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Die DDR

EyeOfRa

Gesperrter Benutzer
28. Oktober 2008
1.055
AW: Die DDR

Simple ist gelernter DDR-Bürger, und ich war oft und lange genug da zu Gast.
Wie darf ich das verstehen? Ist er zu DDR-Zeiten geboren (und zwar nicht nur 3 Jahre vor der Wende) und warst du bei ihm zu Besuch oder meintest du mit "da" nur die DDR selbst?

(übrigens, was dieser Smilie zu bedeuten hat dürfte klar sein....? Was auch gepostet wird, es wird sich grundsätzlich darüber lustig gemacht. Ich finde es schade, dass man hier wirjloich nur mit einem ausgewählten Userkreis "normal" posten kann... Naja, soll wohl so sein...)


mfG
EyeOfRa
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.221
AW: Die DDR

Das war einfach sehr lustig:

Ich maße mir ja auch nicht an zu behaupten, das Leben in der BRD während der 70er und 80er Jahre genau zu kennen. Das ist einfach logischer Weise nicht möglich. Ich habe dort zu dieser Zeit nicht gelebt. Was ich darüber weiß, habe ich aus den Medien, der Presse und von Leuten, die mir darüber erzählten. Genau so verhält es sich mit euch im Bezug auf uns.

Und Deine beiden Vermutungen sind beide falsch. Wie so oft, wenn Du komplett daneben liegst, kommst Du zu allem Unglück auch noch ausgesprochen arrogant rüber.
 

EyeOfRa

Gesperrter Benutzer
28. Oktober 2008
1.055
AW: Die DDR

Das sind keine Vermutungen. Das sind F r a g e n, 2 Stück an der Zahl:

1. Ist er zu DDR-Zeiten geboren (und zwar nicht nur 3 Jahre vor der Wende - FRAGEZEICHEN
2. Warst du bei ihm zu Besuch oder meintest du mit "da" nur die DDR selbst - FRAGEZEICHEN

wieso ist das nicht ersichtlich genug für dich?



mfG
EyeOfRa
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.221
AW: Die DDR

Ja, ganz unschuldige Frage. Fragen, wie sie Däniken stellt. Fragen, wie sie die vielgeschmähte hl. Inquisition grundsätzlich nicht stellen durfte, weil es in Wirklichkeit Unterstellungen sind. Ja, das war verboten.
 

Simple Man

Kanonenbootdiplomat
Teammitglied
4. November 2004
3.945
AW: Die DDR

Ja, ich bin zu DDR-Zeiten geboren, nein, nicht erst 3 Jahre vor der Wende.
 

Schwester

Geselle
12. Mai 2009
5
Wenn ich hierzulande erschossen werde, weil ich ins Ausland will, können wir weiterreden. Vorher nicht.


Man sollte nicht vergessen, dass die innerdeutsche Grenze zwei wirtschaftliche Systeme teilte. Es ging also eher um die Erhaltung von Macht, als um "killen"... Flüchtlinge wurden wegen Landesverrrates erschossen. Ausreisen konnte man nach mehrjähriger Prozedur auch legal. Mit Staatsfeinden verfährt Gesamtdeutschland auch nicht zimperlich...nur der Verdacht Muslim zu sein, kann zu einer Festnahme führen....

Um mal ganz ehrlich zu sein, habe ich seit der Wende den Eindruck, dass sich die Bürger aus dem westlichen Teil ärgern, dass die aus dem östlichen nach ihrer "Befreiung" nicht dankbar bis in alle Ewigkeit sind.Wenn das Leben in der DDR so beschiessen war, wie hier lauthals propagiert, dann fragt man sich, warum bereits ein paar Jahre nach dem Zusammenbruch bereits Rufe laut wurden: Baut die Mauer höher! Fakt ist: Wir kennen das Leben im Osten und können beide Systeme miteinander vergleichen, das können die westlichen Bürger nunmal nicht.


