Solve et Coagula
Geselle
- 4. Dezember 2009
- 22
Die Religionen verstehen: Die Vielfalt der Religionen
Die Religion ist in erster Linie eine Wissenschaft, die auf der Kenntnis des menschlichen Wesens beruht, so, wie es nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde. Man kann also sagen, dass die Grundlagen der Religion im menschlichen Wesen selbst festgeschrieben sind. Als Gott den Menschen schuf, hat er ihm sein Siegel aufgedrückt und der Mensch kann sich, was er auch tut, nicht mehr davon befreien, es ist in seine Struktur eingeprägt. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist der Mensch nicht absolut frei, er kann dieser Einprägung nicht entkommen, diesem Schema, nach dem sein ganzes Wesen gebaut ist. Als Ausgleich wurde ihm die größte Freiheit gegeben, um diese göttliche Vorherbestimmung, die er in sich trägt, zu manifestieren. So erklärt sich die Vielfalt der Religionen, welche je nach Epoche und Ort die verschiedensten und reichhaltigsten Formen angenommen haben.
Wissenschaft und Religionen gehen zusammen
Viele geben die Religion auf weil sie denken, dass die Entdeckungen der Wissenschaft all die Wahrheiten der Evangelien widerlegen oder sie auslöschen. Aber sie haben nichts verstanden, denn ganz im Gegenteil unterstreichen die Entdeckungen der Wissenschaft nur die Wahrheiten der Evangelien, die die Wahrheiten der Einweihungswissenschaft sind, was aber übrigens weder die Ordensleute noch die Wissenschaftler verstanden haben. In Wirklichkeit gibt es keinen Widerspruch: Wissenschaft und Religion gehen gemeinsam, und ebenso die Kunst; diese drei sind miteinander verbunden. Die Wissenschaft soll den Menschen Licht, die Religion Wärme und die Kunst ihnen Beschäftigung geben. Da diese drei in der Natur, im Leben, im Menschen miteinander verbunden sind und zusammen arbeiten, darf man sie nicht trennen.
Eine Religion muss die Entwicklung der Denkweisen berücksichtigen
Den Christen bleiben ihre heiligen Bücher, das Alte und das Neue Testament, größtenteils fremd. Sie achten und verehren sie; sie sind überzeugt, dass sie vom Göttlichen inspiriert sind, aber all diese vor vielen Jahren geschriebenen Texte entsprechen nicht mehr ihrer Mentalität. Warum? Weil die Gründer der großen Religionen und die Eingeweihten der Vergangenheit für eine bestimmte Epoche gesprochen haben. Selbst wenn es eine Anzahl von Wahrheiten gibt, die für die Ewigkeit gelten, müssen sie in jeder Epoche an die Mentalität der Menschen angepasst werden. Wenn man sie wörtlich nimmt, kann das nur bewirken, dass sie unverständlich oder sogar schockierend wirken. Jesus selbst ist gekommen, um die Lehre Moses weiterzuführen. Er sagte: „Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz oder die Propheten abzuschaffen; ich bin nicht gekommen, um sie abzuschaffen, sondern um sie zu erfüllen.“ Um lebendig zu bleiben, ist es notwendig, dass eine Religion dem Entwicklungsgrad der Denkweisen Rechnung trägt, denn diese Entwicklung ist von Gott selbst gewollt.
Eine Religion ist nur eine Form, die der Geist annimmt, um sich zu manifestieren
Eine Religion ist nichts anderes als eine Form, die der Geist annimmt, um sich zu manifestieren, jedoch bleibt keine Form für immer unverändert. Das Christentum, das im Nahen Osten entstanden ist, hat von Anfang an gewisse Elemente der griechischen und der lateinischen Kultur erhalten. Sie wurden den von der jüdischen Religion vererbten Bestandteilen hinzugefügt, die wiederum selbst von den Religionen der Nachbarländer Ägypten, Mesopotamien usw. beeinflusst wurde… Eine Religion wird niemals aus dem Nichts geboren. Sie empfängt Elemente von vergangenen Religionen. Und sie selbst verändert sich im Laufe ihrer Ausbreitung und entfernt sich weit von ihrem Ursprung. Auf diese Weise haben auch die Völker Afrikas, Amerikas oder Asiens, die zum Christentum bekehrt wurden, Elemente ihrer eigenen Kultur hineingemischt.
