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Die Mächtigen von Deutschland

Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
@ TCL: Guckst du hier.
Ist ein pdf über die von mir oben erwähnte INSM, Urheber ist die Hans Böckler Stiftung des DGB.
Viel Spass mit der Lektüre.
Liebe Grüße,
Magna
 

Shiraffa

Geheimer Meister
16. September 2002
372
Warum soll ich mich gegen diese blöde Kampagne wehren, ich wehre mich doch auch nicht gegen Werbung. Und wie sollte ich mich überhaupt wehren?
Du schaust dir TV-Werbung aufmerksam an und schaltest nicht um? Du liest jede Spam-Mail gründlich durch und nutzt keinen Filter? Werbeprospekte müssen deine favorisierte Gute-Nacht-Lektüre sein :lol:


Und welche Macht wird eigentlich ausgeübt? Was hat es mit Macht zu tun, Anzeigen zu schalten?
Die Macht, den Verbraucher lieber zur eigenen Marke als zum Konkurrenzprodukt greifen zu lassen. Würde das nicht funktionieren, warum würde noch irgendwer überhaupt tausende von Euro bezahlen, nur um 15-30 Sekunden über sein Produkt zu schwärmen?
Oder warum sollte irgendeine Partei noch Wahlwerbung schalten, wenn es eh nichts bewirkt. Das ist durchaus Macht, die ausgeübt wird - und zwar auf das Unterbewußtsein des Betrachters.
 

TCL

Lehrling
4. Dezember 2005
3
TCL hat folgendes geschrieben:
Gibt es nicht Vereinigungen aus den Reihen der Wirtschaft, die sogar öffentlich-rechtliche Fernsehsender "bestechen", damit sie Einfluss auf unser Weltbild nehmen können?


grübel

Das nennt man Werbung. Nein! Das geht weit über Werbung hinaus! Auch Filme und sonstige Sendungen!

TCL hat folgendes geschrieben:
Beispiele: neu.de (feste Partnerschaften sind nicht mehr aktuell), Anti-Falten-Creme für Männer, Main-Characters in Filmen usw.


Die "Vereinigungen aus den Reihen der Wirtschaft" nennt man auch "Firmen". Wink Nein! Arbeitgeberverbände!

TCL hat folgendes geschrieben:
Einige dieser "Stiftungen" geben öffentlich zu


Welche? z.B. INSM

TCL hat folgendes geschrieben:
...dass sie langfristig Milliardenbeträge investiert haben


Milliarden? Sicher? Und wofür genau? Korrektur: zehn Millionen jährlich über zahn Jahre von Arbeitgeberverband Gesamtmetall an INSM, von da aus nur einmal zehn Millionen

TCL hat folgendes geschrieben:
...um uns (den Verbrauchern i.S.v. dummer Masse) anhand der sogenannten öffentlichen Meinung eine Lebenseinstelllung aufzwängen zu können


So, jetzt hätte ich aber doch wirklich gerne den Namen der "wirtschaftlichen Vereinigung", die gerne "den Verbrauchern anhand der sogenannten öffentlichen Meinung eine Lebenseinstelllung aufzwängen" wollen und das "öffentlich zugeben". Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), hier der Link: http://www.freitag.de/2005/34/05340401.php
http://www.freitag.de/2005/45/05450601.php
Außerdem gab es dazu eine Doku vor einigen Wochen, in der Vertreter der INSM das einräumen.

TCL hat folgendes geschrieben:
die manche vielleicht gar nicht haben wollen!!!


Manche vielleicht. Genau. Ich kenne einige...

TCL hat folgendes geschrieben:
Wer sagt uns denn (mit Ausnahme der Medien und der Politik), dass freie Marktwirtschaft und dieses grässliche Monster namens Globalisierung wirklich der Weisheit letzter Schiß sind


Wer müsste das denn sagen damit das irgend etwas ändert? rhetorische Frage

TCL hat folgendes geschrieben:
...dass es sich hierbei um Naturgesetze handelt...


Wer behauptet das denn? Die herrschende Meinung.

TCL hat folgendes geschrieben:
Wenn dieses System soooo toll wäre, warum würde ein Selbstschutzartikel des Grundgesetzes die Schaffung einer neuen und gut durchdachten Verfassung und damit den Aufbau eines sinvollen und gerechten Systems verhindern müssen?