Edit: Huhu :hi:

Benutze doch bitte den Editknopf unten rechts in deinem Post wenn du kurz nach abschicken noch was hinzuzufügen hast. Das geht etwa eine halbe Stunde nach abschicken des Posts.

somebody/mod
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Die DDR

Hi

Mal eine Frage an die Leute die in der DDR aufgewachsen sind und der Meinung sind dass sich Westdeutsche nicht zu dem Leben in der DDR äussern sollten weil ihnen die Kompetenz fehlt...

Es gibt heute noch einige Länder in denen die Menschenrechte mit Füssen getreten werden.
Oft sind es totalitäre Regieme oder auch fanatisch religiös funktionierende Staaten die z.b. die Hälfte
ihres Volkes wegen ihres Geschlechts unter einem Schleier verstecken...

Wie sieht es da aus ?
Sollten wir auch da die Klappe halten und lieber sagen
" Naja, das kann ja alles nicht so schlimm sein, ich wohne ja nicht da und kann das alles garnicht wirklich beurteilen weil mir der Durchblick fehlt !"
Muss ich erst 10 Jahre im Iran leben um mir ein Bild machen zu dürfen?

Klar, die Geschichte können wir nicht ändern, aber ich habe etwas Bedenken dass wir durch "Verdrängung" eine kurzsichtige Grundhaltung einnehmen könnten.

Es geht doch hier nicht darum ehemaligen DDR Bürgern ein schlechtes Gewissen einzureden, es geht doch wohl eher um Aufarbeitung der Geschichte, so wie wir auch andere geschichtliche Traumata verarbeiten müssen.... oder ?

Gruss Grubi
 

EyeOfRa

Gesperrter Benutzer
28. Oktober 2008
1.055
AW: Die DDR

Ja, ganz unschuldige Frage. Fragen, wie sie Däniken stellt. Fragen, wie sie die vielgeschmähte hl. Inquisition grundsätzlich nicht stellen durfte, weil es in Wirklichkeit Unterstellungen sind. Ja, das war verboten.
Oh Gott, sind das Schmerzen!



@Grubi
Es geht hier ja nicht darum, dass es ein Land gäbe (die DDR) die unrechtmäßig ist und sich dort jemand einmischen sollte....
Dieses Land gibt es nicht mehr. ich finde dein Beispiel also nicht so ganz passend (nur ein wenig..)

Es geht hier einzig und allein darum, dass es hier Leute gibt, die meinen sie wüssten alles die DDR betreffend und über die Menschen dort. Bekommen sie dann aber von Leuten, die in der DDR gelebt haben, auch mal andere Dinge erzählt die sie bis dato so nicht kannten (oder nicht kennen wollen) weil sie von ihrem Bild der DDR abweichen dass sie haben, machen sie sich noch darüber lustig und tun so als würde das alles nicht stimmen. Das ist im Grunde alles, worum es mir dabei geht.

Aber mal abgesehen davon und um bei deinem Beispeil zu bleiben: Wer hat denn dafür gesorgt, dass die DDR fällt? Der Westen doch sicher nicht. Hat er eingegriffen in dieses Unrechtssystem? ich denke nein. Das ist der grund, warum ich dieses Beispiel nicht so sehr passend finde. Diese Frage stellte sich der Bundesrepublik nämlich niemals. Ich hoffe du verstehst wie ich das meine...?


mfG
EyeOfRa
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die DDR

Wenn ich hierzulande erschossen werde, weil ich ins Ausland will, können wir weiterreden. Vorher nicht.
Man sollte nicht vergessen, dass die innerdeutsche Grenze zwei wirtschaftliche Systeme teilte. Es ging also eher um die Erhaltung von Macht, als um "killen"... Flüchtlinge wurden wegen Landesverrrates erschossen. Ausreisen konnte man nach mehrjähriger Prozedur auch legal.
Ja und? Das ist doch ein völlig absurdes Selbstverständnis eines Staates, wenn ich Auswanderer als landesverräter deklariere. Der Staat ist für die Bürger da, um deren Freiehit zu schützen. Der Bürger ist kein Eigentum des Staates..
Mit Staatsfeinden verfährt Gesamtdeutschland auch nicht zimperlich...nur der Verdacht Muslim zu sein, kann zu einer Festnahme führen....
Ja, in dieser Hinsicht hat die Bundesreegierung viel falsches von DDR und Stasi gelernt. Das ist erstens eine gigantische Sauerei und zweitens ein anderes Thema.
 

