Du schaust dir TV-Werbung aufmerksam an und schaltest nicht um? Du liest jede Spam-Mail gründlich durch und nutzt keinen Filter? Werbeprospekte müssen deine favorisierte Gute-Nacht-Lektüre seinWarum soll ich mich gegen diese blöde Kampagne wehren, ich wehre mich doch auch nicht gegen Werbung. Und wie sollte ich mich überhaupt wehren?
Die Macht, den Verbraucher lieber zur eigenen Marke als zum Konkurrenzprodukt greifen zu lassen. Würde das nicht funktionieren, warum würde noch irgendwer überhaupt tausende von Euro bezahlen, nur um 15-30 Sekunden über sein Produkt zu schwärmen?Und welche Macht wird eigentlich ausgeübt? Was hat es mit Macht zu tun, Anzeigen zu schalten?
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Gibt es nicht Vereinigungen aus den Reihen der Wirtschaft, die sogar öffentlich-rechtliche Fernsehsender "bestechen", damit sie Einfluss auf unser Weltbild nehmen können? [/quote]
Politik in einer Demokratie sollte für eine Mehrheit der Einzelnen handeln, nicht für eine privilegierte Minderheit, und m.E. alle Interessen zumindest berücksichtigen, insofern also durchaus kollektivistisch und in weiterem Sinne nachhaltig orientiert sein. Wenn bspw. den Interessen von Konzernen der Vorrang gegenüber denjenigen der Mehrheit gegeben wird, wie etwa bei diversen EU- Kommissionsentscheidungen, läuft meiner Meinung nach etwas schief. Im momentanen System werden dann u.a. Massenmedien eingesetzt (bzw. nicht eingesetzt), um von brisanten Themen abzulenken, ungewollten Reaktionen der Mehrheit entgegenzuwirken und Mehrheiten zumindest abzuschwächen oder nachträglich zu beeinflussen...Ein_Liberaler schrieb:Wer ist das Volk? Was sind seine Interessen? Wieso sollten die Politiker sie vertreten? Was haben sie davon? Ich sehe kein Kollektiv, sondern Einzelne, und die Politik handelt immer für einzelne und gegen andere Einzelne.
Strenngenommen ja. Er ist nur einflußreich.
Etymologie
Im Althochdeutschen, Altslawischen und Gotischen bedeutete das Wort Macht soviel wie Können, Fähigkeit, Vermögen. Vergleichbar stammt das lateinische Substantiv für "Macht", potentia, von dem Verb posse ab, welches heute mit "können" übersetzt wird. Diese Urbedeutung ist bis heute verbreitet. In der politischen Theorie weicht deren Begriffsbildung allerdings heute von dieser etymologisch-naiven Bedeutung ab.
In den meisten Definitionen und Darstellungen der Macht geht es um verschiedene Formen der Einflussnahme innerhalb kleiner oder größerer Gruppen. Dass jemand auch Macht über sich selbst gewinnen kann, dokumentieren Wörter wie Selbstbeherrschung oder Körperbeherrschung. Eine besondere Qualität hat die Macht über den eigenen Körper in der Kunst der indischen Yogi.
Definitionen
# Max Weber: Nach dieser wohl bekanntesten Definition ist Macht "jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel, worauf diese Chance beruht." (Wirtschaft und Gesellschaft) Diese Definition abstrahiert von den Quellen der Macht, sieht also etwa von einer Legitimiertheit der Macht völlig ab.
# Robert A. Dahl: Sein Konzept nennt sich positionelle Macht. Laut Dahl ist Macht "die Fähigkeit von Akteur A einen Akteur B zu einer Handlung zu bewegen, etwas zu tun was Akteur A von ihm verlangt, abzüglich der Wahrscheinlichkeit, dass der Akteur B die von Akteur A gewollte Handlung auch ohne den Einfluß von Akteur A getan hätte." Robert Dahl ist es mit dieser Definition gelungen, Macht in einer mathematischen Formel auszudrücken, die wiederum wie bei Max Weber von der Quelle der Macht abstrahiert und ergebnisbezogen angewendet werden kann.
penta schrieb:ich lese hier immer von demokratie und freiheit, wann werdet ihr endlich wach?
penta schrieb:wann geht es auch dem letztem auf das unser system einfach kaputt ist.
penta schrieb:wieviel bürgerrechte müssen noch gestrichen werden, wieviele einheimische unternehmen mussen noch pleite gehen wieviel arbeitslose sollen es noch werden, werden die die arbeiten auch morgen noch davon leben können. so wie die dinge im moment stehen sehe ich eher schwarz.
Magna schrieb:Weil diese Kampagne eigens gemacht wird um dich zu beeinflussen.
Magna schrieb:Und zwar nicht, irgendein Gemüse von Firma A statt Firma B zu kaufen. Nein, du sollst bitte ein neuer Schumi werden, das kann nämlich jeder, jawohl. Und dann setzt du dich bitte nicht mit dem Geld auf die Caymans ab, oh nein, das gibst du bitte hier aus, auf dem deutschen Markt und unterstützt damit die Firmen die ihre Arbeit ins Ausland umsiedeln, damit noch mehr Menschen in Deutschland ihre ach-so-machbaren Träume verwirklichen können, wenn sie denn die 100 Bürokraten überzeugen die ihnen dabei im Weg stehen, denn: ihre Träume verwirklichen müssen sie, weil Arbeit gibts hier eh nicht mehr.