Ob man es will oder nicht, die Religionen wandeln sich. Selbst wenn es immer die gleichen heiligen Texte sind, entsteht eine immer größere Kluft zwischen dem, was die Menschen lesen, und der Art und Weise, wie sie denken und handeln. Evolution ist das Gesetz des Lebens, deshalb ist es nicht vernünftig, hartnäckig die Form einer Religion verewigen zu wollen.
Die universelle Religion
Um zu verstehen, was die wahre Religion ist, müssen die Menschen sich dem Licht, der Wärme und dem Leben der Sonne nähern, das heißt, die Weisheit suchen, die erhellt und Probleme löst; die uneigennützige Liebe, die verschönert, ermutigt und tröstet sowie das subtile, spirituelle Leben, das aktiv, dynamisch und mutig macht. All dies, um auf der Erde das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zu verwirklichen. Diese Religion kann niemand bekämpfen. Wer versucht, sie zu zerstören, der zerstört sich selbst, weil er sich Grenzen setzt. Wenn dieses Verständnis einer universellen Religion die Menschen durchdrungen hat, dann wird die gesamte Organisation des Lebens universell. Es wird keine Trennungen mehr zwischen den Menschen geben, keine Grenzen und keine Kriege. Indem sie die Sonne in ihren erhabenen Offenbarungsformen als Licht, Liebe und Leben erkennen, nähern sich die Menschen immer mehr der Gottheit und machen aus der Erde einen Paradiesgarten, in dem alle brüderlich zusammenleben. Alle sollten die universelle Religion und die universelle Brüderlichkeit akzeptieren, welche die Sonne uns lehrt.
Omraam Mikhael Aivanhov
Die Religion ist in erster Linie eine Wissenschaft, die auf der Kenntnis des menschlichen Wesens beruht, so, wie es nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde. Man kann also sagen, dass die Grundlagen der Religion im menschlichen Wesen selbst festgeschrieben sind. Als Gott den Menschen schuf, hat er ihm sein Siegel aufgedrückt und der Mensch kann sich, was er auch tut, nicht mehr davon befreien, es ist in seine Struktur eingeprägt. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, ist der Mensch nicht absolut frei, er kann dieser Einprägung nicht entkommen, diesem Schema, nach dem sein ganzes Wesen gebaut ist. Als Ausgleich wurde ihm die größte Freiheit gegeben, um diese göttliche Vorherbestimmung, die er in sich trägt, zu manifestieren. So erklärt sich die Vielfalt der Religionen, welche je nach Epoche und Ort die verschiedensten und reichhaltigsten Formen angenommen haben.
Wissenschaft und Religionen gehen zusammen
Viele geben die Religion auf weil sie denken, dass die Entdeckungen der Wissenschaft all die Wahrheiten der Evangelien widerlegen oder sie auslöschen. Aber sie haben nichts verstanden, denn ganz im Gegenteil unterstreichen die Entdeckungen der Wissenschaft nur die Wahrheiten der Evangelien, die die Wahrheiten der Einweihungswissenschaft sind, was aber übrigens weder die Ordensleute noch die Wissenschaftler verstanden haben. In Wirklichkeit gibt es keinen Widerspruch: Wissenschaft und Religion gehen gemeinsam, und ebenso die Kunst; diese drei sind miteinander verbunden. Die Wissenschaft soll den Menschen Licht, die Religion Wärme und die Kunst ihnen Beschäftigung geben. Da diese drei in der Natur, im Leben, im Menschen miteinander verbunden sind und zusammen arbeiten, darf man sie nicht trennen.