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Die DDR

@Grubi
Es geht hier ja nicht darum, dass es ein Land gäbe (die DDR) die unrechtmäßig ist und sich dort jemand einmischen sollte....
Dieses Land gibt es nicht mehr. ich finde dein Beispiel also nicht so ganz passend (nur ein wenig..)

Hi Eye

Mir viel kein besseres Beispiel ein, ich wollte an dieser Stelle nicht wieder mit dem dritten Reich angelatscht kommen...
Aber ich denke zum Verständnis der Zusammenhänge ist das Beispiel schon geeignet.

Es geht hier einzig und allein darum, dass es hier Leute gibt, die meinen sie wüssten alles die DDR betreffend und über die Menschen dort. Bekommen sie dann aber von Leuten, die in der DDR gelebt haben, auch mal andere Dinge erzählt die sie bis dato so nicht kannten (oder nicht kennen wollen) weil sie von ihrem Bild der DDR abweichen dass sie haben, machen sie sich noch darüber lustig und tun so als würde das alles nicht stimmen. Das ist im Grunde alles, worum es mir dabei geht.

Da würde ich versuchen 2 Dinge auseinander zu halten.

Einige User beziehen sich auf geschichtliche Fakten die leider so im Raum stehen wie sie geschehen sind und einige User fühlen sich dadurch in ihrem inneren verletzt weil es um ihren Ursprung, ihre Heimat geht.
Den Schmerz der dabei entsteht kann ich durchaus nachvollziehen...
Du meinst vor allem den Punkt wo es um das tägliche Leben und das Gemeinschaftsgefühl geht, da werden natürlich Erinnerungen geweckt.
Aussenstehende versuchen sich auch in dieses Lebensgefühl hineinzuversetzen, bekommen aber schon selische Schmerzen wenn sie sich nur vorstellen dass sie ihre Heimat bei Bedarf nicht hätten verlassen dürfen.

Aber mal abgesehen davon und um bei deinem Beispeil zu bleiben: Wer hat denn dafür gesorgt, dass die DDR fällt? Der Westen doch sicher nicht. Hat er eingegriffen in dieses Unrechtssystem? ich denke nein. Das ist der grund, warum ich dieses Beispiel nicht so sehr passend finde. Diese Frage stellte sich der Bundesrepublik nämlich niemals. Ich hoffe du verstehst wie ich das meine...?


mfG
EyeOfRa

Ja ich verstehe was du meinst, versuche du bitte auch zu verstehen dass wir diese Dinge ansprechen müssen um aus diesen Fehlern zu lernen.
Es geht ja schliesslich um unsere Zukunft.



Gruss Grubi
 

Schwester

Geselle
12. Mai 2009
5
Ja und? Das ist doch ein völlig absurdes Selbstverständnis eines Staates, wenn ich Auswanderer als landesverräter deklariere. Der Staat ist für die Bürger da, um deren Freiehit zu schützen. Der Bürger ist kein Eigentum des Staates..

Wie bereits erwähnt, konnten Auswanderer durchaus das Land verlassen. Auf die wurde auch nicht geschossen. Dass an der Grenze bewaffnete Soldaten mit Schießbefehl standen, hat weniger damit zu tun, dass Menschen das Land velassen wollten, sondern, dass es sich um Landesverräter handeln konnte, die dem Westen gegen n VW Käfer irgendwelche Informationen zukommen lassen könnten.
Mal davon abgesehen, ist ja auch keiner aus dem Westen ins Land hineingekommen...jedenfalls nicht ohne eingehende Prüfung. Dieser Schießbefehl hatte rein gar nichts mit Mord und Freiheitsberaubung zu tun, sondern sollte eine politische und wirtschaftliche Grenze schützen. Du solltest echt aufhören diese Problematik unter westdeutscher Pseudoliberalität zu betrachten.