Malakim schrieb:Meinst Du nicht das die vorherrschende Einstellung innerhalb eines Volkes Einfluß auf die Wirtschaft hat?
Magna schrieb:Da wir die Automatisierung von Abläufen weiter vorantreiben und da wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, muß die logische Konsequenz irgendwann sein, dass es eben zu wenig Arbeit gibt.
Magna schrieb:Es muß ein umdenken stattfinden in Deutschland, es wird in Zukunft höchstens noch für jeden Dritten Arbeit geben. Damit müssen wir leben und dem müssen wir unsere Gesellschaft anpassen.
Magna schrieb:Das kann nicht funktionieren, wenn ich die Generation Jugendlicher, die dieses Problem vielleicht schon bekommt mit "Live your dreams - Erfüllung in Arbeit - Du kannst alles erreichen!"-Slogans füttere. Und das wissen die Leute die das machen sehr gut, fürchte ich.
Magna schrieb:Forschung ist immer was für'n paar sehr gut ausgebildete Leute.
Magna schrieb:Dienstleistung automatisiert sich selbst, indem sie über Automaten (siehe DB, bei realen Menschen Fahrkarten kaufen kostet extra) oder das Internet (Internetbanking, aber auch Automatisierung durch EC-Automaten) Leistungen schneller und einfacher anbieten. Diese Technik macht es möglich Strukturen zentraler zu organisieren. Wenn du sonst als Bank überall Filialen brauchtest kannst du die auf Dörfern inzwischen durch Automaten ersetzen. In Städten sorgen Zusammenschlüsse wie die Cash-Group schon für ein weniger hohes Aufkommen an unterschiedlichen EC-Automaten.
Magna schrieb:Versuch mal bei O2 als Kunde einen Menschen ans Telefon zu kriegen, das ist Krieg. Das ist echt bös kompliziert.
Magna schrieb:Ich befürchte das der Mittelstand in Zukunft oft auf soziale Berufe ausweichen muß (Lehrer, Pädagogen, Pfleger, ...), weil hier der Bedarf als einziger zu- statt abnimmt.
Magna schrieb:Ein guter Schritt zur Arbeitsschaffung aber ist z.B. das Gesetz das es Privathaushalten ermöglicht Haushaltshilfen einzustellen.
Magna schrieb:Ich hoffe ich konnte hier'n bisschen was erklären. Wenn dich die Thematik interessiert, besorg dir von Ulrich Beck das Buch "Was zur Wahl steht".
Malakim schrieb:Ich gebe Dir recht damit, das die Arbeitsplätze für schlecht ausgebildete Menschen rar werden in Zukunft. Aber das es nicht genügend Arbeit gibt heißt das noch lange nicht.
Magna schrieb:Was sind denn die Arbeitsplätze der Zukunft in deinen Augen? Und wie willst du ein Volk schaffen, dass komplett über einen so hohen Bildungsstand verfügt, dass es in so einer Gesellschaft Arbeit hat?
Magna schrieb:Für die Unternehmen ist es sicher toll, dass wir Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzen können. Aber für die Arbeitnehmer? Wie finanziert sich Arbeitslosenhilfe beispielsweise wenn die Arbeitslosenquote mal über 50% steigt? Das ist in sehr weiter Ferne, ich weiß.
Magna schrieb:Schlecht ist das Ausweichen des Mittelstands auf soziale Berufe nur insofern, dass immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Steuern zahlen müssten um immer mehr Menschen Dinge zu ermöglichen die für unsere Eltern selbstverständlich dazu gehören.
Shiraffa schrieb:Du schaust dir TV-Werbung aufmerksam an und schaltest nicht um? Du liest jede Spam-Mail gründlich durch und nutzt keinen Filter? Werbeprospekte müssen deine favorisierte Gute-Nacht-Lektüre seinWarum soll ich mich gegen diese blöde Kampagne wehren, ich wehre mich doch auch nicht gegen Werbung. Und wie sollte ich mich überhaupt wehren?
Die Macht, den Verbraucher lieber zur eigenen Marke als zum Konkurrenzprodukt greifen zu lassen. Würde das nicht funktionieren, warum würde noch irgendwer überhaupt tausende von Euro bezahlen, nur um 15-30 Sekunden über sein Produkt zu schwärmen?Und welche Macht wird eigentlich ausgeübt? Was hat es mit Macht zu tun, Anzeigen zu schalten?
Politik in einer Demokratie sollte für eine Mehrheit der Einzelnen handeln, nicht für eine privilegierte Minderheit, und m.E. alle Interessen zumindest berücksichtigen, insofern also durchaus kollektivistisch und in weiterem Sinne nachhaltig orientiert sein.
Wenn bspw. den Interessen von Konzernen der Vorrang gegenüber denjenigen der Mehrheit gegeben wird, wie etwa bei diversen EU- Kommissionsentscheidungen, läuft meiner Meinung nach etwas schief.
Im momentanen System werden dann u.a. Massenmedien eingesetzt (bzw. nicht eingesetzt), um von brisanten Themen abzulenken, ungewollten Reaktionen der Mehrheit entgegenzuwirken und Mehrheiten zumindest abzuschwächen oder nachträglich zu beeinflussen...
den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen
Magna schrieb:Wie finanziert sich Arbeitslosenhilfe beispielsweise wenn die Arbeitslosenquote mal über 50% steigt? Das ist in sehr weiter Ferne, ich weiß.