ThomasausBerlin
Ritter Kadosch
- 14. Januar 2012
- 5.094
AW: ESM, Bürgschaften, Währungsreform?
...da nehmen wir uns doch jetzt mal die Zeit und machen einen Ausflug in die technische und wirtschaftliche Geschichte Griechenlandes (und anderer Länder, auch ausserhalb EU-Europa's, Balkan, Türkei, Albanien usw...): Fangen wir mit der Dampfmaschine und dem Eisenbahnwesen an - seinerzueit war Griechenland noch Teil des osmanischen Reiches - und das war "bis über die Ohren" bei den westlichen Ländern verschuldet. Die westlichen Länder - allen voran Frankreich, England und Deutschland - "unterstützten" den letzten Sultan des osmanischen Reiches, Sultan Abdul Aziz, nach Kräften - Stichwort "Bagdad-Bahn"..... Das osmanische Reich hatte schon seinerzeit nicht die Fähigkeiten, eine eigene Dampfmaschinenindustrie aufzubauen.... Daran änderte auch die jungtürkische Revolution nix, in deren Folge Griechenland aus dem osmanischen Reich herausgelöst war. Kemal Atatürk hatte genug damit zutun die Türkei "westlich" zu prägen und die Griechen waren mit ihrer glorreichen Antike, mit Schafskäse und Olivenbäumen technisch "abgehängt". Da Griechenland isoliert auch keine so grosse strategische Bedeutung für die Westmächte hatte, waren diese auch nicht mehr so sehr daran interessiert die Griechen mit Technik auszustatten (sowas hätte Anreize zur Eigenentwicklung schaffen können...). Und - Griechenland hatte auch keine Bodenschätze um eine eigene Produktion von Dampfmaschinen, Elektrogeneratoren und/oder Automobile anzustossen....
Natürlich gab's in Griechenland auch Schmiede, und natürlich entwickelten griechische Schmiede auch Technik. Nur halt bis nach dem zweiten Weltkrieg und nach der griechischen Militärdiktatur eher Technik auf dem landwirtschaftlichen Gebiet - selbst in Sachen Schiffahrt mussten sich die Griechen mit ausländischen Patenten "eindecken".... zu "guten Preisen" selbstverständlich (wen' das "Patent-Preisgefüge" interessiert, der kann ja mal nach dem "Giesl-Injektor" und den Schwierigkeiten des Ostblocks beim Einbau dieser Kohle und Wasser sparenden, aber leistungssteigernden Technik für Dampflokomotiven bei Wiki und Google nachforschen...).
Ende der sechziger Jahre des letzten Jahrhundert und unter dem Einfluss der Reedereimagnaten Onassis und Karim Agha Khan "mauserte" sich Griechenland zum "Reederei-Billigflaggenland" (zusammen mit Zypern und Malta), daneben aber auch zur "Schiffsabwrackindustrie". Da liess sich gutes Geld verdienen - und da hätte der Staat auch moderat zuschlagen können. Da aber die Mafia der Schiffsabwracker recht gut mit der Mafia der Politiker "konnte", wurde da schon der Grundstein sowohl für ausufernden Reichtum der Schiffseigner, als auch für Steuerhinterziehungen und Korruption gelegt. Europa - schaute zu; erstens war die EU noch nicht so weit wie heute und zweitens sassen die "Haie" nicht nur in Piräus oder Athen, sondern auch in London, Paris und Frankfurt.... Schiffsbau - ausser Fähren und Kutter - gab es nennenswert in Griechenland nicht - u.a auch deswegen weil Griechenland keine eigenen Schmelzen und keine eigenen Erz- und Kohlevorräte hatte.... Importe aus dem "Ostblock" waren anfangs für "Natoländer" nicht so einfach..... es war auch einfacher MB/BMW/VW/Renault/Fiat-Vertretungen im Land zu haben, als eine eigene Automobilproduktion aufzubauen.... Es sei ein Blick "über den Vorhang" in's benachbarte Jugoslawien erlaubt - die produzierten eine "eigene Marke" (Zastava) - und die Kiste war 100%iger Fiat-500-Lizenzbau..... und das, obwohl die über Kohle aus dem heutigen Slowenien und Erz aus "Mütterchen Russland" beziehen konnten...
Langer Rede, kurzer Sinn: Griechenland ist seit Ende des osmanischen Reiches und der damit verbundenen Unabhängigkeit ein Agrarstaat, und selbst in der Landwirtschaftstechnik war Griechenland abhängig von den Entwicklungen und Patenten "der Nachbarn". Und die waren natürlich nicht daran interessiert, die Patente zu teilen - egal ob Lanz/John Deere, Claas, Deutz oder wer auch immer.... So eine Patentteilung hätte aber auch eine Entwicklung anschieben können....
Dass sich die Griechen natürlich auch kapitale Fehler geleistet haben - Rente mit 45, 13. und 14. Monatgehalt.... eine den Staat erstickende Bürokratie (Erbe des osmanischen Reiches....), verschärfte die Situation natürlich noch.....