Wer sagt denn, dass das System "soooo toll" ist? besagte INSM u.v.m.

TCL hat folgendes geschrieben:
Meine These hierzu ist: Systemimperialismus und nur dieser allein gibt anscheinend dem Kapital (Marx möge mir verzeihen) die Berechtigung, sich selbst als Platzhirsch diktatorischer Prägung aufrecht zu erhalten.


Was ist 'Systemimperialismus'? Das ist ein Neologismus, weil ich dafür keine treffenderen bereits existenten Worte finde.

TCL hat folgendes geschrieben:
War es denn nicht die Absicht der Schöpfung, dass wir als Völker gegenseitig voneinander lernen?


Über die Absicht der Schöpfung möchte ich im Kontext von Politik nicht diskutieren. Gerade danach sollten wir aber leben und uns nicht so verhalten, als würde uns diese Welt gehören.
 

Lazarus

éminence grise
10. April 2002
1.280
@TCL

Könntest du mal versuchen dich mit der Zitatfunktion auseinander zu setzen? Dein Post ist unlesbar! :x

Code:
[quote="TCL"]
Gibt es nicht Vereinigungen aus den Reihen der Wirtschaft, die sogar öffentlich-rechtliche Fernsehsender "bestechen", damit sie Einfluss auf unser Weltbild nehmen können? [/quote]
 

hives

Ritter Rosenkreuzer
20. März 2003
2.785
Ein_Liberaler schrieb:
Wer ist das Volk? Was sind seine Interessen? Wieso sollten die Politiker sie vertreten? Was haben sie davon? Ich sehe kein Kollektiv, sondern Einzelne, und die Politik handelt immer für einzelne und gegen andere Einzelne.
Politik in einer Demokratie sollte für eine Mehrheit der Einzelnen handeln, nicht für eine privilegierte Minderheit, und m.E. alle Interessen zumindest berücksichtigen, insofern also durchaus kollektivistisch und in weiterem Sinne nachhaltig orientiert sein. Wenn bspw. den Interessen von Konzernen der Vorrang gegenüber denjenigen der Mehrheit gegeben wird, wie etwa bei diversen EU- Kommissionsentscheidungen, läuft meiner Meinung nach etwas schief. Im momentanen System werden dann u.a. Massenmedien eingesetzt (bzw. nicht eingesetzt), um von brisanten Themen abzulenken, ungewollten Reaktionen der Mehrheit entgegenzuwirken und Mehrheiten zumindest abzuschwächen oder nachträglich zu beeinflussen...


Strenngenommen ja. Er ist nur einflußreich.

Da zitiere ich doch mal aus wikipedia:
Etymologie

Im Althochdeutschen, Altslawischen und Gotischen bedeutete das Wort Macht soviel wie Können, Fähigkeit, Vermögen. Vergleichbar stammt das lateinische Substantiv für "Macht", potentia, von dem Verb posse ab, welches heute mit "können" übersetzt wird. Diese Urbedeutung ist bis heute verbreitet. In der politischen Theorie weicht deren Begriffsbildung allerdings heute von dieser etymologisch-naiven Bedeutung ab.

In den meisten Definitionen und Darstellungen der Macht geht es um verschiedene Formen der Einflussnahme innerhalb kleiner oder größerer Gruppen. Dass jemand auch Macht über sich selbst gewinnen kann, dokumentieren Wörter wie Selbstbeherrschung oder Körperbeherrschung. Eine besondere Qualität hat die Macht über den eigenen Körper in der Kunst der indischen Yogi.


Definitionen

# Max Weber: Nach dieser wohl bekanntesten Definition ist Macht "jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel, worauf diese Chance beruht." (Wirtschaft und Gesellschaft) Diese Definition abstrahiert von den Quellen der Macht, sieht also etwa von einer Legitimiertheit der Macht völlig ab.

# Robert A. Dahl: Sein Konzept nennt sich positionelle Macht. Laut Dahl ist Macht "die Fähigkeit von Akteur A einen Akteur B zu einer Handlung zu bewegen, etwas zu tun was Akteur A von ihm verlangt, abzüglich der Wahrscheinlichkeit, dass der Akteur B die von Akteur A gewollte Handlung auch ohne den Einfluß von Akteur A getan hätte." Robert Dahl ist es mit dieser Definition gelungen, Macht in einer mathematischen Formel auszudrücken, die wiederum wie bei Max Weber von der Quelle der Macht abstrahiert und ergebnisbezogen angewendet werden kann.

weiter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Macht
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
penta schrieb:
ich lese hier immer von demokratie und freiheit, wann werdet ihr endlich wach?