Ja, in dieser Hinsicht hat die Bundesreegierung viel falsches von DDR und Stasi gelernt. .[/QUOTE]

Das ist Schwachsinn und das weißt du auch.

Hi

Mal eine Frage an die Leute die in der DDR aufgewachsen sind und der Meinung sind dass sich Westdeutsche nicht zu dem Leben in der DDR äussern sollten weil ihnen die Kompetenz fehlt...

Es gibt heute noch einige Länder in denen die Menschenrechte mit Füssen getreten werden.
Oft sind es totalitäre Regieme oder auch fanatisch religiös funktionierende Staaten die z.b. die Hälfte
ihres Volkes wegen ihres Geschlechts unter einem Schleier verstecken...

Wie sieht es da aus ?
Sollten wir auch da die Klappe halten und lieber sagen
" Naja, das kann ja alles nicht so schlimm sein, ich wohne ja nicht da und kann das alles garnicht wirklich beurteilen weil mir der Durchblick fehlt !"
Muss ich erst 10 Jahre im Iran leben um mir ein Bild machen zu dürfen?

Klar, die Geschichte können wir nicht ändern, aber ich habe etwas Bedenken dass wir durch "Verdrängung" eine kurzsichtige Grundhaltung einnehmen könnten.

Es geht doch hier nicht darum ehemaligen DDR Bürgern ein schlechtes Gewissen einzureden, es geht doch wohl eher um Aufarbeitung der Geschichte, so wie wir auch andere geschichtliche Traumata verarbeiten müssen.... oder ?

Gruss Grubi


Das meine ich wohl. Es wäre für alle Deutschen dienlicher sich gegenseitig zuzuhören und nicht wie kleine Kinder rumzuquengeln, wer denn welch böses getan oder erlitten hat. es spielt keine rolle mehr. die wende ist 20 jahre her. den machthabern im lande kann das anhaltende ossi-wessi-gelaber indes nur recht sein: solange man sich nicht einig ist, kann man auch nichts bewegen bzw. ändern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Grubi

Moderator
Teammitglied
1. Juni 2008
6.656
AW: Die DDR

Hi Schwester

Dein Beitrag war jetzt an DaMan gerichtet oder ?

Soll er dir zum Thema Schissbefehl den Kopp waschen, mit mir gehen da sonst gleich die Pferde durch...

Edit : ah ok, eich bekomme einen eigenen Post :)
Du kannst dafür den "edit" Button nutzen um deinem Beitrag etwas hinzuzufügen.

Na das klingt dann doch nicht so angrifflustig, aber zum Schissbefehl sage ich gerade mal nichts...



Gruss Grubi
 

Tecumseh

Großmeister
23. April 2009
73
AW: Die DDR

Hallo Grubi und Eye.

Ich kann euch beide, glaube ich. ganz gut verstehen, und hatte den Eindruck, dass Eye sich durchaus zurecht gegen die undifferenzierten allgemeinen Abwertungen von manchen Usern über die DDR und ihre Bürger verwehrt.

Richtig ist m.E. die Aussage von "Schwester", dass die "Ossis" ( ist der Ausdruck überhaupt okay für euch ? ) heute, was Vergleiche zwischen der BRD und der DDR betrifft, mehr persönliche Erfahrungen und Einblicke als wir "Wessis" besitzen, und von daher fundierter urteilen können i.d.R.

