismus aber kein Einsatz mehr. Egal was man wählt - die Wahlversprechen werden doch sowieso nicht eingehalten. Traurig, wirklich traurig !
 

Luchs

Erlauchter Auserwählter der Fünfzehn
26. Januar 2010
1.044
AW: Deutschland ist ein Witz

Wenn ich mal den bock und die entsprechende Gemütsverfassung zusammenkriege, dann kotze ich mich vielleicht nicht einfach nur aus.
Momentan ist es für mich zu anstrengend Fehlentwicklungen und deren Ursachen aufzureihen, ohne vom hundertsten zum tausendsten zu springen.
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Deutschland ist ein Witz

"Traurig, wirklich traurig" ist, daß sich (meinem Empfinden nach) hier kaum jemand als ein Teil der Politik begreift. Jedoch sind wir das alle. Wir sind Bürger dieses Landes und allesamt verantwortlich für die Gesellschaft in der wir leben.
Wer zu wissen glaubt wie eine Sache besser gemacht werden könnte, der/die kann sich dafür einsetzen, daß sie besser gemacht wird. Man kann dafür werben, schreiben, Mitmenschen überzeugen, klagen, Unterschriften sammeln, und zur Not auch selbst in die Politik gehen. Die Politik ist schliesslich keine geschlossene Veranstaltung, sie steht jedem Erwachsenen offen.

Wer sich für ohnmächtig hält, hat sich selbst dazu bestimmt.
 

ThomasausBerlin

Ritter Kadosch
14. Januar 2012
5.094
AW: Deutschland ist ein Witz

"
Wer sich für ohnmächtig hält, hat sich selbst dazu bestimmt.

Das kann man so pauschalisiert nicht stehen lassen. Natürlich gibt es eine "weites Feld des Bürgerengagements" ausserhalb von Parteien. Ein Engagement in Vereinen und Initiativen kann dabei genauso "Politik" sein, setzt aber ein höheres Mass an Zivilcourage voraus. Und eben diese Zivilcourage - hat nicht jeder. Die ist halt nicht "miterzogen worden"..... und mal ganz ehrlich: trotz APO, Friedensbewegung, Anti-Atombewegung, Grünen und Linken ist Zivilcourage in diesem unseren Lande auch nur dass "erwünscht", wenn sich irgendwelche Politiker und Politbürokraten nachher mit fremden Federn der Initiativen schmücken können....

Trotzdem gibt es sie, die Zivilcourage - bei katholischen und evangelischen Pfarrern und deren Kirchengemeinden, die sehr zum Ärger "des Staates" das Gemeindehaus räumen um Flüchtlingen Kirchenasyl anbieten zu können. Es gibt Bürger und Bürgerinnen, denen entweder das Verkehrschaos in ihrer Stadt so auf den Senkel geht, dass sie sich recht erfolgreich gegen den Autowahn in ihrem Viertel wehren, oder die nicht länger zsuehen wollen dass "Opa Ernst und Oma Erna" auf dem Dorg nicht mehr zum Arzt in die Stadt kommen können weil kein Bus mehr fährt oder die Busreise Stunden dauert - und da organisieren sie einen ehrenamtlichen Fahrdienst und setzen ihren Kreis- oder Landrat unter Druck, damit der wenigstens einen passenden Kleinbus besorgt....

Das Problem ist, dass wir immer noch viel zu sehr obrigkeitshörig sind: In Berlin hat es Jahre gebraucht, bis engagierte Bürger - mal mit Initiative im Hintergrund, mal ohne Initiative im Hintergrund - Schutzzäune für Strassenbäume aufgestellt haben. "Normalerweise" reicht man dafür eine Baubeschreibung ein, lässt einen Architekten wegen der Statik prüfen - und gibt einen mehrseitigen Bauantrag beim Tiefbauamt ab...... - macht hier keiner mehr. Die Leut' stellen die Schutzzäune auf, und gut isses. Weder das Tiefbauamt, noch das Grünflächenamt haben genug Personal, um "illegal" aufgestellte Schutzzäune "aufzunehmen" und zu entsorgen - und so bleiben sie stehen, die Zäunchen die verhindern das Hunde direkt an die Baumwurzeln pinkeln....
 

Nachbar

Ritter Kadosch
20. Februar 2011
5.095
AW: Deutschland ist ein Witz

Im Grunde hast Du mit deinem Beitrag doch nur geschrieben, daß ich die Wahrheit sprach, ThomasausBerlin. Und ich könnte sogar noch das Wort "exakt" einfügen.

Ich schrieb "man kann sich einsetzen". Nicht jeder will es, nicht jeder kriegt es hin. Das ändert aber am Grundsätzlichen nichts. Es gibt seit jeher Menschen die tun und Menschen die zuschauen, und das ist völlig okay. Die Menschen die was bewegen, die sind wertvoll (ohne die Zuschauer wertlos zu machen!). Und ich ziehe meinen Hut vor all Denjenigen, die ohne externe Mittel Projekte ins Laufen kriegen. Die stellen einen ungeheuer wertvollen Teil unserer Gesellschaft dar. Und wenn sie es dann auch noch schaffen, nicht dogmatisch und verallgemeinernd zu werden, dann sind sie richtig toll.
 
Zuletzt bearbeitet:
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