Gut das Wir mit Dir nun einen wachen Menschen unter uns haben.

:O_O:

penta schrieb:
wann geht es auch dem letztem auf das unser system einfach kaputt ist.

Was genau schlägst Du also vor?

penta schrieb:
wieviel bürgerrechte müssen noch gestrichen werden, wieviele einheimische unternehmen mussen noch pleite gehen wieviel arbeitslose sollen es noch werden, werden die die arbeiten auch morgen noch davon leben können. so wie die dinge im moment stehen sehe ich eher schwarz.

Was hat das eine mit dem anderen Deiner Meinung nach zu tun?
Also "demokratie und freiheit" und "...wieviele einheimische unternehmen mussen noch pleite gehen wieviel arbeitslose sollen es noch werden..."?

Magna schrieb:
Weil diese Kampagne eigens gemacht wird um dich zu beeinflussen.

Man kann positiv und negativ beeinflußt werden.

Magna schrieb:
Und zwar nicht, irgendein Gemüse von Firma A statt Firma B zu kaufen. Nein, du sollst bitte ein neuer Schumi werden, das kann nämlich jeder, jawohl. Und dann setzt du dich bitte nicht mit dem Geld auf die Caymans ab, oh nein, das gibst du bitte hier aus, auf dem deutschen Markt und unterstützt damit die Firmen die ihre Arbeit ins Ausland umsiedeln, damit noch mehr Menschen in Deutschland ihre ach-so-machbaren Träume verwirklichen können, wenn sie denn die 100 Bürokraten überzeugen die ihnen dabei im Weg stehen, denn: ihre Träume verwirklichen müssen sie, weil Arbeit gibts hier eh nicht mehr.

Meinst Du nicht das die vorherrschende Einstellung innerhalb eines Volkes Einfluß auf die Wirtschaft hat? Es wird doch immer von den Managern verlangt das sie sich mit Ihrem Land identifizieren und dementsprechend moralisch vorgehen. Wie soll denn Deiner Meinung nach ein Einstellungswechsel in unserem Land stattfinden? Ich finde die Werbung auch nicht sehr gelungen, bin aber nicht sicher ob sowas nicht bis zu einem bestimmten Grad sinnvoll ist.

Nur so als Besipiel habe ich schon von unglaublich vielen Leuten sowas gehört wie:
"Jetzt habe ich 5 Jahre Arbeitslosenversicherung eingezahlt, da kann ich auch ruhig mal was zurückbekommen wärend ich mich in Ruhe um einen neJob kümmer" ... das ist aber eine recht Falsche Sicht der Dinge ... eingezahlt wird ja nicht für sich selber, sondern für diejenigen in unserer Gesellschaft die Hilfe benötigen.


Ich habe oft das Gefühl das der Suche nach den Mächtigen, den Verschwörern, dem Großen Alphamännchen das uns alle Lenkt, ... usw.
ein gewisses Maß an Unverständnis unseres Gesellschaftssystems vorrausgeht. :roll:
 

Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
Hi Malakim,
du hast sicher recht, dass Einfluss negativ oder positiv sein kann. Mich stört da eher der Gedanke, das überhaupt jemand versucht die Hintertür in mein Köpfchen zu nehmen.

Malakim schrieb:
Meinst Du nicht das die vorherrschende Einstellung innerhalb eines Volkes Einfluß auf die Wirtschaft hat?