Jäger.
Willst du tatsächlich bestreiten, dass der Kapitalismus insgesamt mehr wirtschaftliche Opfer produziert als der Sozialismus ? ; und dass die Schere zwischen Arm und Reich bei uns in der Masse wesentlich weiter auseinander geht ?
Und übrigens : Nicht nur unser reiches Europa, die USA und einige andere relativ wohlhabende Länder gehören ( zwangsweise ) zum kapitalistischen System ( und ich schätze mal grob gepeilt, dass in den von uns abhängig gemachten kapitalistischen "Entwicklungsländern mindestens 1,5 Milliarden Menschen ständig oder häufig hungern müssen, damit der Kapitalismus für Leute wie Dich zu einem verteidungswürdigen Erfolgsmodell verklärt werden kann ).
Und bevor Du jetzt damit kommst : Auch Nordkorea leidet seit Jahrzehnten, wie jedes Land, welches sich nicht den kapitalistischen Elitemächten unterwirft, unter einer totalen Wirtschaftsblockade ( siehe Iran, siehe Venezuela, siehe etc. etc. )

DaMan.
Jetzt sind auch noch unsere Fehler von der DDR abgeschaut ? Eigentlich deren Schuld, oder was ???
Was glaubst Du wie schnell bei uns eine Mauer gezogen werden würde, wenn wir nicht auf der wirtschaftlichen Sieger - und Missbraucherseite sitzen würden - wofür wir halt ein "bischen Angriffskrieg" mitmachen müssen ?
Wenn bei uns die Doktoren, Anwälte, Künstler, Inginieure und Facharbeiter das Land noch massenhafter wie jetzt ( über 160 tausend p.J. ) verlassen wollten/würden ?
Glaubst du wirklich wir würden dann freundlicher wie mit den heutigen Asylsuchenden mit diesen "Verrätern" umgehen ?
Nein. Wir profitieren doch ständig vom System - beuten die Armen und Schwachen aus - diktieren ihnen unsere Erwartungen-verschrotten mit Profit noch unseren Mist ( alte Autoa, Waffen, Pestizide, Medikamente etc.) und sorgen stets dafür, dass sich dort keine stabile ( womöglich noch relativ gerechte und volksnahe ) Infrastruktur und Politik bilden kann.

Und dann stellen wir uns großartig hin und verurteilen u.a. die DDR zum unglaublichen Unrechtsstaat, deren Bewohner sich zwar weitgehend selbst befreit haben ( Eye..ich glaube nicht das heutzutage irgendetwas ohne geheimdienstliche Aktivitäten, Gelder und Medienpushung durch das internationale Kapital und die großen Kirchen geht ), aber in "unseren" Augen nicht reumütig und dankbar genug uns gegenüber sind.

Weil wir ja in Wahrheit so unglaublich tolle patriotische Volldemokraten und leidenschaftliche Freiheitskämpfer sind, nicht wahr ?

An Alle.

Ich kann nicht sagen, wie das Leben in der DDR war - ich war das erste Mal so richtig erst 1990 dort - aber wenn selbst Günter Grass ( der sicherlich inzwischen auch eine gewisse Abhängigkeit zum Kapital besitzt ) bei der Treuhand von einer halbkriminellen Vereinigung spricht, dann könnte man vermuten, dass die Art und Weise der "Wiedervereinigung" z.B. nicht eben zu Gunsten der ehemaligen DDR-Bürger abgelaufen ist.
Und wenn man sieht, wie vor allem in den ersten Jahren tausende Betriebe sofort verschrottet, bzw. für nicht marktfähig abgewürgt worden sind, und sehr viele Wessis sehr günstig zu Grund, Boden und Geschäft gekommen sind ( nicht nur die "Erben" ) ; und seit einigen Jahren nun erfährt, wie sich so langsam und extrem mühsam einzelne "Altbetriebe" wieder neu aufbauen (müssen) - dann kann ich die Menschen im Osten ziemlich gut verstehen,wenn sie sich betrogen, ausgenutzt, dazu noch arrogant behandelt und wie im falschen System fühlen.
Zumal es ja schon nach der ersten Hälfte der 90er Jahre wirtschaftlich und sozial immer mehr berab ging durch die neoliberale Schröder-Agenda-Politik > Hartz 4 ( dieses korrupte "Schwein", also "Dr.Hartz" gehört in den Knast ) etc., so dass die Chancen für die Menschen im Osten ungleich schwerer waren und sind ( entsprechend hat sich der Osten ja auch entvölkert ).