Eine Religion muss die Entwicklung der Denkweisen berücksichtigen
Den Christen bleiben ihre heiligen Bücher, das Alte und das Neue Testament, größtenteils fremd. Sie achten und verehren sie; sie sind überzeugt, dass sie vom Göttlichen inspiriert sind, aber all diese vor vielen Jahren geschriebenen Texte entsprechen nicht mehr ihrer Mentalität. Warum? Weil die Gründer der großen Religionen und die Eingeweihten der Vergangenheit für eine bestimmte Epoche gesprochen haben. Selbst wenn es eine Anzahl von Wahrheiten gibt, die für die Ewigkeit gelten, müssen sie in jeder Epoche an die Mentalität der Menschen angepasst werden. Wenn man sie wörtlich nimmt, kann das nur bewirken, dass sie unverständlich oder sogar schockierend wirken. Jesus selbst ist gekommen, um die Lehre Moses weiterzuführen. Er sagte: „Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz oder die Propheten abzuschaffen; ich bin nicht gekommen, um sie abzuschaffen, sondern um sie zu erfüllen.“ Um lebendig zu bleiben, ist es notwendig, dass eine Religion dem Entwicklungsgrad der Denkweisen Rechnung trägt, denn diese Entwicklung ist von Gott selbst gewollt.
Eine Religion ist nur eine Form, die der Geist annimmt, um sich zu manifestieren
Eine Religion ist nichts anderes als eine Form, die der Geist annimmt, um sich zu manifestieren, jedoch bleibt keine Form für immer unverändert. Das Christentum, das im Nahen Osten entstanden ist, hat von Anfang an gewisse Elemente der griechischen und der lateinischen Kultur erhalten. Sie wurden den von der jüdischen Religion vererbten Bestandteilen hinzugefügt, die wiederum selbst von den Religionen der Nachbarländer Ägypten, Mesopotamien usw. beeinflusst wurde… Eine Religion wird niemals aus dem Nichts geboren. Sie empfängt Elemente von vergangenen Religionen. Und sie selbst verändert sich im Laufe ihrer Ausbreitung und entfernt sich weit von ihrem Ursprung. Auf diese Weise haben auch die Völker Afrikas, Amerikas oder Asiens, die zum Christentum bekehrt wurden, Elemente ihrer eigenen Kultur hineingemischt.
Ob man es will oder nicht, die Religionen wandeln sich. Selbst wenn es immer die gleichen heiligen Texte sind, entsteht eine immer größere Kluft zwischen dem, was die Menschen lesen, und der Art und Weise, wie sie denken und handeln. Evolution ist das Gesetz des Lebens, deshalb ist es nicht vernünftig, hartnäckig die Form einer Religion verewigen zu wollen.
Die universelle Religion
Um zu verstehen, was die wahre Religion ist, müssen die Menschen sich dem Licht, der Wärme und dem Leben der Sonne nähern, das heißt, die Weisheit suchen, die erhellt und Probleme löst; die uneigennützige Liebe, die verschönert, ermutigt und tröstet sowie das subtile, spirituelle Leben, das aktiv, dynamisch und mutig macht. All dies, um auf der Erde das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zu verwirklichen. Diese Religion kann niemand bekämpfen. Wer versucht, sie zu zerstören, der zerstört sich selbst, weil er sich Grenzen setzt. Wenn dieses Verständnis einer universellen Religion die Menschen durchdrungen hat, dann wird die gesamte Organisation des Lebens universell. Es wird keine Trennungen mehr zwischen den Menschen geben, keine Grenzen und keine Kriege. Indem sie die Sonne in ihren erhabenen Offenbarungsformen als Licht, Liebe und Leben erkennen, nähern sich die Menschen immer mehr der Gottheit und machen aus der Erde einen Paradiesgarten, in dem alle brüderlich zusammenleben. Alle sollten die universelle Religion und die universelle Brüderlichkeit akzeptieren, welche die Sonne uns lehrt.
Omraam Mikhael Aivanhov