Doch, völlig richtig. Wir konsumieren weniger, wenn wir Angst haben. Und die Deutschen hatten in den letzten Jahren Angst. Angst ihre Arbeitsplätze an Polen, Chinesen oder Maschinen zu verlieren. Ersetzt zu werden und arbeitslos aufzuwachen, in einer Gesellschaft in der der Wert eines Menschen unter anderem über seine berufliche Position vergeben wird. Es wächst eine Generation heran, die bereit ist, ziemlich jedes Praktikum der Welt zu machen um irgendwann vielleicht mal einen festen Platz im Büro zu ergattern. Selbst Sparkassen und Fachmärkte wünschen sich Abiturienten.
Und die Wirtschaft wirbt mit "Live your dreams!". Warum?
Da wir die Automatisierung von Abläufen weiter vorantreiben und da wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, muß die logische Konsequenz irgendwann sein, dass es eben zu wenig Arbeit gibt.
Es muß ein umdenken stattfinden in Deutschland, es wird in Zukunft höchstens noch für jeden Dritten Arbeit geben. Damit müssen wir leben und dem müssen wir unsere Gesellschaft anpassen.
Das kann nicht funktionieren, wenn ich die Generation Jugendlicher, die dieses Problem vielleicht schon bekommt mit "Live your dreams - Erfüllung in Arbeit - Du kannst alles erreichen!"-Slogans füttere. Und das wissen die Leute die das machen sehr gut, fürchte ich.
Liebe Grüße,
Magna
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Magna schrieb:
Da wir die Automatisierung von Abläufen weiter vorantreiben und da wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, muß die logische Konsequenz irgendwann sein, dass es eben zu wenig Arbeit gibt.

Diesem logischen Schluß kann ich nicht folgen. Es gibt andere Arbeit, nicht weniger, denke ich. :roll:


Magna schrieb:
Es muß ein umdenken stattfinden in Deutschland, es wird in Zukunft höchstens noch für jeden Dritten Arbeit geben. Damit müssen wir leben und dem müssen wir unsere Gesellschaft anpassen.

Als ob es nicht genug zu tun gäbe ... also diese Theorie müsstest Du doch noch etwas mit Fakten stützen damit ich das so einfach schlucke ...

Magna schrieb:
Das kann nicht funktionieren, wenn ich die Generation Jugendlicher, die dieses Problem vielleicht schon bekommt mit "Live your dreams - Erfüllung in Arbeit - Du kannst alles erreichen!"-Slogans füttere. Und das wissen die Leute die das machen sehr gut, fürchte ich.

Ich glaube das ganze ist eine Frage der Bildung. Es gibt nicht genug arbeit für ungelernte und schlecht ausgebildete Leute ... möglich, aber generell gibts genug arbeit, bis zum Abwincken ... Forschung ist in keinem einzigen Fach als abgeschlossen anzusehen. Entwicklungen können auch noch in großem Maßstab gemacht werden ... ich weiß nicht was Du damit meinst das es nicht genug Arbeit gibt :roll:
 

TCL

Lehrling
4. Dezember 2005
3
Magna hat völlig Recht: Es gibt in dem Sinn zu wenig Arbeit, dass Konzerne, die Gewinne einfahren, Arbeiter entlassen, um den Managern eine angemessene Provision zahlen und sich gleichzeitig durch Anschaffung neuer Maschinen (dadurch werden noch weniger menschliche Arbeitskräfte benötigt) und Übernahme anderer Unternehmen (z.B. Vodafone)modernisieren zu können. Das alles kann von der Steuer abgesetzt werden. Anstatt was dagegen zu tun, wird diesen Firmen und ihren Managern im Zuge der Deregulierung und der weiteren Senkung des Spitzensteuersatzes immer mehr Zucker in den A.... geblasen. Außerdem sind wir zu feige, unsere Konzerne zu zwingen, im Inland zu bleiben, denn - ach Gottchen - dann würden sie ja dicht machen müssen, um eine Woche später einen neuen Konzern aufzubauen. Natürlich werden diesmal noch weniger Arbeiter eingestellt, dafür aber mehr Manager, die sich neue Konzepte ausdenken.
 

Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
Forschung ist immer was für'n paar sehr gut ausgebildete Leute. Dienstleistung automatisiert sich selbst, indem sie über Automaten (siehe DB, bei realen Menschen Fahrkarten kaufen kostet extra) oder das Internet (Internetbanking, aber auch Automatisierung durch EC-Automaten) Leistungen schneller und einfacher anbieten. Diese Technik macht es möglich Strukturen zentraler zu organisieren. Wenn du sonst als Bank überall Filialen brauchtest kannst du die auf Dörfern inzwischen durch Automaten ersetzen. In Städten sorgen Zusammenschlüsse wie die Cash-Group schon für ein weniger hohes Aufkommen an unterschiedlichen EC-Automaten.
Versuch mal bei O2 als Kunde einen Menschen ans Telefon zu kriegen, das ist Krieg. Das ist echt bös kompliziert.
Ich befürchte das der Mittelstand in Zukunft oft auf soziale Berufe ausweichen muß (Lehrer, Pädagogen, Pfleger, ...), weil hier der Bedarf als einziger zu- statt abnimmt.
Ein guter Schritt zur Arbeitsschaffung aber ist z.B. das Gesetz das es Privathaushalten ermöglicht Haushaltshilfen einzustellen.
Ich hoffe ich konnte hier'n bisschen was erklären. Wenn dich die Thematik interessiert, besorg dir von Ulrich Beck das Buch "Was zur Wahl steht".
Liebe Grüße,
Magna
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Magna schrieb:
Forschung ist immer was für'n paar sehr gut ausgebildete Leute.