Heute trauen sich ja fast nicht mal mehr die "Ossis" öffentlich dazu zu stehen, dass sie sich wohl gefühlt haben in der DDR, weil dann sofort das arrogante Entsetzen mit "SED, IM`s, Mauer, Todesschüsse, Diktatur, Folter" etc. auf sie einhagelt wie "Bomben auf Schuldige im Geiste".

Ich, jedenfalls konnte diese westliche Selbstgefälligkeit, Arroganz und Moralapostelei noch nie leiden und verstehen, da wir selbst genug Fehler haben und Unrecht begehen.

TEC from WEST
 

DaMan

Ritter-Kommandeur des Tempels
30. Januar 2009
4.517
AW: Die DDR

DaMan.
Jetzt sind auch noch unsere Fehler von der DDR abgeschaut ? Eigentlich deren Schuld, oder was ???
Nein, die unserer unfähigen Bundesdeutschen Politiker.
Was glaubst Du wie schnell bei uns eine Mauer gezogen werden würde, wenn wir nicht auf der wirtschaftlichen Sieger - und Missbraucherseite sitzen würden - wofür wir halt ein "bischen Angriffskrieg" mitmachen müssen ?
Wenn bei uns die Doktoren, Anwälte, Künstler, Inginieure und Facharbeiter das Land noch massenhafter wie jetzt ( über 160 tausend p.J. ) verlassen wollten/würden ?
Glaubst du wirklich wir würden dann freundlicher wie mit den heutigen Asylsuchenden mit diesen "Verrätern" umgehen ?
Wo willst du denn die Grenze ziehen? Aber, ja. Genau das denke ich.
Und dann stellen wir uns großartig hin und verurteilen u.a. die DDR zum unglaublichen Unrechtsstaat, deren Bewohner sich zwar weitgehend selbst befreit haben ( Eye..ich glaube nicht das heutzutage irgendetwas ohne geheimdienstliche Aktivitäten, Gelder und Medienpushung durch das internationale Kapital und die großen Kirchen geht ), aber in "unseren" Augen nicht reumütig und dankbar genug uns gegenüber sind.

Weil wir ja in Wahrheit so unglaublich tolle patriotische Volldemokraten und leidenschaftliche Freiheitskämpfer sind, nicht wahr ?
Wieso sollen die reumütig sein? Das hat nix mit dankbar zu tun, sondern mit der Frage, wieso der Steuerzahler auch nach 20 Jahren noch Millarden "Soli" in dieses Faß ohne Boden pumpen soll. Das ist reiner Wessi-Egoismus und völlig unpolitisch, wieso sind Straßen im Westen voll mit Schlaglöchern und im Osten werden mit dem Geld Bürgesteige aus Marmor angeschafft? Da stimmt die Verhältnismäßigkeit halt irgendwo nicht.
 

Schwester

Geselle
12. Mai 2009
5
AW: Die DDR

Bei allen Schlaglöchern in westdeutschen Strassen vergessen wir lieber nicht, dass der Zusammenbruch des Ostens einigen Industriezweigen im Westen enormen Auschwung verschafft hat, z.B. der Automobilindustrie. Man kann sogar behaupten, dass dieses System in der BRD nur deshalb noch existiert, es ist ja vor allem auf die Zirkulation von Kapital fixiert, weil der Osten als neuer Absatzmarkt einige überlaufene Strukturen wiederbeleben konnte. Nicht ohne Grund wurden Betrieben geschlossen, die durchaus wirtschaftlich rentabel waren. Das haben bereits einige Wissenschaftler vor Jahren erkannt, u.a. Baethge. sollte an dieser Stelle mal gelesen werden.
 

Ein wilder Jäger

Barbarisches Relikt
Teammitglied
18. November 2007
21.221
AW: Die DDR

Tecumseh schrieb:
Jäger.
Willst du tatsächlich bestreiten, dass der Kapitalismus insgesamt mehr wirtschaftliche Opfer produziert als der Sozialismus ?