...da nehmen wir uns doch jetzt mal die Zeit und machen einen Ausflug in die technische und wirtschaftliche Geschichte Griechenlandes (und anderer Länder, auch ausserhalb EU-Europa's, Balkan, Türkei, Albanien usw...): Fangen wir mit der Dampfmaschine und dem Eisenbahnwesen an - seinerzueit war Griechenland noch Teil des osmanischen Reiches - und das war "bis über die Ohren" bei den westlichen Ländern verschuldet. Die westlichen Länder - allen voran Frankreich, England und Deutschland - "unterstützten" den letzten Sultan des osmanischen Reiches, Sultan Abdul Aziz, nach Kräften - Stichwort "Bagdad-Bahn"..... Das osmanische Reich hatte schon seinerzeit nicht die Fähigkeiten, eine eigene Dampfmaschinenindustrie aufzubauen.... Daran änderte auch die jungtürkische Revolution nix, in deren Folge Griechenland aus dem osmanischen Reich herausgelöst war. Kemal Atatürk hatte genug damit zutun die Türkei "westlich" zu prägen und die Griechen waren mit ihrer glorreichen Antike, mit Schafskäse und Olivenbäumen technisch "abgehängt". Da Griechenland isoliert auch keine so grosse strategische Bedeutung für die Westmächte hatte, waren diese auch nicht mehr so sehr daran interessiert die Griechen mit Technik auszustatten (sowas hätte Anreize zur Eigenentwicklung schaffen können...). Und - Griechenland hatte auch keine Bodenschätze um eine eigene Produktion von Dampfmaschinen, Elektrogeneratoren und/oder Automobile anzustossen....
Natürlich gab's in Griechenland auch Schmiede, und natürlich entwickelten griechische Schmiede auch Technik. Nur halt bis nach dem zweiten Weltkrieg und nach der griechischen Militärdiktatur eher Technik auf dem landwirtschaftlichen Gebiet - selbst in Sachen Schiffahrt mussten sich die Griechen mit ausländischen Patenten "eindecken".... zu "guten Preisen" selbstverständlich (wen' das "Patent-Preisgefüge" interessiert, der kann ja mal nach dem "Giesl-Injektor" und den Schwierigkeiten des Ostblocks beim Einbau dieser Kohle und Wasser sparenden, aber leistungssteigernden Technik für Dampflokomotiven bei Wiki und Google nachforschen...).
Ende der sechziger Jahre des letzten Jahrhundert und unter dem Einfluss der Reedereimagnaten Onassis und Karim Agha Khan "mauserte" sich Griechenland zum "Reederei-Billigflaggenland" (zusammen mit Zypern und Malta), daneben aber auch zur "Schiffsabwrackindustrie". Da liess sich gutes Geld verdienen - und da hätte der Staat auch moderat zuschlagen können. Da aber die Mafia der Schiffsabwracker recht gut mit der Mafia der Politiker "konnte", wurde da schon der Grundstein sowohl für ausufernden Reichtum der Schiffseigner, als auch für Steuerhinterziehungen und Korruption gelegt. Europa - schaute zu; erstens war die EU noch nicht so weit wie heute und zweitens sassen die "Haie" nicht nur in Piräus oder Athen, sondern auch in London, Paris und Frankfurt.... Schiffsbau - ausser Fähren und Kutter - gab es nennenswert in Griechenland nicht - u.a auch deswegen weil Griechenland keine eigenen Schmelzen und keine eigenen Erz- und Kohlevorräte hatte.... Importe aus dem "Ostblock" waren anfangs für "Natoländer" nicht so einfach..... es war auch einfacher MB/BMW/VW/Renault/Fiat-Vertretungen im Land zu haben, als eine eigene Automobilproduktion aufzubauen.... Es sei ein Blick "über den Vorhang" in's benachbarte Jugoslawien erlaubt - die produzierten eine "eigene Marke" (Zastava) - und die Kiste war 100%iger Fiat-500-Lizenzbau..... und das, obwohl die über Kohle aus dem heutigen Slowenien und Erz aus "Mütterchen Russland" beziehen konnten...
Langer Rede, kurzer Sinn: Griechenland ist seit Ende des osmanischen Reiches und der damit verbundenen Unabhängigkeit ein Agrarstaat, und selbst in der Landwirtschaftstechnik war Griechenland abhängig von den Entwicklungen und Patenten "der Nachbarn". Und die waren natürlich nicht daran interessiert, die Patente zu teilen - egal ob Lanz/John Deere, Claas, Deutz oder wer auch immer.... So eine Patentteilung hätte aber auch eine Entwicklung anschieben können....
Dass sich die Griechen natürlich auch kapitale Fehler geleistet haben - Rente mit 45, 13. und 14. Monatgehalt.... eine den Staat erstickende Bürokratie (Erbe des osmanischen Reiches....), verschärfte die Situation natürlich noch.....