Ja sicher. Was in unserem Land wichtig ist, ist das Bildungsniveau insgesamt anzuheben.

Magna schrieb:
Dienstleistung automatisiert sich selbst, indem sie über Automaten (siehe DB, bei realen Menschen Fahrkarten kaufen kostet extra) oder das Internet (Internetbanking, aber auch Automatisierung durch EC-Automaten) Leistungen schneller und einfacher anbieten. Diese Technik macht es möglich Strukturen zentraler zu organisieren. Wenn du sonst als Bank überall Filialen brauchtest kannst du die auf Dörfern inzwischen durch Automaten ersetzen. In Städten sorgen Zusammenschlüsse wie die Cash-Group schon für ein weniger hohes Aufkommen an unterschiedlichen EC-Automaten.

Ich gebe Dir recht damit, das die Arbeitsplätze für schlecht ausgebildete Menschen rar werden in Zukunft. Aber das es nicht genügend Arbeit gibt heißt das noch lange nicht.

Magna schrieb:
Versuch mal bei O2 als Kunde einen Menschen ans Telefon zu kriegen, das ist Krieg. Das ist echt bös kompliziert.

Ist es nun schlecht oder gut, daß wir durch Technik den ein oder anderen Arbeiter ersetzen können :roll:


Magna schrieb:
Ich befürchte das der Mittelstand in Zukunft oft auf soziale Berufe ausweichen muß (Lehrer, Pädagogen, Pfleger, ...), weil hier der Bedarf als einziger zu- statt abnimmt.

... und, ist das schlecht?



Magna schrieb:
Ein guter Schritt zur Arbeitsschaffung aber ist z.B. das Gesetz das es Privathaushalten ermöglicht Haushaltshilfen einzustellen.

... und wenn dieser Schritt hier so leicht erkant wird, warum glaubst Du wird er von der "herrschenden Schicht" nicht gegangen?

Magna schrieb:
Ich hoffe ich konnte hier'n bisschen was erklären. Wenn dich die Thematik interessiert, besorg dir von Ulrich Beck das Buch "Was zur Wahl steht".

Ich denke dieses Thema kann auch besprochen werden wenn man nicht genanntes Buch gelesen hat. Ist ja nun nicht so als könne man dazu nichts z.B. in der Zeit oder so lesen :roll:

@TCL
Fundiert Deine Aussage auf Deinem Wissen zu diesem Thema oder auf gehörten Vorurteilen?
 

Magna

Vollkommener Meister
10. April 2002
525
Malakim schrieb:
Ich gebe Dir recht damit, das die Arbeitsplätze für schlecht ausgebildete Menschen rar werden in Zukunft. Aber das es nicht genügend Arbeit gibt heißt das noch lange nicht.

Was sind denn die Arbeitsplätze der Zukunft in deinen Augen? Und wie willst du ein Volk schaffen, dass komplett über einen so hohen Bildungsstand verfügt, dass es in so einer Gesellschaft Arbeit hat?

Für die Unternehmen ist es sicher toll, dass wir Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzen können. Aber für die Arbeitnehmer? Wie finanziert sich Arbeitslosenhilfe beispielsweise wenn die Arbeitslosenquote mal über 50% steigt? Das ist in sehr weiter Ferne, ich weiß.

Schlecht ist das Ausweichen des Mittelstands auf soziale Berufe nur insofern, dass immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Steuern zahlen müssten um immer mehr Menschen Dinge zu ermöglichen die für unsere Eltern selbstverständlich dazu gehören. Wer zahlt die Altenheime, wenn unsere Eltern da mal landen? Wir sind zu wenige dazu.