Natürlich will ich das. Der Kapitalismus hat uns einen nie dagewesenen Wohlstand beschert, der von allen bis zum Arbeiter und sogar bis zum Sozialhilfeempfänger geteilt wird. Wir haben warme und trockene Wohnungen, fließendes Wasser, Bäder, sind gut ernährt, hervorragend medizinisch versorgt, besser gebildet als je zuvor, mobil bis zum Gehtnichtmehr, so gut wie jeder kann sich Urlaub im Ausland leisten... Wem, bitte, geht es denn heute schlechter als früher?

Wie Kapitalismus wirkt, und wie Sozialismus, zeigt der Blick in die ehemaligen Kolonien. Südkorea wurde von den Japanern verheert und geplündert hinterlassen und machte einen fürchterlichen Bürgerkrieg durch, Tanzania war eine britische Musterkolonie mit für afrikanische Verhältnisse hervorragender Infrastruktur, effizienter Verwaltung und guten Bildungsmöglichkeiten. Niemand hätte eine Mark darauf verwettet, daß Südkorea heute Platz 26 und Tanzania Platz 159 auf dem Human Development Index belegen würde - aber Südkorea hat sich für die Marktwirtschaft entschieden, und Tanzania für den Sozialismus.


; und dass die Schere zwischen Arm und Reich bei uns in der Masse wesentlich weiter auseinander geht ?

Ist das wichtig, solange selbst der Sozialhilfeempfänger bei uns besser lebt als der Arbeiter im Sozialismus? Ist eine möglichst gleichmäßige Einkommensverteilung ein Wert an sich? Und in welchen Maßstäben drückst Du das überhaupt aus? Hast Du die Privilegien der apparatschiks einkalkuliert, beispielsweise ärztliche Behandlung im westlichen Ausland, die für den einfachen Bürger absolut unerreichbar war?

Und übrigens : Nicht nur unser reiches Europa, die USA und einige andere relativ wohlhabende Länder gehören ( zwangsweise ) zum kapitalistischen System

Zwangsweise? Es ist die natürliche Wirtschaftsordnung. Unfreiheit muß aufgezwungen werden, Freiheit ist dagegen der Urzustand.

( und ich schätze mal grob gepeilt, dass in den von uns abhängig gemachten kapitalistischen "Entwicklungsländern mindestens 1,5 Milliarden Menschen ständig oder häufig hungern müssen, damit der Kapitalismus für Leute wie Dich zu einem verteidungswürdigen Erfolgsmodell verklärt werden kann ).

Wenn es da freie Marktwirtschaft und die nötige Sicherheit und Ordnung gäbe, müßte da auch niemand hungern. Durch die Unterentwicklung dieser Länder haben wir übrigens erhebliche wirtschaftliche Nachteile, an armen Leuten verdient man nichts.

Und bevor Du jetzt damit kommst : Auch Nordkorea leidet seit Jahrzehnten, wie jedes Land, welches sich nicht den kapitalistischen Elitemächten unterwirft, unter einer totalen Wirtschaftsblockade ( siehe Iran, siehe Venezuela, siehe etc. etc. )

Das ist schlicht und einfach gelogen. Lediglich die Ausfuhr bestimmter Dual-Use-Güter und einiger Luxusgüter nach Nordkora ist verboten.

Ergänzung:

Schwester schrieb:
Wie bereits erwähnt, konnten Auswanderer durchaus das Land verlassen. Auf die wurde auch nicht geschossen.

Ja, nach einigen Jahren, unter unsäglichen Schikanen und wenn die Führung meinte, ohne den Betreffenden letztlich doch weniger Scherereien zu haben, und insgesamt sehr selten. Warum waren Urlaubsreisen ins westliche Ausland nicht möglich? Die Westbehörden haben sich für Reisen in den Osten überhaupt nicht interessiert, wenn man kein Geheimnisträger war.

(Diese Schikanen sahen beispielsweise so aus, daß die Organe auf die Kinder der Ausreisewilligen einwirkten, ob sie nicht lieber bleiben würden, und dann mit dem Entzug des Sorgerechts drohten.)
 
