Lupo
Ritter Kadosch
- 3. Oktober 2009
- 6.320
Vielleicht gibt's demnächst sogar Rezensionen, bevor überhaupt der Autor den Gedanken hegt ein Buch zu schreiben.
Wäre nichts ganz neues. Stanislaw Lem hat schon Rezensionen von Büchern, die nie geschrieben wurden, verfasst, die sich sehr unterhaltsam und interessant lasen. Das war aber intellektuell eine ganz andere Hausnummer als das, was die Medien so abliefern. Lem fand es gut, weil er sich die Mühe, das ganze restliche Buch um die Kernthesen herum zu schreiben, sparen konnte und sich stattdessen sehr pointiert auf die wesentlichen Aussagen des fiktiven Buchs konzentrieren und sie von verschiedenen Standpunkten aus erörtern konnte.
Ansonsten liefern die Medien doch mit ihrer Kritik an Prechts noch erschienenem Buch genau das, was Precht bereits im Titel kritisiert. Das ist doch eine schöne Bestätigung, so dass ich gar nicht nachvollziehen kann, warum er sich darüber beklagt. Das Buch kommt mir allerdings ziemlich überflüssig vor. Wer es brauchen würde, liest es nicht, und wer es lesen würde, braucht es nicht.