Das Gesetz von dem ich sprach ist bereits in Kraft oder tritt bald in Kraft, so genau weiß ich das nicht. In diesem Falle: Danke Merkel.

Natürlich mußt du das Buch nicht lesen, aber interessant ist es.
Liebe Grüße,
Magna
 

Malakim

Insubordinate
31. August 2004
14.013
Magna schrieb:
Was sind denn die Arbeitsplätze der Zukunft in deinen Augen? Und wie willst du ein Volk schaffen, dass komplett über einen so hohen Bildungsstand verfügt, dass es in so einer Gesellschaft Arbeit hat?

Ziel muß in meinen Augen sein die allg. Bildung so hoch wie möglich zu bekommen. In den letzten Hundert oder so Jahren hat es ja ganz gut geklappt die Bildung zu verbessern.
Wenn die Volkswirtschaft funktioniert, dann gibts auch für wenige schlecht ausgebildete Leute noch Arbeit ... geht das ganze Land den Bach runter sind die schlechter ausgebildeten Menschen als erstes dran ....

... nicht schön, aber Wahr.

Magna schrieb:
Für die Unternehmen ist es sicher toll, dass wir Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzen können. Aber für die Arbeitnehmer? Wie finanziert sich Arbeitslosenhilfe beispielsweise wenn die Arbeitslosenquote mal über 50% steigt? Das ist in sehr weiter Ferne, ich weiß.

Wenn wir bis dahin ein funktionierendes Gesellschaftssystem haben in dem es nicht nötig ist das alle im herkömmlichen Sinbne arbeiten ... wieso nicht?


Magna schrieb:
Schlecht ist das Ausweichen des Mittelstands auf soziale Berufe nur insofern, dass immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Steuern zahlen müssten um immer mehr Menschen Dinge zu ermöglichen die für unsere Eltern selbstverständlich dazu gehören.

Vor allem findet im Sozialenbereich keine Wertschöpfung statt...
:roll:
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Shiraffa schrieb:
Warum soll ich mich gegen diese blöde Kampagne wehren, ich wehre mich doch auch nicht gegen Werbung. Und wie sollte ich mich überhaupt wehren?
Du schaust dir TV-Werbung aufmerksam an und schaltest nicht um? Du liest jede Spam-Mail gründlich durch und nutzt keinen Filter? Werbeprospekte müssen deine favorisierte Gute-Nacht-Lektüre sein :lol:

Was soll der Blödsinn? Ich schaue sie mir eben nicht an, und fertig. Werbung erreicht mich nicht, wenn ich sie nicht ins Haus bitte. Wieso sollte ich mich aktiv dagegen wehren müssen?


Und welche Macht wird eigentlich ausgeübt? Was hat es mit Macht zu tun, Anzeigen zu schalten?
Die Macht, den Verbraucher lieber zur eigenen Marke als zum Konkurrenzprodukt greifen zu lassen. Würde das nicht funktionieren, warum würde noch irgendwer überhaupt tausende von Euro bezahlen, nur um 15-30 Sekunden über sein Produkt zu schwärmen?

Das ist keine Macht. Macht kann erzwingen. Werbung kann nicht erzwingen.

Politik in einer Demokratie sollte für eine Mehrheit der Einzelnen handeln, nicht für eine privilegierte Minderheit, und m.E. alle Interessen zumindest berücksichtigen, insofern also durchaus kollektivistisch und in weiterem Sinne nachhaltig orientiert sein.

Richtig, sollte, und Deiner Meinung nach. Die Poltik richtet sich aber nicht nach Deiner Meinung, abgesehen davon, daß meiner Ansicht nach die einzige Rechtfertigung für einen Staat darin besteht, die bedrohten Minderheiten vor den Mehrheiten zu schützen.

Wenn bspw. den Interessen von Konzernen der Vorrang gegenüber denjenigen der Mehrheit gegeben wird, wie etwa bei diversen EU- Kommissionsentscheidungen, läuft meiner Meinung nach etwas schief.

Ja klar, wem sagst Du das? Das ist schließlich ein Eingriff in den Markt, das kann zu nichts führen.

Im momentanen System werden dann u.a. Massenmedien eingesetzt (bzw. nicht eingesetzt), um von brisanten Themen abzulenken, ungewollten Reaktionen der Mehrheit entgegenzuwirken und Mehrheiten zumindest abzuschwächen oder nachträglich zu beeinflussen...