Zuletzt bearbeitet:

Schwester

Geselle
12. Mai 2009
5
AW: Die DDR

Ja, nach einigen Jahren, unter unsäglichen Schikanen und wenn die Führung meinte, ohne den Betreffenden letztlich doch weniger Scherereien zu haben, und insgesamt sehr selten. Warum waren Urlaubsreisen ins westliche Ausland nicht möglich? Die Westbehörden haben sich für Reisen in den Osten überhaupt nicht interessiert, wenn man kein Geheimnisträger war.

(Diese Schikanen sahen beispielsweise so aus, daß die Organe auf die Kinder der Ausreisewilligen einwirkten, ob sie nicht lieber bleiben würden, und dann mit dem Entzug des Sorgerechts drohten.)
Das ist ohne Einschränkung wahr.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

EyeOfRa

Gesperrter Benutzer
28. Oktober 2008
1.055
AW: Die DDR

Der Kapitalismus hat uns einen nie dagewesenen Wohlstand beschert, der von allen bis zum Arbeiter und sogar bis zum Sozialhilfeempfänger geteilt wird. Wir haben warme und trockene Wohnungen, fließendes Wasser, Bäder, sind gut ernährt, hervorragend medizinisch versorgt, besser gebildet als je zuvor, mobil bis zum Gehtnichtmehr, so gut wie jeder kann sich Urlaub im Ausland leisten... Wem, bitte, geht es denn heute schlechter als früher?
Also wenn ich mal davon ausgehe, was ich selber so erlebt habe dann muss ich sagen:
- Wir hatten zu DDR-Zeiten eine warme trockene Wohnung (unsere Vewandten und Freunde auch)
- Wir hatten zu DDR-Zeiten fleißend Wasser (sogar warm aus Wand und zwar alle die ich kannte)
- Wir hatten zu DDR-Zeiten sehr gutes Essen( Es gab Obst und Gemüse, Fleisch, Wurst und Käse und und und...alles prima und niemand musste hungern)
- Wir hatten zu DDR-Zeiten eine gute medizinische Versorgung (welche ich selbst mehrfach in Anspruch genommen habe und die mir sogar einmal das Leben rettete)
- Wir hatten zu DDR-Zeiten ein gutes Schulsystem und sehr gute Bildungsinhalte (mal von den sozialistischen Inhalten abgesehen). Jeder hatte nach der 10. Klasse den selben Bildungsstand. Niemand war benachteiligt bis zur 10. Klasse. Ich habe selber eine Tochter und ich sehe, wie die Kinder heute "lernen" und was ihnen an wirklich wichtigem gelehrt wird und wie wenig das ist. Man sollte ihenn nämlich auf beibringen sich in der heutigen Zeit zurech zufinden und sie auf dieses leben vorbereiten, was damals getan wurde.
Die Kinder gehen heute vollkommen orientierungsloser aus der Schule ins Leben als früher. Viele haben überhaupt keine Chance, weil ihnen einfach die Bildung fehlt und sie eben nicht alle auf dem selben Wissenstand sind. Was an unserem Schulsystem gut sein soll ist mir schleierhaft.
- Wir hatten zu DDR-Zeiten auch Autos und waren mobil. Gut, Reisen konnten wir nicht in jedes Ausland aber das können die meisten auch heute nicht, weil ihnen einfach die Kohle fehlt.


Ich möchte echt mal wissen, woher du dein Bild von der DDR hast. Du musst doch denken es ging uns richtig schlecht? Tu dir doch selber den Gefallen und frag die Menschen die dort gelebt haben wenn dich das Thema wirklich interessiert. Vorgefertigte Bilder und nur geringes detailiertes Wissen führen nämlich zwangsläufig zu solchen Ansichten wie du sie vertrittst. Beim Fragenstellen solltest du dich aber nicht nur auf deine Familienmitglieder verlassen sondern auch andere Leute fragen. Nur so macht man nämlich einen Schritt zurück und sieht das ganze Bild.


mfG
EyeOfRa
 

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