Und von wem? Attac, Greenpeace... Man kann die Leute eben vor dem Fernsehen nur warnen.

Was die Definition der Macht angeht, gefällt mir die von Max Weber:

den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen

Peer Steinbrück kann seine Steuerforderungen auch gegen Müllermilchs Widerstreben durchsetzen, Müller kann seine Subventionierung nicht gegen das Widerstreben der Regierung durchsetzen...








[/quote]
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Daß uns die Arbeit ausginge, ist ein populärer Irrtum, aber ein Irrtum. In den letzten hundert Jahren sind fast alle Arbeitsplätze in der Landwirtschaft verloren gegangen, wo einmal nicht weniger als 90 % der Menschen beschäftigt waren. Eine Katastrophe? Ein Riesenglück! Nur weil die Menschen in der Landwirtschaft überflüssig wurden, stand ihre Arbeitskraft und Erfindungsgabe für die Versorgung mit all den Gütern und Dienstleistungen zur Verfügung, die unser Leben von dem auf dem Dorfe um 1900 unterscheidet. Wir sollten uns freuen, daß nicht mehr Zigtausende nötig sind, um uns mit Kohle und Stahl zu versorgen und für andere Aufgaben bereitstehen.

Nicht weil uns die Arbeit ausginge, herrscht katastrophale Arbeitslosigkeit, sondern weil Arbeit prohibitiv besteuert (dabei die Sozialabgaben nicht vergessen!) und Nichtarbeit subventioniert wird. Ein Beispiel: Sowohl einer unserer Lieferanten als auch der Arbeitgeber meines Vetters haben soeben einen älteren Mitarbeiter in bestem Einvernehmen entlassen: Die beiden nehmen vor der Rente noch schnell zwei Jahre Arbeitslosengeld mit - und machen damit die Einstellung eines echten Arbeitslosen teurer.

Daß wir als Volk immer besser ausgebildet werden können, stimmt nur begrenzt. Wenn wir einmal, sagen wir, dreißig Prozent Akademiker und sechzig Prozent Realschulabsolventen mit Berufsausbildung haben, wird eine weitere Steigerung kaum mehr möglich sein.
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
Magna schrieb:
Wie finanziert sich Arbeitslosenhilfe beispielsweise wenn die Arbeitslosenquote mal über 50% steigt? Das ist in sehr weiter Ferne, ich weiß.

so weit ist das nicht. eigentlich haben wir das jetzt schon: 40 mio gehen arbeiten, 40 mio nicht.

was wir haben, sind 10 mio, die gerne arbeiten würden. würde jeder seine arbeitszeit um ein viertel senken, könnten wir die unterbringen.

in anbetracht der tatsache, dass die, die arbeit haben, unter überbelastung leiden, während andere gar keine arbeit haben, ein ganz böser witz.

für jeden ne halbe stelle, den rest bitte freiberuflich erledigen, das wäre doch mal ne coole variante, oder?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
das mit der halben stelle? why not?


nachtrag:

ich gebe zu - ausgereift ist dieser gedanke ganz und gar nicht. deshalb stelle ich ihn ja hier zur diskussion und bin für gegenargumente dankbar.

noch'n nachtrag: nein, ich meine das nicht als staatlichen zwang zur halben stelle. aber der staat könnte anreize dazu setzen. wenn sich zwei halbe stellen für einen arbeitegeber mehr lohnen als eine ganze, dürfte das arbeitslosenproblem gelöst sein...
 

Ein_Liberaler

Ritter des Heiligen Andreas von Schottland
14. September 2003
4.926
Wer soll das wie durchsetzen?

Ich gehe jetzt also zum Amt und verlange die mir zustehende halbe Stelle und kriege sie - wo? Welcher bedauernswerte Mensch wird gezwungen, mich einzustellen?
 

antimagnet

Ritter Kadosch
10. April 2002
5.881
nein, kein zwang, keine arbeitsplatzgarantie. einfach volle stellen höher besteuern als zwei halbe, so dass es sich für den arbeitgeber lohnen kann, zwei leute einzustellen.

ach ja verzeihung, ich meinte natürlich: zwei halbe stellen niedriger besteuern als eine ganze... :wink:
 
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